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Den Kita-Start meistern – so klappt’s

Den Kita-Start meistern – so klappt’s

Wie Väter sich gemeinsam mit ihrem Kind auf die Kita vorbereiten können: Tipps für den neuen Lebensabschnitt!
Der Start in eine Kindertageseinrichtung oder Kindertagespflege bedeutet für Kinder und Eltern, also auch die Väter einen großen Schritt. Tochter oder Sohn werden zum ersten Mal viel Zeit außerhalb der Familie verbringen. Die richtige Vorbereitung hilft dabei, dass die Kita-Zeit für alle Beteiligten gut und entspannt beginnt. Spätestens mit drei Jahren ist es für fast alle Kinder in Deutschland soweit: Es geht in die Kindertagesbetreuung. Nach Angaben des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) lag die Betreuungsquote bei den Drei- bis Fünfjährigen im Jahr 2017 bei 93,4 Prozent. Dennoch sind viele Väter mit Blick auf den ersten Tag in der Kindertagesbetreuung verunsichert: Ist das Kind wirklich bereit für die Kita? Wird es sich dort wohlfühlen? Wird es mit den Betreuerinnen und Betreuern gut zurechtkommen? Sorgen und Zweifel lassen sich meist ausräumen, indem Väter und Kinder sich bereits vor der Eingewöhnung intensiv auf den Start vorbereiten.

Den passenden Betreuungsplatz finden

Seit 2013 besteht für alle Kinder ab dem vollendeten ersten Lebensjahr bundesweit der Rechtsanspruch auf einen öffentlich geförderten Betreuungsplatz. Alle Beteiligten unternehmen enorme Anstrengungen, dass Eltern für ihr Kind in der Wunsch-Kita zum gewünschten Zeitpunkt einen Platz bekommen. Dennoch klappt es manchmal nicht, weil noch nicht ausreichend Plätze vorhanden sind. Das bedeutet: Je eher man sich kümmert, desto größer sind die Chancen, dass das Kind die Kindertagespflegestelle oder die Einrichtung besuchen kann, die am besten zu ihm und seinen Bedürfnissen passt. Neben unterschiedlichen pädagogischen Konzepten besteht unter anderem die Wahl zwischen der Kindertagespflege, Elementar-Kitas für Kinder ab drei Jahren bis zum Schuleintritt, sowie Kitas, in denen Betreuung für unter und über Dreijährige angeboten wird. Zu den wichtigsten Kriterien bei der Auswahl zählen neben dem passenden Konzept der persönliche Eindruck von Personal und Räumen, der Betreuungsschlüssel in der Einrichtung und die Öffnungszeiten, die sich mit den Arbeitszeiten der Eltern decken sollten.

Was kostet die Kita-Betreuung?

Wie viel monatlich für die Kita-Betreuung ausgegeben werden muss, hängt von der Stadt beziehungsweise der Gemeinde ab, in der man wohnt. Denn bei der Kinderbetreuung hat jede Kommune ihre eigene Gebührenordnung. In der Regel sind die Kosten nach dem Einkommen der Familie gestaffelt. In einigen Bundesländern – darunter auch Nordrhein-Westfalen – ist das letzte Kita-Jahr vor der Einschulung kostenfrei.

Es wird ernst: Anmeldung und Vorgespräch

Klären Sie frühzeitig, wie der Anmeldeprozess  bei der von Ihnen gewünschten Kindertagesbetreuung gestaltet ist. Mit der Anmeldung erfolgt oft das Vorgespräch, bei dem Väter oder Eltern und Kind die zuständige Erzieherin oder den Erzieher bzw. die Tagespflegeperson kennenlernen. Beide Seiten können sich bei diesem Termin ein erstes Bild voneinander machen. Unabhängig davon, für welche Art der Kindertagesbetreuung – Kindertagespflege oder Kindertageseinrichtung – Sie sich entscheiden: Die Inanspruchnahme einer Kindertagesbetreuung setzt in der Regel voraus, dass Eltern dem zuständigen Jugendamt vor Inanspruchnahme des Platzes ihren Bedarf anzeigen. Die Tagespflegepersonen, die Erzieherinnen und Erzieher werden Ihr Kind in Zukunft mehrere Stunden täglich betreuen. Deshalb ist es wichtig, dass sie möglichst viele Informationen bekommen. Gefragt wird zum Beispiel nach den Vorlieben: Was spielt das Kind besonders gerne? Singt es viel? Ist es immer in Bewegung oder braucht es viele Ruhepausen? Hat es viel Temperament oder ist es eher still? Hat es noch Geschwister? Hat es schon regelmäßig Zeit mit anderen Betreuungspersonen verbracht, etwa den Großeltern? Alle diese Fragen helfen der Tagespflegeperson oder dem Kita-Team dabei, besser auf das Kind einzugehen und ihm die Eingewöhnung leichter zu machen. Neben den Kennlern-Fragen geht es auch um das Abklären organisatorischer Dinge, um gesundheitliche Probleme oder Allergien. In der Regel müssen zur Anmeldung das gelbe U-Heft und der Impfpass mitgebracht werden.

Kita-Countdown: Gemeinsame Vorbereitung mit dem Kind

Das Kind ist nicht mehr ganz klein und kann bereits sprechen? Dann können Vater und Kind sich mit Gesprächen auf den Kita-Start vorbereiten. Das weckt Vorfreude und Neugier. Hilfreich sind auch Bilderbücher, die sich mit dem Thema Kinderbetreuung beschäftigen und einen ersten Eindruck geben, was dort den ganzen Tag über passiert. Vielleicht ist es möglich, die Kita vorab bei einem Tag der offenen Tür oder einem Fest zu besuchen oder dort ab und zu vorbei zu spazieren. Dann fühlt sich das Kind an den ersten Kita-Tagen nicht ganz so fremd in der neuen Umgebung. Ebenfalls wichtig: Kinder und Väter (Eltern) sollten bereits vor der Eingewöhnung in der Kita üben, eine Weile voneinander getrennt zu sein – etwa mit einigen Babysitter-Terminen, Nachmittagen bei Freunden oder einer Übernachtung bei Oma und Opa. Das Kind lernt so, dass sich auch jemand anderes gut kümmern kann und dass Papa oder Mama wieder zum Abholen kommen. Und auch die Eltern bekommen Übung beim Loslassen. Und noch eine Übungsaufgabe: „Probeläufe“ vor dem ersten Eingewöhnungstag helfen dabei, die Zeit realistisch einzuschätzen und Stress zu vermeiden. Wenn Vater und Kind schon einige Wochen vorher damit beginnen, das rechtzeitige Aufstehen, Anziehen und eventuell auch den Weg zur Kita einzuüben, sorgt das für Routine und Sicherheit – der Kita-Start wird ohnehin aufregend genug.

Von Hausschuh bis Kuscheltier – was Kinder in der Kita brauchen

Was in die Kita mitgebracht werden muss, hängt vom Kind und der Einrichtung ab. Allgemeiner Standard sind Hausschuhe und genügend Wechselsachen sowie Gummistiefel und Regenhose. Braucht das Kind noch Windeln, müssen diese ebenfalls mitgebracht werden. In den Sommermonaten dürfen Sonnencreme und ein Sonnenhut nicht fehlen. Besonders für die ganz Kleinen ist außerdem ein Kuscheltier wichtig, das mittags beim Einschlafen hilft. Die Kinder sollten beim Besorgen der benötigten Sachen ruhig miteinbezogen werden.

Eingewöhnung – die ersten Tage in der Kita

Der Kita-Start erfolgt heute langsam und sanft. In den Kindertagespflegestellen und  Kitas wird häufig mit dem sogenannten „Berliner Modell“ gearbeitet. Dabei bleibt der Vater oder eine andere Bezugsperson, die die Eingewöhnung übernimmt, in den ersten Tagen gemeinsam mit dem Kind nur für kurze Zeit in der Gruppe. Hat das Kind genug Sicherheit in der neuen Umgebung gewonnen, verlassen Vater oder Mutter für einige Minuten den Gruppenraum, bleiben aber in unmittelbarer Nähe. Diese Zeit ohne Eltern wird immer weiter ausgedehnt, bis das Kind über mehrere Stunden in der Gruppe bleiben kann. Wie lange die Eingewöhnung dauert, ist eine individuelle Sache und hängt auch vom Alter des Kindes ab. In der Regel planen die Kitas vier Wochen Eingewöhnungszeit ein. Bei manchen Kindern geht es wesentlich schneller, andere brauchen mehr Zeit, um an diesem neuen Ort richtig anzukommen. Auch wenn viele Eltern unter Zeitdruck stehen, weil es ein festes Datum für den Wiedereinstieg in den Job gibt: Es sollte immer darauf geachtet werden, was für das Kind richtig ist. Denn der Kita-Start ist prägend. Wenn sich Vater und Kind gut darauf vorbereiten, erwartet sie eine anregende gemeinsame neue Lebensphase.