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ElterngeldPlus – eine Zwischenbilanz

ElterngeldPlus – eine Zwischenbilanz

ELTERNZEIT

Noch ist das ElterngeldPlus eine recht neue Form des Elterngeldes, die Eltern eine flexiblere Aufteilung zwischen Familie und Beruf ermöglichen soll: Möchten Vater und Mutter nach der Geburt in Teilzeit arbeiten, steht ihnen Elterngeld nun über einen längeren Zeitraum zu und sie können den Anspruch auch in diesem Zeitraum ohne Einbußen ausschöpfen. Diese Regelung gilt für Kinder, die ab dem 1. Juli 2015 geboren wurden. vaeter.nrw schaut, wie die erste Resonanz ausfällt.

Der neue Spielraum hilft besonders Familien, in denen beide Elternteile gleichzeitig in Teilzeit arbeiten möchten. Zum Beispiel, wenn Mütter ohne lange Unterbrechung in ihrem Beruf arbeiten und Väter mehr Zeit mit ihren Kindern verbringen wollen. So können die Paare Beruf und Familie partnerschaftlich vereinbaren und ihre Kinder erleben beide Elternteile als enge Bezugspersonen.

Die ersten drei Monate

Soweit die Idee hinter dem ElterngeldPlus. Aber wie wird das von jungen Eltern angenommen? Ein halbes Jahr nach dem Start veröffentlichte das Statistische Bundesamt die ersten Zahlen. Im Zeitraum von Juli bis einschließlich September 2015 waren deutschlandweit 86.835 Personen berechtigt, ElterngeldPlus-Leistungen zu beziehen. Von ihnen entschieden sich knapp 12.000 (13,8 Prozent) für die Inanspruchnahme. Der Väteranteil darunter fällt mit gerade fünf Prozent (647 Väter) überraschend gering aus. Dies liegt offenbar daran, dass sich wohl ein Großteil der Väter gegen eine Einschränkung der Arbeitszeit in den ersten Monaten nach der Geburt entscheidet – in dieser Phase übernimmt eher die Mutter die Betreuung.

Und zwischen Rhein und Weser?

Aus dem gleichen Grund sind auch die Zahlen für die Väter in Nordrhein-Westfalen nur eingeschränkt aussagekräftig. Hier haben sich von rund 2.600 ElterngeldPlus-Beziehern lediglich 117 Väter für das Modell entschieden. Aufschlussreicher ist die Frage, welcher Elternteil wie lange Teilzeitarbeit für sich plant. Der Großteil aller Väter, die im dritten Quartal 2015 ElterngeldPlus bezogen haben, rechnet mit einer Zeitspanne von zwei Monaten (78,1 Prozent). Länger als 12 Monate planen lediglich 1,5 Prozent.

Für NRW gibt es aber noch weitere interessante Daten. Anders als bei der bundesweiten Statistik sind hier auch die Zahlen für bewilligte Anträge zum ElterngeldPlus bekannt. So gab es im gesamten zweiten Halbjahr 2015 fast 9.800 bewilligte Anträge. Über zwei Drittel davon (6.931) waren eine Kombination aus ElterngeldPlus und Basiselterngeld.

Ob das ElterngeldPlus bei jungen Vätern ein Erfolg ist, lässt sich wohl erst beurteilen, wenn die erste Generation von anspruchsberechtigten Vätern ihre Elternzeit durchlaufen hat.

 (vaeter.nrw.de)