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Frühe Hilfe statt Dauerfrust

Frühe Hilfe statt Dauerfrust

In den ersten Lebensjahren eines Kindes gibt es viele Gründe, sich helfen zu lassen – und viele Angebote.

Wenn der Säugling einfach nicht aufhört, zu schreien, wenn ältere Geschwister mit Wut auf den Familienzuwachs reagieren, wenn den Eltern alles über den Kopf wächst, führt das schnell zu Verunsicherung, Stress und Streit. Dann ist es Zeit, Unterstützung anzunehmen.

„Gerade für die ersten drei Jahre nach der Geburt gibt es regional und lokal Unterstützungsangebote“, erklärt Désirée Frese aus der Landeskoordinierungsstelle Frühe Hilfen im Familienministerium NRW. „Bei den Frühen Hilfen können zum Beispiel Familienhebammen oder Familienkinderkrankenschwestern den werdenden Eltern sowie Familien mit Kindern unter die Arme greifen.“ Das Ziel ist, Müttern und Vätern frühzeitig Hilfestellung bei der Versorgung des Säuglings und der Umstellung des Familienalltags zu geben.

Es gibt inzwischen in allen Kommunen Nordrhein-Westfalens Frühe Hilfen, aber jede Kommune gestaltet sie ein bisschen anders. Fast überall erhalten die Eltern auf Wunsch Willkommensbesuche einige Wochen nach der Geburt. Dabei werden sie auch über kommunale Angebote für Familien informiert. Ebenso lassen sich Fragen zur Kindertagesbetreuung hier schon beantworten. „Was lokal alles geboten wird, erfährt man bei Gynäkologen, in Hebammenpraxen oder Familienbüros. Dort gibt es auch Informationsbroschüren“, sagt Désirée Frese und betont, dass die Frühen Hilfen immer freiwillig sind.

Väter mehr einbinden

Für Désirée Frese ist die besondere Ansprache von Vätern ist ein wichtiges Thema: „Die Fachkräfte in den Frühen Hilfen sollen sich immer an beide Elternteile richten, nicht nur an die Mutter. Mit speziellen Infomaterialien und neuen Medien wollen wir gezielt Väter auf unsere Angebote aufmerksam machen.“ Allerdings ist die Väter-Ansprache nicht einfach, weil beispielsweise Willkommensbesuche für Neugeborene oft tagsüber stattfinden und viele Väter dann bei der Arbeit sind.

Themen, die für Väter besonders interessant sind, werden aber immer häufiger thematisiert: Wie kann ich auch als Vater frühzeitig den Kontakt zum Kind aufbauen? Traue ich mir den Umgang mit dem sehr kleinen Säugling überhaupt zu? Wie gehe ich mit dem fehlenden Vertrauen der Mutter in meine Weise der Versorgung des Kindes um? Désirée Freses Tipp: „Auch für solche Fragen lohnt sich ein Blick auf die väterspezifischen Angebote bei der Stadt- oder Gemeindeverwaltung.“

Erleichterungen im Alltag

Anbieter der Hilfen können unterschiedlichste Träger und Berufsgruppen sein: Familienbildungsstätten, Familienberatungsstellen, Kinder- und Geburtskliniken, Frühförderstellen oder ehrenamtliche Helfer. Familienhebammen oder Familienkinderkrankenschwestern begleiten Familien zum Beispiel längerfristiger als normale Hebammen – beispielsweise bei Schreikindern. Sie haben mehr Zeit und gehen auch mit zu Behörden, Ärzten etc. „Auch Ehrenamtliche machen eine ganz wichtige Arbeit. Sie erledigen den Einkauf, spielen mit Geschwisterkindern oder schieben den Säugling mal im Kinderwagen durch den Park, damit die Mutter schlafen kann. Kurz: Sie erleichtern den Alltag der jungen Familien total“, sagt Désirée Frese.

Um Angebotslücken zu erkennen und zu schließen, steuert die Kommunalverwaltung die Netzwerke vor Ort. Sollten also ausnahmsweise einmal für Väter noch keine Angebote vorhanden sein, kann es sinnvoll sein, dies in der Kommunalverwaltung anzusprechen.

Koordinierungsstelle für NRW

Die Landeskoordinierungsstelle Frühe Hilfen NRW begleitet den landesweiten Aus- und Aufbau der Frühen Hilfen in NRW. Sie setzt das Förderverfahren zum Ausbau der Frühen Hilfen um und initiiert und koordiniert die landesweite Qualitätssicherung. Dabei arbeitet sie vernetzt und beteiligungsorientiert mit den Akteuren der Frühen Hilfen auf Bundes-, Landes- und kommunaler Ebene zusammen.

Im Bereich Frühe Hilfen ist die Landeskoordinierungsstelle Ansprechpartner für:

  • Förderverfahren
  • Fachliche Weiterentwicklung der landesweiten Ausgestaltung
  • Landesweite Maßnahmen zur Qualitätsentwicklung und -sicherung
  • Landesweite Qualifizierungen
  • Landesweite und länderübergreifende Vernetzung
  • Berichtswesen und Monitoring

(vaeter.nrw)

Kontakt:

Landeskoordinierungsstelle Frühe Hilfen NRW
Ministerium für Kinder, Familie, Flüchtlinge und Integration des Landes Nordrhein-Westfalen
Haroldstr. 4
40213 Düsseldorf
Tel.: 0211 837-2769
 

 

Text aktualisiert am 25. Mai 2016