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Bilderbücher

Bilderbücher selbst gemacht

Geschenk-Tipp

Alexander Ruchti aus Münster bietet Kurse für Väter und Kinder an, in denen sie Bilderbücher selbst herstellen. Auf vaeter.nrw.de erklärt er, wie das geht.
Jedes Jahr vor Ostern, Weihnachten oder dem Geburtstag die gleichen Fragen: "Was sollen wir Omas, Opas, Onkeln und Tanten schenken? Und wie können sich unsere Kinder daran beteiligen?" Etwas selbst herzustellen, ist ein naheliegender Gedanke – zumal mit Fleiß und Liebe Selbstkreiertes bei Verwandten und Bekannten in der Regel besonders gut ankommt.

Nehmen, was schon da ist

Alexander Ruchti aus Münster hat eine gute Idee dafür: selbst gestaltete Bilderbücher. Er gibt – unter anderem für das Haus der Familie Münster – Kurse, in denen Väter und Kinder unter seiner Anleitung solche Bücher machen. Für vaeter.nrw erklärt er, wie Väter und Kinder auch in Eigenregie ein eigenes Bilderbuch herstellen können. "In der Regel ist fast alles, was man für ein selbst gestaltetes Bilderbuch braucht, im Haus: Papier im Format DIN A4, zwei ebenso große Pappen für die Umschlagsseiten, Filz-, Wachs- oder Buntstifte, eventuell Dinge zum Einkleben wie Blätter, Bilder oder Ausschnitte aus Illustrierten und ein Klebestift", sagt Alexander Ruchti.

Große und kleine Geschichtenerzähler

Das Bilderbuch-Team startet damit, eine Geschichte zu entwickeln. "Manche überlegen sich nur den Beginn der Handlung und legen gleich mit Schreiben los. Wenn Sie dann meinen: 'An dieser Stelle muss ein Bild rein' gehen sie ebenfalls direkt ans Werk", berichtet Alexander Ruchti. "Die Geschichte entwickelt sich so Schritt für Schritt weiter." Anderen Teams läge eher ein systematisches Vorgehen: "Sie entwickeln zunächst den roten Faden der kompletten Geschichte und fangen erst dann an zu gestalten. Das ist Typensache." Bei jüngeren Kindern übernähmen es die Väter, die Geschichte aufzuschreiben, während die Jungen und Mädchen für die Illustration zuständig seien. "Schulkinder möchten vielfach beim Schreiben mitmachen, so dass sich die Teammitglieder dann oft beim Notieren und Malen abwechseln", erzählt der Kursleiter. "Ich beobachte manchmal, dass sich Väter nicht recht an die Illustration heranwagen. Sie meinen, sie könnten das nicht und haben sehr hohe Ansprüche. Für die Väter ist es dann spannend zu erleben, dass sie den Drang zum Perfektionismus beiseitelassen und das Thema spielerisch angehen können. Die Kinder finden das immer klasse, wenn sich die Väter an der Gestaltung der Bilder beteiligen." Je nach eigenem Tempo erstellen die Vater-Kind-Teams in sechs Kursstunden Bilderbücher mit 15 bis 25 Seiten. "Da entstehen richtig schöne und fantasievolle Kurzgeschichten, die zum Teil sehr lustig und überraschend sind, weil sich oft im Entstehungsprozess neue Wendungen in der Geschichte ergeben", sagt Alexander Ruchti. "Bei der Titelseite geben sich die Kreativ-Teams immer besondere Mühe. Sie soll schließlich Lust machen, das Buch zu anzuschauen."

Von analog zu digital

Um das fertige Buch zu binden, lochen Väter und Kinder die Blätter und fädeln Kordel ein. „Besonders schön ist sind bunte Kordeln, die sich aus Wolle in unterschiedlichen Farben einfach drehen lässt", erklärt der Kursleiter. Video-Anleitungen dafür sind im Internet zu finden. Manche Väter, berichtet Alexander Ruchti, schrieben den Text hinterher noch einmal mit dem Computer, scannten die Bilder und fügten sie in das Schriftstück ein. Das sähe dann sehr professionell aus. Eine andere Möglichkeit sei, die handgeschriebene Version zu scannen. "Durch die Digitalisierung lässt sich das Werk als PDF vervielfältigen. Auf diese Weise kann es gleich an mehrere Personen verschenkt werden", sagt er.   Text aktualisiert am 4. Juli 2018