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Bildung

Pädagogik-Glossar

Vaeter.nrw.de hat ein "Pädagogik-Glossar" mit häufig verwandten Begriffen und oft zitierten Ansätzen aus der Frühpädagogik zusammengestellt und mit kurzen Erklärungen versehen. Es kann bei der Lektüre pädagogischer Konzepte unterstützen.
Aktualisiert: 28.10.2021
  In den Bildungs- bzw. Orientierungsplänen für die Kindertagesbetreuung in allen Bundesländern wird Kita-Trägern empfohlen, in ihren Einrichtungen eine Praxis der Beobachtung und Dokumentation kindlicher Bildungs- und Entwicklungsprozesse zu etablieren. Beobachtung und Dokumentation sind seit Einführung der Bildungs- und Orientierungspläne zu einem wichtigen Qualitätsmerkmal der Bildungsarbeit in der Kindertagesbetreuung geworden. In Nordrhein-Westfalen ist Beobachten und Dokumentieren gesetzlich im Kinderbildungsgesetz (§ 18 KiBiz) verankert. In den Bildungsgrundsätzen für NRW wird das Beobachten und damit einhergehend das Erfassen individueller Voraussetzungen sowie das Einschätzen der Fähigkeiten und Fertigkeiten jedes einzelnen Kindes als eine unverzichtbare Grundlage für die pädagogische Planung angesehen, um das Kind kontinuierlich, individuell und optimal zu unterstützen. Es bildet eine der Grundlagen für den Bildungs-, Erziehungs- und Betreuungsauftrag der pädagogischen Fachkräfte sowie für die Information und Beratung der Eltern. Die Bildungsdokumentation soll ich in erster Linie an das Kind richten und im Rahmen der Partizipation die Beteiligung des Kindes selbst an seiner Bildungsbiagraphie unterstützen. Die Entwicklungsdokumentation gibt Hinweise über den Enwicklungsstand (z.B. die Sprachentwicklung) und die altersgerechte Entwicklung eines Kindes und die Überwindung von Entwicklungs-Mailensteinen. Die Dokumentation dienst zur präventiven Gesundheitsvorsorge, Information und Beratung von Eltern.   In den Kindertageseinchtigungen und den Kindertagespflegestellen finden diese Beobachtungs- und Dokumentationsprozesse regelmäßig, alltagsintegriert und wahrnehmend statt. Das bedeutet, dass die pädagogischen Fachkräfte die einzelnen Kinder in ihrn Bildungs- und Lernprozessen beobachten und das, was sie wahrnehmen, dokumentieren. Es gibt unterschiedliche Beobachtungsverfahren und Intrumente, die in der Praxis genutzt werden. Viele von ihnen basieren auf einem sogenannten ressourcenorientierten Ansatz, der die Stärken des Kindes in den Vordergrund stellt. Grundsätzlich zielen die Beobachtungsverfahren darauf ab, Einblicke zu gewinnen, wofür sich das Kind aktuell thematisch interessiert, ob es sich wohlfühlt, wie es sich einbringt und mit Anderen in Interaktionen tritt. Tassilo Knauf, "Beobachtung und Dokumentation: Stärken- statt Defizitorientierung", in: Kindergartenpädagogik, Online-Handbuch Weitere Informationen unter KiTa.NRW
Hüpfen, springen, klettern, schaukeln, rennen: Kinder haben viel Freude an Bewegung. So lernen sie sich und ihre Umwelt kennen, entwickeln ihre Persönlichkeit und fördern ihre Fähigkeit kognitiv zu lernen. Der Landessportbund NRW zertifiziert Kindertageseinrichtungen, deren pädagogischer Schwerpunkt die Bewegungsförderung ist mit dem Gütesiegel „Anerkannter Bewegungskindergarten“. Deutlichstes Unterscheidungsmerkmal zu anderen Kindertageseinrichtungen ist, dass die Bewegungsförderung im Mittelpunkt der pädagogischen Arbeit steht. Sie zieht sich wie ein roter Faden durch alle Bereiche des Kindergartenalltags und kommt so nicht nur den kindlichen Bedürfnissen nach Bewegung und Spiel entgegen, sondern öffnet den Kindern auch das Tor zum Lernen. Jeder "Anerkannte Bewegungskindergarten" kooperiert mit einem kinderfreundlichen Sportverein. Weitere Informationen zum Anerkannten Bewegungskindergarten  
In NRW ist gesetzlich festgeschrieben (§17 KiBiz), dass eine pädagogische Konzeption in der Kindertagesbetreuung vorliegen muss. In dieser träger- oder einrichtungsspezifischen Konzeption wird unter anderem das Bildungsverständnis beschrieben. Dieses "Bild vom Kind"  und was Kinder für ihre Entwicklung brauchen beeinflusst das pädagigische Denken und Handeln der pädagogischen Fachkräfte. Diese damit einhergehende pädagogische Grundeinstellung und die sich daraus ergebenden Haltungen und Handlungen stellen das Kind mit seiner individuellen Entwicklung und der Entfaltung seiner Kompetenzen in den Mittelpunkt der pädagigischen Arbeit.   Folgende Grundgedanken lassen sich für das Bild vom Kind benennen:

Das aktive, kreative Kind

"Ich möchte meine Umwelt entdecken und erforschen. Ich analysiere meine Umgebung und ziehe Schlussfolgerungen – so bilde ich mich selbst."

Das kompetente Kind

"Über meine Wahrnehmung, mein Empfinden und mein Handeln mache ich Erfahrungen, um etwas zu lernen."

Das selbstständige, starke Kind

"Durch Sicherheit, Schutz und Unterstützung erhalte ich genug Selbstvertrauen und lerne den Umgang mit schwierigen Situationen."

Das soziale Kind

"Ich möchte mit andern Menschen in Kontakt treten und brauche emotionale Sicherheit, Zuwendung und Wertschätzung."

Das konstruierende Kind

"Durch meine persönlichen Erfahrungen und Interaktionsprozesse mit der Umwelt konstruiere ich meine subjektive Welt."

Das einzigartige Kind

"Von Geburt an unterscheide ich mich von anderen Kindern – eine Chance, um miteinander und voneinander zu lernen." In der aktuellen Kita-Pädagogik sind Ansätze, die Kinder vornehmlich als zu schützende und zu belehrende Wesen betrachten, solchen Haltungen gewichen, die die Rechte und Stärken der Kinder betonen. Quelle: Ministerium für Kinder, Familie, Flüchtlinge und Integration des Landes Nordrhein-Westfalen (2018): Bildungskoffer NRW. Praxismaterialien zu den Bildungsgrundsätzen. Freitbug i.B.: Verlag Herder. Eine Lesefassung der Bildungsgrundsätze für NRW finden Sie unter KiTa.NRW  
Eine zweisprachige Einrichtung integriert neben Deutsch eine weitere Sprache im Alltag. Die Methode heißt „Immersion“, d.h. die Kinder erleben ein sogenanntes „Sprachbad“. Das Immersionsverfahren gilt derzeit als eine sehr erfolgreiche Sprachvermittlungsmethode. Hier wird die neue Sprache von einer oder mehreren pädagogischen Fachkräften in allen Alltagssituationen gesprochen, die Muttersprachlerinnen und Muttersprachler (native speaker) sind oder eine sehr hohe fremdsprachliche Kompetenz erlangt haben. Die neue Sprache wird also nicht unterrichtet, sondern ist Umgangssprache. Weitere Information auf der Homepage des Vereins „Frühe Mehrsprachigkeit an Kitas und Schulen“ (fmks).  
Die Binldungstheorie wurde Ende der 1950er Jahre von dem englischen Kinderpsychiater John Bowlby begründet. In der frühen Kindheit, d.h. bis zum Alter von drei Jahren, geht es in der kindlichen Entwicklung vor allem um den Aufbau einer sicheren Bindung. Hat das Kind erfahren, dass die Bezugsperson sensibel und feinfühlig auf seine Äußerungen eingeht und es sich auf seine Bezugsperson verlassen kann, unterstützen sie den Aufbau einer sicheren Bindung. Tiefgehende Bindungsbeziehungen geben dem Kind Sicherheit und sind die Basis des Kindes, die Welt aktiv zu erkunden. Eine sichere Bindung gilt als beste Voraussetzung für die Entwicklung kognitiver, emotionaler und sozialer Kompetenz, die zugleich als Schutzfaktor im Lebenslauf wirkt. Neben der sicheren Bindung werden noch drei weitere Bindungstypen unterschieden:
  • Ein Kind mit einer unsicher-vermeidenden Bindung hat wiederholt erfahren, dass seine (Bindungs-) Bedürfnisse nicht verstanden oder akzeptiert werden und häufig Zurückweisung durch die Bindungsperson erlebt.
  • Bei einem unsicher-ambivalenten Bindungstyp hat das Kind seine Bindungsperson als unberechenbar erlebt. Sein Bindungsverhalten ist daher ständig aktiviert. Diese Kinder haben häufig starke Trennungsängste und klammern an der Bindungsperson.
  • Ein Kind mit einem unsicher-desorganisierten Bindungstyp  zeichnet sich durch emotional widersprüchliches und inkonsistentes Bindungsverhalten aus. Auf der einen Seite sucht es die Zuwendung der Bezugsperson, hat aber gleichzeitig Angst vor ihr (oftmals infolge von Gewalterfahrungen, traumatischen Erlebnissen).
Der verinnerlichte Bindungstyp reguliert das Verhalten des Kindes zur Bezugsperson und strukturiert später das Verhalten und Erleben in allen emotional relevanten Beziehungen, einschließlich der zu sich selbst. So beeinflusst der Bindungstyp, inwieweit jemand in Beziehungen Nähe und Sicherheit erwartet und inwieweit er selbst Nähe zulassen kann. Die Beziehungen zwischen Eltern-Kind und Fachkraft-Kind ähneln sich dadurch, dass beide Bezugspersonen dem Kind Sicherheit bieten und zum Entdecken anregen können. Die Erweiterung des Beziehungsnetzes durch den Besuch der Kindertagesbetreuung stellt für das Kind somit die Chance dar, (weitere) sichere Beziehungen mit bindungsähnlichem Charakter auszubilden. Für die Erweiterung des Beziehungsnetzes eines Kleinkindes bedarf es allerdings Zeit. Zugleich kommt es auf eine gute Übergangsgestaltung an, die stets von bestehenden Bezugspersonen des Kindes ausgehen sollte. Dies gilt für den ersten Übergang von der Familie in die Krippe ebenso wie für weitere Übergänge, wie beispielsweise den von der Krippen- in die Kindergartengruppe (siehe auch Eingewöhnung). Kann die Fachkraft eine Beziehung zu dem Kleinkind aufbauen, bildet dies eine positive Grundlage für das Wahrnehmen der Betreuungs- und Bildungsangebote. Familienhandbuch . Karen Strohband, Bindung im Kindergartenalter Ahnert, L. (Hrsg.) (2004): Frühe Bindung. Entstehung und Entwicklung. München: Ernst Reihnhardt. Susanne Stegmaier: Grundlagen der Bindungstheorie  
  Inzwischen gilt es in der Frühpädagogik als unumstritten, dass eine langsame, schrittweise, von einem Elternteil oder einer anderen engen Bezugsperson des Kindes begleitete Eingewöhnungsphase in die Kindertageseinrichtung oder bei einer Tagespflegeperson für das Wohl besonders jüngerer Kinder wichtig ist. In der Eingewöhnungsphase steht an erster Stelle der Beziehungsaufbau, für den Eltern und Fachkräfte gemeinsam Verantwortung tragen. Der Übergang von der Familie in die erste außerfamiliäre bzw. institutionelle Betreuung erfordert die Entwicklung einer sicheren und vertrauenvollen Bindung zu einer Fachkraft oder Tagespflegeperson. Es gibt in Deutschland derzeit unterschiedliche Modelle der Eingewöhnung. Das älteste und verbreitetste Konzept ist das in den 1980er-Jahren entwickelte Berliner Eingewöhnungsmodell vom infans-Institut (Laewen, Andres & Hédérvari-Heller, 2011), welches auf Erkenntnissen der Bindungs- und Hirnforschung basiert. Eine weitere Variante für die Eingewöhnung ist das Münchener Eingewöhnungsmodell. Im Vergleich zum Berliner Modell werden hier zusätzlich Erkenntnisse aus der Transitionsforschung einbezogen. Übergang meistern: Eingewöhnung in die Krippe oder bei der Tagespflegeperson", Beitrag auf vaeter.nrw.de    
  Kindertageseinrichtungen, die gleichzeitig Familienzentren sind, bilden das Zentrum eines Netzwerks verschiedener Angebote für Kinder und Eltern. Sie vernetzen Kinderbetreuungsangebote mit Freizeit-, Beratungs- oder Therapiemöglichkeiten für Familien im Stadtteil und können ein Ort der Begegnung der Generationen sein. Familienzentren haben die Aufgabe, die Qualität der frühkindlichen Bildung und Förderung zu steigern, Eltern bei der Wahrnehmung ihrer Bildungs- und Erziehungsaufgabe zu stärken sowie die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu sichern. In Nordrhein-Westfalen wird der Ausbau von Kindertagesstätten zu Familienzentren seit 2006 gefördert. Rund ein Drittel der Kitas im Land haben sich zu Familienzentren weiterentwickelt. Familienzentren NRW, Website des Ministeriums für Kinder, Familie, Flüchtlinge und Integration des Landes Nordrhein-Westfalen
Célestin und Elise Freinet, beide Schullehrkräfte, entwickelten die sogenannte Freinet-Pädagogik. Die vier wesentlichen Grundzüge dieses pädagogischen Ansatzes sind die Selbstverantwortlichkeit des Kindes, die freie Entfaltung der Persönlichkeit, eine kritische Auseinandersetzung mit der Umwelt sowie Zusammenarbeit und gegenseitige Verantwortlichkeit. 1979 griff die erste Kindertageseinrichtung diesen Ansatz auf und übertrug ihn auf die Kindergartenpädagogik. Im Dialog mit den Kindern unterstützt die pädagogische Fachkraft jedes Kind individuell dabei, eigene Interessen und Bedürfnisse zu erkennen und diese nach seinen Wünschen auszudrücken. Dies passiert in Werkstätten und Ateliers wie z. B.: Künstlerateliers, Holzwerkstätten, Töpfereien, Forscher- oder Technikateliers. Dort können sie frei experimentieren und dabei ihren eigenen Bedürfnissen und ihrem eigenen Rhythmus folgen. "Fehler" sind Verbündete im Lernprozess und geben Entwicklungsimpulse. Pädagogische Fachkräfte haben die Verantwortung für den äußeren Rahmen und trauen den Kindern etwas zu und entdecken, was die Jungen und Mädchen können (s. Ressourcenorientierung). In Kinderkonferenzen und durch Kinderräte haben die Kinder Mitsprache- und Einflussmöglichkeiten. Die Freinet-Pädagogik hat viele Berührungspunkte zu anderen kindzentrierten pädagogischen Ansätzen, besonders zur 'Offenen Arbeit' und zur Pädagogik Reggio Emilias. Kindergartenpädagogik, Online-Handbuch Website zur Freinet-Pädagogik  
Friedrich Wilhelm August Fröbel (1782-1852) gilt als Erfinder des Kindergartens und Begründer der Spielpädagogik (freies Spielen). Der von ihm geprägte Begriff Kindergarten als eine „Schule des Spiels“ wurde unübersetzt in mehr als 20 Sprachen übernommen. 1837 eröffnete er den ersten Spielkreis. Das kindliche Spiel galt ihm als das "reinste, geistige Erzeugnis des Menschen". Spielzeuge - die sogenannten "Fröbelgaben" - sollten zum kindlichen Erkenntnisgewinn beitragen. Aufgabe der Erwachsenen ist, das Kind anzuregen, seine Kräfte zur Entfaltung zu bringen. Fröbel entwickelte eine für seine Zeit überaus moderne Sicht auf das Kind und erkannte die Kindheit als einen für Bildung und Erziehung besonders bedeutenden Abschnitt im Leben: Bildung kann nicht von außen her verordnet werden. Der Bildungsprozess geschieht als Selbstbildung als ein vom Kind gesteuerter Wechselwirkungsprozess von "Inneres äußern" und "Äußeres verinnerlichen". Erziehung schafft laut Fröbel dazu geeignete Rahmenbedingungen und unterstützt den Bildungsprozess des Einzelnen in der jeweiligen Gesellschaft. Heute ist die Selbstbildung des Kindes Gegenstand erziehungswissenschaftlicher Diskussionen. Die 2002 gegründete International Froebel Society Deutschland setzt sich für die Erforschung, Vermittlung und Aktualisierung von Fröbels Werk in Theorie und Praxis ein. Aufsätze zur Fröbel-Pädagogik in: Kindergartenpädagogik, Online-Handbuch International Froebel Society Deutschland  
  siehe Offene Arbeit
Mit der Unterzeichnung der UN-Behindertenrechtskonvention hat sich Deutschland verpflichtet ein inklusives Bildungssystem umzusetzen, das alle Menschen einbezieht. Gesonderte Kitas und Schulen für Menschen mit Behinderungen und Beeinträchtigungen sollen überflüssig werden. Inklusion soll sich nicht nur auf Kinder mit Behinderungen beziehen, sondern auf alle Kinder, die durch andere Faktoren wie ihre kulturelle oder soziale Herkunft von Benachteiligungen bedroht sind. Das Konzept der Inklusion unterscheidet sich von dem häufig synonym verwendeten Begriff der Integration. Integration bedeutet, dass eine neue Gruppe von Menschen in ein bestehendes Bildungssystem hereingeholt (integriert) wird. Inklusion setzt einen Wandel der Bildungseinrichtungen voraus, so dass sie für einen vielfältigeren Personenkreis gleich gute Verwirklichungschancen bietet. Das setzt eine pädagogische Haltung voraus, die Vielfalt wertschätzt und bewusst herbeiführt. Im Kinderbildungsgesetz NRW (§ 8) ist der Anspruch auf gemeinsame Förderung aller Kinder gesetzlich verankert.   Sozialgesetzbuch (SGB) VIII, § 22a
Der Pädagoge, Genetiker und Psychologe Prof. Dr. mult. Wassilios E. Fthenakis prägte den Ansatz der Ko-Konstruktion - des Lernens durch Zusammenarbeit. Er betont damit, dass Bildung ein sozialer Prozess ist. Kinder müssen die Welt konstruieren und ihr Bedeutungen geben, um sie zu verstehen (Konstruktivismus). Das geschieht in Austausch mit anderen (Kinder untereinander oder auch mit Erwachsenen). Erwachsene fördern den Prozess, indem sie die Erforschung von Bedeutung stärker betonen als den Erwerb von Wissen. Um mit Kindern in ko-konstruktive Lernprozesse eintreten zu können, sind Erwachsene gefordert, die Ausdrucksformen der Kinder genau zu beobachten. Nur dann können sie angemessen darauf reagieren. In der deutschen Pädagogik hat sich diese Auffassung durchgesetzt. Der methodische Ansatz, mit dem das Kind seinen Bildungsprozess steuert, ist das sogenannte „Selbstbildungskonzept“: Das Kind bildet sich selbst. Dieser Ansatz ist auch in den Bildungsgrundsätzen von NRW verankert. Prof. Dr. mult. Wassilios E. Fthenakis, Bildung neu definieren und hohe Bildungsqualität von Anfang an sichern.   Das Kita-Handbuch - Drei Formen der Bildung Eine Lesefassung der Bildungsgrundsätze für NRW finden Sie auf KiTa.NRW
Begründerin der Montessori-Pädagogik ist die italienische Ärztin und Pädagogin Maria Montessori (1870-1952). 1907 gründete sie in Rom das erste Montessori-Kinderhaus. Montessori-Pädagogik wird heute in vielen Kinderhäusern und Schulen in fast allen Ländern der Erde angeboten. "Hilf mir es selbst zu tun!" - nach diesem Motto haben pädagogische Fachkräfte die Aufgabe, Kinder dabei zu unterstützen, selbst tätig zu werden. Maria Montessori ging davon aus, dass Kinder ihren "Bauplan" in sich tragen. Sie machte auf die sogenannten sensiblen Phasen aufmerksam, in denen Kinder besonders empfänglich dafür sind, bestimmte Dinge - zum Beispiel Sprache, Bewegung oder Sozialverhalten - zu lernen. Durch Begleitung und Förderung gelingt es dem Kind, die in ihm wohnenden Kräfte gut zu entfalten. Freiarbeit ist das Kernstück der Montessori-Pädagogik. Die Kinder wählen nach eigener Entscheidung, womit sie sich beschäftigen. Maria Montessori entwickelte spezielles Spiel- und Lernmaterial, welches das Kinder auf diesem Entwicklungsweg unterstützen soll. Dieses Material, die kindgerechte Darstellung der Angebote und die gute Beobachtungsgabe der pädagogischen Fachkräfte helfen dem Kind dabei, sich für ein Angebot zu entscheiden. Das Kind bestimmt den Arbeitsrhythmus und die Beschäftigungsdauer weitgehend selbst und auch, ob es allein oder mit einem Partner arbeiten, spielen oder lernen möchte. Montessori Dachverband Deutschland e.V.  
Die Idee der "offenen Arbeit" in Kindertageseinrichtungen verbreitete sich Ende der 1970er Jahre. Das Konzept löst die bekannte Stammgruppenstruktur auf. Die traditionelle Raumaufteilung in Gruppenräume mit Funktionsbereichen (Bauecke, Puppenecke etc.) weicht einem Funktionsraumkonzept. Es gibt zum Beispiel ein Atelier, ein Bauzimmer, einen Bewegungsraum und ein Rollenspielzimmer. Kinder erhalten so die Möglichkeit, sich unabhängig von einer Gruppenzugehörigkeit mit Gleichgesinnten für einen Tätigkeitbereich zu entscheiden. Das Konzept geht davon aus, dass sich Kindern in Zusammenhängen, die sie in höherem Maße selbst bestimmten können, bessere Lernvoraussetzungen bieten. Fachkräfte beobachten zum Beispiel, dass Kinder im Rahmen einer "offenen Arbeit" mit Funktionsräumen engagierter und konzentrierter spielen, weil sie weniger abgelenkt werden. Jüngere Kinder kann ein offenes Konzept, das ihnen die Sicherheit nimmt, die die Gruppenstruktur bietet, überfordern, lautet ein Kritikpunkt. Viele Einrichtungen arbeiten daher nach einem teiloffenen Konzept, das die Vorteile beider Modelle zu verbinden sucht. Andere bieten Gruppenräume für die Jüngsten sowie feste Bezugserzieherinnen bzw. -erzieher, die auch den älteren Kindern als sichere Basis dienen, von der aus sie die Möglichkeiten der Räume Schritt für Schritt erkunden können. Formen der Öffnung von Kita-Gruppen: Vor- und Nachteile
Werke, Fotos, aufgeschriebene Kinderaussagen und andere Dokumente werden zusammen in einem Ordner gesammelt und dokumentieren den individuellen Entwicklungs- und Bildungsweg des Kindes. Im Portfolio drückt sich das Kind vor allem selbst aus. Dies geschieht u.a. dadurch, dass die Fachkräfte mit dem Kind besprechen, was Eingang in das Portfolio finden soll und warum. Die Kinder können ihre Bilder und Fotos kommentieren und ihnen z.B. Bildtitel geben. Die meisten Kinder lieben es, in ihren Portfolios zu blättern und so Vergangenes wieder lebendig werden zu lassen. Portfolioarbeit ist Bildungsarbeit. In ihr setzen sich Kinder gedanklich, emotional und praktisch auseinander mit
  • ihrer eigenen Person, ihrer Unverwechselbarkeit und Identität
  • ihren Interessen
  • ihrem Können
  • dem von ihnen selber Geschaffenen
  • dem Erlebten
  • Schönem und Besonderem.
Das vom Kind präsentierte Portfolio ist eine gute Grundlage für Gespräche mit den Eltern über die Bildungs- und Entwicklungsprozesse ihres Kindes.  Britta Dehn, Das Portfolio bzw. das ICH-Buch des Kindes, eine stärkenorientierteEntwicklungsdokumentation, in: Online-Handbuch Inklusion als Menschenrecht Tassilo Knauf: Kindern im Portfolio das Wort geben
Die Reggio-Pädagogik kommt aus der norditalienischen Stadt Reggio Emilia. Als einer ihrer bedeutendsten Vertreter gilt Prof. Loris Malaguzzi (1920-1994). Die Reggio-Pädagogik lässt sich als eine Erziehungsphilosophie beschreiben, in der die Vorstellung vom Kind als ein forschendes Wesen vertreten wird, das sich in "hundert Sprachen", zum Beispiel in Worten, in Bildern oder im Spiel, auszudrücken vermag. Dabei fungiert die pädagogische Fachkraft als Entwicklungsbegleitung mit einer optimistischen und offenen Haltung. In der Reggio-Pädagogik spielen Projekte zur Gewinnung von alltagsbezogenen Fertigkeiten und vor allem von Selbst- und Weltverständnis eine besondere Rolle. Kindern stehen vor allem Materialien und Werkzeuge zur Verfügung, mit denen sie gestaltend tätig werden können. Die Kita-Räume und die dort angebotenen Materialien gelten als "dritter Erzieher". Räume sollen einen hohen "Aufforderungscharakter" besitzen und zu Aktivitäten anregen. Gleichzeitig ist es ihre Aufgabe, Rückzugsorte zu bieten. Daher sind die Räume überwiegend mit Schwerpunktfunktionen wie z.B. Kinderrestaurant, Atelier, Bauraum, Rollenspiel- oder Forscherraum gestaltet. Lingenauber, Sabine (2016): Handlexikon der Reggio-Pädagogik. Bochum: Projektverlag.   Tassilo Knauf: Reggio-Pädagogik: kind- und bildungsorientiert In Deutschland wird die Reggio-Pädagogik seit 1995 durch Dialog Reggio e.V. gefördert.
Unter Resilienz ist die menschliche Fähigkeit zu verstehen, mit belastenden Situationen gut und konstruktiv umzugehen. Viele Kinder wachsen heute unter erschwerten Bedingungen auf. Sie sind von verschiedensten Belastungen betroffen (Armut durch die Arbeitslosigkeit der Eltern, Scheidung der Eltern u.v.m). Diese Belastungen stellen ein Risiko dar und wirken sich auf die Entwicklung des Kindes aus. Einige Kinder können den Belastungen kaum standhalten, andere jedoch entwickeln sich sehr gut. Kinder, die sich trotz dieser Risikofaktoren gut entwickeln, werden als „resilient“ bezeichnet Ob Personen diese Fähigkeit besitzen hängt von unterschiedlichen Faktoren ab. Die Pädagogik in Kindertageseinrichtungen kann dazu beitragen, solche Faktoren zu stärken. Erfahren Kinder zum Beispiel, dass ihre Meinung zählt und sie ihre Stärken und Fähigkeiten entdecken und einbringen dürfen, entwickeln sie die Überzeugung, dass sie ihre Umwelt gestalten, beeinflussen und verändern können. Dieses Gefühl der "Selbstwirksamkeit" ist eine wichtige Grundlage dafür, Herausforderungen erfolgreich zu bewältigen. Weitere Resilienzfaktoren sind: eine positive Selbstwahrnehmung, die Fähigkeit, sich selbst gut zu steuern, soziale Kompetenzen, ein angemessener Umgang mit Stress sowie Problemlösekompetenzen. "Was ist Resilienz?", Informationen auf der Website zum Thema "Resilienz" des Zentrums für Kinder- und Jugendforschung an der Evangelischen Hochschule Freiburg  Rönnau-Böse, M. & Fröhlich-Gildhoff, K. (2010): Resilienzförderung im Kita-Alltag. Was Kinder stark und widerstandsfähig macht. Freiburg im Breisgau: Herder.
"Was muss ein Kind noch lernen?": Diese Frage stand bei der Beobachtung von Kindern in Bildungseinrichtungen lange im Vordergrund. Heute weicht dieser auf die Defizite ausgerichtete Ansatz zunehmend einem ressourcenorientierten, der mit der Frage "Was kann das Kind schon?" die Kompetenzen und Fähigkeiten der Kinder in den Vordergrund stellt. So rückt der Bildungsverlauf der Kinder in den Blick, die sich nicht mehr an einem idealtypischen Standard messen lassen müssen. Pädagogische Fachkräfte haben so die Möglichkeit, die Kinder von ihren Stärken und besonderen Begabungen ausgehend an Entwicklungsaufgaben heranzuführen. Steht das Kind mit seinem Können im Vordergrund, entsteht im Vergleich zur einseitigen Fokussierung der Defizite eine positive Einstellung zum Kind. Lässt die pädagogische Fach- oder Lehrkraft die Kinder erfahren, wo ihre Ressourcen liegen, erleichtert sie den Kindern in bestimmten Situationen auf ihre Ressourcen zurückzugreifen und sie für sich nutzbar zu machen. Über das stärken von Stärken und das damit einhergehende Selbstvertrauen können sich dann auch schwächer ausgebildete Fähigkeiten positiv entwickeln. Der Begriff der Ressourcenorientierung wird auch in anderen Zusammenhängen genutzt. In Kitas kann er auch bedeuten, dass die Fachkräfte die familiären bzw. sozialen Zusammenhänge der Kinder oder die Möglichkeiten, die das soziale Umfeld bietet, als Ressourcen erkennen und für die Kita-Arbeit nutzen. Carolin Kiso / Miriam Lotze / Birgit Behrensen: Ressourcenorientierung in KiTa & Grundschule. nifbe-Themenheft Nr. 24
Der in den 1970er Jahren entwickelte Situationsansatz prägt seit rund 30 Jahren das Selbstverständnis vieler Frühpädagoginnen und -pädagogen in Deutschland und bildet die Basis für viele pädagogische Konzeptionen. Er basiert auf der Vorstellung, dass alltägliche Themen als "Schlüsselsituationen" im Leben von Kindern ein besonderes Lernpotenzial bergen und in besonderer Weise auf das künftige Leben vorbereiten. Solche Themen und Situationen, die die Kinder aus ihrem Alltag mitbringen, werden in der Kindertageseinrichtung aufgegriffen und in Projekten bearbeitet. Der Situationsansatz hat das Ziel, Kinder unterschiedlicher sozialer und kultureller Herkunft und verschiedenen Lebenserfahrungen dabei zu unterstützen, ihre Lebenswelt zu verstehen und zu gestalten. Wichtige Grundsätze sind die Mitbestimmung der Kinder im pädagogischen Alltag, die Schaffung einer anregungsreichen Lernkultur und die Pflege der Beziehungen zum sozialen Umfeld. Der Ansatz ist besonders geeignet, eine inklusive Pädagogik zu gestalten, die sensibel mit Vielfalt umgeht und keinen bzw. keine ausschließt.  
Der Situationsorientierte Ansatz ähnelt dem Situationsansatz. Der Unterschied besteht darin, dass Armin Krenz, Begründer dieses Ansatzes, davon ausgeht, dass Kinder in ihrem Verhalten, ihrem Spiel und in anderen Ausdrucksformen, Erlebnisse und Ereignisse verarbeiten, die sie in der Vergangenheit erlebt haben. Indem pädagogische Fachkräfte die darin zum Ausdruck kommenden Themen aufgreifen und die Kinder sie in Projekten auf vielfältige Weise bearbeiten, verarbeiten und verstehen sie diese. Durch diese unterschiedliche Herleitung ist der Situationsorientierte Ansatz individuell ausgerichtet während der Situationsansatz ein gruppenpädagogisches Konzept ist. Bianca McGuire, Cindy Benkel und Armin Krenz: Der Situationsorientierte Ansatz  
Sprache zählt zu den wichtigsten Schlüsselkompetenzen für das lebenslange Lernen und den späteren Erfolg in Schule und Bildung. Besonders für Kinder am Anfang ihrer Sprachentwicklung und für Kinder, die mehrsprachig aufwachsen, ist die frühe Sprachbildung und Unterstützung sprachlicher Kompetenzen von ausschlaggebender Bedeutung. Die Förderung der sprachlichen Entwicklung nimmt als zentrale Bildungsaufgabe somit zu Recht einen hohen Stellenwert im Elementarbereich ein. Die in den letzten Jahren gewonnenen wissenschaftlichen Erkenntnisse und Praxiserfahrungen zeigen, dass es vor allem eine systematische alltagsintegrierte Sprachbildung ist, die die sprachliche Entwicklung der Kinder fördert. Eine sprachanregende Umgebung im pädagogischen Alltag der Kindertagesbetreuung bietet dafür viele Anlässe. Sprachliche Bildung sollte möglichst früh beginnen und alle Kinder von Beginn an erreichen. In diesem Prozess ist die Gestaltung einer gelingenden Bildungs- und Erziehungspartnerschaft von Eltern und pädagogischen Kräften von entscheidender Bedeutung. Das familiäre Umfeld ist nach wie vor der erste Ort des Spracherwerbs. Der Austausch über Vorstellungen, Kenntnisse, Erfahrungen und Ressourcen hilft, ein gemeinsames Erziehungs- und Bildungsverständnis zu entwickeln. Flyer für Eltern informiert über die „Alltagsintegrierte Sprachbildung und Beobachtung für Kinder in Kindertageseinrichtungen in NRW“ Bundesprogramm „Sprach-Kitas: Weil Sprache der Schlüssel zur Welt ist“ Informationen auf der Website der Initiative „Frühe Chancen“ Weitere Informationen unter KiTa.NRW  
Die Idee für Waldkindergärten stammt aus Dänemark, wo bereits 1954 die erste Kita dieser Art gegründet wurde. 1968 entstand der erste Waldkindergarten in Deutschland. Waldkindergärten unterscheiden sich von anderen Einrichtungen vor allem dadurch, dass die Kinder die Zeit nahezu ausschließlich und bei (fast) jedem Wetter im Wald verbringen. Vorgefertigtes Spielzeug gibt es in Waldkindergärten - bis auf wenige Werkzeuge - nicht. Die natürliche Umgebung schafft ständig Bewegungs-, Spiel- und Lernanlässe, die nicht erst künstlich geschaffen werden müssen. Sie fördert Kreativität, Fantasie, freies Spiel und das soziale Miteinander. Sogenannte Naturkindergärten nutzen neben Wäldern, Wiesen und Feldern auch andere Naturräume, wie Meer, Strand oder Dünen. Bei extremem Wetter können die Gruppen in der Regel einen Rückzugsraum (zum Beispiel eine Waldhütte oder einen Bauwagen) nutzen. Landesverband der Wald- und Naturkindergärten NRW e.V.
  Die sogenannte Waldorfpädagogik wurde von Rudolf Steiner (1861-1925) begründet und basiert auf der von ihm entwickelten Menschenkunde, der Anthroposophie. 1926 entstand der erste Waldorfkindergarten in Stuttgart. Er war der dort 1919 eröffneten Waldorfschule angeschlossen. Steiner ging davon aus, dass sich in den ersten sieben Lebensjahren vor allem der Leib des Menschen und die inneren Organe ausbilden. Kinder nähmen in dieser Lebensphase die Welt vornehmlich durch Nachahmung auf. Die Kindergartenpädagogik in Waldorfeinrichtungen zeichnet sich durch Regelmäßigkeit und Wiederholungen aus, die Kindern Sicherheit gibt. Künstlerisches und handwerkliches Tun stehen im Vordergrund. Im freien Spiel zeigen die Kinder ihre Persönlichkeit. Beziehung, Freude und Bewegung gelten als wichtige Grundlagen für das Lernen. Aufgabe der Pädagoginnen und Pädagogen ist es, dem Kind zu helfen, seine eigene Individualität zu entdecken. Vereinigung der Waldorfkindergärten Region Nordrhein-Westfalen

Ende des ersten Schulhalbjahres

Ministerin Gebauer: Halbjahreszeugnisse sind ein wichtiger Gradmesser und Ansporn zugleich

Morgen endet in Nordrhein-Westfalen das erste Schulhalbjahr und die meisten der rund 2,5 Millionen Schülerinnen und Schüler erhalten ihre Zeugnisse.
01.02.2018
Das Ministerium für Schule und Bildung teilt mit: Morgen endet in Nordrhein-Westfalen das erste Schulhalbjahr und die meisten der rund 2,5 Millionen Schülerinnen und Schüler erhalten ihre Zeugnisse. „Die Halbjahreszeugnisse sind noch kein Endergebnis, aber ein wichtiger Zwischenstand. Jede Schülerin und jeder Schüler hat die Chance, sich bis zum Schuljahresende zu verbessern oder Noten zu festigen. Wer bereit ist, gute Leistungen zu zeigen und etwas dafür zu tun, kann sich im zweiten Halbjahr natürlich auch noch verbessern“, erklärt Schulministerin Gebauer und ergänzt: „Ich wünsche allen Schülerinnen und Schülern und ihren Eltern einen unaufgeregten Blick auf die Zeugnisse. Es hilft, sich gemeinsam persönliche und gleichzeitig realistische Ziele für das zweite Schulhalbjahr zu setzen.“   Die Halbjahreszeugnisse haben außerdem für die Kinder und Eltern eine besondere Bedeutung, bei denen der Wechsel von der Grundschule auf die weiterführende Schule ansteht. Ministerin Gebauer: „In der vierten Klasse erhalten Eltern mit dem Halbjahreszeugnis eine Empfehlung für den weiteren Bildungsweg ihres Kindes. Die Zeugnisse sind ein wichtiger Gradmesser dafür, welche Schulform geeignet ist. Die Empfehlungen sind nicht bindend, aber ich rate den Eltern, sich für eine fundierte Entscheidung intensiv mit den Halbjahreszeugnissen auseinanderzusetzen und auch mit den Lehrerinnen und Lehrern auszutauschen.“   Die Ministerin betont außerdem, dass es Aufgabe von Lehrkräften und Eltern sei, den Kindern und Jugendlichen den Druck zu nehmen. „Auch ein schlechtes Zeugnis ist kein Weltuntergang. Ganz besonders dann brauchen junge Menschen neue Motivationsschübe, um Lust auf bessere Leistungen zu bekommen. In diesem Sinne wünsche ich allen Schülerinnen und Schülern in Nordrhein-Westfalen ein erfolgreiches zweites Schulhalbjahr“, so die Ministerin abschließend.   Für Schülerinnen, Schüler und Eltern, die wichtige Fragen etwa zur Notengebung oder zur Schullaufbahn haben, bieten die Bezirksregierungen Arnsberg, Detmold, Düsseldorf und Köln in Nordrhein-Westfalen Unterstützung durch Zeugnis- und Schülertelefone an:
  • Hotline der Bezirksregierung Arnsberg: 02931-823388 / geschaltet vom 31. Januar bis zum 2. Februar 2018 und vom 5. bis zum 7. Februar 2018 in der Zeit von 9.00 bis 15.00 Uhr. Außerhalb dieser Zeit besteht die Möglichkeit, sich mit Fragen an die Nummer 02931/820 zu wenden.
  • Hotline der Bezirksregierung Detmold: 05231-714848 / geschaltet am 2. und 5. Februar 2018 in der Zeit von 8.00 bis 16.00 Uhr.
  • Hotline der Bezirksregierung Düsseldorf: 0211-4754002 / geschaltet am 2., 5., und 6. Februar 2018 in der Zeit von 9.00 bis 12.00 Uhr und 13.00 bis 15.30 Uhr.
  • Hotline der Bezirksregierung Köln: 0221-1472000 / geschaltet vom 2. bis 6. Februar 2018 in der Zeit von 10.00 bis 12.00 Uhr sowie von 13.00 bis 15.00 Uhr.
Quelle: Ministerium für Schule und Bildung des Landes Nordrhein-Westfalen

Ministerin Gebauer: Das Land ist den Kommunen als Schulträger ein fairer Partner

Investitionsprogramm "Gute Schule 2020"

Im Jahr 2017 haben die Kommunen in Nordrhein-Westfalen aus dem Programm „Gute Schule 2020“ 222,5 Millionen Euro für die Sanierung, Modernisierung und den Ausbau der Schulinfrastruktur beantragt und durch die NRW.Bank zugesagt bekommen.
17.01.2018
Das Ministerium für Schule und Bildung teilt mit: Im Jahr 2017 haben die Kommunen in Nordrhein-Westfalen aus dem Programm „Gute Schule 2020“ 222,5 Millionen Euro für die Sanierung, Modernisierung und den Ausbau der Schulinfrastruktur beantragt und durch die NRW.Bank zugesagt bekommen. Dazu erklärte Schulministerin Yvonne Gebauer: „Für weltbeste Bildung brauchen Lehrkräfte ebenso wie unsere Schülerinnen und Schüler auch voll funktionsfähige und modern ausgestattete Schulgebäude, wofür grundsätzlich in Nordrhein-Westfalen die Kommunen als Schulträger zuständig sind. Das Land NRW ist den Kommunen ein fairer Partner und unterstützt sie bei dieser wichtigen Aufgabe in den nächsten Jahren finanziell enorm.“ In der laufenden Legislaturperiode stehen den Kommunen rund sechs Milliarden Euro zur Finanzierung der Schulinfrastruktur aus Landes- und Bundesmitteln wie „Gute Schule 2020“, dem Förderbudget Schulinfrastruktur des Kommunalinvestitionsfördergesetzes sowie der jährlichen Schulpauschale zur Verfügung.   Im vergangenen Jahr hat die Landesregierung den Abfluss dieser Mittel und das Investitionsverhalten der Kommunen als Schulträger beobachtet. 2017 war das Einstiegsjahr in das Programm „Gute Schule 2020“. „Wir sind davon überzeugt, dass die Kommunen die für die Instandsetzung, Renovierung und Digitalisierung der Schulen zur Verfügung stehenden Finanzmittel nutzen werden und sie damit verantwortungsvoll umgehen“, erklärte Gebauer. Von den für das Jahr 2017 zur Verfügung stehenden 500 Millionen Euro sind 222,5 Millionen Euro abgerufen. Mit diesem Geld konnten schon viele dringend benötigte bauliche Maßnahmen an den Schulen durchgeführt werden. „Es stünde aber noch einmal so viel Geld zur Verfügung, wie bislang abgerufen wurde. Das Schulministerium wird nun aktiv auf die Kommunen zugehen und den Dialog suchen. Wir wollen klären, ob es im Prozess der Umsetzung des Programms strukturelle Schwierigkeiten gibt, bei denen die Landesregierung unterstützen kann. Wir werden gemeinsame Lösungen suchen, um für die Schülerinnen und Schüler, aber auch die Lehrerinnen und Lehrer eine zeitgemäße und digitale Lernumgebung zu schaffen“, so Gebauer.   „Gute Schule 2020“ stellt den Kommunen Darlehen zur Finanzierung von Sanierung, Modernisierung und Ausbau der kommunalen Schulinfrastruktur in Nordrhein-Westfalen zur Verfügung. Die Tilgung der Darlehen und die Zinsen trägt das Land. Neben anderen Programmen stehen damit bis 2020 zwei Milliarden Euro (jährlich 500 Millionen Euro) zur Verfügung.   Weitere Informationen: https://www.nrwbank.de/de/foerderlotse-produkte/NRWBANKGute-Schule-2020/15839/nrwbankproduktdetail.html Quelle: Ministerium für Schule und Bildung des Landes Nordrhein-Westfalen  

Neues Angebot des Schulministeriums erleichtert die Schulsuche in Nordrhein-Westfalen

Interaktive Karte und zusätzliche Suchfunktion für Eltern

Die Möglichkeit, auf der Internetseite des Schulministeriums nach Schulen in Nordrhein-Westfalen zu suchen, ist um eine interaktive Karte und zusätzliche Suchfilter erweitert worden.
11.01.2018
Das Ministerium für Schule und Bildung teilt mit: Die Möglichkeit, auf der Internetseite des Schulministeriums nach Schulen in Nordrhein-Westfalen zu suchen, ist um eine interaktive Karte und zusätzliche Suchfilter erweitert worden. Damit können Eltern ab sofort auch gezielt nach Förderschulen und inklusiv arbeitenden Regelschulen für ihre Kinder suchen. Die Schulstandorte werden landesweit oder für bestimmte Kreise oder Städte auf einer Kartenansicht angezeigt.   Schulministerin Yvonne Gebauer erklärt: „Mit diesem neuen digitalen Angebot gestalten wir die Schulsuche übersichtlicher und benutzerfreundlicher, damit Eltern in Nordrhein-Westfalen noch besser eine passende Schule für ihre Kinder finden können. Die Kartendarstellung gibt einen schnellen Überblick über Angebot, Lage, Umfeld und Anbindung der Schulen in der Region. Besonders wichtig war mir dabei, dass dies auch für alle Schulen gilt, die eine inklusive Beschulung anbieten.“   Ein neues Design ermöglicht die Schulsuche außerdem über mobile Endgeräte. Sie ist erreichbar unter: www.schulministerium.nrw.de Quelle: Ministerium für Schule und Bildung des Landes Nordrhein-Westfalen

Denkanstöße zur Digitalisierung

Broschüre „leben – lieben – liken“ beleuchtet die Folgen des digitalen Wandels für Familien

„Ich glaube an das Pferd. Das Automobil ist nur eine vorübergehende Erscheinung“, sprach der letzte deutsche Kaiser Wilhelm II. aus voller Überzeugung – und lag damit genauso falsch wie manche Fachleute, die einst empfahlen, das Internet einfach zu ignorieren. Längst ist die Digitalisierung in unserem Alltag angekommen und verändert die Gesellschaft. Welche neuen Herausforderungen sich speziell Familien dadurch stellen und wie diese gemeistert werden können, erörtert die Broschüre „leben – lieben – liken“ der Evangelischen Arbeitsgemeinschaft Familie Nordrhein-Westfalen (eaf-nrw).
„Nicht mitmachen ist auch keine Lösung“, stellt Autor Remi Stork, Mitglied der Geschäftsführung der eaf-nrw, einleitend fest und plädiert für eine sorgfältige Auseinandersetzung mit den Chancen und Risiken von Digitalisierung in den persönlich relevanten Lebensbereichen. Er ermuntert Eltern und pädagogische Fachkräfte dazu, den neu gewonnenen Möglichkeiten – zum Beispiel für Kommunikation und Bildung – gegenüber aufgeschlossen zu sein und die Begeisterung der Kinder und Jugendlichen positiv zu nutzen. Es sei „erfolgversprechender […], mit diesen Kräften zu segeln“ anstatt sie kontrollieren zu wollen.

Digitalisierung wirft Fragen auf

Familien können täglich erleben, wie der Einzug von digitaler Technik in nahezu alle Lebensbereiche ihren Alltag verändert. Dadurch entstehen viele Fragen: Wollen oder müssen Eltern über mobile Nachrichtendienste ständig und überall für ihre Kinder erreichbar sein, um deren Bedürfnisse und Erwartungen umgehend erfüllen zu können? Wie gestaltet sich im „Homeoffice“ die Abgrenzung zwischen Arbeits- und Familienzeit? Dürfen Eltern Fotos ihrer Kinder einfach online stellen? Medienkompetenz wird in Anbetracht der Vielzahl von neuen technischen Geräten, Programmen oder Plattformen zur gemeinsamen Herausforderung für Eltern und Kinder: Wer lernt was von wem?

Anregungen aufgreifen und Vorbild werden

Erfahrene Fachleute greifen in der Broschüre diese und viele weitere Fragen auf und beleuchten Themen wie Kommunikation, Identität, Konfliktbearbeitung, Vereinbarkeit von Familie und Beruf, Bildung, Inklusion oder Datenschutz. Ein wichtiger übergreifender Aspekt dabei: Kinder und Jugendliche haben auch im digitalen Raum das Anrecht auf selbstbestimmtes Handeln und Privatsphäre, benötigen jedoch eine altersangemessene Begleitung. Erwachsene können mit einer klaren Haltung zu Umfang und Grenzen der Nutzung von digitalen Angeboten gute Vorbilder sein. Dafür ist es empfehlenswert, sich bewusst mit den vielfältigen Auswirkungen von Digitalisierung auseinanderzusetzen. Als Sammlung wertvoller Denkanstöße zum Thema kann „leben – lieben – liken“ eine hilfreiche Ausgangsbasis sein. Die Evangelische Arbeitsgemeinschaft Familie Nordrhein-Westfalen (eaf-nrw) ist der familienpolitische Landesverband der Evangelischen Kirchen im Rheinland, in Westfalen und in Lippe für NRW. Die eaf-nrw versteht sich als fachkompetentes, interdisziplinäres Netzwerk in familienrelevanten Fragen und setzt sich im gesellschaftspolitischen und kirchlichen Raum für die Anliegen und Bedürfnisse von Familien ein.

Väter wollen ihre Rolle annehmen und leben

Häufig werden qualifizierte Trainer, die Vater-Kind-Angebote entwickeln und anleiten, gesucht. Thorben Schürmann, Dipl.- Sozialarbeiter/-pädagoge, Schulsozialarbeiter, ist langjähriger Trainer. Im Interview mit vaeter.nrw berichtet er über seine Ausbildung zum Kinderteamer und Seminarleiter sowie über seine langjährige Erfahrung aus der Arbeit mit Vätern.
vaeter.nrw: Herr Schürmann, Sie haben die Ausbildung zum Trainer von Vater-Kind-Angeboten vor 5 Jahren gemacht. Was war Ihre Motivation, sich für diese Ausbildung zu entscheiden? Thorben Schürmann: Während meines Studiums bin ich über meine damalige Nebentätigkeit in der offenen Kinder- und Jugendarbeit angefragt worden, ob ich als Kinderteamer Vater-Kind-Wochenenden begleiten möchte. Da ich mir überhaupt nichts unter dieser Arbeit vorstellen konnte, habe ich zunächst sehr zögerlich reagiert und mehrere Nachfragen ausgeschlagen. Schließlich habe ich doch zugesagt und habe seither mit sehr viel Spaß um die 30 Wochenenden als Kinderteamer begleitet. Dass ich irgendwann auch die Fortbildung zum Seminarleiter machen würde, war sehr nahe liegend. Im Jahr 2011/12 habe ich mich dann bereit gefühlt, diesen Schritt zu gehen und bin seit Abschluss der Fortbildung im Schnitt an 6 Wochenenden im Jahr im Einsatz.
vaeter.nrw: Die umfangreiche Ausbildung, bestehend aus sieben Modulen mit 120 Unterrichtseinheiten, beleuchtet die Väterarbeit in vielen Facetten. Wie hat die Ausbildung Ihren Blick für Väter-Themen geschärft? Thorben Schürmann: Ich denke, dass genau dieser Facettenreichtum entscheidend dazu beigetragen hat. Da ich selbst noch kein Vater bin, kann ich noch nicht auf einen eigenen Erfahrungsschatz als Vater zurückgreifen und kenne nur die „Rolle“ als Sohn. In der ausführlichen Auseinandersetzung mit unterschiedlichen Aspekten in der Ausbildung waren es neben den fachlichen Inputs insbesondere der sehr fruchtbare Austausch mit den anderen Ausbildungsteilnehmern, gemeinsame Reflexionen, und vor allem die vielen Gespräche zwischendurch, die meinen Blick sehr erweitert haben. Dazu kommt, dass die Atmosphäre in der Gruppe sehr vertrauens- und humorvoll gewesen ist.
vaeter.nrw: Ein Teil der Ausbildung ist eine schriftliche Abschlussarbeit. Welchen persönlichen Schwerpunkt haben Sie gesetzt?Thorben Schürmann: Als ehemaliger und langjähriger Kinderteamer bei Vater-Kind-Seminaren lag es für mich sehr nahe, die Rolle und den Einsatz der Kinderteamer in der Abschlussarbeit zu thematisieren. Als Seminarleiter ist mir der Teamgedanke besonders wichtig. Dafür ist eine harmonische Teamarbeit mit klaren Absprachen und gemeinsam gestalteten Abläufen eine Grundvoraussetzung. Ich selbst hatte das Glück, von den Seminarleitern, mit denen ich als Teamer unterwegs war, ebenfalls als Teil des Teams in alle Prozesse mit eingebunden worden zu sein, was nicht zuletzt mein Verständnis für die Arbeit und die Entscheidung, selbst Seminare leiten zu wollen, mit beeinflusst hat.
vaeter.nrw: Was zeichnet in Ihren Augen einen guten Trainer aus? Welche Eigenschaften sind für die Arbeit von Vorteil?Thorben Schürmann: Die Grundvoraussetzung sollte sein, Lust auf ein gemeinsames Wochenende mit Vätern und Kindern zu haben. Natürlich sind auch unterschiedliche methodische, rechtliche und inhaltliche Kenntnisse und Fähigkeiten wichtig. Diese werden im Rahmen der Ausbildung intensiv vermittelt und trainiert. Die Tatsache, dass ich selbst Sozialarbeiter bin, ist sicher kein Nachteil, jedoch keinesfalls eine Voraussetzung. Es gibt auch viele Seminarleiter mit ganz anderen beruflichen Hintergründen. Mir persönlich ist wichtig, dass die Väter nicht nur gerne an den Wochenenden teilnehmen, weil ihren Kindern das sehr gefällt, sondern sie auch selbst eine gute, bereichernde Zeit erleben.
vaeter.nrw: Wie hat sich nach der Ausbildung Ihre Arbeit mit Vätern entwickelt?Thorben Schürmann: Neben der schon erwähnten Tätigkeit in der Vater-Kind-Arbeit habe ich natürlich auch in meinem eigentlichen Beruf als Schulsozialarbeiter viel Kontakt zu Eltern und Eltern-Kind-Beziehungen. Die Ausbildung zum Trainer für Vater-Kind-Angebote hat mir auch hier nochmal insbesondere die Rolle des Vaters vor Augen geführt. Auch in der alltäglichen Arbeit nutze ich diesen Schwerpunkt und achte beispielsweise bei Elterngesprächen noch verstärkter darauf, nach Möglichkeit immer beide Elternteile mit einzubeziehen. Die Rolle und Funktion des Vaters in Beziehungs- und Erziehungsfragen sind von sehr großer Bedeutung.
vaeter.nrw: Was schätzen Sie besonders an der Arbeit mit und für Väter?Thorben Schürmann: Von teilnehmenden Vätern erhalte ich häufig zwei Rückmeldungen. Die erste ist, dass sich die Väter häufig untereinander kaum oder gar nicht kennen, auch wenn ihre Kinder teilweise schon seit einigen Jahren die gleiche Kindergartengruppe besuchen. Man sieht sich vielleicht mal im Vorbeigehen beim Bringen oder Abholen der Kinder, ins Gespräch kommt man jedoch selten. Dabei sind Kontakt und Austausch untereinander häufig gewünscht und werden im Rahmen des gemeinsamen Wochenendes sehr genossen und oft auch darüber hinaus weiter gepflegt. Ein zweiter immer wieder genannter Punkt ist die oft beruflich bedingte wenige Zeit, die Väter am Stück mit ihren Kindern verbringen können. In der Nachbesprechung wird regelmäßig berichtet, dass sich nach dem Wochenende die Intensität dieser gemeinsamen Zeit noch verstärkt hat. Beides zeigt, dass das Konzept der Vater-Kind-Arbeit die beiden Wünsche – zum einen nach Austausch mit anderen Vätern und zum anderen nach gemeinsam verbrachter Zeit mit Kindern – sehr gut miteinander verbindet. Es macht deutlich, dass das alt hergebrachte Klischee, Kindererziehung sei hauptsächlich Sache der Mütter, zum Glück schon längst überholt ist. Väter wollen ihre Rolle annehmen und leben.
vaeter.nrw: In welchen Bereichen wollen Sie Väter vor allen Dingen stärken? Welche Kompetenzen möchten Sie Ihnen vermitteln?Thorben Schürmann: Die Formulierung dieser Frage unterstellt, dass es ein Defizit an Kompetenzen der Väter gibt, das es zu beheben gilt. Das sehe ich ganz und gar nicht so. Ich erlebe bisher ohne Ausnahme, dass die teilnehmenden Väter trotz unterschiedlicher lokaler, teilweise kultureller, beruflicher und interessensspezifischer Hintergründe eines gemeinsam haben: sie alle haben Lust darauf, mit ihren Kindern und anderen Vätern Zeit zu verbringen, Kontakte zu knüpfen, Abenteuer zu erleben und sich mit Ideen einzubringen. Sie bringen die verschiedensten Kompetenzen mit, sodass eine gleichermaßen sehr unterschiedliche, jedoch auch sehr verbundene Vätergruppe entsteht, in der Vertrauen, Humor, Kreativität und Miteinander wichtige Eckpfeiler sind. Es kommt auch vor, dass Fragen zur Erziehung, zum Umgang mit bestimmten Regelungen oder die Vereinbarung von beruflichen und familiären Herausforderungen miteinander diskutiert werden und auch ich als Seminarleiter nach Meinungen oder Einschätzungen gefragt werde. Es geht jedoch nicht um eine klassische Erziehungsberatung oder das Beheben von Defiziten, sondern darum, Raum für gemeinsamen Austausch zu schaffen und unterschiedliche Erfahrungen, Meinungen und Erlebnisse miteinander zu teilen und die Möglichkeit zu geben, davon etwas mitnehmen zu können.
vaeter.nrw: Welche Erfahrungen nehmen Sie persönlich aus Ihrer Arbeit mit?Thorben Schürmann: Noch bin ich kein Vater, aber schon jetzt kann ich sagen, dass auch ich von den vielen Erfahrungen und den intensiven Gesprächen sehr profitiere. Ich möchte als Vater genauso aktiv für meine Kinder da sein, wie ich es bei den Vätern in der täglichen Arbeit erlebe. Und selbstverständlich würde ich auch dann weiter in der Vater-Kind-Arbeit mitmachen, allerdings dann auch sehr gerne als teilnehmender Vater.
Zur Person:

Thorben Schürmann

Fortbildung zum Trainer für Vater-Kind-Angebote im Jahr 2012, zuvor schon ca. 5 Jahre als Kinderteamer Teil der Vater-Kind-Arbeit; Seit 2009 Schulsozialarbeiter an einer Gemeinschaftsschule in Neuenrade / Sauerland, 2008 Studium als Diplomsozialarbeiter/ -pädagoge abgeschlossen

Zehn neue Europaschulen in Nordrhein-Westfalen ausgezeichnet

Europaschulen stärken den europäischen Gedanken

Zehn neue Schulen haben das Zertifikat „Europaschule in Nordrhein-Westfalen“ erhalten. Damit steigt die Zahl der zertifizierten Europaschulen in Nordrhein-Westfalen auf 207 – so viele wie in keinem anderen Bundesland.
Der Minister für Bundes- und Europaangelegenheiten sowie Internationales und das Ministerium für Schule und Bildung teilen mit: Zehn neue Schulen haben das Zertifikat „Europaschule in Nordrhein-Westfalen“ erhalten. Damit steigt die Zahl der zertifizierten Europaschulen in Nordrhein-Westfalen auf 207 – so viele wie in keinem anderen Bundesland.   Europaminister Stephan Holthoff-Pförtner erklärte bei der Verleihung der Urkunden im nordrhein-westfälischen Landtag: „Vor zehn Jahren haben wir in Nordrhein-Westfalen das Projekt Europaschule aus der Taufe gehoben. Es ist toll, wie viele Schulen aller Schulformen inzwischen ihr Bekenntnis zu Europa in den Mittelpunkt ihrer alltäglichen Arbeit stellen. Damit sind wir bundesweit Vorreiter.“   Schulministerin Yvonne Gebauer sagte: „Mehr als 200 Europaschulen in Nordrhein-Westfalen sind ein beeindruckendes Zeugnis für das Europa-Engagement in unserem Land. In den Europaschulen werden die Schülerinnen und Schüler schon früh auf vielfältige Weise mit Europa vertraut gemacht. Das macht sie zu tollen Botschaftern für den gemeinsamen europäischen Gedanken.“   Die neu zertifizierten Europaschulen:
  • Kaiser-Karls-Gymnasium Aachen
  • Gymnasium St. Xaver Bad Driburg
  • Gesamtschule Bad Oeynhausen Bad Oeynhausen
  • Stadtgymnasium Detmold Detmold
  • Friedrich-Rückert-Gymnasium Düsseldorf
  • Martin-Luther-Schule Herten
  • Bettine-von-Arnim-Gesamtschule Langenfeld
  • Gymnasium St. Wolfhelm Schwalmtal (Waldniel)
  • Carolus-Magnus-Gymnasium Übach-Palenberg
  • Gymnasium Warstein der Stadt Warstein
Die Auszeichnung fand im Rahmen der achten Jahrestagung der Europaschulen in NRW statt, die der Minister für Bundes- und Europaangelegenheiten sowie Internationales und das Ministerium für Schule und Bildung in Kooperation mit der regionalen Vertretung der Europäischen Kommission in Bonn durchgeführt haben. Die Tagung stand im Zeichen der Jubiläen, die die Europäische Union in diesem Jahr feiern konnte: „60 Jahre Römische Verträge – 30 Jahre Erasmus+  –  25 Jahre Vertrag von Maastricht“.   Europaschulen zeichnen sich durch ein erweitertes Fremdsprachenangebot und die vertiefte Vermittlung europaorientierter Kenntnisse aus. Durch Austauschprogramme mit europäischen Partnern und vielfach auch durch die Vermittlung von Berufspraktika im europäischen Ausland fördern sie die interkulturellen Kompetenzen ihrer Schülerinnen und Schüler.   Das Zertifikat wird den Schulen für fünf Jahre verliehen. Danach müssen die Schulen ihr Europakonzept erneut bewerten lassen, um die Auszeichnung zu behalten. Die ersten Europaschulen wurden 2017 bereits zum zweiten Mal rezertifiziert.   Eine Liste aller Europaschulen finden Sie unter www.europaschulen.nrw.de.   Quelle: Ministerium für Schule und Bildung des Landes Nordrhein-Westfalen

Ministerin Gebauer: Mehr Mittel und Unterstützung für Schule und Bildung ohne Neuverschuldung

Rund 18 Milliarden Euro für Schule und Bildung im Haushaltsentwurf 2018

Der Ausschuss für Schule und Bildung des Landtags hat in seiner heutigen Sitzung über den Haushaltsentwurf 2018 beraten.
22.11.2017
Der Ausschuss für Schule und Bildung des Landtags hat in seiner heutigen Sitzung über den Haushaltsentwurf 2018 beraten. Hierzu erklärte Schulministerin Yvonne Gebauer: „Wir wollen beste Bildung für unsere Schülerinnen und Schüler im ganzen Land. Rund 18 Milliarden Euro für das Ressort Schule bedeuten fast 25 Prozent aller Ausgaben im Haushaltsplan für die schulische Bildung. Die Landesregierung lässt damit Worten Taten folgen – wir haben immer wieder betont: Wir wollen in Kinder und Köpfe investieren und den Aufstieg durch Bildung ermöglichen.“   Mit dem Ausgabenvolumen von über 18 Milliarden Euro ist der Haushaltsplan für den Bereich Schule und Bildung der größte Einzeletat des Landes. Der Zuwachs gegenüber dem Einzelhaushalt 2017 beträgt rund 229 Millionen Euro. Größter Posten sind die Personalausgaben mit rund 15,6 Milliarden Euro.   Im Etat 2018 sind 1.283 zusätzliche Lehrerstellen vorgesehen. Die Zahl der Stellen für Schulen steigt damit 2018 im Vergleich zum Haushalt 2017 im Saldo auf 161.226 Stellen. Darüber hinaus waren im Haushalt 2017 insgesamt 3.299 Planstellen mit einem kw-Vermerk zum 1. August 2018 ausgewiesen. Diese noch von der Vorgängerregierung gesetzten Vermerke, die das Wegfallen der jeweiligen Stelle kennzeichnen, werden mit dem Haushaltsentwurf 2018 gestrichen.   Das bedeutet hier im Einzelnen:
  • 900 kw-Vermerke waren bei den Stellen für die Sprachförderung vorgesehen. Diese Stellen stehen nun dauerhaft für diesen Zweck zur Verfügung.
  • 1.648 Stellen werden für die Abdeckung des Grundbedarfs weiter benötigt.
  • 751 Stellen konnten für neue oder zusätzliche Bedarfe im Haushaltsentwurf 2018 verwendet werden.
Der Haushaltsplan 2018 für den Bereich Schule und Weiterbildung setzt folgende Schwerpunkte:  Inklusion: Für die Inklusion werden insgesamt 926 Stellen zusätzlich bereitgestellt. Insbesondere sollen die allgemeinen Schulen mit Gemeinsamem Lernen (Inklusionsschulen) mit weiteren 400 Lehrerstellen besser unterstützt werden. Darüber hinaus sollen 330 Stellen für Multiprofessionelle Teams speziell für die Schulformen der Sekundarstufe I zur Verfügung gestellt werden, um die Lern- und Unterstützungsbedingungen insbesondere an inklusiv arbeitenden Schulen nachhaltig zu verbessern.  Masterplan Grundschule: Für die Grundschulen soll eine spürbare Aufstockung der Stellen für die sozialpädagogischen Fachkräfte in der Schuleingangsphase erfolgen: Es werden 600 Stellen zusätzlich bereitgestellt. Damit verdoppeln sich diese Stellen, die für die Verbesserung der generellen Fördermöglichkeiten in der flexiblen Schuleingangsphase vorgesehen sind.  Stärkung der beruflichen Bildung: Die berufliche Bildung ist der neuen Landesregierung wichtig, daher werden die Berufskollegs deutlich besser unterstützt. In einem ersten Schritt erhalten die Berufskollegs 250 Lehrerstellen.  Digitalisierung: Die Digitalisierung wird an den Zentren für schulpraktische Lehrerausbildung verstärkt. Insgesamt werden für den Bereich der Digitalisierung in Schule und Schulaufsicht mit dem Haushalt 2018 über 8 Millionen Euro zusätzlich aufgewendet. Maßnahmen unter anderem: Zusätzliche Sachmittel im Umfang von 2,4 Millionen Euro für den Ausbau der IT-Infrastruktur sowie sechs neue, dringend erforderliche Stellen für IT-Fachleute an den Zentren für schulpraktische Lehrerausbildung. Auch die IT-Ausstattung der acht staatlichen Schulen wird durch die Bereitstellung von Investitionsmitteln im Umfang von 500.000 Euro jährlich bis 2020 zukunftsfest ausgebaut.  Besoldung: Im Koalitionsvertrag ist eine Erhöhung der Besoldung der Konrektorinnen und Konrektoren an Grund- und Hauptschulen angekündigt worden, die nunmehr umgesetzt wird. Damit wird eine Gerechtigkeitslücke zur Besoldung der Schulleitungen an diesen Schulformen geschlossen. Die Neubewertung der Ämter der stellvertretenden Schulleitungen ist mit einem jährlichen Besoldungsmehraufwand von rund 12 Millionen Euro verbunden.  Integration: Um das Förderprogramm FIT in Deutsch (FerienIntensivTraining) auszubauen, sind im Haushaltsentwurf 2,15 Millionen Euro veranschlagt. Die Mittel sind zur Durchführung von Kursen in den Oster-, Sommer- und Herbstferien vorgesehen. An den Kursen nehmen neu zugewanderte Kinder und Jugendliche teil. Die Zielsetzung der Kurse liegt im individuellen Lernzuwachs in der deutschen Sprache sowie der Steigerung der Alltagskompetenzen. Quelle: Ministerium für Schule und Bildung des Landes Nordrhein-Westfalen

Startschuss für ein neues Internetangebot mit Praxishilfen für einen modernen Sachunterricht

MINT-Förderung in der Grundschule

Gezielte Nachwuchsförderung in den MINT-Fächern beginnt in der Grundschule. Zur Unterstützung der Schulen bei diesem Thema wurde heute auf einer Tagung im Schulministerium unter http://nawitas.uni-koeln.de ein neues Internetportal für einen modernen Sachunterricht mit den Schwerpunkten Naturwissenschaften und Technik freigeschaltet.
22.09.2017
Das Ministerium für Schule und Bildung teilt mit: Gezielte Nachwuchsförderung in den MINT-Fächern beginnt in der Grundschule. Zur Unterstützung der Schulen bei diesem Thema wurde heute auf einer Tagung im Schulministerium unter http://nawitas.uni-koeln.de ein neues Internetportal für einen modernen Sachunterricht mit den Schwerpunkten Naturwissenschaften und Technik freigeschaltet.   Schulministerin Yvonne Gebauer betonte den besonderen Stellenwert der naturwissenschaftlich-technischen Bildung: „Nach einer aktuellen OECD-Studie hat Deutschland im internationalen Vergleich die höchste Studienanfänger- und Absolventenquote in den MINT-Fächern. Das ist Rückenwind und Motivation für unsere Schulen, die mit großem Engagement und viel Kreativität daran arbeiten, junge Menschen für Naturwissenschaften und Technik zu begeistern. Ich freue mich deshalb sehr, dass wir heute die neue Homepage freischalten.“   Prof. Dr. Manuela Günter, Prorektorin der Universität zu Köln, betonte die bedeutende Rolle, welche die Lehrerbildung an der Universität zu Köln spielt: „Unsere Lehramtsausbildung setzt nicht nur Maßstäbe in gesellschaftlich besonders relevanten Feldern wie Integration und Inklusion, sondern spielt auch eine herausragende Rolle bei der Entwicklung einer zukunftsweisenden Didaktik, die auf dem engen Austausch mit einer forschungsorientierten Fachwissenschaft basiert. Das neue Online-Portal NaWiT AS unterstützt Lehrerinnen und Lehrer optimal bei der zeitgemäßen Gestaltung des naturwissenschaftlich-technischen Sachunterrichts, der die Schüler und Schülerinnen frühzeitig auf die MINT-Fächer neugierig macht.“   Dr. Ekkehard Winter, Geschäftsführer der Deutschen Telekom Stiftung, ergänzte: „Dass das Land Nordrhein-Westfalen mit dem Projekt NaWiT AS die Rolle von Naturwissenschaften und Technik im Sachunterricht systematisch stärkt, begrüßen wir als Deutsche Telekom Stiftung sehr. Besonders freut es uns, dass nun über die Plattform die Erkenntnisse aus unserem Modellprojekt prima(r)forscher im gesamten Bundesland Verbreitung finden.“   Warum muss ich im Winter eine Mütze aufsetzen? Hat der Klettverschluss was mit der Klette zu tun? Warum braucht ein Auto vier Räder? Diese und ähnliche Fragen stellen sich Kinder im Grundschulalter. Sie haben offene Augen und Ohren für Natur und Technik. Und am liebsten probieren sie alles selber aus. Hier setzt das Fortbildungsprojekt NaWiT AS mit der neuen Internetseite an: Es will Lehrerinnen und Lehrern helfen, ihren Sachunterricht auf dem aktuellen Stand der Didaktik weiterzuentwickeln und mit den Kindern vermehrt naturwissenschaftliche und technische Themen aufzugreifen. Es bietet Unterrichtsanregungen, Materialien und geeignete Methoden für Lehrkräfte der Primarstufe.   NaWiT AS ist die Abkürzung für „Naturwissenschaftlich-Technische Kompetenzen und Anregung schulbezogener Unterrichtsentwicklung“. Projektpartner sind das Ministerium für Schule und Bildung des Landes Nordrhein-Westfalen und die Universität zu Köln mit Unterstützung der Deutschen Telekom-Stiftung.   „Wir wollen die Lehrerinnen und Lehrer dabei unterstützen, naturwissenschaftliche und technische Themen in den Sachunterricht einzubauen“, erklärt Prof. Dr. Daniela Schmeinck, Leiterin des Projektes NaWiT AS und geschäftsführende Direktorin des Instituts für Didaktik des Sachunterrichts der Universität zu Köln. „Es liegt uns am Herzen, die Kinder mit Hilfe von praxisnahen und kooperativen Lernformen an wissenschaftsnahe Denk- und Arbeitsweisen heranzuführen.“

Weitere Informationen

http://nawitas.uni-koeln.de Quelle: Ministerium für Schule und Bildung des Landes Nordrhein-Westfalen

Mehrsprachigkeit fördern und Bildungschancen erweitern

Fachtagung „MehrSprachigkeit in der frühen Kindheit“

Die Staatssekretärin für Integration, Serap Güler, hat in Gelsenkirchen die Fachtagung „MehrSprachigkeit in der frühen Kindheit“ eröffnet. Wie wird Mehrsprachigkeit in der Kindertagesbetreuung gelebt? Wie gelingt eine durchgängige Sprachbildung? Welche Chancen eröffnen sich mit der Förderung von Mehrsprachigkeit für alle Kinder? Diesen Fragen gingen die Expertinnen und Experten aus Wissenschaft und Praxis in Workshops nach.
Das Ministerium für Kinder, Familie, Flüchtlinge und Integration teilt mit: Die Staatssekretärin für Integration, Serap Güler, hat in Gelsenkirchen die Fachtagung „MehrSprachigkeit in der frühen Kindheit“ eröffnet. Wie wird Mehrsprachigkeit in der Kindertagesbetreuung gelebt? Wie gelingt eine durchgängige Sprachbildung? Welche Chancen eröffnen sich mit der Förderung von Mehrsprachigkeit für alle Kinder? Diesen Fragen gingen die Expertinnen und Experten aus Wissenschaft und Praxis in Workshops nach. Die Veranstaltung der Landesweiten Koordinierungsstelle Kommunale Integrationszentren (LaKI) der Bezirksregierung Arnsberg in Zusammenarbeit mit dem Ministerium für Kinder, Familie, Flüchtlinge und Integration war bereits im Vorfeld auf großes Interesse gestoßen und binnen kürzester Zeit ausgebucht. Mehr als 230 Interessierte nahmen an der Tagung teil, weitere 300 standen auf der Warteliste.   „Sprache zählt zu den wichtigsten Kompetenzen für das lebenslange Lernen und den späteren Erfolg in Schule und Bildung“, betonte die Staatssekretärin. „Besonders für Kinder am Anfang ihrer Sprachentwicklung und für Kinder, die mehrsprachig aufwachsen, sind die frühe Sprachbildung und die gezielte Unterstützung sprachlicher Kompetenzen ausschlaggebend.“   Ziel der Veranstaltung war, den Stellenwert von Mehrsprachigkeit in unserer Gesellschaft und die damit verbundene Weiterentwicklung der Professionalität der Bildungseinrichtungen zu verbessern. Dafür wurde der Fokus auf die Familien und Einrichtungen sowie Akteure in der frühen Bildung gerichtet. Im Austausch mit Expertinnen und Experten aus Wissenschaft und Praxis standen die Frage nach dem „Wie“ der Einbindung und Förderung der Familiensprachen bei gleichzeitiger Förderung der deutschen Sprache sowie aktuelle Konzepte der durchgängigen Sprachbildung im Mittelpunkt. Die vorgestellten Ansätze und Anregungen sollen zudem als Motivation für die Umsetzung im pädagogischen Alltag dienen und die Vernetzung untereinander verbessern.   In Nordrhein-Westfalen bieten die Kommunalen Integrationszentren in enger Zusammenarbeit mit den Partnern und Einrichtungen vor Ort eine gute Infrastruktur zur Unterstützung von Integrationsprozessen und migrationsgesellschaftlicher Öffnung von Institutionen.   Die LaKI unterstützt die Arbeit des Verbundes und der Kommunalen Integrationszentren durch Mitwirkung in der konzeptionellen Weiterentwicklung, Beratung, Begleitung, Qualifizierungsangebote, Vernetzung und Zusammenarbeit mit der Wissenschaft. Pädagogische Professionalität in der Migrationsgesellschaft ist hier neben dem Aufbau einer durchgängigen Sprachbildung ein zentrales Anliegen.   Quelle: Ministerium für Kinder, Familie, Flüchtlinge und Integration