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Bildung

Ministerin Gebauer: Die Aufholjagd für beste Bildung geht weiter

Ausschuss für Schule und Bildung befasst sich mit Haushaltsentwurf 2019

Schulministerin Yvonne Gebauer hat dem Schulausschuss des Landtags den Haushaltplan für den Bereich Schule und Bildung für das Jahr 2019 vorgestellt.

Das Ministerium für Schule und Bildung teilt mit:

Schulministerin Yvonne Gebauer hat dem Schulausschuss des Landtags den Haushaltplan für den Bereich Schule und Bildung für das Jahr 2019 vorgestellt. „Wir setzen mit dem Haushalt 2019 fort, was wir bereits mit unserem ersten eigenen Haushalt vergangenes Jahr begonnen haben: die Aufholjagd für beste Bildung im Bildungsland Nordrhein-Westfalen“, erklärte Gebauer bei den Beratungen und betonte: „Im Vergleich zum Haushalt 2017 bei Amtsübernahme investiert diese Landesregierung rund eine Milliarde Euro mehr in unsere Schulen als die Vorgängerregierung. Wir wollen nicht nur über bessere Bildungsqualität und Bildungschancen reden, sondern wir investieren, um sie zu ermöglichen.“
 
Mit einem Ausgabenvolumen von rund 18,75 Milliarden Euro ist der Haushaltsplan für den Bereich Schule und Bildung der größte Einzeletat des Landes. Der Zuwachs gegenüber dem Haushalt 2018 beträgt rund 750 Millionen und gegenüber dem Haushalt 2017 rund 981,6 Millionen Euro.
 
Größter Posten im Etat 2019, den das Parlament berät und der im Dezember verabschiedet werden soll, sind die Personalausgaben. Sie machen einen Anteil von knapp 86,8 Prozent aus. Im Haushaltsentwurf sind 1.005 zusätzliche Stellen vorgesehen. Dabei steigt die Zahl der Lehrerstellen 2019 im Vergleich zum diesjährigen Haushalt im Saldo um 949 auf 162.175 Stellen. Zudem werden weiterhin von der Vorgängerregierung mit „kw“ vermerkte Stellen, die ein Wegfallen der jeweiligen Stelle kennzeichnen, erhalten: Nachdem bereits im Haushalt 2018 insgesamt 3.299 dieser Planstellen dauerhaft gesichert wurden, kommen mit dem Haushalt für das kommende Jahr weitere 2.704 Lehrerstellen hinzu, bei denen die kw-Vermerke gestrichen wurden. Die Landesregierung sichert so über 6.000 Stellen gegenüber der alten Landesregierung, die plante, diese Stellen zu streichen.
 
Schwerpunkte und Schlaglichter im Haushaltsplan für den Bereich Schule und Bildung:

  • Mehr Plätze und mehr Qualität in der OGS
    Im Haushalt 2019 sind insgesamt 37,7 Millionen Euro zur Steigerung der Qualität im Offenen Ganztag verankert. Die Zahl der OGS-Plätze stieg zum Schuljahr 2018/19 um 8.000 auf 315.600 und steigt zum Schuljahr 2019/20 um weitere 7.500 auf 323.100 Plätze. Insgesamt erreicht der offene Ganztag im Primarbereich im Haushaltsentwurf 2019 damit ein Ausgabenvolumen von fast 547 Millionen Euro, das ist ein Plus von rund 90 Millionen Euro im Vergleich zu 2017.
  • Neuausrichtung der Inklusion
    Rund 6.600 Planstellen und Stellen sind für die schulische Inklusion ausgewiesen. Darin sind 270 zusätzliche Tarifstellen für Multiprofessionelle Teams in der Sekundarstufe I enthalten.
    Die neuen Ressourcenstandards für die Schulen des Gemeinsamen Lernens in der Sekundarstufe I (Formel „25 – 3 – 1,5“) greifen zunächst in der Jahrgangsstufe 5 und wachsen dann schrittweise weiter auf. Hierfür werden zunächst im Schuljahr 2019/20 voraussichtlich rund 1.000 zusätzliche Stellen benötigt.
    Zudem werden rund 2.800 Planstellen für Sonderpädagoginnen und Sonderpädagogen in das Grundschulkapitel verlagert.
  • Zusätzliche Stellen für die Grundschulen
    Die Situation an den Grundschulen soll durch weitere Maßnahmen verbessert werden: Mit dem Haushaltsentwurf 2019 werden zusätzlich 557 Stellen für sozialpädagogische Fachkräfte in der flexiblen Schuleingangsphase bereitgestellt. Die ursprüngliche Stellenzahl wird damit fast verdreifacht und steht den Grundschulen zusätzlich zur Verfügung. 
  • Ausstattung für die Talentschulen
    An bis zu 60 Schulen in schwierigem sozialen Umfeld wird ab dem Schuljahr 2019/20 im Schulversuch Talentschulen erprobt, wie Schülerleistungen durch besondere Unterrichtskonzepte, zusätzliche Ressourcen und Unterstützung bei der Schulentwicklung verbessert werden können. Für die zusätzliche personelle Ausstattung der zunächst 35 im Schuljahr 2019/20 teilnehmenden Schulen (insgesamt bis zu 60 Talentschulen) werden 148 Stellen bereitgestellt. Überdies wird die Schulentwicklungsberatung dieser Schulen mit zusätzlichen Stellenanteilen unterstützt. Alle Talentschulen erhalten außerdem ein zusätzliches Fortbildungsbudget in Höhe von 2.500 Euro jährlich. 
  • Ausbau der Schulverwaltungsassistenz
    Mit dem Haushaltsentwurf 2019 werden in einem ersten Schritt zum Ausbau der Schulverwaltungsassistenzen insgesamt 45 zusätzliche Planstellen und Stellen der Besoldungsgruppen A 10 und A 8 bzw. der vergleichbaren Tarifstellen geschaffen. Im Jahr 2019 werden damit insgesamt 384 Vollzeitstellen für die Schulverwaltungsassistenz zur Verfügung stehen. 
  • Verbesserung der Rahmenbedingungen der beruflichen Bildung
    Mit dem Haushalt 2019 werden 200 neue Stellen bereitgestellt. Mit den Stellen des Haushalts 2018 können die Berufskollegs im Schuljahr 2019/20 über 450 zusätzliche Stellen verfügen. 

Zusätzlich zu diesen Schwerpunkten und den weiteren Mitteln im Einzelplan für das Ministerium für Schule und Bildung ist zudem die Schul- und Bildungspauschale zu den Ausgaben für Bildung hinzuzurechnen: Die Pauschale wird im Jahr 2019 substantiell um 50 Millionen Euro auf 659 Millionen Euro erhöht. Zudem ist vorgesehen, die Pauschale in den kommenden Jahren zu dynamisieren, um die öffentlichen Schulträger weiter bei ihren Anstrengungen zur Modernisierung der Schulen zu unterstützen.
Quelle: Staatskanzlei des Landes Nordrhein-Westfalen

Gespräch mit Medienexperte Thomas Feibel

Ratgeber und Online-Broschüren für Väter

„Jetzt pack‘ doch mal das Handy weg“ – der Titel von Thomas Feibels aktuellem Buch spricht vermutlich vielen Vätern mit Blick auf ihren eigenen technik-verliebten Nachwuchs aus der Seele. Warum der Satz andersherum, also von Kind zu Vater, aber genauso große Gültigkeit haben sollte, unterstreicht der Journalist und Vater im Gespräch mit vaeter.nrw. Sein Buch sowie zahlreiche kostenlose Broschüren unterstützen Väter dabei, ihr Medienwissen in unterschiedlichen Themenbereichen gezielt zu vertiefen.

vaeter.nrw: Welche Fähigkeiten brauchen Väter, um ihre Kinder medienkompetent zu begleiten?

Thomas Feibel: Auch wenn bei Vätern bekanntlich die Technikbegeisterung oft groß ist, so kann es doch nicht schaden, sie etwas herunterzuschrauben. Denn Väter sind ihren Kindern gegenüber in erster Linie Vorbilder. Wenn wir aber etwa beim Essen oder beim Autofahren ans Handy gehen, dann sind wir nun mal keine guten Vorbilder. Und wenn das gemeinsame Spiel oder andere Beschäftigungen ständig vom Smartphone unterbrochen werden, dann signalisieren wir damit unseren Kindern, dass der andere Mensch am Telefon wichtiger ist als die gemeinsame Zeit.  Ausnahmen sind zwar immer möglich, aber Kinder brauchen ungeteilte Aufmerksamkeit.

vaeter.nrw: „Jetzt pack doch mal das Handy weg!“ lautet der Titel Ihres aktuellen Buchs. Was genau reizt Kinder bzw. Väter an Smartphone, TV, Internet und Games? Reale Welt ade?

Thomas Feibel: Pardon, aber Smartphone, TV, Internet und Games sind Teil der realen Welt und keine Gegensätze. Die Faszination ist schnell erklärt: Das Smartphone ist ein ungeheuer praktisches Gerät, das unfassbar viele nützliche Funktionen in sich bündelt. Kinder und Jugendliche nutzen das zum Spielen, Kommunizieren und zur Selbstdarstellung. Gerade in der Pubertät sind die letzten beiden Punkte enorm wichtig, weil dann das Smartphone zum nützlichen Werkzeug für ihre Ich-Findung wird. Und bei Erwachsenen? Väter können – genau wie Mütter auch – von überall und zu jeder Zeit beruflich erreichbar und handlungsfähig sein. Das ist ein totaler Gewinn. Leider verschiebt sich dadurch oft der Feierabend und wir haben alle die Balance im Umgang damit noch nicht gefunden. All diese Dinge sind ungeheure Zeitfresser, aber keine Realitätsflucht. Eher kann dies zu einer Flucht vor sich selbst ausarten, denn sich selbst auszuhalten ist keine einfache Sache. Das ergeht Erwachsenen so, aber auch Kindern.

vaeter.nrw: Was ist die Kernaussage Ihres Buches?

Thomas Feibel: Zum ersten Mal in der Geschichte der Medien verlangen Erwachsene etwas von ihren Kindern, was sie selbst nicht können: widerstehen. Es ist wichtig, immer wieder unsere Vorbildrolle zu hinterfragen, die eigene Haltung zu überprüfen, etwa ob wir unseren Kindern aus Langweile ein Tablet im Restaurant in die Hand drücken. Wichtig ist es auch, dass Kinder die Selbstregulation lernen. Das geht, indem sie vom reinen Konsumieren wie bei Spotify, Netflix oder YouTube zum Gestalten kommen. Das Buch zeigt dazu gute Apps und erklärt informativ und unterhaltsam, wie eine entspannte Erziehung gelingen kann. Es informiert, gibt Ratschläge und entlastet.

vaeter.nrw: Wenn Sie heute Väter im Umgang mit der sich rasant entwickelnden digitalen Welt coachen, was ist Ihr Hauptanliegen?

Thomas Feibel: Mehr Familienzeit und Quality Time. Der Flugmodus des Smartphones funktioniert nicht nur im Flugzeug. Und wenn wir tatsächlich durch Handys mehr Zeit sparen, wo ist denn dann diese Zeit? Ich denke, je digitaler diese Welt wird, desto wichtiger wird wieder das Analoge. Entsprechend sollte die Freizeitgestaltung mit Kindern aussehen. Einmal gemeinsam zelten bringt mehr, als zehn Mal zusammen Pokémon Go zu spielen.

vaeter.nrw: Wie können Kinder, Väter, Familien die Neuen Medien zum Vorteil aller nutzen?

Thomas Feibel: Vor allem mit Regeln. Für Kinder und Erwachsene. Am besten ist es, zusammen mit Kindern über Regeln zu sprechen und sie gemeinsam zu vereinbaren. Die Aufgabe der Väter ist es nicht nur Regeln aufzustellen, sondern sich auch um ihre Einhaltung zu kümmern. Das ist oft heikel und macht keinen Spaß. Aber ohne Kontrolle sind alle Regeln sinnlos. Natürlich werden Kinder immer wieder die Grenzen überschreiten und etwa kein Ende bei Spielen finden. Aber das machen sie nicht aus Provokation, sondern aus einem ganz einfachen Grund: weil sie Kinder sind.

vaeter.nrw: Herr Feibel, herzlichen Dank für das Gespräch.

Sie möchten Ihr Medienwissen vertiefen?

Wer zu den angesprochenen Themen oder weiteren Fragen sein Wissen rund um Medien erweitern möchte, findet im Web ein umfassendes und teilweise mehrsprachiges Broschüren-Angebot:

Die Landesanstalt für Medien Nordrhein-Westfalen (LfM NRW) stellt Vätern eine breit gefächerte Auswahl an Materialien zur Verfügung. Sortiert nach Themenfeldern, Medium oder Zielgruppe lassen sich die Veröffentlichungen gezielt durchsuchen. Etliche Broschüren sind neben der deutschen Fassung auch in arabischer, russischer oder türkischer Sprache erhältlich.

Das Medienkompetenzportal NRW bietet eine thematisch sortierte Linksammlung zum kompetenten Umgang mit Medien an. Vorgestellt werden Internetseiten aus Bereichen wie Internet, Handy & Mobile Medien oder Spiele.

Das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) stellt umfangreiche Informationsmaterialien in Sachen Medien für Väter (Eltern),  Kinder und Jugendliche bereit. Eine Themenauswahl: Empfehlungen und Einschätzungen zur Vielfalt von Computer- und Konsolenspielen, der einfache Einstieg in die Medienerziehung, Geflimmer im (Kinder-)Zimmer, Verherrlichung von Essstörungen im Internet etc.

Einen übergreifenden Ansatz verfolgt die Clearingstelle Medienkompetenz der Deutschen Bischofskonferenz. Sie versammelt aktuell über 470 Besprechungen von frei verfügbaren Materialien zur Vermittlung von Medienkompetenz. Per Freitext-Suche, Schlagwort-Wolke oder über die Verweisliste finden Väter Broschüren, Vorträge, Lehrmaterialien und vieles mehr zu Grundlagen sowie aktuellen Themen in der Medienerziehung.

 

Thomas Feibel leitet das Büro für Kindermedien in Berlin und ist einer der führenden Journalisten zum Thema Kinder und Neue Medien. Für seine Arbeit zur Leseförderung und Vermittlung elektronischer Medien für Kinder und Jugendliche wurde er von Bibliothek & Information Deutschland (BID) mit der Karl-Preusker-Medaille ausgezeichnet. Zuletzt veröffentlichte er das Buch „Jetzt pack doch mal das Handy weg“.
 

 

Volle Lernkraft voraus!

Individuelle Förderung für Schülerinnen und Schüler

In den Ferien für die Schule arbeiten? Gute Idee! Die Initiative „LernFerien Nordrhein-Westfalen (NRW)“ veranstaltet für versetzungsgefährdete oder besonders leistungsstarke Schülerinnen und Schüler kostenlose Intensivkurse mit den Schwerpunkten „Lernen lernen“ und „Begabungen fördern“. Die fünf- bzw. sechstägigen Lern-Camps finden jeweils in den Oster- und Herbstferien statt.

Zum Stichwort „Ferien“ fällt Vätern wie Kindern sicher vieles ein, etwa Ausschlafen, Familienurlaub oder Faulenzen. Dass es für Jugendliche während der schulfreien Zeit aus unterschiedlichen Beweggründen auch konzentriert ums Lernen und die Entwicklung persönlicher Fähigkeiten gehen kann, zeigt das Angebot der „LernFerien NRW“. Die Ferien-Camps bieten Schülerinnen und Schülern aus NRW die Chance, sich in kurzer Zeit intensiv den Zielen „Lern-Motivation und Versetzung“ zu widmen bzw. durch die Zusammenarbeit in der Gruppe einen noch engeren Bezug zu den eigenen Stärken und Talenten zu entwickeln.

Lernen für die Zukunft

Das Angebot „LernFerien NRW – Lernen lernen“ richtet sich an versetzungsgefährdete Schülerinnen und Schüler der 8. und 9. Klassen aus allen allgemeinbildenden weiterführenden Schulen in NRW. Die Jugendlichen erhalten konkrete Hilfe für den Schulalltag mit dem Ziel, die persönliche Lernmotivation und Leistungsbereitschaft zu erhöhen, um eine Versetzung in die Folgeklasse zu schaffen. Die Fähigkeit, das eigene Können besser einzuschätzen und herauszufinden, wie man am besten lernt, um mehr Erfolg, Selbstbewusstsein und Spaß in der Schule zu erfahren, wird im Rahmen der LernFerien gefördert. Von der Theorie in die Praxis: In der zweiten Hälfte des Kurses wenden die Teilnehmenden ihre neu erworbenen Lerntechniken auf die Fächer Deutsch, Mathematik und Englisch an, um ihre Lernfortschritte konkret zu erleben.

Die „LernFerien NRW – Begabungen fördern“ richten sich an zielstrebige und leistungsstarke Schülerinnen und Schüler der 8. und 9. Klassen sowie der 11. (G8/G9) und 12. (G9) Jahrgangsstufe von Gesamtschulen und Gymnasien in NRW. Jugendliche, die Interesse an gesellschaftlichen Fragestellungen und sozialem Engagement in der Schule bzw. ihrer Freizeit haben, können mit Diskussionen, journalistischen Übungen oder kreativer Projektarbeit ihre Persönlichkeit, Motivation und ihr Verantwortungsbewusstsein stärken. Jedes Lern-Camp ist einem bestimmten Thema wie zum Beispiel „Identität“, „Gründergeist“ oder „Lebensentwürfe“ gewidmet, das den Rahmen für die einzelnen Aufgaben und Begegnungen absteckt.

Ausflüge, Gruppenerlebnisse und Freizeitangebote ergänzen die Fachinhalte aller Lern-Camps.

Hintergrundinformationen zu den „LernFerien NRW“

Die Veranstaltungen finden jeweils in den Oster- und Herbstferien an verschiedenen Standorten in jeweils allen fünf Regierungsbezirken in NRW statt. Die Jugendlichen werden an außerschulischen Lernorten wie Jugendherbergen und -gästehäusern rund um die Uhr von Lehrkräften sowie Sozialpädagoginnen und Sozialpädagogen unterrichtet und betreut. Die Teilnehmenden werden durch die Schule benannt und angemeldet. Es wird für beide Schwerpunkte vorausgesetzt, dass sich die Jugendlichen für das Programm interessieren und bereit sind, im Lern-Camp konstruktiv und engagiert mitzuarbeiten. Väter sprechen bitte frühzeitig die Klassenlehrerin oder den Klassenlehrer an, um ihr Kind für das Programm vorzuschlagen. Die Anmeldung beginnt spätestens vier bis fünf Wochen vor dem jeweiligen Ferienbeginn.

Weitere Informationen sowie Wochenpläne und persönliche Erfahrungsberichte von Teilnehmenden früherer LernFerien finden interessierte Väter und Jugendliche auf der Website des Programms.

Die „LernFerien NRW“ sind eine Initiative des Ministeriums für Schule und Bildung des Landes NRW in Kooperation mit der Landes-Gewerbeförderungsstelle des nordrhein-westfälischen Handwerks e.V.

Medienkompetenz – Was steckt dahinter?

Ihre Fähigkeiten als Vater sind gefragt

Die Neuen Medien fordern uns regelmäßig heraus, immer wieder Neuland zu betreten und weiter zu lernen. Kindern fällt es meist überraschend leicht, technische Geräte intuitiv zu bedienen; sie finden oftmals auch einen schnelleren Zugang zu neuen Spielen, Diensten oder Programmen. Sind sie also „bessere“ Mediennutzer als ihre Väter? Medienkompetenz umfasst jedoch viel mehr als technische Fertigkeiten. Welche Rolle spielen Sie als Vater in der Vermittlung dieser Kompetenzen und wo können Sie sich informieren?

Die Medienlandschaft entwickelt sich ständig weiter, Trends, Technologien oder Geräte kommen und gehen. Väter suchen oftmals nach Lösungen, wie sie ihre Kinder sicher durch das tägliche Abenteuer „Medien“ begleiten können.  Wie lässt sich Kindern ein langfristig guter, sinnvoller und  verantwortungsbewusster Umgang mit Medien vermitteln? Der Schlüssel, um dieses Ziel zu erreichen, ist Medienkompetenz. Das heißt:  Medien zu kennen, kritisch zu hinterfragen, sie bewusst einzusetzen, technisch bedienen und inhaltlich erfassen zu können sowie eigene Ideen kreativ umzusetzen. Im Zuge der Digitalisierung unserer Gesellschaft wird diese Fähigkeit für Kinder, Heranwachsende genauso wie für ihre Eltern immer wichtiger.

Von und mit Medien lernen

Spricht man von Medien, so sind sowohl Zeitschriften, Bücher, Hörfunk, Film und Fernsehen wie auch die Neuen Medien, die einen Zugang zum Internet bereitstellen und Interaktivität ermöglichen, gemeint. Vom ersten Bilderbuch bis hin zu Tablet, Computer oder Smartphone lernen Kinder und Erwachsene mit und von Medien. Das Berufs- und Sozialleben ist durch ihre technischen, wirtschaftlichen und kommunikativen Möglichkeiten geprägt. Medien durchdringen inzwischen alle Lebensbereiche, auch die von Kindern und Jugendlichen und sind damit wichtige Kanäle für Bildung und Meinungsbildung. Doch stellt sich allein durch die Nutzung von Medien auch automatisch ein kompetenter Umgang ein?

Was ist Medienkompetenz?

Der Begriff Medienkompetenz wurde durch den Erziehungswissenschaftler und Medienpädagogen Professor Dr. Dieter Baacke (1934 – 1999) geprägt. Er unterteilte das Thema in vier Dimensionen: Medienkritik, Medienkunde, Mediennutzung und Mediengestaltung. Diese Teilkompetenzen sind auch in der heutigen medienpädagogischen Debatte von zentraler Bedeutung. Baacke ging es weniger darum, was die Medien mit den Menschen machen, sondern vielmehr, wie sie die Medien kompetent nutzen können.

  • Medienkritik ist laut Baacke nicht das „Meckern über Medien“, sondern die Fähigkeit zu entscheiden und zu unterscheiden, für welchen konkreten Zweck welches Medium bzw. welche Quelle jeweils am besten geeignet ist.
  • Medienkunde umfasst das Wissen über heutige Medien und Mediensysteme, etwa über journalistische Arbeitsweisen oder Soziale Netzwerke, sowie die Kenntnis von Fachbegriffen wie Pay TV oder Emojis. Auch praktische Fähigkeiten, die beispielsweise notwendig sind, um neue Geräte zu bedienen, werden hierzu gezählt.
  • Mediennutzung beschreibt zum einen die Fähigkeit zum aktiven Medienkonsum, also z. B. Fernsehen schauen oder ein Buch lesen, sowie zum anderen zu interaktiven Handlungsmöglichkeiten, etwa die eigene Video- oder Podcast-Produktion zu erstellen.
  • Mediengestaltung bedeutet, innovative Veränderungen und Entwicklungen der Medienlandschaft voranzutreiben und sich mit neuen Ideen gestaltend einzubringen.

Medienkompetenz als Bildungsaufgabe

Auch die Politik hat erkannt: Die Förderung von Medienkompetenz, die sowohl traditionelle als auch digitale Medien umfasst, ist eine der wichtigsten Bildungsaufgaben unserer Zeit. Die Initiative „Medienpass NRW“ unterstützt Erziehende und Lehrkräfte dabei, Kindern und Jugendlichen einen sicheren, kreativen und verantwortungsvollen Umgang mit Medien zu vermitteln. Wesentliche Bestandteile des Konzepts sind der aktuelle Medienkompetenzrahmen 2017 für digitale Medien, der zwischen sechs Kompetenzbereichen mit 24 Teilbereichen differenziert, ein Lehrplankompass sowie ein Medienpass für Schülerinnen und Schüler. Der Medienkompetenzrahmen NRW bildet den verbindlichen Orientierungsrahmen für die Weiterentwicklung des schulischen Medienkonzepts, das alle Schulen in NRW bis spätestens 2021 erstellen sollen. Der Landschaftsverband Rheinland,  Zentrum für Medien und Bildung, setzt mit diesem Angebot die bundesweiten Bildungsstandards in Nordrhein-Westfalen (NRW) um. Das Projekt wird von der Landesregierung NRW, der Landesanstalt für Medien NRW und der Medienberatung NRW unterstützt.

Väter als Kompetenzvermittler

Väter (Eltern) sind wichtige Vorbilder, wenn es um den Umgang mit Medien geht. Von Anfang an gut begleitet, entwickeln Kinder langfristig ein sicheres Gespür und kritisches Verständnis für vertrauenswürdige Informationen, altersentsprechende Inhalte und gute Umgangsformen in der digitalen Kommunikation. Gut genutzt bieten Medien die Chance, eigenständig zu lernen und kreativ zu gestalten. Übernehmen Sie eine aktive Rolle und überstützen Sie Ihr Kind um Umgang mit Medien. In welchen Themen sind Sie fit? In welchen Bereichen lohnt es sich zusätzliches Wissen aufzubauen,  um es altersgerecht an Ihr Kind weitergeben zu können? Viele Fachleute haben sich mit dem Thema Medienkompetenz befasst. Profitieren Sie von dem umfangreichen Wissensschatz:

Internetguide für Eltern

Die Expertinnen und Experten des Portals Elternguide.online haben ein spannendes Angebot geschaffen, um Eltern bei der Medienerziehung ihrer Kinder unterstützend und beratend zur Seite zu stehen. Mit Hilfe einer Guided Tour lassen sich Themen nach Alter, Lebensphase, Medienwelten und Medien in der Familie zusammenstellen. Schnell und zielgerichtet ist alles Wissenswerte, was zu Ihnen und ihrer Familiensituation passt, zu finden. Der Elternguide.online bietet Informationen über die sichere Mediennutzung, empfohlene Angebote und Möglichkeiten für den Jugendschutz. Eltern erfahren, welche Rolle sie bei der Medienerziehung ihrer Kinder spielen und welchen Einfluss Medien auf die Entwicklung von Kindern und Jugendlichen haben. Das Angebot ist ein Kooperationsprojekt von:

Unterstützt wird das Angebot von Facebook. Die einzelnen Projektbeiteiligten stellen auf ihren Webseiten weitere Informationen zum Thema Medienkompetenz zur Verfügung.

Das Internet-ABC für Eltern

Aktuelle Informationen, Spieletipps, Lernsoftware, einen Mediennutzungsvertrag und vieles mehr finden interessierte Väter auf dem Portal Internet-ABC. Im Bereich "Familie & Medien" bietet das Portal hilfreiches Basiswissen, um sich im Internet gut zurechtzufinden und um Kindern zeigen zu können, wie's geht. Von A – Z: Ein Lexikon hält die wichtigsten Begriffe, die man rund um das Internet braucht und kennen sollte, bereit. Das mehrfach ausgezeichnete Portal ist ein Angebot des Internet-ABC e.V., der Landesanstalt für Medien NRW.

Intitiative Eltern+Medien

Gemeinsam mit Schule, Kita oder Elternvereinen können Eltern wichtige Impulse bei der Vermittlung von Medienwissen setzen und somit verlässliche und kompetente Ansprechpartner für Kinder und Jugendliche sein. Die Initiative Eltern+Medien unterstützt Institutionen, Elternvereine und andere Initiativen in Nordrhein-Westfalen bei der Planung und Organisation von Informationsveranstaltungen zu Fragen der Mediennutzung und stellt kostenlos Referenten bzw. Referentinnen zur Verfügung. Mit der Durchführung der Initiative Eltern+Medien wurde das Grimme-Institut beauftragt.

Das Medienkompetenzportal NRW

Mit dem Medienkompetenzportal NRW leistet die Landesanstalt für Medien NRW einen Beitrag dazu, bestehende Angebote zu vernetzen und auffindbar zu machen. Dadurch soll die Förderung von Medienkompetenz auf breiter Ebene angestoßen bzw. ausgebaut werden. Interessierte finden zahlreiche Angebote, Projekte und Initiativen in NRW zur Förderung von Medienkompetenz im "Medienpädagogischen Atlas NRW". Grundlagen- und Praxiswissen sowie Dossiers zu Themen wie Informationskompetenz, Medien und Sprachbildung, TV-Formate etc. runden das Angebot ab.

Medienkompetenz-Datenbank der Bundeszentrale für politische Bildung

Die Medienkompetenz-Datenbank bietet einen Überblick über die Vielfalt an länderübergreifenden, überregionalen und regionalen Angeboten zur Förderung der Medienkompetenz für Kinder, Jugendliche und Erwachsene. Es ist eine systematische Sammlung von nachhaltigen institutionalisierten nicht kommerziellen Medienangeboten, deren erklärtes Ziel es ist, Medienkompetenz als Kernkompetenz zu fördern.

vaeter.nrw wünscht Vätern und Kindern viel Freude, Kreativität und tolle Lernerlebnisse beim kompetenten Umgang mit Medien!

 

Quizzen und Wissen

Internetwissen für Groß und Klein

Kann man mich über das Smartphone orten? Was ist die GEMA? Welchen Internetseiten kann ich trauen? Stimmt es, dass ich über die Computerkamera heimlich beobachtet werden kann? Im Quiz können Väter und Kinder gemeinsam ihr Wissen rund ums Internet testen.

Nutzen Sie einen spielerischen Ansatz, um mit Ihrem Kind über Medienthemen ins Gespräch zu kommen: Der Surfschein des Internet-ABC macht Kinder im Grundschulalter fit fürs Internet. Die Entdeckerfreude wird bei diesem Quiz genauso angeregt, wie der Ehrgeiz, die Führerscheinprüfung für das Web zu bestehen und die Surfschein-Urkunde zu erwerben. Besonders viel Spaß macht es, das Quiz gemeinsam zu lösen. Beantworten Sie knifflige Fragen aus den vier Themenbereichen „Surfen und Internet“, „Achtung, Gefahren“, „Lesen, Hören, Sehen“ und „Mitreden und Mitmachen“ und erklären Sie sich gegenseitig, warum Sie sich für die jeweilige Antwortmöglichkeit entschieden haben. Wahrscheinlich werden Sie einiges voneinander lernen. Nach dem erfolgreich absolvierten Quiz haben Sie ein gemeinsames Hintergrundwissen zu Begriffen wie „Upload“, „Browser“, „Server“, „Link“„ etc. Super! Sie und Ihr Kind haben jetzt eine gemeinsame Grundlage für weitere Gespräche und Diskussionen über Medienthemen geschaffen.

Wenn Sie und Ihr Kind zu manchen Fragen noch mehr wissen möchten oder den Surfschein im ersten Anlauf nicht bestanden haben, besuchen Sie auf der Website die passenden Lernmodule zu den vier verschiedenen Themenbereichen und surfen Sie sich schlau.

Mit Dennis durch die digitale Datenwelt (ab Mittelstufe)

Auch „Dennis Digital“ stellt in seinem Quiz einige spannende Fragen, die sich an Schülerinnen und Schüler der Mittelstufe richten. Könnten Sie beispielsweise Ihrem Kind erklären, was Cookies sind oder der Zwischenspeicher im Internet? Welche Interessen verfolgen verschiedene Internetanbieter? Machen Sie gemeinsam den Test und finden Sie heraus, bei welchen Fragen vielleicht noch Nachholbedarf besteht.

Wenn Sie mit Ihrem Sohn oder Ihrer Tochter weiteren Geheimnissen der Datenwelt auf die Schliche kommen möchten, klicken Sie einfach weiter: Dennis Horn, Journalist für Hörfunk und Fernsehen, klärt über Risiken und Gefahren im Umgang mit Digitalen Medien auf. In der WDR-Sendereihe "Dennis Digital" geht der Multimedia-Experte den Fragen von Jugendlichen rund ums Internet auf den Grund, wie zum Beispiel: Wieso kann Facebook Freundschaften vorhersagen? Wie schütze ich mich vor Passwortklau? Und was ist Personalisierung?

Im Gespräch mit Informatikern und Medienfachleuten findet der Reporter Dinge heraus, die Väter und ihre Kinder bislang vielleicht noch nicht wussten. Durch anschauliche Beispiele und Selbstversuche werden komplizierte Zusammenhänge einfach erklärt.

 

Mit „FIT in Deutsch“ in den Ferien Fortschritte machen

„FerienIntensivTraining – FIT in Deutsch“ in den Sommerferien

Die Sommerferien haben begonnen und damit können landesweit rund 2.600 neu zugewanderte Schülerinnen und Schüler wieder die Möglichkeit nutzen, fit in Deutsch zu werden.

Das Ministerium für Schule und Bildung teilt mit:

Die Sommerferien haben begonnen und damit können landesweit rund 2.600 neu zugewanderte Schülerinnen und Schüler wieder die Möglichkeit nutzen, fit in Deutsch zu werden: In 156 „FIT in Deutsch“-Kursen in ganz Nordrhein-Westfalen steht eine intensive und lebensnahe Sprachförderung auf dem Programm, mit der die Kinder und Jugendlichen in den Ferien ihre Deutschkenntnisse verbessern und vertiefen können.
 
Schulministerin Yvonne Gebauer hatte die Ferienkurse vor einem Jahr kurz nach ihrem Amtsantritt ins Leben gerufen. „Ich freue mich, dass dieses Angebot so gut angenommen wird und nach den vergangenen Herbst- und Osterferien nun zum ersten Mal in den Sommerferien stattfindet. Die Ferienzeit bietet Kindern und Jugendlichen die Möglichkeit, in speziell konzipierten Kursen Fortschritte beim Spracherwerb zu machen und dabei Freude am Lernen der Sprache und deren alltäglicher Anwendung zu haben. Das Ferienintensivtraining geht über den üblichen Unterricht hinaus und ermöglicht Kontinuität beim Deutschlernen. Ich wünsche den teilnehmenden Schülerinnen und Schülern, ob aus Grundschule oder weiterführender Schule, dass sie nach den Ferien bestärkt und motiviert ins neue Schuljahr starten.“
 
Das „FerienIntensivTraining – FIT in Deutsch“ startete in den Herbstferien 2017 als Pilotprojekt an acht Standorten und wurde in den Osterferien 2018 erstmals regulär für ganz Nordrhein-Westfalen mit 31 Kursen weitergeführt. Der Anstieg auf 156 Kurse verdeutlicht die große Nachfrage in allen Regierungsbezirken. Die vom Schulministerium für diese Maßnahme im Haushalt 2018 zur Verfügung gestellten 2,15 Millionen Euro werden im Jahr 2018 voraussichtlich vollständig verausgabt. Die Kurse werden von kommunalen oder freien Trägern eingerichtet.
 
Die Angebote richten sich an Kinder und Jugendliche aller Schulstufen, deren Deutschkenntnisse noch nicht ausreichen, um am Regelunterricht teilzunehmen. Auf freiwilliger Basis erhalten die Schülerinnen und Schüler einen intensiven und thematisch abwechslungsreichen Deutschunterricht. Auf dem Programm stehen zudem gemeinsame Ausflügen und Aktivitäten, bei denen die Schülerinnen und Schüler das im Unterricht Erlernte im Alltag anwenden können. Die Lerngruppen werden von Sprachlernbegleitern betreut, die im Vorfeld für die Kurse geschult wurden. Für diese Aufgabe konnten sich ausgebildete Lehrkräfte, Lehramtsanwärterinnen und -anwärter sowie Lehramtsstudierende, Absolventinnen und Absolventen des DaZ/DaZF-Studiengangs (Deutsch als Zweitsprache/Deutsch als Fremdsprache) oder geeignete Ehrenamtliche sowie Pensionäre mit Lehrerfahrung bewerben. Pro Kurs können 15 bis 25 Schülerinnen und Schüler teilnehmen.
 
Weitere Informationen unter: http://url.nrw/FIT.

Ministerin Gebauer: Wir führen die Berufliche Bildung ins digitale Zeitalter

Landesregierung und Partner geben sieben Millionen Euro für eine Zusatzqualifikation für 2.000 Auszubildende im Maschinenbau

Erstmalig waren alle Schulleitungen der über 370 öffentlichen ‎und privaten Berufskollegs in Nordrhein-Westfalen zu einer landesweiten Dienstbesprechung eingeladen. Auf der Tagesordnung der eintägigen Veranstaltung stand die Digitalisierung in der Beruflichen Bildung.

Das Ministerium für Schule und Bildung teilt mit:

Erstmalig waren alle Schulleitungen der über 370 öffentlichen ‎und privaten Berufskollegs in Nordrhein-Westfalen zu einer landesweiten Dienstbesprechung eingeladen. Auf der Tagesordnung der eintägigen Veranstaltung stand die Digitalisierung in der Beruflichen Bildung. Schulministerin Yvonne Gebauer erklärte zum Auftakt der Tagung, dass die Digitalisierung in allen Branchen die Arbeits- und Geschäftsprozesse tiefgreifend verändere: „Das Land will die Berufskollegs dabei unterstützen, ihre Schülerinnen und Schüler auf diesen Wandel systematisch vorzubereiten.“
 
Eine besondere Initiative wird im Maschinenbau durchgeführt. Das Land, die Nachwuchsstiftung Maschinenbau und die ausbildenden Unternehmen investieren in den nächsten zwei Jahren über sieben Millionen Euro für eine Zusatzqualifikation Digitalisierung. Ab dem kommenden Schuljahr werden Lehrkräfte sowie Ausbilderinnen und Ausbilder gemeinsam in diesem Bereich qualifiziert. Mit Beginn des zweiten Schulhalbjahres 2018/19 startet dann die Qualifizierung der Schülerinnen und Schüler. „Das ist gelebte Lernortkooperation, von der in den kommenden zwei Jahren bereits 2000 Auszubildende profitieren, die die Zusatzqualifikation ‚Digitale Fertigungsprozesse‘ erwerben. So sorgen wir für die Nachwuchssicherung und –stärkung der Digitalisierungskompetenzen in der exportintensivsten Branche in Nordrhein-Westfalen“, so die Ministerin. Derzeit werden die Qualifizierungsmodule, die in einer ersten Pilotphase für zwei Berufe entwickelt wurden, sowie die Schulungsmaterialien für die Zusatzqualifikation nun für acht Ausbildungsberufe im Maschinenbau konzipiert. Neben analogen Schulungsmaterialien ist das digitale Lernen mit interaktiven E-learnings, Lernvideos und der Einbindung von Webinaren ein wichtiger Bestandteil. Anschließend startet die Fortbildungsoffensive für die Multiplikatoren. Die ersten 27 Berufskollegs sind ausgewählt worden, an denen die Zusatzqualifikation für leistungsstarke, motivierte Auszubildende ab dem nächsten Frühjahr angeboten wird. Ab Sommer 2019 sollen weitere 140 Lehrkräfte von 33 weiteren Berufskollegs und 200 Ausbilderinnen und Ausbilder zu Multiplikatoren fortgebildet werden. Langfristig sollen diese Aspekte in die Bildungspläne einfließen.
 
Neben flächendeckenden Fortbildungsangeboten für die Lehrkräfte sind weitere Kooperationen im Bereich der Digitalisierung bereits u. a. mit dem Tischlerhandwerk und der Versicherungsbranche verabredet. In ihrer Rede zeigte Ministerin Gebauer auf, wie durch diese Unterstützungsmaßnahmen entsprechende Ankündigungen im Koalitionsvertrag realisiert werden sollen. „Dass wir es ernst meinen mit der Stärkung der beruflichen Bildung haben wir auch mit dieser Veranstaltung zu digitalen Transformationsprozessen deutlich gemacht.“
 
Zur Unterstützung der Arbeit in den Berufskollegs stellt das Schulministerium neue Handreichungen vor, zum Beispiel zur Erstellung eines Medienkonzeptes oder zur Umsetzung des Themas Digitalisierung im Unterricht. Ebenfalls präsentiert wurden über QR-Code abrufbare Lernsituationen, etwa für den Ausbildungsberuf Kaufmann/Kauffrau im E-Commerce, oder Erhebungstools für die Fortbildungsbedarfe in den Bildungsgängen.
 
Die Veränderungen in den Branchen wurden in der Halle Münsterland vom Agrarbereich‎ über den Einzelhandel mit dem Schwerpunkt E-Commerce, den Bereichen Gesundheit/Soziales, Maschinenbau, Tischlerhandwerk bis zur Versicherungswirtschaft durch die Branchen selbst dargestellt. Wie die Umsetzung vielfach bereits gelingt, präsentierten Berufskollegs über alle Fachbereiche, Regionen und Bildungsgänge hinweg.

Ministerin Gebauer: Die Digitalisierung bietet hervorragende Möglichkeiten, um Schülerinnen und Schüler gezielt zu fördern und zu fordern

Digitales Schulbuch „mBook“ steht Schulen kostenfrei zur Verfügung

Schulministerin Yvonne Gebauer hat auf der zweiten Regionalkonferenz „Digitaloffensive Schule NRW“ in Dortmund das „mBook Gemeinsames Lernen“ vorgestellt. Das digitale Schulbuch für den Geschichtsunterricht steht ab sofort allen Schulen der Sekundarstufe I kostenlos zur Verfügung. Schulministerin Gebauer betonte den pädagogischen Wert des „mBook Gemeinsames Lernen“, das auch für den gemeinsamen Unterricht von Kindern mit und ohne Behinderung geeignet ist:

Schulministerin Yvonne Gebauer hat auf der zweiten Regionalkonferenz „Digitaloffensive Schule NRW“ in Dortmund das „mBook Gemeinsames Lernen“ vorgestellt. Das digitale Schulbuch für den Geschichtsunterricht steht ab sofort allen Schulen der Sekundarstufe I kostenlos zur Verfügung. Schulministerin Gebauer betonte den pädagogischen Wert des „mBook Gemeinsames Lernen“, das auch für den gemeinsamen Unterricht von Kindern mit und ohne Behinderung geeignet ist: „Die Digitalisierung kann unser Leben in vielen Bereichen erleichtern oder verbessern. Das gilt auch und gerade für die Schulen in Nordrhein-Westfalen. Richtig eingesetzt bereichern digitale Medien den Unterricht und eröffnen den Lehrkräften neue Möglichkeiten, die nicht zwischen zwei Buchdeckel passen. Mithilfe digitaler Schulbücher können Schülerinnen und Schüler gezielt gefördert und gefordert werden. Diese Entwicklung werden wir weiterhin intensiv begleiten.“

 
Grundlage für das „mBook Gemeinsames Lernen“ war der Prototyp „mBook NRW“, das unter anderem Lehrvideos, Animationen, interaktive Übungsaufgaben und Audiodateien für den Geschichtsunterricht in der Sekundarstufe I enthält. Das „mBook Gemeinsames Lernen“ ermöglicht nun Kindern mit und ohne Behinderung das differenzierte Lernen am gleichen Gegenstand. Dafür wurde das „mBook NRW“ um eine „Magic Toolbar“ erweitert. Dieses Werkzeug ermöglicht es den Schülerinnen und Schülern, genau die Hilfe zu bekommen, die sie benötigen. Die Unterstützung reicht dabei von technischen Rezeptionshilfen, also zum Beispiel eingesprochene Texte und eine Übersetzungsfunktion für zahlreiche Sprachen, bis hin zu Erklärvideos, in denen bestimmte Inhalte noch einmal leicht verständlich aufbereitet werden.
 
Das „mBook Gemeinsames Lernen“ ist das erste digitale Schulbuch, das vom Schulministerium für die Sekundarstufe I am Gymnasium zugelassen worden ist. Andere Schulformen können das „mBook Gemeinsames Lernen“ nutzen, wenn sie es als ergänzendes Medium im Unterricht einsetzen.
 
Mehr Informationen: https://digitale-schule.nrw/
Mit der zweiten Regionalkonferenz „Digitaloffensive Schule NRW“ geht der Dialogprozess des Schulministeriums zur Entwicklung einer Digitalstrategie in die nächste Runde. In allen fünf Regierungsbezirken spricht Schulministerin Gebauer mit Vertreterinnen und Vertretern aus Schulpraxis und Politik über die Chancen des Lehrens und Lernens mit digitalen Medien, Fragen der Ausstattung, die Qualifizierung der Lehrkräfte und die Gestaltung von Lehr- und Lernprozessen. Die Ergebnisse dieses Dialogs sollen in die Digitalstrategie des Schulministeriums einfließen, die zum Start des Schuljahres 2018/19 vorgestellt werden soll.

Quelle: Ministerium für Schule und Bildung des Landes Nordrhein-Westfalens

Bewegt und gesund ins Leben starten

Aktiv gegen Übergewicht: Mehr als 200 anerkannte Bewegungskindergärten mit dem Pluspunkt Ernährung in NRW

Falsche Ernährung und zu wenig Bewegung sind die Hauptursachen für Übergewicht im Kindesalter. Anerkannte Bewegungskindergärten mit dem Pluspunkt Ernährung versuchen Kinder und Eltern mit Genuss und Spaß zu einem gesünderen Lebensstil zu motivieren und so Übergewicht vorzubeugen. Mittlerweile finden sich mehr als 200 dieser zertifizierten Einrichtungen in ganz Nordrhein-Westfalen (NRW).

Übergewicht bei Kindern kann viele Gründe haben: Zu wenig Bewegung, Stress, süße Getränke, falsche Ernährung. Oft hat das Übergewicht mehrere Gründe. Nach aktuellen Statistiken gelten in Deutschland fast 15 Prozent der Kinder und Jugendlichen als übergewichtig, mehr als sechs Prozent davon sind adipös. Je früher Väter erkennen, dass ihr Kind zu Übergewicht neigt, desto gr ößer sind die Chancen, dem erfolgreich entgegenzuwirken. Genau hier setzen auch die anerkannten Bewegungskindergärten mit dem Pluspunkt Ernährung an.

Gesundheit fördern – neue Chancen schaffen

Vielseitige  Wahrnehmungs-  und  Bewegungserfahrungen  haben  eine  fundamentale  Bedeutung  für die  Persönlichkeitsentwicklung  von  Kindern. Deshalb steht in den Kitas das Grundbedürfnis der Kinder nach Bewegung im Mittelpunkt des pädagogischen Handelns. Ergänzt wird das Konzept durch eine genussvolle ausgewogene Ernährung. Beides wird spielerisch im Alltag verankert. Die Väter (Eltern) werden partnerschaftlich in das Konzept miteinbezogen und so für den Wert von Bewegung und gesunder Ernährung ebenfalls sensibilisiert. Auch gemeinschaftliche Erlebnisse mit ihren Kindern, wie z. B. gemeinsames Kochen, Bewegungs-, Spiel- und Sportfeste stärken den gesunden neuen Lebensstil.
 
Die Erfahrungen zeigen,  dass die  Kinder sich mit Freude an den Angeboten beteiligen. Sie sind interessiert, bringen eigene Ideen und Wünsche ein, setzen engagiert und begeistert Projektvorschläge  um  und  tragen  ihr  neu  erworbenes Wissen über gesunde Nahrungsmittel in ihre Familien. Das  verbesserte Bewegungs- und Ernährungsverhalten  der  Kinder  kann allerdings  nur  dann erfolgreich  sein,  wenn  die  Väter (Eltern)  einbezogen werden, hinter den Maßnahmen stehen und ihre Kinder bei der Umsetzung der neuen Lebensweise unterstützen.

Professionelle Begleitung für Eltern

Aus dem Modellprojekt (2011-2014) ist inzwischen ein in der Fläche breit verankertes Angebot in Nordrhein-Westfalen geworden. Geschulte Erzieherinnen und Erzieher sind für Väter (und Mütter) kompetente Ansprechpersonen und fördern eine partnerschaftliche Zusammenarbeit von Elternhaus, Kita und Sportvereinen. Informationsmaterialien, Elternveranstaltungen mit dem Schwerpunkt einer vielseitigen Gesundheitsförderung runden das Konzept ab.
 

Vielfältige Bildungslandschaft: Pädagogische Konzepte in der Kindertagesbetreuung

Kindertageseinrichtungen und Kindertagespflege haben den gesetzlichen Auftrag zur Betreuung, Erziehung und Bildung der ihnen anvertrauten Kinder. Dabei setzen sie unterschiedliche Schwerpunkte. Damit Väter sich für ein Konzept entscheiden können, das gut zu ihrem Kind und seiner Persönlichkeit passt, stellt vaeter.nrw.de beispielhaft verschiedene pädagogische Konzeptionen vor.

"Was unterscheidet Kindertagespflege und Kindertageseinrichtungen voneinander?", "Wie kann ich ein Betreuungsangebot  finden, das gut zu meinem Kind passt?" Diese Fragen stellen sich Väter, wenn sie nach einer Kita oder einer Kindertagespflegestelle für ihr Kind suchen. Zentrale Aussagen darüber, wie ein Kindertagesbetreuungsangebot arbeitet und welche Schwerpunkte die pädagogischen Fachkräfte in ihrer Arbeit setzen, können Väter dem sogenannten pädagogischen Konzept entnehmen. Üblicherweise finden sich dort grundlegende Informationen zu den pädagogischen Zielen, deren Umsetzung im Kita-Alltag, der Eingewöhnung eines Kindes, dem Austausch mit den Eltern, der Zusammenarbeit mit anderen Personen und Institutionen im Umfeld der Einrichtung sowie den räumlichen und organisatorischen Rahmenbedingungen des Betreuungsangebotes.
 
Gute frühkindliche Bildung ist ein entscheidender Faktor für mehr Chancengleichheit. Vor diesem Hintergrund haben sich Träger von Kindertageseinrichtungen, die beiden Landesjugendämter und das Kinder- und Jugendministerium des Landes Nordrhein-Westfalen auf eine Bildungsvereinbarung verständigt, die den ganzheitlichen Zusammenhang von Bildung, Erziehung und Betreuung in den Blick nimmt. Neben der Bildungsvereinbarung liegen seit 2015 die evaluierten und überarbeiteten Bildungsgrundsätze für Kinder von 0 bis 10 Jahren in NRW vor (aktuell gültige Fassung von 2018). Diese Bildungsgrundsätze sollen die pädagogischen Fach- und Lehrkräfte im Elementar- und Primarbereich bei ihrer täglichen Arbeit begleiten und unterstützen. Die Bildungsvereinbarung sowie die Bildungsgrundsätze werden als Grundlage für die Entwicklung der pädagogischen Konzeption genutzt.
Weitere Informationen sowie eine Lesefassung der Bildungsgrundsätze finden Sie auf dem Kita-Portal.NRW.

Einige Einrichtungen oder Kindertagespflegestellen führen ihr besonderes pädagogisches Konzept oder ihre Schwerpunktsetzung bereits im Namen bzw. in einem Namenszusatz. Waldkindergärten, Montessori- und Waldorf-Einrichtungen sowie anerkannte Bewegungskindergärten sind Beispiele, die vaeter.nrw.de hier näher vorstellt.
 

Waldkindergarten

Die Idee für Waldkindergärten stammt aus Dänemark, wo bereits 1954 die erste Kita dieser Art gegründet wurde. 1968 entstand der erste Waldkindergarten in Deutschland. Waldkindergärten unterscheiden sich von anderen Einrichtungen vor allem dadurch, dass die Kinder die Zeit nahezu ausschließlich und bei (fast) jedem Wetter im Wald verbringen. Vorgefertigtes Spielzeug gibt es in Waldkindergärten - bis auf wenige Werkzeuge - nicht. Die natürliche Umgebung schafft ständig Bewegungs-, Spiel- und Lernanlässe, die nicht erst künstlich geschaffen werden müssen. Sie fördert Kreativität, Fantasie, freies Spiel und das soziale Miteinander. Sogenannte Naturkindergärten nutzen neben Wäldern, Wiesen und Feldern auch andere Naturräume, wie Meer, Strand oder Dünen. Bei extremem Wetter können die Gruppen in der Regel einen Rückzugsraum (zum Beispiel eine Waldhütte) nutzen.

Jürgen Windmann aus Detmold schickt seine Tochter in den Waldkindergarten Lippe. Er sagt: „Ich wünsche mir, dass meine Tochter eine unbeschwerte Kindheit genießen kann. Ich meine: Wer als Kind ursprüngliche Naturerfahrungen macht, gewinnt dadurch eine positive Grundlage für das gesamte spätere Leben. Unsere Tochter kommt täglich vermatscht, aber strahlend aus dem Kindergarten nach Hause. Ich bin selbst auf einem Bauernhof groß geworden und habe diese Naturnähe ebenfalls sehr genossen. An unserem Kindergarten schätze ich zudem das hohe fachliche Niveau der Erzieherinnen, die sich in der Natur wirklich auskennen und den Kindern keine Halbwahrheiten präsentieren. Besser könnte es nicht sein!"
 
Weitere Informationen zu Waldkindergärten sowie eine Liste mit entsprechenden Einrichtungen in Nordrhein-Westfalen gibt es auf der Website des Landesverbands der Wald- und Naturkindergärten NRW e.V.

Montessori-Kindergarten

Begründerin der Montessori-Pädagogik ist die italienische Ärztin und Pädagogin Maria Montessori (1870-1952). 1907 gründete sie in Rom das erste Montessori-Kinderhaus. "Hilf mir, es selbst zu tun!" - nach diesem Motto haben pädagogische Fachkräfte die Aufgabe, Kinder dabei zu unterstützen, selbst tätig zu werden. Maria Montessori ging davon aus, dass Kinder ihren "Bauplan" in sich tragen. Durch Begleitung und Förderung gelingt es dem Kind, die in ihm wohnenden Kräfte gut zu entfalten. Maria Montessori entwickelte spezielles Spiel- und Lernmaterial, welches Kinder auf diesem Entwicklungsweg unterstützen soll. Sie gehört zu den sogenannten Reform-Pädagoginnen und -Pädagogen zu Beginn des 20. Jahrhunderts und formulierte ihre Pädagogik auch für die Grundschule. Sie machte auf die sogenannten sensiblen Phasen aufmerksam, in denen Kinder besonders empfänglich dafür sind, bestimmte Dinge - zum Beispiel Sprache, Bewegung oder Sozialverhalten - zu lernen.

Franjo Grotenhermen aus Rüthen im Kreis Soest entschied sich für seine Söhne für die "Arche", ein Familienzentrum und Montessori-Kinderhaus. Er berichtet: "Als wir nach Rüthen zogen, suchten wir nach einer passenden Kindertageseinrichtung - zunächst für unseren größeren, damals vierjährigen Sohn. Durch Zufall lernte ich einen Montessori-Pädagogen aus der 'Arche' kennen. Bis dahin hatte ich über diese Art der Pädagogik noch keine Informationen. Aufgrund seiner Berichte darüber war mir jedoch schnell klar, dass ich unseren Söhnen gerne den Besuch der ‚Arche’ ermöglichen würde. Ich erlebe bei der Montessori-Pädagogik einen ganz anderen Blick auf das Kind. Eine anregungsreiche Umgebung und die Unterstützung durch die pädagogischen Fachkräfte gibt den Kindern die Möglichkeit, sich ihrem eigenen Tempo gemäß zu entfalten und viele Dinge auszuprobieren und zu entdecken. Sie können spezielle Montessori-Materialien zum Beispiel zum Thema 'Zahlen' nutzen und damit selbst lernen. Ob sie eine Aufgabe richtig gelöst haben, zeigt sich, wenn sie die gelegten Plättchen umdrehen und sich dann ein bestimmtes Muster ergibt. Ich bin so überzeugt von dem Konzept, dass ich einen Montessori-Elternverein mit ins Leben rief, mit dem Ziel, eine Montessori-Grundschule in Rüthen zu gründen.“

Weitere Informationen sowie eine Übersicht über Montessori-Kinderhäuser in Nordrhein-Westfalen gibt es auf der Website des Montessori Dachverband Deutschland e.V.

Waldorf-Kindergarten

Die sogenannte Waldorfpädagogik wurde von Rudolf Steiner (1861-1925) begründet und basiert auf der von ihm entwickelten Menschenkunde, der Anthroposophie. 1926 entstand der erste Waldorfkindergarten in Stuttgart. Er war der dort 1919 eröffneten Waldorfschule angeschlossen. Steiner ging davon aus, dass sich in den ersten sieben Lebensjahren vor allem der Leib des Menschen und die inneren Organe ausbilden. Kinder nähmen in dieser Lebensphase die Welt vornehmlich durch Nachahmung auf. Die Kindergartenpädagogik in Waldorfeinrichtungen zeichnet sich durch Regelmäßigkeit und Wiederholungen aus, die Kindern Sicherheit gibt. Künstlerisches und handwerkliches Tun stehen im Vordergrund. Im freien Spiel zeigen die Kinder ihre Persönlichkeit. Beziehung, Freude und Bewegung gelten als wichtige Grundlagen für das Lernen. Aufgabe der Pädagoginnen und Pädagogen ist es, dem Kind zu helfen, seine eigene Individualität zu entdecken.
 
Die beiden Kinder von André Weise aus Münster besuchen die Waldorfkindertageseinrichtung Isisgarten. Er sagt: "Unsere Kinder kamen jeweils in die Waldorf-Kita, als sie knapp ein Jahr alt waren, und uns hat dort besonders die familiäre und herzliche Atmosphäre gefallen. Die Fachkräfte nehmen die einzelnen Kinder als eigene Persönlichkeiten wahr. Das merke ich bereits, wenn ich beobachte, wie die Erzieherinnen morgens individuell auf die Jungen und Mädchen eingehen. Ich schätze auch, dass der ‚Isisgarten‘ eine eigene Köchin hat, die jeden Tag frisch für die Kinder kocht. Dass die Kinder sich an der Zubereitung des Essens beteiligen können, gehört zum pädagogischen Konzept. Mein Eindruck ist, dass sich unser Sohn und unsere Tochter gut entfalten können. Die festen Tages- und Wochenrhythmen sowie das bewusste Leben mit den Jahreszeiten geben ihnen dafür einen sicheren Rahmen. Sie wissen schon, dass es zum Beispiel dienstags immer die Möglichkeit des Aquarellmalens gibt und freuen sich darauf."
 
Weitere Information sowie eine Übersicht über Waldorfkindergarten in Nordrhein-Westfalen gibt es auf der Website der Vereinigung der Waldorfkindergärten Region Nordrhein-Westfalen

Anerkannter Bewegungskindergarten

Hüpfen, springen, klettern, schaukeln, rennen: Kinder haben viel Freude an Bewegung. So lernen sie sich und ihre Umwelt kennen, entwickeln ihre Persönlichkeit und fördern ihre Fähigkeit kognitiv zu Lernen.

Der Landessportbund NRW zertifiziert Kindertageseinrichtungen, deren pädagogischer Schwerpunkt die Bewegungsförderung ist mit dem Gütesiegel „Anerkannter Bewegungskindergarten“. Deutlichstes Unterscheidungsmerkmal zu anderen Kindertageseinrichtungen ist, dass sie in den Mittelpunkt ihrer pädagogischen Arbeit die Bewegungsförderung stellen. Sie zieht sich wie ein roter Faden durch alle Bereiche des Kindergartenalltags und kommt so nicht nur den kindlichen Bedürfnissen nach Bewegung und Spiel entgegen, sondern öffnet ihnen auch das Tor zum Lernen. Jeder Anerkannte Bewegungskindergarten kooperiert mit einem kinderfreundlichen Sportverein.

Eine Übersicht über alle zertifizierten Bewegungskindergärten in Nordrhein-Westfalen gibt es auf der Website der Sportjugend im Landessportbund Nordrhein-Westfalen.

Annerkannter Bewegungskindergarten mit dem Pluspunkt Ernährung

Der „Anerkannte Bewegungskindergarten mit dem Pluspunkt Ernährung“ wird als gemeinsames Angebot der Landesregierung Nordrhein-Westfalen (NRW) und der gesetzlichen Krankenkassen in Nordrhein-Westfalen (über das GKV-Bündnis für Gesundheit) gefördert, und in Kooperation mit dem Landessportbund NRW umgesetzt.

Eines der Hauptziele des Angebots besteht darin, der Zunahme von Übergewicht und Adipositas im Kindes- und Jugendalter entgegenzuwirken. Weitere wesentliche Ziele sind die Unterstützung von Kindern und Familien, die sozial benachteiligt sind sowie die verstärkte Förderung von Familien mit Migrationshintergrund.

Das Angebot realisiert gemeinsam mit Kindertageseinrichtungen und dem Landessportbund Bewegungswelten für Kinder und ermöglicht, dass Kinder lernen, sich mit Genuss ausgewogen zu ernähren. Sowohl Bewegung als auch Ernährung werden spielerisch und ergänzt mit Methoden zur Förderung der Achtsamkeit in den Alltag integriert, um bestmögliche Gesundheits- und Bildungschancen für alle Kinder gleichermaßen zu schaffen.

Weitere Informationen erhalten Sie auf der Website https://www.bewegungskindergarten-nrw.de/
 

Jede Kindertageseinrichtung und jede Kindertagespflegeperson (Tagesmutter bzw. Tagesvater) entscheidet sich für eine pädagogische Richtung, wie sie ihr zur Umsetzung ihres Bildungsauftrags und in den Zusammenhängen vor Ort sinnvoll erscheint. Als roter Faden zieht sich ein Verständnis von Bildung als Selbstbildung durch fast alle pädagogischen Ansätze. Das führt dazu, dass sich pädagogische Fachkräfte und Kindertagespflegepersonen heute zunehmend als Lernbegleitende verstehen, die Kinder in ihren selbst gestalteten Lernprozessen unterstützen und ihnen Impulse dafür geben.
 
Vaeter.nrw.de hat ein "Pädagogik-Glossar" mit häufig verwandten Begriffen und oft zitierten Ansätzen aus der Frühpädagogik zusammengestellt und mit kurzen Erklärungen versehen. Es kann bei der Lektüre pädagogischer Konzepte unterstützen.
 
(vaeter.nrw.de, aktualisiert am 28.10.2021)