Vater ist, das was du draus machst!
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Entwicklung

Väter beim Elternabend: Schule machen

Bildung

Eltern unterstützen ihre schulpflichtigen Kinder auf vielfältige Weise: Sie motivieren und wecken Interesse an schulischen Themen, sie lernen zusammen mit den Kindern oder helfen ihnen bei den Hausaufgaben. Dass aber auch die Elternvertretung ein Ort ist, an dem man den eigenen und anderen Kindern Gutes tun kann, ist gerade vielen Vätern nicht so bewusst.
Einmal pro Halbjahr – bei Bedarf auch häufiger – versammeln sich Eltern in Klassenräumen. Elternabend. Manchmal gibt es Kuchen oder Häppchen, etwas Kaffee vielleicht, und die Eltern hocken auf den Plätzen, an denen tagsüber ihre Kinder Geometrie oder Grammatik büffeln. Die Sitzungen sind eine Gelegenheit, sich besser kennenzulernen, Kontakt mit Lehrern zu bekommen und vor allem: zu erfahren, welche Themen in der Klasse und der Schule gerade anstehen, wo es Probleme gibt, wie die nächste Klassenfahrt ausschauen soll oder wie der Unterricht gestaltet wird. In vielen dieser Runden ist es ähnlich wie bei den Elternsprechtagen – die Väter machen sich rar. Eberhard Kwiatkowski von der Landeselternkonferenz NRW (LEK) bedauert das: „Elternabende sind eine tolle Möglichkeit, aus erster Hand etwas über die Schule, die Klasse und andere Eltern zu erfahren. Und gerade Väter, die Vollzeit arbeiten und am Schulalltag ihrer Kindern nicht so nah dran sind, bekommen hier viel mit.“ Kwiatkowski hat selbst sechs – mittlerweile erwachsene – Kinder und ist nach vielen Jahren als Vorsitzender inzwischen einer von fünf Beisitzern im Vorstand der LEK.

Kein Feierabend beim Elternabend

Auch wenn Männer in manchen Elternkonferenzen fast schon exotisch wirken – Fremdkörper sind sie definitiv nicht: Die anwesenden Väter übernehmen gerne Funktionen und werden auch besonders häufig in Posten wie den Pflegschaftsvorsitz gewählt. Eberhard Kwiatkowski sieht aber schon in der bloßen Teilnahme an Elternabenden eine große Chance: „Die allermeisten Väter interessieren sich doch ohnehin für den Schulerfolg ihrer Kinder und wollen sich eine fundierte Meinung bilden können. Welche Schulform ist die richtige? Welche Ausrichtung hat eine Schule und welche Fächerwahl passt zum Kind? Wer schon in der Grundschule an Elternabenden teilnimmt, hat es hier viel leichter.“ Über die Elternpflegschaft und die Schulkonferenz mischen die Väter aktiv mit. Sie helfen bei Problemen mit Lehrern, indem sie ausgleichen und vermitteln. Und sie können sogar das Schulprogramm mitentwickeln: Die Ausstattung der Schule, das Fächerangebot und die Frage, ob die Schule eher musisch, technisch oder zweisprachig ausgerichtet sein sollte sind Punkte, bei denen die Meinung der Eltern gefragt ist. „Eltern, die wissen, was in der Schule vor sich geht und die in der Pflegschaft organisiert sind, haben es auch leichter, die entscheidenden Stellen auf Missstände aufmerksam zu machen“, sagt Eberhard Kwiatkowski. Denn die Schulen selbst sind als staatliche Organisation nicht ganz frei, in der Kommune Druck auszuüben, wenn zum Beispiel Geld für Sanierung der Toiletten gebraucht wird.

Bandleader gesucht

Durch ihre Kinder haben Väter und Mütter ein ureigenes Interesse, dass es in der Schule rund läuft, dass Herausforderungen überwunden werden und die Atmosphäre stimmt. In der Elternpflegschaft sorgen sie für mehr Transparenz zwischen Schule und Elternschaft. Aber Väter können sich auch persönlich, mit ihren Hobbys oder ihren Fähigkeiten in den Schulalltag einbringen. Wer beispielsweise gerne Musik macht, kann über die Pflegschaft eine Band oder einen Chor initiieren. In Schul-AGs legen passionierte Gärtner mit den Kindern Nutzgärten an oder Handwerker zimmern mit ihnen neue Möbel für die Aufenthaltsräume. Auch das Berufsleben lässt sich vielleicht in die Schule integrieren: Eine Werksbesichtigung im Betrieb des Vaters macht das eigene Kind stolz und kann für die anderen ein neuer Impuls bei der Berufswahl sein. Den Schulen würde es guttun, wenn sich in allen Bereichen mehr Väter engagierten. Und den Schulalltag ihrer Kinder mitzugestalten, macht auch Vätern Spaß.   Eberhard Kwiatkowski ist Beisitzer im Vorstand der Landeselternkonferenz NRW und seit vielen Jahren in verschiedenen Elternvertretungen aktiv. Durch seine sechs Kinder hat der Technische Angestellte fast alle Schulformen kennengelernt. 

Keine Angst vor klugen Fragen

Bildung

Wenn die Kinder in die Schule gehen, kommen bei vielen Eltern Erinnerungen an die eigene Schulzeit hoch. Vergleiche werden gezogen, Tipps gegeben und manchmal auch Ängste aus der Kindheit geweckt. Im Interview mit vaeter.nrw spricht Mediengestalter Mark Heyde (*) über seinen zwölfjährigen Sohn Janne. Über seine Wünsche und Sorgen und über das, was Janne – außer schulischem Fachwissen – noch mitbekommen soll.
vaeter.nrw : Herr Heyde, Ihr Sohn Janne geht in die siebte Klasse. Wahrscheinlich sitzt er jetzt um 15 Uhr gerade an den Hausaugaben?Mark Heyde : Ich will es hoffen. Wir haben eine klare Abmachung: Wenn er nachher zum Fußballtraining gehen will, müssen vorher alle Hausaufgaben fertig sein. Normalerweise klappt das ganz gut. Manchmal lässt er sich aber auch zu leicht von anderen Dingen ablenken – besonders wenn er mit den Hausaufgaben irgendwie nicht klar kommt. Da braucht er dann einen Schubs und ein bisschen Hilfe und Motivation von uns.
vaeter.nrw : Kommt er dann zu Ihnen oder zu Ihrer Frau?Mark Heyde : Das hängt sehr vom Schulfach ab, mit dem er Probleme hat. Bio und Physik sind vielleicht mein Gebiet. Aber bei uns sind die Hausaufgaben insgesamt eher Sache der Mutter. Deshalb fragt er meistens direkt meine Frau Lexi. Er weiß, dass ich ein wirklich schlechter Schüler war und viele Dinge einfach nicht so gut kann wie sie. An zwei Tagen in der Woche bin ich nachmittags zu Hause und meine Frau arbeitet. Dann muss er mit Fragen natürlich zu mir kommen und ich versuche, so gut es geht zu helfen. Manchmal staune ich, was die in der Schule schon alles wissen müssen. Wenn ich ihm da nicht helfen kann, sage ich das auch. Das war mir am Anfang ziemlich peinlich. Aber Janne hat nie gelacht, stattdessen war er ganz stolz, wenn er es dann selber konnte und mir später erklärte.
vaeter.nrw : Erschreckt es Sie, wenn Janne Ihnen in etwas überlegen ist?Mark Heyde : Vielleicht ist es noch etwas früh, das zu sagen. Aber ich denke, dass er vielleicht einfach etwas klüger ist als ich. Und irgendwie macht mich das auch stolz. Außerdem ist er – zumindest bislang – nicht so faul, wie ich es in der Schulzeit war. Ich hoffe, dass sich das nicht allzu stark ändert, wenn er richtig in die Pubertät kommt.
vaeter.nrw : Beeinflusst die eigene Schulerfahrung Ihre heutige Einstellung zur Schulleben Ihres Sohnes? Mark Heyde : Ja, bestimmt. Ich war auf einer Realschule und vor allem in den ersten Jahren bin ich gerne hingegangen. Da waren ja auch meinen Freunde. Aber ich war zu faul für Hausaufgaben und habe viel zu wenig für Klassenarbeiten gelernt. Deshalb wurden Druck und Frust immer größer und schließlich bin ich in der neunten Klasse sitzengeblieben. Es gab Lehrer und Fächer, vor denen ich richtig Angst hatte. Und wenn ich jetzt mit meiner Frau über Jannes Schule rede, erinnern wir uns gegenseitig immer daran, dass unsere Erfahrungen mit seinen nichts zutun haben und er ganz eigene Erfahrungen macht. Da muss ich aufpassen, dass ich positiv von der Schule spreche und nicht meine Probleme auf ihn übertrage.
vaeter.nrw : Welche positiven Dinge gibt es, die auch Janne in der Schule mitbekommen soll? Geht es eher um ein bestimmtes Wissen oder auch um Werte?Mark Heyde : Werte sind wichtig. Ich habe in der Schule gelernt, dass man Respekt vor anderen braucht. Wir hatten einen Klassenlehrer, der konnte richtig wild werden, wenn wir uns einen schwächeren Mitschüler als Opfer raussuchten und ärgerten. Ich glaube, dass Jannes Schule darauf auch sehr achtet. Die Kinder sollen anderen zuhören und die Schwachen nicht fertig machen. Aber natürlich wünsche ich mir auch, dass Janne Sachen lernt, die ihn später im Leben weiter bringen. Etwas, womit er einen guten Beruf bekommt und sich im Leben zurechtfindet. Er soll selber Entscheidungen treffen können und auch wissen, warum er sich so entscheidet.
vaeter.nrw : Kinder lernen ja auch außerhalb der Schule wichtige Fertigkeiten. Gibt es etwas, wo Sie sich besonders gut einbringen können?Mark Heyde : Ich fotografiere sehr gerne und viel. Da bin ich wirklich ganz gut. Janne hat schon immer so ein bisschen mitgemacht, aber bis vor einem Jahr hat ihn das nicht sehr interessiert. Inzwischen ist er aber voll dabei und hat auch meine alte Kamera bekommen. Wir unterhalten uns über mögliche Motive und interessante Perspektiven. Und dann experimentieren wir zusammen rum. Neulich zum Beispiel sind wir mit dem Anhänger am Fahrrad gefahren. Er saß hinten drin und hat meine Frau auf ihrem Rad mit langer Belichtungszeit fotografiert. Das sah wirklich cool aus, weil Lexi ziemlich scharf zu sehen ist, während die Umgebung in bunten Schlieren verwischt. Wenn man solche Sachen zusammen machen kann, fühlt sich das toll an. Außerdem braucht man Geduld, muss mit Enttäuschungen umgehen und lernt, wie man ein Fotoshooting gut plant.
vaeter.nrw : Fänden Sie den Berufswunsch „Fotograf“ für Janne gut? Oder hat er schon einen eigenen?Mark Heyde : Ich glaube nicht, dass er einen Berufswunsch hat. Er hat noch so viel Zeit, was soll er jetzt schon damit? Und ob er mal Fotograf werden will oder nicht, ist mir eigentlich egal. Ich habe da keinen direkten Wunsch. Er soll von seinen Beruf gut leben können, Freude haben und sich keine Sorgen machen müssen. Wenn er sich eine bestimmte Ausbildung oder ein Studium aussucht, ist das vor allem seine Sache. Lexi und ich werden natürlich mit ihm darüber sprechen, aber wenn er sich entscheidet, wollen wir hinter ihm stehen und ihn unterstützen.(*) Alle Namen geändert
Zur Person:

Mark Heyde

Mark Heyde ist 44 Jahre alt. Er arbeitet als Mediengestalter in einer Druckerei bei Münster. Seine gleichaltrige Frau Lexi ist Versicherungskauffrau. Der gemeinsame Sohn Janne geht in die siebte Klasse eines städtischen Gymnasiums.

Themen Keine Angst vor klugen Fragen

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Bildungschancen sind auch Vätersache

Gastbeitrag von Professor Dr. Wassilios E. Fthenakis

Die Bildung eines Kindes wird aus drei wesentlichen Richtungen beeinflusst: Familie, Kita und Schule. Dabei ist Bildung nicht als bloße Wissensvermittlung zu verstehen. Vielmehr spielen hier auch die Erziehung, die persönliche Entwicklung und soziale Fähigkeiten eine zentrale Rolle. Väter sollten das Thema nicht öffentlichen Einrichtungen überlassen, sondern ihre Möglichkeiten entdecken, die Bildungschancen der Kinder zu verbessern.

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Hereinspaziert: Mehr Väter in Kitas

Bildung

In der Kita lernen die Kinder grundlegende soziale Fähigkeiten und auch ihre Persönlichkeit macht große Entwicklungsschritte. Aber Kitas sind – anders als Schule, Ausbildung oder Studium – fast männerfreie Räume. Meist fehlen dort männliche Rollenvorbilder, die kindliche Entwicklung prägen. Weshalb sich das ändern sollte und wie sich besonders Väter mehr einbringen können, fragten wir den Familien- und Sozialtherapeuten Torger Bünemann.

Mit Papa auf Forschertour

Experimentier-Workshops

Kann man aus Wasser einen Berg bauen? Wie kommt man am schnellsten an in Eis eingefrorene Spielfiguren? Lässt sich Schmutzwasser mit Feinstrumpfhosen reinigen? Mit Experimentier-Workshops für Kinder und ihre Väter weckt die Familienbildung des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) den Forscherdrang und lässt aus Papas und Kindern ein Wissenschaftlerteam werden.
Schon die kleinsten Kinder sind große Naturforscher. Sehr schnell bekommen sie ein intuitives Verständnis für die einfachen physikalischen und biologischen Gesetze ihrer Umgebung. Beispielsweise: Ein Holzklotz kann nicht durch eine Tischplatte fallen. Oder: Nachbars Katze ist ein belebtes Objekt – Papas Schuh nicht. Kinder sind neugierig und testen ihre Umwelt ständig, um bekannte Regeln zu bestätigen oder neue zu entdecken. Wenn sie älter werden, stellen sie Fragen nach Pflanzen und Tieren oder danach, woher das Wasser kommt und was Wind ist. „Genau diesen Forscherdrang wollen wir weiter anfachen. Wir zeigen den Kindern, welche naturwissenschaftlichen oder technischen Phänomene es im Alltag zu entdecken gibt“, sagt Doris Schneider vom DRK-Kreisverband Düsseldorf. Sie leitet im Stadtteil Friedrichstadt den DRK-Familientreff und organisiert Workshops für kleine und große Forscher.

Überraschungen für alle

Dass die Eltern mitforschen, ist für Doris Schneider ein entscheidender Teil im Konzept: „Eltern spielen beim Thema Bildung immer eine große Rolle. Wenn sie in unseren Kursen gemeinsam mit den Kindern experimentieren, lernen nicht nur die Kinder etwas über ihre Umwelt, die Eltern lernen auch ganz viel über ihre Kinder und wie sie mit Problemen oder Fragestellungen umgehen.“ Damit das klappt, müssen Papa und Mama die kindliche Neugierde übernehmen. Sie sollten ihr eigenes Wissen für einen Moment vergessen und nicht schon alle Antworten parat haben oder gar den Kindern sagen, wie etwas funktioniert. Das fällt den Eltern nicht immer leicht. Aber es lohnt sich, weiß die Diplom-Pädagogin: „Die Eltern machen ganz überraschende Erfahrungen. So glaubte ein Vater, dass sich seine Tochter überhaupt nicht für naturwissenschaftliche Dinge interessieren würde. In unserem Workshop merkte er dann, wie sehr sie sich begeistern lässt – wenn man die richtigen Fragen stellt.“

Alltagsfragen auf der Spur

Solche Vater-Kind-Momente sind den Initiatoren wichtig. Deshalb gibt es neben den Eltern-Kind-Veranstaltungen auch spezielle Forschertage für die Väter. Das Ziel: Papas und Kinder können sich intensiv miteinander beschäftigen, gemeinsam knobeln und eine tolle Zeit verbringen. Mit Themen, die beide faszinieren. „Väter suchen etwas Praktisches. Sie möchten in den Wald gehen oder mit ihren Kindern an Sachen rumwerkeln“, sagt Doris Schneider. Deshalb geht es in den Experimentier-Workshops auch um „handfeste“ Alltagsphänomene, die sich mit einfachen Materialien aus dem eigenen Haushalt oder aus der Natur nachstellen lassen. Beim Vater-Kind-Workshop „Wasserexperimente für große und kleine Forscher“ bekamen die Teilnehmer unter anderem die Aufgabe, schmutziges Wasser mithilfe von Plastikflaschen, Feinstrumpfhosen, Kaffeefiltern oder Aktivkohle zu reinigen. Dafür musste das Wasser zunächst ordentlich verdreckt werden: Kinder und Väter besorgten sich Erde, Sand, Blätter oder Plastikmüll und mischten alles zu einer trüben Brühe. Aber wie lässt es sich mit den vorhandenen Materialien säubern? „Die Kinder sollten sich eigene Lösungen überlegen und sie ausprobieren – experimentieren im besten Sinne“ sagt Doris Schneider. Nach und nach kamen die kleinen Forscher darauf, wie man mit einer durchgeschnittenen Flasche und einer Strumpfhose einen einfachen Filter bauen kann. Setzten sie später auch Kaffeefilter und Aktivkohle ein, war das Reinigungsergebnis beeindruckend. 

Nachdenken, probieren und werkeln

Auch bei einem anderen Wasser-Versuch spielen die Vorerfahrungen der Teilnehmer eine Rolle: „Die meisten Kinder kennen den Strudel beim ablaufenden Wasser in der Badewanne. Wir fragen die Teilnehmer: Lässt sich so ein Wassertornado auch mit zwei Plastikflaschen erzeugen?“ erläutert Doris Schneider. Für die Lösung muss auch hier gemeinsam nachgedacht, probiert und gebastelt werden. Die Ideen der Kinder und ihre Versuche werden von den Kursleitern und den Vätern beobachtet und sprachlich begleitet. So können die Teilnehmer am Ende ihre Ergebnisse vergleichen und gemeinsam die Erkenntnisse erörtern. „Das Konzept für das Pilotprojekt wurde von der Stiftung Haus der kleinen Forscher in Berlin in Kooperation mit dem DRK-Landesverband Nordrhein und den DRK-Familienbildungswerken in NRW entwickelt“, sagt Schneider. „Über dieses Pilotprojekt wollten wir die Eltern aktiv mit ins Boot holen, denn Eltern sind für ihre Kinder die wichtigsten und längsten Bildungspartner.“ Seit 2014 kooperiert die Familienbildung des DRK mit der Berliner Stiftung, die Ideen für Experimente liefert und auch die Dozenten der lokalen Einrichtungen pädagogisch schult. Doris Schneider freut sich, dass die Workshops so gut angenommen werden: „Die Väter und ihre Kinder genießen die Stunden miteinander und nehmen Ideen für eigene Experimente mit nach Hause. Das gemeinsame Forschen stärkt die Eltern-Kind-Beziehung und fördert auch die Sprachentwicklung. Nebenbei ist es für uns eine gute Gelegenheit, den Papas zu zeigen, wie breit das Angebot der Familienbildung für Väter und Kinder ist.“   Diplompädagogin Doris Schneider vom DRK-Kreisverband Düsseldorf organisiert Workshops für kleine und große Forscher. Als ausgebildete Chemielaborantin kann sie in die naturwissenschaftlichen Workshops ihr besonderes Fachwissen einbringen.    

Hereinspaziert: Mehr Väter in Kitas

Bildung

In der Kita lernen die Kinder grundlegende soziale Fähigkeiten und auch ihre Persönlichkeit macht große Entwicklungsschritte. Aber Kitas sind – anders als Schule, Ausbildung oder Studium – fast männerfreie Räume. Meist fehlen dort männliche Rollenvorbilder, die kindliche Entwicklung prägen. Weshalb sich das ändern sollte und wie sich besonders Väter mehr einbringen können, fragten wir den Familien- und Sozialtherapeuten Torger Bünemann.
vaeter.nrw: Herr Bünemann, die meisten Kitas sind stark durch Frauen geprägt. Es fehlen die Erzieher, die auch männliche Elemente einbringen könnten. Wie schaut es denn mit den Vätern aus? Wie präsent sie im Kindergarten?Torger Bünemann: Es stimmt, dass die Männer in den Kindergärten allgemein unterrepräsentiert sind. Der Anteil der Erzieher lässt sich aber nicht beliebig erhöhen – wenn auf dem Arbeitsmarkt keine Erzieher bereitstehen, können die Kitas auch keine einstellen. Also gibt es für viele kleine Kinder eine Art Männlichkeitslücke. Hier kommen die Väter der Kindergartenkinder ins Spiel – wobei ich jetzt unter „Väter“ genauso die Stiefväter, Großväter, Onkels oder andere nahe männliche Bezugspersonen verstehe. Wenn die sich in den Kita-Alltag einbringen, können sie den Mangel an Erziehern zumindest teilweise ausgleichen. Und tatsächlich werden die Väter im Kindergarten langsam aktiver – aber wie man an Elternabenden sieht: Es sind immer noch zu wenige.
vaeter.nrw: Weshalb sind die Väter so zurückhaltend?Torger Bünemann: Zunächst ist es wie in anderen familiären Bereichen auch: Die klassische Rollenverteilung ist noch sehr weit verbreitet und gerade in den ersten Lebensjahren der Kinder halten sich viele Väter zurück. Wenn der Vater der Hauptverdiener ist, dann hat er durch seine Arbeit natürlich auch weniger Gelegenheit, sich in die Kita einzubringen. Aber zugleich erleben viele Väter den Kindergarten als extrem weiblichen Raum und fühlen sich etwas fehl am Platz. Sobald es aber in der Kita einen männlichen Erzieher gibt, passieren zwei Dinge: Zum einen wird eine solche Kita attraktiver für andere Erzieher. Zum anderen haben die Väter dann einen männlichen Ansprechpartner – und das gefällt ihnen.
vaeter.nrw: Aber wenn sich nun kein männlicher Erzieher findet, wie motiviert man die Väter für den Kindergarten?Torger Bünemann: Entscheidend ist, sie direkt anzusprechen. Auf vielen Anschreiben oder Aushängen heißt es: „Liebe Eltern …“. Warum steht da nicht zum Beispiel „Liebe Väter und Mütter …“? Das wäre ein Signal an beide, sich angesprochen zu fühlen und die Aufgabenverteilung mal zu überdenken. Aber auch die Väter untereinander sollten sich zusammentun und sich für Elternabende oder gemeinsame Projekte verabreden. Es geht dabei ja auch darum, sich in dem Umfeld Kindergarten wohl zu fühlen. Wenn man morgens beim Bringen der Kinder auf andere Väter trifft, bisschen Smalltalk zu Fußball oder Wochenendaktionen machen kann, hilft das schon, sich etwas weiter zu integrieren.
vaeter.nrw: Und außer dem Bringen und Abholen? Wie können gerade Väter den Alltag der Kita mitgestalten?Torger Bünemann: Das Bringen und Holen ist ja schon ein guter Anfang, wenn man sich einen Moment Zeit nimmt, mit anderen Eltern spricht oder den Erzieher/-innen ein paar Fragen stellt. Das Minimalziel sollte heißen: Da sein, wo alle sind. Also bei den Kitafesten, Elternabenden oder Gartentagen. Aber warum nicht selber etwas außerhalb der Reihe auf die Beine stellen? Beispielsweise ein Väterfrühstück, Vater-Kind-Backen, ein Fußballturnier oder Väter-Übernachten im Kindergarten – wenn die Kita bereit ist, bei so einer vielleicht etwas chaotischen Veranstaltung mitzumachen. Nach meiner Erfahrung sind die Kinder von solchen Vateraktionen immer völlig begeistert. Das bereichert ihre Erfahrungen mit Männern enorm.
vaeter.nrw: Sind solche Aktionen mit vollzeitbeschäftigten Vätern machbar?Torger Bünemann: Warum nicht? So etwas kann ja schließlich auch am Wochenende stattfinden. Und noch etwas: Die Arbeit der Papas kann auch selbst zum Gegenstand werden. Ich habe eine Aktion miterlebt, bei der Väter die Kinder im Kindergarten mit der Kamera interviewt haben. Frage: „Was macht dein Papa bei der Arbeit?“ Da kamen teilweise die wildesten Antworten. Aber auch ganz viel Begeisterung, wenn jemand zum Beispiel einen Feuerwehrmann als Vater hatte. Die Antworten wurden zu einem Film geschnitten und im Anschluss haben ein paar Väter im Kindergarten ihren Beruf vorgestellt.
vaeter.nrw: Welche besonderen Kompetenzen können denn die Väter in die Kita einbringen?Torger Bünemann: Ich weiß nicht, ob es dabei vor allem um Kompetenzen geht. Es ist schon sehr hilfreich, wenn die Kinder in diesem wichtigen Lebensabschnitt möglichst viele und unterschiedliche männliche Rollenvorbilder erleben. Sonst hängen sie schnell an Stereotypen fest. Was tun Kinder, denen die Vorbilder fehlen? Sie fantasieren sie sich zusammen: Väter aus den Kindergeschichten oder Actionhelden füllen dann die Leerstelle. Aber nur echte Väter können ihnen männliche Vielfalt vorleben. Dabei kommt es darauf an, dass die Väter das tun, was ihnen Freude macht. Wenn sie Lust haben, mit den Kindern zu kochen, sollten sie kochen. Wenn sie authentisch sind, auch überraschend oder irritierend, dann können sie Stereotypen durchbrechen. Das alleine ist schon sehr wertvoll.
Zur Person:

Torger Bünemann

Torger Bünemann ist Theologe und Systemischer Familien- und Sozialtherapeut in Lübeck. Er ist Mitinitiator des Projekts „Mehr Männer in Kitas“.

Themen Hereinspaziert: Mehr Väter in Kitas

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Bildungschancen sind auch Vätersache

Gastbeitrag von Professor Dr. Wassilios E. Fthenakis

Die Bildung eines Kindes wird aus drei wesentlichen Richtungen beeinflusst: Familie, Kita und Schule. Dabei ist Bildung nicht als bloße Wissensvermittlung zu verstehen. Vielmehr spielen hier auch die Erziehung, die persönliche Entwicklung und soziale Fähigkeiten eine zentrale Rolle. Väter sollten das Thema nicht öffentlichen Einrichtungen überlassen, sondern ihre Möglichkeiten entdecken, die Bildungschancen der Kinder zu verbessern.

Bildungschancen sind auch Vätersache

Gastbeitrag von Professor Dr. Wassilios E. Fthenakis

Die Bildung eines Kindes wird aus drei wesentlichen Richtungen beeinflusst: Familie, Kita und Schule. Dabei ist Bildung nicht als bloße Wissensvermittlung zu verstehen. Vielmehr spielen hier auch die Erziehung, die persönliche Entwicklung und soziale Fähigkeiten eine zentrale Rolle. Väter sollten das Thema nicht öffentlichen Einrichtungen überlassen, sondern ihre Möglichkeiten entdecken, die Bildungschancen der Kinder zu verbessern.
Haben die Eltern einen hohen Bildungsabschluss, ist es nach einer Untersuchung des Statistischen Bundesamts wahrscheinlich, dass auch ihre Kinder zum Gymnasium gehen (61 Prozent). Mit nur 3 Prozent kommt die Hauptschule in diesen Familien fast nicht vor. Die im September veröffentlichten Zahlen zeigen auch die andere Seite: Bei Kindern niedrig gebildeter Eltern liegt die Hauptschule mit 22 Prozent deutlich vor dem Gymnasium (14 Prozent). Diese Zahlen legen die Vermutung nahe, dass allein das elterliche Bildungsniveau für den Bildungserfolg der Kinder alleinverantwortlich sei. Für den Familienforscher Professor Wassilios Fthenakis greift der Schluss aber zu kurz: „Es gibt eine große Ungleichheit – aber die Grenze zwischen guten und schlechten Bildungschancen verläuft etwas anders: Schon seit Jahren zeigen Studien, dass gerade die Kombination von sozialer und ökonomischer Herkunft für eine erfolgreiche Schullaufbahn wesentlich ist.“ So führt die Herkunft aus einem Akademikerhaushalt zwar dazu, dass die Kinder häufig auf dem Gymnasium landen. Aber erst in Verbindung mit einem relativ hohen Einkommen steigt die Wahrscheinlichkeit auf eine erfolgreiche Schullaufbahn überdurchschnittlich an.

Bildung ist mehr Wissensvermittlung

Ist damit die Entwicklung der Kinder schon durch ihre Herkunft festgeschrieben? „Alle Eltern können etwas tun. Auch wenn viele eine klare Trennung im Kopf haben: Die Schule kümmert sich um die Bildung, die Familie und die Erziehung. Aber die beiden Bereiche sind nicht einfach so zu trennen. Beides ist miteinander verwoben und beeinflusst sich wechselseitig. Die Erziehung von Kindern findet ebenso in den Schulen statt und die Bildung in den Familien“, sagt Professor Fthenakis, „In den Familien gibt es viele Faktoren, die den Bildungserfolg der Kinder beeinflussen und bei denen die Väter eine sehr wichtige Rolle spielen.“ So haben besonders in Familien mit klassischer Rollenverteilung – der Vater ist für den Broterwerb zuständig, die Mutter für die Erziehungsfragen im Alltag – die Väter einen leistungsbetonenden Vorbildcharakter. Ihre eigene Bildungsgeschichte und ihre Einstellung zu Arbeit und Erfolg prägen die Einstellung und der Kinder. Dafür beeinflussen die Mütter das soziale Netz zu Freunden oder Verwandten stärker als der arbeitende Vater. In Familien mit ausgewogener Aufgabenverteilung verschwimmen die Unterschiede dagegen. „Es kommt also weniger auf typisch männliche oder weibliche Eigenschaften an, als auf die Rollen und Funktionen im Familiengefüge“, sagt der Familienforscher. Aber der Begriff Bildung ist ohnehin weiter zu fassen: Neben der Entwicklung von kognitiven Fähigkeiten oder dem Ansammeln von Wissen sind auch soziale und moralische Fertigkeiten oder das Selbstwertgefühl zentrale Entwicklungsziele. Gerade bei Kleinkindern ist Bildung ein sozialer Prozess, in dem die Kinder viel in realen Situationen, im Umgang mit anderen Kindern, mit Eltern oder Erzieherinnen und Erziehern lernen. „Väter halten sich da immer noch zu sehr im Hintergrund. Aber sie sollten sich bewusst machen, dass sie dafür genauso kompetent sind wie die Mütter – auch schon bei Kleinkindern.“ Allerdings sieht Wassilios Fthenakis eine Einschränkung: „Frauen – und damit auch Mütter – haben häufig eine besondere soziale Kompetenz, die mit ihrer eigenen Sozialisation zusammenhängt: Sie sind gut darin, das Denken und Fühlen des Gegenübers zu erkennen und darauf angemessen zu reagieren. Diese Fähigkeiten geben sie an ihre Kinder und insbesondere die Töchter weiter.“

Partnerschaft der Eltern enorm wichtig

Bei den Vätern wiederum findet der Familienforscher die ausgeprägte Fähigkeit, ihre Kinder positiv zu stimulieren, Reize zu setzen und ihren Wissensdurst und Forscherdrang anzustacheln. „Besonders, wenn wir unter Bildung im vorschulischen Alter nicht Wissensvermittlung verstehen, sondern zu lernen, wie man lernt, hilft die väterliche Motivation enorm“, sagt Fthenakis. Dabei hat er in den letzten Jahren bei den jungen Vätern festgestellt, dass auch gegensätzliche Erfahrungen mit dem eigenen Vater letztlich zu ein und derselben Erkenntnis führen: War der eigene Vater nah und verständnisvoll, so bestätigt das den heutigen Vater darin, auch auf positive Stimulation bei den Kindern zu setzen. War der eigene Vater fern und dominant oder autoritär, möchte es der heutige Vater besser machen und wählt ebenfalls positive Stimulation als Weg für sich. Aber die väterlichen oder mütterlichen Besonderheiten möchte Professor Fthenakis ungern überbewerten: „Für den Schulerfolg der Kinder und ihre sozialen und moralischen Fähigkeiten sind beide Eltern gleichermaßen wichtig und fähig. Vor allem kommt es darauf an, dass beide Eltern präsent sind und eine funktionierende Partnerschaft leben.“ Diese Qualität ist – natürlich eingeschränkt – auch nach einer Trennung möglich, wenn beide Eltern im Hinblick auf die Entwicklung ihrer Kinder an einem Strang ziehen.     Professor Dr. Wassilios E. Fthenakis, geb. 1937, ist Familienforscher und Präsident des Didacta Verbands der Bildungswirtschaft e. V.  

Talente ans Licht

Der Entwicklungshelfer

Eltern stellen sich immer mal wieder die große Begabungsfrage: Woran erkennen wir ein besonderes Talent, eine Fähigkeit und Leidenschaft in unserem Kind? Und wie können wir helfen, dass Talente sich weiterentwickeln und nicht verschüttet werden? Die richtige Förderung von Kleinkindern hat viel mit Probieren zu tun, mit Spaß und der Freiheit, auch zu scheitern.
Beeindruckend, diese Pinselführung. Schwungvoll und kontrolliert zugleich. Und wie sehr das Pferd nach Pferd ausschaut – fast nicht nach Kuh. Das können bestimmt nicht viele Vierjährige so leichthändig. Wo gibt’s hier den nächsten Malkurs? Vielleicht schlummert da ein großer Künstler in dem kleinen Mann. Andererseits, die geschmeidige Ballbehandlung gestern auf der Fußballwiese war echt nicht zu verachten. Und dann diese Freude am Fabulieren! Aus welcher Ecke seines Hirns holt er nur immer die aufregenden Geschichten her? Aber eines ist jedenfalls sicher: Ein Mathegenie wird er nicht. Mit Zahlen haben wir es in unserer Familie ja alle nicht so …

Zu viel Probieren gibt’s nicht

Wenn Eltern nach den Begabungen ihrer Kinder forschen, haben sie es nicht leicht. Zum einen sind besonders Kleinkinder sehr sprunghaft in der Auswahl ihrer aktuellen Lieblingsbeschäftigung. Das ist aber gerade in den ersten Lebensjahren durchaus ein Plus: Denn die Vielfalt von Eindrücken und Erfahrungen, die ein Kind macht, sind wertvolle Impulse bei der Entwicklung des Gehirns. Hören, Sehen, Riechen, Schmecken, Fühlen – je mehr Sinne angesprochen werden, desto vielfältiger werden die Vernetzungen im Kopf. Zum anderen sind Papa und Mama allzu leicht von ihren eigenen Wünschen, Erfahrungen, und Neigungen beeinflusst. Drücken sie die Entwicklung ihres Kindes zu sehr in eine Richtung, bleiben Talente außerhalb des elterlichen Horizonts leicht links liegen. Aber gleichzeitig sind Eltern wichtige Vorbilder, wenn es darum geht, Interesse für eine Sache zu entwickeln. Denn Kinder entdecken zunächst die Dinge, die in ihrem unmittelbaren Umfeld stattfinden. Ist Papa ein begeisterter Sänger, ist es sehr wahrscheinlich, dass sich irgendwann auch die Kinder für Musik und Singen besonders interessieren. Und es ist gewissermaßen eine natürliche Elternrolle, dabei ein bisschen Talentscout zu sein.

Ein Gespür entwickeln

Zu einem guten Scout gehört aber ebenso, es nicht zu ignorieren, wenn dem Nachwuchs etwas vielleicht nicht so liegt – auch wenn der singende Papa seine Leidenschaft zu gerne mit dem Kind teilen möchte. Stattdessen hängt die Suche nach einer echten Begabung von ganz viel Entwicklungsfreiheit ab. Ausprobieren, verwerfen, neu probieren. Es braucht Geduld und Zeit, das eigene Terrain zu finden: In der Musikalität, Kreativität, Sportlichkeit, Sprachgewandtheit, der sozialen Kompetenz, räumlichen Vorstellungskraft, dem motorisches Geschick – oder ganz wo anders. Kinder, die sich in unterschiedlichen Bereichen frei testen dürfen, sind vielleicht nur ganz kurz vom Tanzen begeistert, um sich dann plötzlich nur noch für Technikbaukästen zu interessieren. Aber sie erhalten wertvolle Erfahrungen und ein wachsendes Gespür für sich und ihre Fähigkeiten. Sie lernen ihre Grenzen kennen und erfahren, dass ein bisschen „Scheitern“ einfach dazu gehört. Druck und Enttäuschung über die Sprunghaftigkeit sind da fehl am Platz.

Vergleiche hinken – immer

Es ist für manche Väter vielleicht eine Herausforderung, beim Blick auf das eigene Kind nicht zu viel Ehrgeiz zu entwickeln. Väter haben jedoch auch oft die gute Veranlagung, Wagnisse zuzulassen und tatsächliche oder gefühlte Niederlagen positiv umzudeuten. Setzen sie diese Rolle bei der Talentförderung aktiv ein, lässt sich als Belohnung echte kindliche Leidenschaft für ein Thema entdecken. Förderung besteht allerdings nicht nur aus der Freiheit, zu probieren und weiterzuspringen. Manchmal sollte das Kind etwas Durchhaltevermögen mitbringen, sich auf eine Sache konzentrieren, üben und lernen. Erst dann lässt sich klarer sagen, ob eine Sache dem Kind liegt oder nicht. Hier das rechte Maß zu finden, ist nicht leicht: zu viel Förderung führt zu Stress, zu wenig lässt Talente verkümmern. Die Aufgabe für Papas und Mamas lautet also, sensibel zu sein, zu erspüren, was das Kind möchte – oder nicht. Eine typische Stolperfalle sollten Eltern in jedem Fall vermeiden: den Vergleich mit anderen Kindern. Ein Kind, das permanent Erwartungen erfüllen muss, wird kaum seine eigenen Potenziale entdecken können. Fühlt es sich dagegen geliebt und angenommen, so wie es ist, hat es genügend emotionale Sicherheit, Experimente zu wagen.