Vater ist, das was du draus machst!
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Internet

Tipps für ein besseres Klima im Netz

Online-Aktionen für mehr Respekt, Toleranz und Mitgefühl

Im Internet herrscht oft ein rauer Ton – Väter können Kindern zeigen, dass es auch anders geht. Zwei Initiativen geben Anregungen für einen freundlichen Umgangston im Internet.
Erfahrene Väter wissen es längst: Schlechter Laune, Trotz oder Gemeinheiten im Alltag begegnet man am effektvollsten mit Freundlichkeit. Im Internet kann sich eine Freundlichkeits-Offensive ebenfalls lohnen. Vor allem in den sozialen Netzwerken geht es oft alles andere als sozial zu. WhatsApp und Co. machen es einfach, absichtliche oder auch unabsichtliche Gemeinheiten mit einem Klick in einer großen Gruppe zu teilen oder andere gezielt „fertig zu machen“. Gerade Kinder und Jugendliche geraten dadurch immer wieder in schwierige Situationen. Doch das fiese Klima im Netz muss nicht sein. Väter können Ihre Kinder anregen, mit ganz einfachen Mitteln selbst für eine gute Atmosphäre im Netz zu sorgen.

Nett sein ist ansteckend: Mit kleinen Schritten zur großen Welle

Eine Veränderung zum Guten hin beginnt oft mit kleinen Schritten – diese Erfahrung steckt hinter der Idee, welche die Expertinnen und Experten von www.handysektor.de für ein besseres Online-Klima haben: „Schreibt’s in die Kommentare – und zwar was Nettes!“ fordert die Plattform Jugendliche auf. Junge Nutzer und Nutzerinnen sollen nicht nur passiv durch Instagram-Accounts scrollen oder YouTube-Videos konsumieren, sondern ganz bewusst nette Kommentare hinterlassen.     „Traust du dich, jemandem etwas Nettes zu schreiben, traut sich der Empfänger auch eher, einen lieben Kommentar zu verfassen. So kann ein richtiger Lovestorm entstehen“, sind die Initiatoren von handysektor überzeugt. Die Webseite versteht sich als unabhängige Anlaufstelle für den digitalen Alltag und ist ein gemeinschaftliches Projekt der Landesanstalt für Medien NRW und des Medienpädagogischen Forschungsverbundes Südwest (mpfs).

werteleben.online: Scouts für mehr Toleranz und Respekt

Die Macherinnen und Macher der Webseite werteleben.online setzen ebenfalls darauf, dass kleine Handlungen im Online-Alltag auf Dauer viel bewirken, um für mehr Respekt, Toleranz und Mitgefühl im Netz zu sorgen. Das bundesweite Online-Modellprojekt von Juuuport e. V. wird im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie leben!“ vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend gefördert.   Die besondere Idee bei werteleben.online: Jugendliche vermitteln ihre Werte selber an andere Jugendliche weiter. Dafür bildet die Initiative in Workshops zusammen mit Fachleuten sogenannte Scouts aus: Die Juuuport-Scouts sind zwischen 15 und 21 Jahre alt, kommen aus ganz Deutschland und sind in allen sozialen Netzwerken aktiv, um ein Zeichen gegen Hass und für mehr Respekt zu setzen. Außerdem planen sie eigene kreative Aktionen im Netz, veranstalten für Schulklassen Webinare etwa zum Thema Cybermobbing und tauschen sich bei regelmäßigen Arbeitstreffen aus. Jeder Scout übernimmt dabei die Aufgabe, die ihm am meisten Spaß macht. Wer Interesse hat, sich ehrenamtlich zu engagieren: Neue Scouts sind jederzeit willkommen – Bewerbungen sind ganz einfach über die Webseite möglich.

Wie können sich Väter einbringen?

 Auch Väter können mit kleinen Schritten zur großen Welle beitragen. Ob Familie, Freizeit oder Beruf – ein freundlicher und respektvoller Umgangston ist überall angebracht. Kraftausdrücke, Vorwürfe und Gemeinheiten kann man vermeiden. Vielleicht lässt sich auch in der Familie und in der Schule eine Nett-sein-Offensive starten – was sich im Alltag bewährt, setzt sich bestenfalls im Internet fort. Die Verantwortlichen der vorgestellten Initiativen freuen sich sicher, wenn Väter sich auch im Freundeskreis oder auf dem Elternabend über das Thema austauschen und die Angebote vorstellen. Bringen Sie den Stein ins Rollen und unterstützen Sie Ihr Kind, wenn es sich zum Thema engagieren möchte, beispielsweise als Juuuport-Scout.   Wussten Sie übrigens, dass der 24. Januar der „Tag der Komplimente“ ist? Nur eine von vielen Gelegenheiten, einem Menschen etwas Nettes zu sagen.  

Cyber-Mobbing

Wie Väter ihrem betroffenen Kind helfen können

Wenn ein Kind online gemobbt wird oder es selbst zur Täterin bzw. zum Täter wird, braucht es meist die Hilfe von Erwachsenen, um sich aus der Situation befreien zu können. Erkennen Sie Anzeichen für Cyber-Mobbing bei Ihrem Kind und finden Sie einen umsichtigen Umgang damit.
Zu groß, zu klein, falsche Turnschuhmarke oder anders klingender Name – der Anlass für Mobbing unter Kindern und Jugendlichen ist meist nichtig. Beleidigungen auf dem Schulweg oder Rempeleien auf dem Pausenhof haben viele Kinder und Jugendliche schon miterlebt. Entsprechend ihrer heutigen Lebenswelten bahnt sich das Mobbing seinen Weg immer häufiger aus der „realen“ in die „virtuelle“ Welt: Von den Zwölf- bis 19-Jährigen geben laut der aktuellen JIM-Studie (Jugend, Information, (Multi-)Media) des Medienpädagogischen Forschungsverbunds Südwest (mpfs) 40 Prozent an, dass im eigenen Bekanntenkreis schon einmal jemand im Internet oder per Handy systematisch angegriffen wurde.

Was ist (Cyber-)Mobbing?

(Cyber-)Mobbing oder Bullying beschreibt das vorsätzliche, wiederholte Bedrohen, Beleidigen, Bloßstellen oder Belästigen anderer per Handy oder im Internet über einen längeren Zeitraum hinweg. Dies kann beispielsweise durch Drohanrufe, übergriffige Nachrichten in Chats oder durch die Verbreitung von (gefälschten) beschämenden Fotos oder Filmen in sozialen Netzwerken geschehen. Der Täter oder die Täterin (auch: „Bully“) sucht sich ein Opfer, das sich nicht oder nur schlecht gegen die Angriffe wehren kann. Dieses Machtungleichgewicht nutzt der Bully aus, um das Opfer einzuschüchtern und auszugrenzen. Die Attacken im digitalen Raum geschehen zwar oft anonym, gehen jedoch häufig mit Mobbing im „realen“ Leben einher, sodass das Opfer sehr häufig einen konkreten Verdacht hat, wer hinter den Übergriffen stehen könnte. Gerade bei Mobbing unter Kindern und Jugendlichen stammt der Bully meist aus dem näheren persönlichen Umfeld des Opfers, also z. B. der Schule, dem Sportverein oder der Nachbarschaft.

„Ist mein Kind betroffen?“ Anzeichen für (Cyber-)Mobbing

Wie Kinder im Einzelnen mit Problemen umgehen, unterscheidet sich oftmals stark voneinander. Mobbing kann deshalb viele verschiedene Reaktionen hervorrufen. Hellhörig sollten Sie beispielsweise werden, wenn Ihr Kind scheinbar grundlos sein Verhalten ändert: keine Lust auf Schule oder Hobby, auffälliger Leistungsabfall, starker Wunsch nach Rückzug und Allein-Sein. Auch körperliche Symptome wie anhaltende Müdigkeit, Schlaflosigkeit oder plötzlich auftretende Bauch- und Kopfschmerzen könnten ein Hinweis darauf sein, dass Ihr Kind gemobbt wird. Nutzt es außerdem seltener den Computer oder das Smartphone, schaltet es die Geräte aus, sobald Sie in die Nähe kommen oder ist es traurig, wütend und nachdenklich, nachdem es online war? Cyber-Mobbing ist unter anderem deshalb so tückisch, weil es sich – anders als Mobbing auf dem Schulweg oder Pausenhof – nicht räumlich oder zeitlich begrenzen lässt. Es verfolgt das Opfer bis in die eigenen vier Wände und das rund um die Uhr. Einen sicheren Rückzugsraum gibt es nicht mehr. 

Erste Hilfe: Konkrete Schritte gegen Cyber-Mobbing

Wenn sich bestätigt, dass Ihr Kind online gemobbt wird, sollten Sie schnell und mit Bedacht reagieren. Jeder Schritt sollte immer zuerst mit dem Kind abgesprochen werden und nur mit seiner Zustimmung erfolgen. Geben Sie Ihrem Kind das Gefühl, dass es mitbestimmen kann. Das erhöht seine Bereitschaft, sich mit dem Problem auseinanderzusetzen, sodass Mobbing in Zukunft keine Chance mehr hat.
  • Ruhig bleiben: Antworten Sie dem Täter oder der Täterin nicht mit ähnlichen Inhalten – Sie würden somit selbst zum Mobber werden und den Angreifenden in die Hände spielen.
  • Dokumentieren: Sammeln Sie alle Beweise zu Mobbing-Vorgängen gegen Ihr Kind. Das können Bilder, Nachrichten, Audio-Dateien und sonstige Inhalte sein. Denken Sie ggf. auch daran, Screenshots von Netzwerk-Postings oder Foreneinträgen zu machen und Chatverläufe zu speichern.
  • Blockieren, melden, löschen: Unterbinden Sie alle digitalen Kontaktmöglichkeiten durch die Mobbenden zu Ihrem Kind. Dies bedeutet, entsprechende Kontakte in sozialen Netzwerken, auf Online-Plattformen usw. zu blockieren. Schlimme Angriffe sollten den Website-Betreibern gemeldet werden, verbunden mit der Bitte um Löschung der entsprechenden Inhalte und Sperrung des mobbenden Mitglieds. Anleitungen zum Vorgehen für einige bekannte Dienste finden Sie bei der Initiative "Klicksafe".

Wie Väter ihr Kind unterstützen können

Ob Ihr Kind gemobbt wird oder andere mobbt – stehen Sie ihm bei und bieten Sie sich in jedem Fall als verständnisvoller Gesprächspartner an. Zeigen Sie Ihre Sorge und vermitteln Sie Ihrem Kind, dass Sie für es da sind, unabhängig davon, was passiert sein mag. Je jünger Ihr Kind ist, desto dringender benötigt es die Hilfe eines Erwachsenen, um sich dem Problem zu stellen und einen Ausweg aus der Situation zu finden. Als Gesprächseinstieg können eventuell eigene Erfahrungen mit Beleidigungen oder Ablehnung dienen. Sprechen Sie mit Ihrem Kind darüber, was die Gemeinheiten bei ihm selbst bzw. dem gemobbten Kind auslösen und bieten Sie ihm eine veränderte Sicht auf das Thema an. Häufig fehlt es betroffenen Kindern an Selbstbewusstsein und Konfliktfähigkeit. Vielleicht finden Sie gemeinsam mit Ihrem Kind eine verantwortungsvolle Aufgabe, die ihm Freude, Stolz und Selbstvertrauen schenkt. Für ein gemobbtes Kind ist es besonders wichtig, dass Sie ihm helfen, sich frei von eventuellen Schuldgefühlen zu machen. Es trägt keine Verantwortung dafür, dass sich ein anderes Kind auf seine Kosten falsch verhalten hat.

Ergänzende Hilfen für Väter und Kinder

Die Auslöser von Cyber-Mobbing-Attacken liegen fast immer in der „realen“ Welt – und lassen sich auch nur dort lösen. Deshalb ist es wichtig, gemeinsam mit dem Kind nach den zugrunde liegenden Konflikten zu suchen. Dabei kann es sinnvoll sein, weitere Ansprechpartner aus dem entsprechenden Lebensumfeld ins Vertrauen zu ziehen, also beispielsweise Beschäftigte der Schule, des Fußballverein oder der Nachbarschaft. Gerade Lehrkräfte sind heutzutage oft umfassend geschult im Umgang mit Mobbing, finden die meisten Vorfälle doch nach wie vor unter Schülerinnen und Schülern statt. Bei besonders schwerwiegenden Fällen oder strafrechtlich relevanten Verstößen kann auch in Erwägung gezogen werden, die Polizei einzuschalten. (Hinweise zu Straftatbeständen auf dem Portal "Polizei für dich".) Weitere Anlaufstellen und Tipps:

Quizzen und Wissen

Internetwissen für Groß und Klein

Kann man mich über das Smartphone orten? Was ist die GEMA? Welchen Internetseiten kann ich trauen? Stimmt es, dass ich über die Computerkamera heimlich beobachtet werden kann? Im Quiz können Väter und Kinder gemeinsam ihr Wissen rund ums Internet testen.
Nutzen Sie einen spielerischen Ansatz, um mit Ihrem Kind über Medienthemen ins Gespräch zu kommen: Der Surfschein des Internet-ABC macht Kinder im Grundschulalter fit fürs Internet. Die Entdeckerfreude wird bei diesem Quiz genauso angeregt, wie der Ehrgeiz, die Führerscheinprüfung für das Web zu bestehen und die Surfschein-Urkunde zu erwerben. Besonders viel Spaß macht es, das Quiz gemeinsam zu lösen. Beantworten Sie knifflige Fragen aus den vier Themenbereichen „Surfen und Internet“, „Achtung, Gefahren“, „Lesen, Hören, Sehen“ und „Mitreden und Mitmachen“ und erklären Sie sich gegenseitig, warum Sie sich für die jeweilige Antwortmöglichkeit entschieden haben. Wahrscheinlich werden Sie einiges voneinander lernen. Nach dem erfolgreich absolvierten Quiz haben Sie ein gemeinsames Hintergrundwissen zu Begriffen wie „Upload“, „Browser“, „Server“, „Link“„ etc. Super! Sie und Ihr Kind haben jetzt eine gemeinsame Grundlage für weitere Gespräche und Diskussionen über Medienthemen geschaffen. Wenn Sie und Ihr Kind zu manchen Fragen noch mehr wissen möchten oder den Surfschein im ersten Anlauf nicht bestanden haben, besuchen Sie auf der Website die passenden Lernmodule zu den vier verschiedenen Themenbereichen und surfen Sie sich schlau.

Mit Dennis durch die digitale Datenwelt (ab Mittelstufe)

Auch „Dennis Digital“ stellt in seinem Quiz einige spannende Fragen, die sich an Schülerinnen und Schüler der Mittelstufe richten. Könnten Sie beispielsweise Ihrem Kind erklären, was Cookies sind oder der Zwischenspeicher im Internet? Welche Interessen verfolgen verschiedene Internetanbieter? Machen Sie gemeinsam den Test und finden Sie heraus, bei welchen Fragen vielleicht noch Nachholbedarf besteht. Wenn Sie mit Ihrem Sohn oder Ihrer Tochter weiteren Geheimnissen der Datenwelt auf die Schliche kommen möchten, klicken Sie einfach weiter: Dennis Horn, Journalist für Hörfunk und Fernsehen, klärt über Risiken und Gefahren im Umgang mit Digitalen Medien auf. In der WDR-Sendereihe "Dennis Digital" geht der Multimedia-Experte den Fragen von Jugendlichen rund ums Internet auf den Grund, wie zum Beispiel: Wieso kann Facebook Freundschaften vorhersagen? Wie schütze ich mich vor Passwortklau? Und was ist Personalisierung? Im Gespräch mit Informatikern und Medienfachleuten findet der Reporter Dinge heraus, die Väter und ihre Kinder bislang vielleicht noch nicht wussten. Durch anschauliche Beispiele und Selbstversuche werden komplizierte Zusammenhänge einfach erklärt.  

Der Klick zum Kick

Videos, Spiele und Wissen zur Fußball-Weltmeisterschaft 2018

Weltweit steigt das Fußball-Fieber, die Mannschaften geben ihr Bestes und wir drücken unserem Team die Daumen. Abstauber, Dropkick oder Sechser – spielen Sie vorne mit und halten Sie dem Sturm von Fragen stand, die Ihr fußballbegeisterter Nachwuchs an Sie hat? Machen Sie sich gemeinsam schlau. Vaeter.nrw stellt Kinderseiten zur Weltmeisterschaft (WM) in Russland vor.
Tolle Webseiten für Kinder ab 6, 8 und 10 Jahren füllen die Zeit zwischen den Spielen. Glänzen Sie bei jeder Begegnung mit Ihrem gemeinsam neu erworbenen Profiwissen über Fachbegriffe, Regeln, Land und Leute oder die WM-Stadien.

Kindersache – WM-Spezial

Starten Sie Ihre Entdeckungsreise durchs Internet zum Beispiel mit dem WM-Spezial bei „Kindersache“. Die Website des Deutschen Kinderhilfswerkes e. V. verschafft Fans ab 6 Jahren mit dem „Fußball-ABC“ einen klaren Wissensvorsprung, sorgt mit einer witzigen Sammlung von Fußballersprüchen für gute Laune und verrät bei den Rezeptideen, wie sich Groß und Klein zur nächsten WM-Party ein Spielfeld zum Anknabbern auf den Tisch zaubern.

Paule und seine Fußballfreunde

Adler Paule, das Maskottchen des Deutschen Fußball-Bundes e.V. (DFB), hat als Glücksbringer der deutschen Nationalmannschaft eine wichtige Aufgabe zu erfüllen und feuert Jogis Jungs vom Spielfeldrand an. Zwischen den Spielen hält er in seinem WM-Tagebuch auf der Kinderseite des DFB (empfohlen ab 6 Jahren) spannende Geschichten rund um die Weltmeisterschaft fest. Ein Fußball-Lexikon klärt über Regeln und Begriffe auf, in der Video-Rubrik „Fit am Ball“ lernen Väter und Kinder, wie man richtig mit dem Fußball umgeht. Hacke, Spitze, Tooor!

logo! – WM-Themenseite

Die Themenseite der Kindernachrichten-Sendung „logo!“ des Zweiten Deutschen Fernsehens (ZDF) füttert Fußball-Begeisterte ab 10 Jahren mit umfangreichem Hintergrundwissen, etwa zum WM-Kader, den einzelnen Stadien des Turniers, dem WM-Gastgeber Russland oder dem Weltfußballverband FIFA (Fédération Internationale de Football Association). Des Weiteren trifft logo!-Kinderreporter Johannes Spieler wie Mats Hummels oder Sebastian Rudy zum Interview und entlockt ihnen spannende Informationen. Das WM-Quiz stellt kleine und große Ratefüchse auf die Probe.

ZDFtivi im Fußballfieber

Für jüngere ballbegeisterte Kinder ab 6 Jahren hat das ZDF eine weitere Anlaufstelle eingerichtet: Unter dem Motto „Fußballfieber“ hält die Webseite Sendungen, Videos und Spiele rund um den beliebten Rasensport bereit. Im kniffligen Fußball-Zahlen-Quiz ist ein gutes Auge für Torgröße oder Freistoß-Abstand gefragt. Wer wissen möchte, wie man selbst Fußballstar werden kann oder wie es sich anfühlt, einmal mitten auf dem Spielfeld zu übernachten, klickt sich durch die verschiedenen Filme.

HanisauLand – Themenschwerpunkt WM

Einen wahren Wissensschatz rund um Fußball, die WM und ihre Teilnehmerländer birgt der Themenschwerpunkt von „HanisauLand“. Das Angebot der Bundeszentrale für politische Bildung (bpb) richtet sich an Kinder zwischen 8 und 14 Jahren. Die umfangreichen Informationen bieten eventuell auch für Erwachsene noch Neues. Oder wissen Sie beispielsweise, wie viele Staaten an das Gastgeberland Russland grenzen? Spannend wird es auch für die Ohren, wenn sich das Hymnen-Karussell zu drehen beginnt. Probieren Sie es aus und spielen Sie ein paar Töne an – wer errät, zu welchem Land die jeweilige Nationalhymne gehört? Ein kniffliges Quiz und ein Comic zum Thema „Fairplay im Fußball“ runden das WM-Spezial ab. Ob vor dem Fernseher, im Internet oder auf dem Bolzplatz: Bleiben Sie gemeinsam am Ball und jubeln Sie mit!  

Kindgerecht durchs Internet | Teil 2

Gastbeitrag

Viele Väter sorgen sich, wenn sie ihre Kinder unbeaufsichtigt an Tablets und Smartphones lassen. Ob sie zu lange daran spielen, auf unsicheren Seiten im Internet surfen oder in Spielen Geld ausgeben. Aber es gibt Möglichkeiten, das Tablet für Kinder und Jugendliche sicherer zu machen – nicht 100-prozentig aber ergänzend zur elterlichen Begleitung. – Ein Gastbeitrag von Torben Kohring, Leiter der Fachstelle für Jugendmedienkultur NRW
Mit dem KinderServer bietet das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Familie ein kostenloses Programm für iOS und Android, in dem Kinder in einem sicheren Raum surfen können. Mit einer Whitelist aus Ergebnissen der Kindersuchmaschine fragFINN.de und den URLs der Website BlindeKuh sowie allen Websites des Seitenstark Verbundes entsteht so ein geschlossenes Internet, das kindgerecht gefiltert wird. Geeignet ist diese Lösung für Kinder bis maximal 12 Jahren. Für iOS Systeme gibt es zusätzlich noch den Surfgarten, der ebenfalls kostenlos ist. Hier kann man verschiedene Alterseinstufungen wählen. So haben die jüngeren Kinder bis 12 nur Zugriff auf Seiten, die in der fragFINN Positivliste zu finden sind. Ab 12 Jahren werden vor allem Werbeangebote ausgeblendet. Zusätzlich benutzt Surfgarten noch das BPJM-Modul der Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien, das indizierte Websites herausfiltert. Auch können Papas und Mamas hier selber Positiv- oder Negativlisten erstellen und Zeitgrenzen für das Surfen festlegen.

Einstellungen am Tablet

Aber auch mit diversen Einstellungen am Tablet selbst lassen sich diese für Kinder und Jugendliche sicherer machen. Zum einen kann man unter Android ein elterliches Hauptkonto erstellen und sich die Adminrechte geben. Über ein Zweitkonto für die Kinder können diese dann nur mit angepassten und eingeschränkten Rechten das mobile Device benutzen. Sprich: Nichts kann heruntergeladen oder gekauft werden ohne das entsprechende Passwort. Bei Android Tablets kann man zunächst mit einer normalen Passwort-Sicherung dafür sorgen, dass die Kleinen nicht ungefragt das Tablet nutzen. Aber unter dem Punkt Nutzer kann auch man ein eingeschränktes Profil erstellen. Hierüber lässt sich der Zugriff nur zu bestimmten Apps und Anwendungen freigeben. Ebenfalls kann das System darüber den Bildschirm fixieren. So ist dafür gesorgt, dass nur das abgesprochene Spiel genutzt wird und keine anderen Apps gestartet werden. Sinnvoll ist es zudem, den Zugang zum Playstore mit einem Passwort zu versehen und dieses nicht auf dem Gerät zu speichern. Bei Samsung Smartphones der letzten Generation kann man zusätzlich nach dem Start den Kids Mode aktivieren. Dieser erlaubt genaue Zeitfenster, in denen das Smartphone genutzt werden darf und schafft durch App–Beschränkungen einen Bereich, den die Kinder nicht verlassen können. Für iOS kann man in den Einstellungen eine Passwortabfrage für Einkäufe aktivieren. Das bedeutet, dass bevor das Kind eine App herunterladen oder innerhalb eines Spieles etwas kaufen kann, ein Passwort eingegeben werden muss. Auch lässt sich in den Einstellungen unter Einschränkungen genau festlegen, welche Apps überhaupt geöffnet und genutzt werden dürfen. Für alle anderen Apps gilt: erst ein Passwort eingegeben, um sie zu starten. Der „geführte Zugriff“ ist für Eltern eine interessante Möglichkeit, den Bildschirm zu fixieren und die Nutzungsdauer einzuschränken. Dieser Modus wird unter den Bedienungshilfen aktiviert.

Auch das Heimnetz sichern

An aktuellen Routern können bereits viele Sicherungen vorgenommen werden. Es lassen sich Blacklists einpflegen und für einzelne Geräte maximale Nutzungszeiten oder auch Zeiträume, in denen die Nutzung möglich ist, festlegen. Aufgrund der Vielzahl an Modellen, lohnt sich ein Blick auf die Homepage des Herstellers oder Providers um festzustellen, welche Einstellungen der heimische Router bietet.

Tipps für Väter

  • Nutzen Sie sichere Passwörter, die von den Kindern nicht einfach zu erraten sind
  • Kleine Kinder sind mit dem Internet noch überfordert, deaktivieren Sie deshalb den Zugang
  • Schaffen Sie für Surfanfänger einen sicheren Surfraum durch spezielle Kinderapps
  • Nutzen Sie die speziellen Einstellungsmöglichkeiten der Geräte. iOS bietet hier im Moment mehr Möglichkeiten als Android.
  • Suchen Sie Inhalte gemeinsam mit den Kindern aus
  • Verhindern Sie bei jüngeren Kindern den Zugriff auf den App-Store
  • Achten Sie bei Apps und Websites auf Alterskennzeichen
  • Vereinbaren Sie klare Regeln mit den Kindern und sorgen Sie dafür, dass sie eingehalten werden 
Besonders bei kleinen Nutzern ersetzen technische Möglichkeiten nicht Ihre Begleitung beim Spielen und Surfen. Verbringen Sie gerade zu Beginn die Zeit möglichst gemeinsam mit den Kindern am Tablet oder Smartphone.   Torben Kohring hat Pädagogik, Soziologie und Germanistik studiert. Als Leiter der Fachstelle für Jugendmedienkultur NRW ist er verantwortlich für Organisation, Schulungen und Projektentwicklung.  

Sicher Surfen im Web-Dschungel

Kinder und Onlinewerbung

Sie ist bunt, blinkt und oft kaum vom eigentlichen Inhalt der Seite zu unterscheiden: Onlinewerbung. Die Hälfte der 100 Lieblingswebseiten von Kindern ist mit Bannern, Gewinnspielen oder Werbeclips gespickt. Doch nur jedes fünfte Kind ist in der Lage, Werbung als solche zu erkennen. Das hat die Studie „Kinder und Onlinewerbung“ ergeben.
„Das Wichtigste ist, dass Eltern ihre Kinder in der virtuellen Welt nicht allein lassen“, erklärt Dr. Jürgen Brautmeier, Direktor der Landesanstalt für Medien NRW (LfM). „Dort ist ja nicht alles negativ für die Kinder, aber vieles ist sehr überfordernd. Daher ist es Aufgabe der Eltern, ihre Kinder bei den ersten Schritten in die Online-Welt zu begleiten. Ab einem gewissen Alter – spätestens in der weiterführenden Schule – machen die Kinder ihre Zimmertür zu. Bis dahin sollten sie gelernt haben, sich im Internet zurechtzufinden und Inhalte zu beurteilen.“ Dr. Jürgen Brautmeier rät Vätern deshalb: „Lassen Sie Ihre Kinder zunächst nur in 'Schutzräumen' surfen, auf ausgesuchten Seiten, mit Kindersuchmaschinen. Dabei können Sie gemeinsam ausprobieren, was passiert, wenn ich auf ein Werbebanner drücke, und Ihrem Kind erklären, was eine Anzeige ist – denn der Begriff hat für viele Jungen und Mädchen zunächst etwas mit der Polizei zu tun.“

Medienkompetenz schulen

Eigentlich sollte Werbung so gestaltet sein, dass Kinder lernen können, die nötige Distanz zu Werbebotschaften aufzubauen und deren Intention zu verstehen. Das Gegenteil ist häufig der Fall. Werbebanner gleichen dem darunterliegenden Spiel oder locken mit einem aufreizenden „Hier geht’s weiter“. Was wie die nächste Spielebene aussieht, ist in Wahrheit der Link zu einem Bezahlangebot. Väter, die ihre Kinder vor Irrwegen bewahren wollen, sollten daher ihre Wahrnehmung schulen. Wie erkenne ich Werbung? Was will sie? Wie klicke ich sie weg? Gemeinsam lassen sich die unterschiedlichen Erscheinungsformen von Werbung im Internet ersurfen. So lässt sich beobachten, wie das Kind mit den Angeboten umgeht, was es als Werbung erkennt und wo es Schwierigkeiten gibt. Im Gespräch über die entdeckten Werbeinhalte und ihre Absichten können Väter ihren Kindern dann auch Beurteilungskriterien vermitteln. So werden Kinder zu aufgeklärten Konsumenten, die in der Lage sind, Werbung zu erkennen, zu durchschauen und zu bewerten. Aber eines sollte auch klar sein: Wo sich Werbebanner dreist über die Navigation legen oder Links zu sozialen Communities für Erwachsene führen, haben Kinder nichts zu suchen. Blockieren Sie diese Seiten durch entsprechende Programme oder Filter, die auch in vielen Virenscannern enthalten sind. Es gibt auch werbefreie Kinderseiten.

Persönliche Daten schützen

Genauso wichtig wie das Erkennen von Werbung ist auch der richtige Umgang mit ihr. Schon Kinder müssen lernen, sorgsam mit ihren Daten umzugehen. Sind sie erst einmal ins Netz eingespeist, können sie nicht mehr zurückgeholt werden. Erklären Sie Ihrem Kind, wie kostbar die persönlichen Daten sind. Dabei sollten Sie selbst Vorbild sein: Wer bei jedem Gewinnspiel oder Kreuzworträtsel mitmacht, kann seinem Kind schlechter erklären, warum es Namen und Adresse im Internet für sich behalten und z. B. nicht auf Rückantworten reagieren soll. Hier stehen Sie als Vater in der Verantwortung, durch positive Umsetzungsbeispiele Ihren Kindern einen kompetenten Umgang mit Daten zu vermitteln. Eine Investition, die sich langfristig sehr lohnen wird, wenn Ihr Kind eigenständig in sozialen Netzwerken mit seinen Daten und Bildern unterwegs ist. Und noch etwas ist Dr. Jürgen Brautmeier durch diese Studie klar geworden: „Auch Eltern wissen in der Regel viel zu wenig über die Spuren, die wir alle im Netz hinterlassen und welche Profildaten die Industrie beim Tracking sammelt und dann für ihre Zwecke nutzt.“ Bei altersgerechten Angeboten werden zwar keine Daten getrackt (also so genannte Metadaten erfasst, um Profile potentieller Kunden zu erstellen, die dann zielgenau beworben werden), aber Webseiten, die auch Erwachsene nutzen, können nicht feststellen, ob der Nutzer minderjährig ist oder nicht. Auch so genannte Cookies sieht Brautmeier als Problem: Sie werden unbemerkt auf dem Rechner gespeichert, verfolgen die Nutzer von Webseite zu Webseite und erstellen dabei Nutzungsprofile. Der Direktor der Landesanstalt für Medien NRW rät Vätern deshalb, regelmäßig Browser und Cookies zu löschen. „Und das Allerwichtigste ist“, sagt Dr. Jürgen Brautmeier, „den Eintritt der Kinder in die Onlinewelt so lange wie möglich hinauszuschieben!“

Die Studie

Für die Studie „Kinder und Onlinewerbung“ hat das Hans Bredow-Institut (Hamburg) 633 Kinder repräsentativ befragt sowie qualitative Interviews mit 100 Kindern zwischen sieben und elf Jahren durchgeführt. Außerdem haben die Wissenschaftler die derzeitige Werbepraxis auf 100 Webseiten unter die Lupe genommen, die Kinder als ihre Lieblingsangebote genannt hatten, und das Werbeverständnis von Kindern analysiert. Zudem gibt die Untersuchung einen Überblick über den werberechtlichen Ordnungsrahmen und nennt Handlungsempfehlungen für verschiedene Akteure wie zum Beispiel die Medienaufsicht, die Medienpolitik, die Werbeselbstkontrolle, die werbetreibende Industrie und den Verbraucherschutz.   Text aktualisiert am 29.05.2016