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Kita

Pyjama-Partys sind natürlich weiter erlaubt

Pyjama-Partys sind natürlich erlaubt, bedürfen allerdings der Zustimmung der jeweiligen Kommune. Die kann erteilt werden, wenn grundlegende Regeln des Brandschutzes eingehalten werden.
Gemeinsame Pressemitteilung des Ministeriums für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung und des Ministeriums für Kinder, Familie, Flüchtlinge und Integration zu Übernachtungen in Kindergärten: Pyjama-Partys sind natürlich erlaubt, bedürfen allerdings der Zustimmung der jeweiligen Kommune. Die kann erteilt werden, wenn grundlegende Regeln des Brandschutzes eingehalten werden. „Es bedarf keines großen bürokratischen Aktes, um diese Grundsätze umzusetzen“, verweisen Ina Scharrenbach, Ministerin für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung und Joachim Stamp, Minister für Kinder, Familie, Flüchtlinge und Integration, auf die seit 13 Jahren zum Schutz für Leib und Leben der übernachtenden Kinder geltenden Vorgaben.   „Die Pyjama-Partys sind für viele Kinder traditionell Höhepunkt des letzten Kindergartenjahres. Sie fördern als häufig erste Übernachtung außerhalb der Familie nicht nur die Eigenständigkeit und das Selbstbewusstsein, sondern auch die Gemeinschaft. Umso wichtiger ist uns, dass die Übernachtungen nicht an bürokratischen Hürden scheitern“, sagt Familienminister Joachim Stamp.   Die beiden Minister kündigen vor dem Hintergrund der aktuellen Debatte über die Übernachtungen zum Abschluss des Kindergartenbesuches an, dass im Zuge der Überarbeitung der Landesbauordnung alle weiteren Regelungen – etwa Erlasse – auf ihre Sinnhaftigkeit und Praktikabilität geprüft und gegebenenfalls geändert werden. Das gilt auch für Rechtsauffassungen, die seit 2005 unter verschiedenen Landesregierungen vorgetragen wurden.

Zum Hintergrund

Bereits zu den Weltjugendtagen im Jahr 2005 hatte der damalige Staatssekretär, Manfred Morgenstern, den Bezirksregierungen Hinweise zur Zulässigkeit von Übernachtungen von Personen in Schulen und Sporthallen gegeben. Im Rahmen einer Dienstbesprechung im Jahr 2009 wurde den Kommunen im Zusammenhang mit brandschutztechnischen Anforderungen bei Erweiterung oder Umbau von Kindertageseinrichtungen zur Aufnahme von U3-Kindern die Installation von Rauchwarnmeldern empfohlen, Brandmeldeanlagen sind bei Einhaltung der bauordnungsrechtlichen Brandschutzbestimmungen nicht erforderlich.   Um die Übernachtungen in Kindergärten zu ermöglichen, sind einfache Regelungen erforderlich, die geübte Praxis sind:
  1. Es muss eine erwachsene Person im Übernachtungsraum sein (Standard)
  2. Mögliche Fluchtwege dürfen nicht versperrt sein (Schlafsäcke müssen geordnet im Raum ausgelegt werden)
  3. Taschenlampen (übliches Utensil bei Pyjama-Partys) müssen als „stromnetzunabhängige Lichtquellen“ vorhanden sein
  4. Ein Informationsaushang ist für den Ernstfall im Gebäude anzubringen
  5. Wer ganz auf Nummer sicher gehen will, sollte die nahe gelegene Feuerwehr vorsorglich unterrichten, dass sich ausnahmsweise Personen in der Kindertageseinrichtung aufhalten, damit im Brandfall schnell, sicher und zielgerichtet vorgegangen werden kann.
  Den Kommunen wird ein pragmatischer Umgang mit den Anforderungen empfohlen. So regeln viele Kommunen – etwa die Stadt Hamm – die Erlaubnis für Pyjama-Partys bereits auf kurzem Dienstweg, indem eine Mail über die geplante Übernachtung geschickt wird. Quelle: Ministeriums für Kinder, Familie, Flüchtlinge und Integration des Landes Nordrhein-Westfalen  

Übernachtungen in Kindergärten möglich

„Übernachtungen zum Abschluss des Kindergartenbesuches sind möglich, bedürfen nach wie vor der Zustimmung der Kommune.“ so die Ministerin für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung, Ina Scharrenbach.
Das Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung teilt mit: „Übernachtungen zum Abschluss des Kindergartenbesuches sind möglich, bedürfen nach wie vor der Zustimmung der Kommune. Es muss gewährleistet sein, dass es vor allem im Brandfall nicht zu einer Gefahr für Leib und Leben der übernachtenden Kinder kommen kann. Das ist nichts Neues und sollte für alle Verantwortlichen eine Selbstverständlichkeit sein. Zahlreiche Kommunen handeln so – für sie sind die Inhalte des Antwortschreibens vertraut“, so die Ministerin für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung, Ina Scharrenbach.   Bereits zu den Weltjugendtagen im Jahr 2005 hatte das der damalige zuständige Staatssekretär, Manfred Morgenstern, den Bezirksregierungen Hinweise zur Zulässigkeit von Übernachtungen von Personen in Schulen und Sporthallen gegeben. Im Rahmen einer Dienstbesprechung im Jahr 2009 wurde den Kommunen im Zusammenhang mit brandschutztechnischen Anforderungen bei Erweiterung oder Umbau von Kindertageseinrichtungen zur Aufnahme von U3-Kindern die Installation von Rauchwarnmeldern empfohlen, Brandmeldeanlagen sind bei Einhaltung der bauordnungsrechtlichen Brandschutzbestimmungen nicht erforderlich.   „Das Anschreiben enthält das kleine Einmal-Eins des Brandschutzes und das ist wichtig für die Sicherheit der Kinder“, so die Ministerin. Quelle: Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung des Landes Nordrhein-Westfalen

Bewegt und gesund ins Leben starten

Aktiv gegen Übergewicht: Mehr als 200 anerkannte Bewegungskindergärten mit dem Pluspunkt Ernährung in NRW

Falsche Ernährung und zu wenig Bewegung sind die Hauptursachen für Übergewicht im Kindesalter. Anerkannte Bewegungskindergärten mit dem Pluspunkt Ernährung versuchen Kinder und Eltern mit Genuss und Spaß zu einem gesünderen Lebensstil zu motivieren und so Übergewicht vorzubeugen. Mittlerweile finden sich mehr als 200 dieser zertifizierten Einrichtungen in ganz Nordrhein-Westfalen (NRW).
Übergewicht bei Kindern kann viele Gründe haben: Zu wenig Bewegung, Stress, süße Getränke, falsche Ernährung. Oft hat das Übergewicht mehrere Gründe. Nach aktuellen Statistiken gelten in Deutschland fast 15 Prozent der Kinder und Jugendlichen als übergewichtig, mehr als sechs Prozent davon sind adipös. Je früher Väter erkennen, dass ihr Kind zu Übergewicht neigt, desto gr ößer sind die Chancen, dem erfolgreich entgegenzuwirken. Genau hier setzen auch die anerkannten Bewegungskindergärten mit dem Pluspunkt Ernährung an.

Gesundheit fördern – neue Chancen schaffen

Vielseitige  Wahrnehmungs-  und  Bewegungserfahrungen  haben  eine  fundamentale  Bedeutung  für die  Persönlichkeitsentwicklung  von  Kindern. Deshalb steht in den Kitas das Grundbedürfnis der Kinder nach Bewegung im Mittelpunkt des pädagogischen Handelns. Ergänzt wird das Konzept durch eine genussvolle ausgewogene Ernährung. Beides wird spielerisch im Alltag verankert. Die Väter (Eltern) werden partnerschaftlich in das Konzept miteinbezogen und so für den Wert von Bewegung und gesunder Ernährung ebenfalls sensibilisiert. Auch gemeinschaftliche Erlebnisse mit ihren Kindern, wie z. B. gemeinsames Kochen, Bewegungs-, Spiel- und Sportfeste stärken den gesunden neuen Lebensstil.   Die Erfahrungen zeigen,  dass die  Kinder sich mit Freude an den Angeboten beteiligen. Sie sind interessiert, bringen eigene Ideen und Wünsche ein, setzen engagiert und begeistert Projektvorschläge  um  und  tragen  ihr  neu  erworbenes Wissen über gesunde Nahrungsmittel in ihre Familien. Das  verbesserte Bewegungs- und Ernährungsverhalten  der  Kinder  kann allerdings  nur  dann erfolgreich  sein,  wenn  die  Väter (Eltern)  einbezogen werden, hinter den Maßnahmen stehen und ihre Kinder bei der Umsetzung der neuen Lebensweise unterstützen.

Professionelle Begleitung für Eltern

Aus dem Modellprojekt (2011-2014) ist inzwischen ein in der Fläche breit verankertes Angebot in Nordrhein-Westfalen geworden. Geschulte Erzieherinnen und Erzieher sind für Väter (und Mütter) kompetente Ansprechpersonen und fördern eine partnerschaftliche Zusammenarbeit von Elternhaus, Kita und Sportvereinen. Informationsmaterialien, Elternveranstaltungen mit dem Schwerpunkt einer vielseitigen Gesundheitsförderung runden das Konzept ab.  

Kinderbetreuung an Hochschulen in NRW

Webtipp

An den Hochschulen in Nordrhein-Westfalen (NRW) wurden in den vergangenen Jahren vielfältige Maßnahmen ergriffen, um Studierenden und Hochschulbeschäftigten die Vereinbarkeit von Familie und Studium bzw. Beruf zu erleichtern. Das Portal „Kinderbetreuung an Hochschulen in NRW“ des Netzwerks Frauen- und Geschlechterforschung NRW verschafft einen schnellen Überblick über alle hochschuleigenen und hochschulnahen Kinderbetreuungsangebote in NRW.
Aktuell bieten über 80 hochschuleigene Kindertagesstätten und Kindertagespflegeeinrichtungen sowie hochschulnahe Betreuungseinrichtungen spezielle Plätze für studierende oder wissenschaftlich tätige Eltern an. In 28 Familien-Service-Büros stehen pädagogische Fachkräfte bei Fragen zur Organisation des Studien- oder Berufsalltags mit Kind oder bei der Suche nach einer geeigneten Betreuungsmöglichkeit beratend zur Seite. Auch während der Schulferien bieten bereits 19 Hochschulen umfangreiche Aktivitäten an. Ergänzt wird das Onlineangebot durch eine Übersicht, an welchen Hochschulen Eltern-Kind-Räume zur Verfügung stehen. In der fortlaufend gepflegten Datenbank kann entweder nach einzelnen oder allen Angeboten je Standort oder an einer bestimmten Hochschule gesucht werden. Mit Klick in die Ergebnisliste sind weiterführende Informationen zur ausgewählten Einrichtung bzw. dem angebotenen Service erhältlich. Interessierte erfahren Wissenswertes zu Profil, Leistungen oder dem pädagogischen Konzept der Betreuungseinrichtungen und finden bei weiteren Fragen Ansprechpartner, Kontaktmöglichkeiten sowie Öffnungszeiten für alle Angebote.   

Gut informiert

Eltern oder am Thema Interessierte, die sich darüber hinaus mit dem Thema Vereinbarkeit von Familie und Studium bzw. (wissenschaftlichem) Arbeiten beschäftigen möchten, bekommen in einer kommentierten Linkliste zahlreiche weitere Informationsquellen und Literaturhinweise genannt. Auch die Studie der Koordinationsstelle des Netzwerks Frauenforschung NRW, auf deren Basis die Website ursprünglich erstellt worden war, kann als Originaltext heruntergeladen werden. Abgerundet wird das Portal mit aktuellen Veranstaltungstipps sowie Nachrichten zum Thema.  

Vielfältige Bildungslandschaft: Pädagogische Konzepte in der Kindertagesbetreuung

Kindertageseinrichtungen und Kindertagespflege haben den gesetzlichen Auftrag zur Betreuung, Erziehung und Bildung der ihnen anvertrauten Kinder. Dabei setzen sie unterschiedliche Schwerpunkte. Damit Väter sich für ein Konzept entscheiden können, das gut zu ihrem Kind und seiner Persönlichkeit passt, stellt vaeter.nrw.de beispielhaft verschiedene pädagogische Konzeptionen vor.
"Was unterscheidet Kindertagespflege und Kindertageseinrichtungen voneinander?", "Wie kann ich ein Betreuungsangebot  finden, das gut zu meinem Kind passt?" Diese Fragen stellen sich Väter, wenn sie nach einer Kita oder einer Kindertagespflegestelle für ihr Kind suchen. Zentrale Aussagen darüber, wie ein Kindertagesbetreuungsangebot arbeitet und welche Schwerpunkte die pädagogischen Fachkräfte in ihrer Arbeit setzen, können Väter dem sogenannten pädagogischen Konzept entnehmen. Üblicherweise finden sich dort grundlegende Informationen zu den pädagogischen Zielen, deren Umsetzung im Kita-Alltag, der Eingewöhnung eines Kindes, dem Austausch mit den Eltern, der Zusammenarbeit mit anderen Personen und Institutionen im Umfeld der Einrichtung sowie den räumlichen und organisatorischen Rahmenbedingungen des Betreuungsangebotes.   Gute frühkindliche Bildung ist ein entscheidender Faktor für mehr Chancengleichheit. Vor diesem Hintergrund haben sich Träger von Kindertageseinrichtungen, die beiden Landesjugendämter und das Kinder- und Jugendministerium des Landes Nordrhein-Westfalen auf eine Bildungsvereinbarung verständigt, die den ganzheitlichen Zusammenhang von Bildung, Erziehung und Betreuung in den Blick nimmt. Neben der Bildungsvereinbarung liegen seit 2015 die evaluierten und überarbeiteten Bildungsgrundsätze für Kinder von 0 bis 10 Jahren in NRW vor (aktuell gültige Fassung von 2018). Diese Bildungsgrundsätze sollen die pädagogischen Fach- und Lehrkräfte im Elementar- und Primarbereich bei ihrer täglichen Arbeit begleiten und unterstützen. Die Bildungsvereinbarung sowie die Bildungsgrundsätze werden als Grundlage für die Entwicklung der pädagogischen Konzeption genutzt. Weitere Informationen sowie eine Lesefassung der Bildungsgrundsätze finden Sie auf dem Kita-Portal.NRW. Einige Einrichtungen oder Kindertagespflegestellen führen ihr besonderes pädagogisches Konzept oder ihre Schwerpunktsetzung bereits im Namen bzw. in einem Namenszusatz. Waldkindergärten, Montessori- und Waldorf-Einrichtungen sowie anerkannte Bewegungskindergärten sind Beispiele, die vaeter.nrw.de hier näher vorstellt.  

Waldkindergarten

Die Idee für Waldkindergärten stammt aus Dänemark, wo bereits 1954 die erste Kita dieser Art gegründet wurde. 1968 entstand der erste Waldkindergarten in Deutschland. Waldkindergärten unterscheiden sich von anderen Einrichtungen vor allem dadurch, dass die Kinder die Zeit nahezu ausschließlich und bei (fast) jedem Wetter im Wald verbringen. Vorgefertigtes Spielzeug gibt es in Waldkindergärten - bis auf wenige Werkzeuge - nicht. Die natürliche Umgebung schafft ständig Bewegungs-, Spiel- und Lernanlässe, die nicht erst künstlich geschaffen werden müssen. Sie fördert Kreativität, Fantasie, freies Spiel und das soziale Miteinander. Sogenannte Naturkindergärten nutzen neben Wäldern, Wiesen und Feldern auch andere Naturräume, wie Meer, Strand oder Dünen. Bei extremem Wetter können die Gruppen in der Regel einen Rückzugsraum (zum Beispiel eine Waldhütte) nutzen. Jürgen Windmann aus Detmold schickt seine Tochter in den Waldkindergarten Lippe. Er sagt: „Ich wünsche mir, dass meine Tochter eine unbeschwerte Kindheit genießen kann. Ich meine: Wer als Kind ursprüngliche Naturerfahrungen macht, gewinnt dadurch eine positive Grundlage für das gesamte spätere Leben. Unsere Tochter kommt täglich vermatscht, aber strahlend aus dem Kindergarten nach Hause. Ich bin selbst auf einem Bauernhof groß geworden und habe diese Naturnähe ebenfalls sehr genossen. An unserem Kindergarten schätze ich zudem das hohe fachliche Niveau der Erzieherinnen, die sich in der Natur wirklich auskennen und den Kindern keine Halbwahrheiten präsentieren. Besser könnte es nicht sein!"   Weitere Informationen zu Waldkindergärten sowie eine Liste mit entsprechenden Einrichtungen in Nordrhein-Westfalen gibt es auf der Website des Landesverbands der Wald- und Naturkindergärten NRW e.V.

Montessori-Kindergarten

Begründerin der Montessori-Pädagogik ist die italienische Ärztin und Pädagogin Maria Montessori (1870-1952). 1907 gründete sie in Rom das erste Montessori-Kinderhaus. "Hilf mir, es selbst zu tun!" - nach diesem Motto haben pädagogische Fachkräfte die Aufgabe, Kinder dabei zu unterstützen, selbst tätig zu werden. Maria Montessori ging davon aus, dass Kinder ihren "Bauplan" in sich tragen. Durch Begleitung und Förderung gelingt es dem Kind, die in ihm wohnenden Kräfte gut zu entfalten. Maria Montessori entwickelte spezielles Spiel- und Lernmaterial, welches Kinder auf diesem Entwicklungsweg unterstützen soll. Sie gehört zu den sogenannten Reform-Pädagoginnen und -Pädagogen zu Beginn des 20. Jahrhunderts und formulierte ihre Pädagogik auch für die Grundschule. Sie machte auf die sogenannten sensiblen Phasen aufmerksam, in denen Kinder besonders empfänglich dafür sind, bestimmte Dinge - zum Beispiel Sprache, Bewegung oder Sozialverhalten - zu lernen. Franjo Grotenhermen aus Rüthen im Kreis Soest entschied sich für seine Söhne für die "Arche", ein Familienzentrum und Montessori-Kinderhaus. Er berichtet: "Als wir nach Rüthen zogen, suchten wir nach einer passenden Kindertageseinrichtung - zunächst für unseren größeren, damals vierjährigen Sohn. Durch Zufall lernte ich einen Montessori-Pädagogen aus der 'Arche' kennen. Bis dahin hatte ich über diese Art der Pädagogik noch keine Informationen. Aufgrund seiner Berichte darüber war mir jedoch schnell klar, dass ich unseren Söhnen gerne den Besuch der ‚Arche’ ermöglichen würde. Ich erlebe bei der Montessori-Pädagogik einen ganz anderen Blick auf das Kind. Eine anregungsreiche Umgebung und die Unterstützung durch die pädagogischen Fachkräfte gibt den Kindern die Möglichkeit, sich ihrem eigenen Tempo gemäß zu entfalten und viele Dinge auszuprobieren und zu entdecken. Sie können spezielle Montessori-Materialien zum Beispiel zum Thema 'Zahlen' nutzen und damit selbst lernen. Ob sie eine Aufgabe richtig gelöst haben, zeigt sich, wenn sie die gelegten Plättchen umdrehen und sich dann ein bestimmtes Muster ergibt. Ich bin so überzeugt von dem Konzept, dass ich einen Montessori-Elternverein mit ins Leben rief, mit dem Ziel, eine Montessori-Grundschule in Rüthen zu gründen.“ Weitere Informationen sowie eine Übersicht über Montessori-Kinderhäuser in Nordrhein-Westfalen gibt es auf der Website des Montessori Dachverband Deutschland e.V.

Waldorf-Kindergarten

Die sogenannte Waldorfpädagogik wurde von Rudolf Steiner (1861-1925) begründet und basiert auf der von ihm entwickelten Menschenkunde, der Anthroposophie. 1926 entstand der erste Waldorfkindergarten in Stuttgart. Er war der dort 1919 eröffneten Waldorfschule angeschlossen. Steiner ging davon aus, dass sich in den ersten sieben Lebensjahren vor allem der Leib des Menschen und die inneren Organe ausbilden. Kinder nähmen in dieser Lebensphase die Welt vornehmlich durch Nachahmung auf. Die Kindergartenpädagogik in Waldorfeinrichtungen zeichnet sich durch Regelmäßigkeit und Wiederholungen aus, die Kindern Sicherheit gibt. Künstlerisches und handwerkliches Tun stehen im Vordergrund. Im freien Spiel zeigen die Kinder ihre Persönlichkeit. Beziehung, Freude und Bewegung gelten als wichtige Grundlagen für das Lernen. Aufgabe der Pädagoginnen und Pädagogen ist es, dem Kind zu helfen, seine eigene Individualität zu entdecken.   Die beiden Kinder von André Weise aus Münster besuchen die Waldorfkindertageseinrichtung Isisgarten. Er sagt: "Unsere Kinder kamen jeweils in die Waldorf-Kita, als sie knapp ein Jahr alt waren, und uns hat dort besonders die familiäre und herzliche Atmosphäre gefallen. Die Fachkräfte nehmen die einzelnen Kinder als eigene Persönlichkeiten wahr. Das merke ich bereits, wenn ich beobachte, wie die Erzieherinnen morgens individuell auf die Jungen und Mädchen eingehen. Ich schätze auch, dass der ‚Isisgarten‘ eine eigene Köchin hat, die jeden Tag frisch für die Kinder kocht. Dass die Kinder sich an der Zubereitung des Essens beteiligen können, gehört zum pädagogischen Konzept. Mein Eindruck ist, dass sich unser Sohn und unsere Tochter gut entfalten können. Die festen Tages- und Wochenrhythmen sowie das bewusste Leben mit den Jahreszeiten geben ihnen dafür einen sicheren Rahmen. Sie wissen schon, dass es zum Beispiel dienstags immer die Möglichkeit des Aquarellmalens gibt und freuen sich darauf."   Weitere Information sowie eine Übersicht über Waldorfkindergarten in Nordrhein-Westfalen gibt es auf der Website der Vereinigung der Waldorfkindergärten Region Nordrhein-Westfalen

Anerkannter Bewegungskindergarten

Hüpfen, springen, klettern, schaukeln, rennen: Kinder haben viel Freude an Bewegung. So lernen sie sich und ihre Umwelt kennen, entwickeln ihre Persönlichkeit und fördern ihre Fähigkeit kognitiv zu Lernen. Der Landessportbund NRW zertifiziert Kindertageseinrichtungen, deren pädagogischer Schwerpunkt die Bewegungsförderung ist mit dem Gütesiegel „Anerkannter Bewegungskindergarten“. Deutlichstes Unterscheidungsmerkmal zu anderen Kindertageseinrichtungen ist, dass sie in den Mittelpunkt ihrer pädagogischen Arbeit die Bewegungsförderung stellen. Sie zieht sich wie ein roter Faden durch alle Bereiche des Kindergartenalltags und kommt so nicht nur den kindlichen Bedürfnissen nach Bewegung und Spiel entgegen, sondern öffnet ihnen auch das Tor zum Lernen. Jeder Anerkannte Bewegungskindergarten kooperiert mit einem kinderfreundlichen Sportverein. Eine Übersicht über alle zertifizierten Bewegungskindergärten in Nordrhein-Westfalen gibt es auf der Website der Sportjugend im Landessportbund Nordrhein-Westfalen.

Annerkannter Bewegungskindergarten mit dem Pluspunkt Ernährung

Der „Anerkannte Bewegungskindergarten mit dem Pluspunkt Ernährung“ wird als gemeinsames Angebot der Landesregierung Nordrhein-Westfalen (NRW) und der gesetzlichen Krankenkassen in Nordrhein-Westfalen (über das GKV-Bündnis für Gesundheit) gefördert, und in Kooperation mit dem Landessportbund NRW umgesetzt. Eines der Hauptziele des Angebots besteht darin, der Zunahme von Übergewicht und Adipositas im Kindes- und Jugendalter entgegenzuwirken. Weitere wesentliche Ziele sind die Unterstützung von Kindern und Familien, die sozial benachteiligt sind sowie die verstärkte Förderung von Familien mit Migrationshintergrund. Das Angebot realisiert gemeinsam mit Kindertageseinrichtungen und dem Landessportbund Bewegungswelten für Kinder und ermöglicht, dass Kinder lernen, sich mit Genuss ausgewogen zu ernähren. Sowohl Bewegung als auch Ernährung werden spielerisch und ergänzt mit Methoden zur Förderung der Achtsamkeit in den Alltag integriert, um bestmögliche Gesundheits- und Bildungschancen für alle Kinder gleichermaßen zu schaffen. Weitere Informationen erhalten Sie auf der Website https://www.bewegungskindergarten-nrw.de/   Jede Kindertageseinrichtung und jede Kindertagespflegeperson (Tagesmutter bzw. Tagesvater) entscheidet sich für eine pädagogische Richtung, wie sie ihr zur Umsetzung ihres Bildungsauftrags und in den Zusammenhängen vor Ort sinnvoll erscheint. Als roter Faden zieht sich ein Verständnis von Bildung als Selbstbildung durch fast alle pädagogischen Ansätze. Das führt dazu, dass sich pädagogische Fachkräfte und Kindertagespflegepersonen heute zunehmend als Lernbegleitende verstehen, die Kinder in ihren selbst gestalteten Lernprozessen unterstützen und ihnen Impulse dafür geben.   Vaeter.nrw.de hat ein "Pädagogik-Glossar" mit häufig verwandten Begriffen und oft zitierten Ansätzen aus der Frühpädagogik zusammengestellt und mit kurzen Erklärungen versehen. Es kann bei der Lektüre pädagogischer Konzepte unterstützen.   (vaeter.nrw.de, aktualisiert am 28.10.2021)          

Pädagogik-Glossar

Vaeter.nrw.de hat ein "Pädagogik-Glossar" mit häufig verwandten Begriffen und oft zitierten Ansätzen aus der Frühpädagogik zusammengestellt und mit kurzen Erklärungen versehen. Es kann bei der Lektüre pädagogischer Konzepte unterstützen.
Aktualisiert: 28.10.2021
  In den Bildungs- bzw. Orientierungsplänen für die Kindertagesbetreuung in allen Bundesländern wird Kita-Trägern empfohlen, in ihren Einrichtungen eine Praxis der Beobachtung und Dokumentation kindlicher Bildungs- und Entwicklungsprozesse zu etablieren. Beobachtung und Dokumentation sind seit Einführung der Bildungs- und Orientierungspläne zu einem wichtigen Qualitätsmerkmal der Bildungsarbeit in der Kindertagesbetreuung geworden. In Nordrhein-Westfalen ist Beobachten und Dokumentieren gesetzlich im Kinderbildungsgesetz (§ 18 KiBiz) verankert. In den Bildungsgrundsätzen für NRW wird das Beobachten und damit einhergehend das Erfassen individueller Voraussetzungen sowie das Einschätzen der Fähigkeiten und Fertigkeiten jedes einzelnen Kindes als eine unverzichtbare Grundlage für die pädagogische Planung angesehen, um das Kind kontinuierlich, individuell und optimal zu unterstützen. Es bildet eine der Grundlagen für den Bildungs-, Erziehungs- und Betreuungsauftrag der pädagogischen Fachkräfte sowie für die Information und Beratung der Eltern. Die Bildungsdokumentation soll ich in erster Linie an das Kind richten und im Rahmen der Partizipation die Beteiligung des Kindes selbst an seiner Bildungsbiagraphie unterstützen. Die Entwicklungsdokumentation gibt Hinweise über den Enwicklungsstand (z.B. die Sprachentwicklung) und die altersgerechte Entwicklung eines Kindes und die Überwindung von Entwicklungs-Mailensteinen. Die Dokumentation dienst zur präventiven Gesundheitsvorsorge, Information und Beratung von Eltern.   In den Kindertageseinchtigungen und den Kindertagespflegestellen finden diese Beobachtungs- und Dokumentationsprozesse regelmäßig, alltagsintegriert und wahrnehmend statt. Das bedeutet, dass die pädagogischen Fachkräfte die einzelnen Kinder in ihrn Bildungs- und Lernprozessen beobachten und das, was sie wahrnehmen, dokumentieren. Es gibt unterschiedliche Beobachtungsverfahren und Intrumente, die in der Praxis genutzt werden. Viele von ihnen basieren auf einem sogenannten ressourcenorientierten Ansatz, der die Stärken des Kindes in den Vordergrund stellt. Grundsätzlich zielen die Beobachtungsverfahren darauf ab, Einblicke zu gewinnen, wofür sich das Kind aktuell thematisch interessiert, ob es sich wohlfühlt, wie es sich einbringt und mit Anderen in Interaktionen tritt. Tassilo Knauf, "Beobachtung und Dokumentation: Stärken- statt Defizitorientierung", in: Kindergartenpädagogik, Online-Handbuch Weitere Informationen unter KiTa.NRW
Hüpfen, springen, klettern, schaukeln, rennen: Kinder haben viel Freude an Bewegung. So lernen sie sich und ihre Umwelt kennen, entwickeln ihre Persönlichkeit und fördern ihre Fähigkeit kognitiv zu lernen. Der Landessportbund NRW zertifiziert Kindertageseinrichtungen, deren pädagogischer Schwerpunkt die Bewegungsförderung ist mit dem Gütesiegel „Anerkannter Bewegungskindergarten“. Deutlichstes Unterscheidungsmerkmal zu anderen Kindertageseinrichtungen ist, dass die Bewegungsförderung im Mittelpunkt der pädagogischen Arbeit steht. Sie zieht sich wie ein roter Faden durch alle Bereiche des Kindergartenalltags und kommt so nicht nur den kindlichen Bedürfnissen nach Bewegung und Spiel entgegen, sondern öffnet den Kindern auch das Tor zum Lernen. Jeder "Anerkannte Bewegungskindergarten" kooperiert mit einem kinderfreundlichen Sportverein. Weitere Informationen zum Anerkannten Bewegungskindergarten  
In NRW ist gesetzlich festgeschrieben (§17 KiBiz), dass eine pädagogische Konzeption in der Kindertagesbetreuung vorliegen muss. In dieser träger- oder einrichtungsspezifischen Konzeption wird unter anderem das Bildungsverständnis beschrieben. Dieses "Bild vom Kind"  und was Kinder für ihre Entwicklung brauchen beeinflusst das pädagigische Denken und Handeln der pädagogischen Fachkräfte. Diese damit einhergehende pädagogische Grundeinstellung und die sich daraus ergebenden Haltungen und Handlungen stellen das Kind mit seiner individuellen Entwicklung und der Entfaltung seiner Kompetenzen in den Mittelpunkt der pädagigischen Arbeit.   Folgende Grundgedanken lassen sich für das Bild vom Kind benennen:

Das aktive, kreative Kind

"Ich möchte meine Umwelt entdecken und erforschen. Ich analysiere meine Umgebung und ziehe Schlussfolgerungen – so bilde ich mich selbst."

Das kompetente Kind

"Über meine Wahrnehmung, mein Empfinden und mein Handeln mache ich Erfahrungen, um etwas zu lernen."

Das selbstständige, starke Kind

"Durch Sicherheit, Schutz und Unterstützung erhalte ich genug Selbstvertrauen und lerne den Umgang mit schwierigen Situationen."

Das soziale Kind

"Ich möchte mit andern Menschen in Kontakt treten und brauche emotionale Sicherheit, Zuwendung und Wertschätzung."

Das konstruierende Kind

"Durch meine persönlichen Erfahrungen und Interaktionsprozesse mit der Umwelt konstruiere ich meine subjektive Welt."

Das einzigartige Kind

"Von Geburt an unterscheide ich mich von anderen Kindern – eine Chance, um miteinander und voneinander zu lernen." In der aktuellen Kita-Pädagogik sind Ansätze, die Kinder vornehmlich als zu schützende und zu belehrende Wesen betrachten, solchen Haltungen gewichen, die die Rechte und Stärken der Kinder betonen. Quelle: Ministerium für Kinder, Familie, Flüchtlinge und Integration des Landes Nordrhein-Westfalen (2018): Bildungskoffer NRW. Praxismaterialien zu den Bildungsgrundsätzen. Freitbug i.B.: Verlag Herder. Eine Lesefassung der Bildungsgrundsätze für NRW finden Sie unter KiTa.NRW  
Eine zweisprachige Einrichtung integriert neben Deutsch eine weitere Sprache im Alltag. Die Methode heißt „Immersion“, d.h. die Kinder erleben ein sogenanntes „Sprachbad“. Das Immersionsverfahren gilt derzeit als eine sehr erfolgreiche Sprachvermittlungsmethode. Hier wird die neue Sprache von einer oder mehreren pädagogischen Fachkräften in allen Alltagssituationen gesprochen, die Muttersprachlerinnen und Muttersprachler (native speaker) sind oder eine sehr hohe fremdsprachliche Kompetenz erlangt haben. Die neue Sprache wird also nicht unterrichtet, sondern ist Umgangssprache. Weitere Information auf der Homepage des Vereins „Frühe Mehrsprachigkeit an Kitas und Schulen“ (fmks).  
Die Binldungstheorie wurde Ende der 1950er Jahre von dem englischen Kinderpsychiater John Bowlby begründet. In der frühen Kindheit, d.h. bis zum Alter von drei Jahren, geht es in der kindlichen Entwicklung vor allem um den Aufbau einer sicheren Bindung. Hat das Kind erfahren, dass die Bezugsperson sensibel und feinfühlig auf seine Äußerungen eingeht und es sich auf seine Bezugsperson verlassen kann, unterstützen sie den Aufbau einer sicheren Bindung. Tiefgehende Bindungsbeziehungen geben dem Kind Sicherheit und sind die Basis des Kindes, die Welt aktiv zu erkunden. Eine sichere Bindung gilt als beste Voraussetzung für die Entwicklung kognitiver, emotionaler und sozialer Kompetenz, die zugleich als Schutzfaktor im Lebenslauf wirkt. Neben der sicheren Bindung werden noch drei weitere Bindungstypen unterschieden:
  • Ein Kind mit einer unsicher-vermeidenden Bindung hat wiederholt erfahren, dass seine (Bindungs-) Bedürfnisse nicht verstanden oder akzeptiert werden und häufig Zurückweisung durch die Bindungsperson erlebt.
  • Bei einem unsicher-ambivalenten Bindungstyp hat das Kind seine Bindungsperson als unberechenbar erlebt. Sein Bindungsverhalten ist daher ständig aktiviert. Diese Kinder haben häufig starke Trennungsängste und klammern an der Bindungsperson.
  • Ein Kind mit einem unsicher-desorganisierten Bindungstyp  zeichnet sich durch emotional widersprüchliches und inkonsistentes Bindungsverhalten aus. Auf der einen Seite sucht es die Zuwendung der Bezugsperson, hat aber gleichzeitig Angst vor ihr (oftmals infolge von Gewalterfahrungen, traumatischen Erlebnissen).
Der verinnerlichte Bindungstyp reguliert das Verhalten des Kindes zur Bezugsperson und strukturiert später das Verhalten und Erleben in allen emotional relevanten Beziehungen, einschließlich der zu sich selbst. So beeinflusst der Bindungstyp, inwieweit jemand in Beziehungen Nähe und Sicherheit erwartet und inwieweit er selbst Nähe zulassen kann. Die Beziehungen zwischen Eltern-Kind und Fachkraft-Kind ähneln sich dadurch, dass beide Bezugspersonen dem Kind Sicherheit bieten und zum Entdecken anregen können. Die Erweiterung des Beziehungsnetzes durch den Besuch der Kindertagesbetreuung stellt für das Kind somit die Chance dar, (weitere) sichere Beziehungen mit bindungsähnlichem Charakter auszubilden. Für die Erweiterung des Beziehungsnetzes eines Kleinkindes bedarf es allerdings Zeit. Zugleich kommt es auf eine gute Übergangsgestaltung an, die stets von bestehenden Bezugspersonen des Kindes ausgehen sollte. Dies gilt für den ersten Übergang von der Familie in die Krippe ebenso wie für weitere Übergänge, wie beispielsweise den von der Krippen- in die Kindergartengruppe (siehe auch Eingewöhnung). Kann die Fachkraft eine Beziehung zu dem Kleinkind aufbauen, bildet dies eine positive Grundlage für das Wahrnehmen der Betreuungs- und Bildungsangebote. Familienhandbuch . Karen Strohband, Bindung im Kindergartenalter Ahnert, L. (Hrsg.) (2004): Frühe Bindung. Entstehung und Entwicklung. München: Ernst Reihnhardt. Susanne Stegmaier: Grundlagen der Bindungstheorie  
  Inzwischen gilt es in der Frühpädagogik als unumstritten, dass eine langsame, schrittweise, von einem Elternteil oder einer anderen engen Bezugsperson des Kindes begleitete Eingewöhnungsphase in die Kindertageseinrichtung oder bei einer Tagespflegeperson für das Wohl besonders jüngerer Kinder wichtig ist. In der Eingewöhnungsphase steht an erster Stelle der Beziehungsaufbau, für den Eltern und Fachkräfte gemeinsam Verantwortung tragen. Der Übergang von der Familie in die erste außerfamiliäre bzw. institutionelle Betreuung erfordert die Entwicklung einer sicheren und vertrauenvollen Bindung zu einer Fachkraft oder Tagespflegeperson. Es gibt in Deutschland derzeit unterschiedliche Modelle der Eingewöhnung. Das älteste und verbreitetste Konzept ist das in den 1980er-Jahren entwickelte Berliner Eingewöhnungsmodell vom infans-Institut (Laewen, Andres & Hédérvari-Heller, 2011), welches auf Erkenntnissen der Bindungs- und Hirnforschung basiert. Eine weitere Variante für die Eingewöhnung ist das Münchener Eingewöhnungsmodell. Im Vergleich zum Berliner Modell werden hier zusätzlich Erkenntnisse aus der Transitionsforschung einbezogen. Übergang meistern: Eingewöhnung in die Krippe oder bei der Tagespflegeperson", Beitrag auf vaeter.nrw.de    
  Kindertageseinrichtungen, die gleichzeitig Familienzentren sind, bilden das Zentrum eines Netzwerks verschiedener Angebote für Kinder und Eltern. Sie vernetzen Kinderbetreuungsangebote mit Freizeit-, Beratungs- oder Therapiemöglichkeiten für Familien im Stadtteil und können ein Ort der Begegnung der Generationen sein. Familienzentren haben die Aufgabe, die Qualität der frühkindlichen Bildung und Förderung zu steigern, Eltern bei der Wahrnehmung ihrer Bildungs- und Erziehungsaufgabe zu stärken sowie die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu sichern. In Nordrhein-Westfalen wird der Ausbau von Kindertagesstätten zu Familienzentren seit 2006 gefördert. Rund ein Drittel der Kitas im Land haben sich zu Familienzentren weiterentwickelt. Familienzentren NRW, Website des Ministeriums für Kinder, Familie, Flüchtlinge und Integration des Landes Nordrhein-Westfalen
Célestin und Elise Freinet, beide Schullehrkräfte, entwickelten die sogenannte Freinet-Pädagogik. Die vier wesentlichen Grundzüge dieses pädagogischen Ansatzes sind die Selbstverantwortlichkeit des Kindes, die freie Entfaltung der Persönlichkeit, eine kritische Auseinandersetzung mit der Umwelt sowie Zusammenarbeit und gegenseitige Verantwortlichkeit. 1979 griff die erste Kindertageseinrichtung diesen Ansatz auf und übertrug ihn auf die Kindergartenpädagogik. Im Dialog mit den Kindern unterstützt die pädagogische Fachkraft jedes Kind individuell dabei, eigene Interessen und Bedürfnisse zu erkennen und diese nach seinen Wünschen auszudrücken. Dies passiert in Werkstätten und Ateliers wie z. B.: Künstlerateliers, Holzwerkstätten, Töpfereien, Forscher- oder Technikateliers. Dort können sie frei experimentieren und dabei ihren eigenen Bedürfnissen und ihrem eigenen Rhythmus folgen. "Fehler" sind Verbündete im Lernprozess und geben Entwicklungsimpulse. Pädagogische Fachkräfte haben die Verantwortung für den äußeren Rahmen und trauen den Kindern etwas zu und entdecken, was die Jungen und Mädchen können (s. Ressourcenorientierung). In Kinderkonferenzen und durch Kinderräte haben die Kinder Mitsprache- und Einflussmöglichkeiten. Die Freinet-Pädagogik hat viele Berührungspunkte zu anderen kindzentrierten pädagogischen Ansätzen, besonders zur 'Offenen Arbeit' und zur Pädagogik Reggio Emilias. Kindergartenpädagogik, Online-Handbuch Website zur Freinet-Pädagogik  
Friedrich Wilhelm August Fröbel (1782-1852) gilt als Erfinder des Kindergartens und Begründer der Spielpädagogik (freies Spielen). Der von ihm geprägte Begriff Kindergarten als eine „Schule des Spiels“ wurde unübersetzt in mehr als 20 Sprachen übernommen. 1837 eröffnete er den ersten Spielkreis. Das kindliche Spiel galt ihm als das "reinste, geistige Erzeugnis des Menschen". Spielzeuge - die sogenannten "Fröbelgaben" - sollten zum kindlichen Erkenntnisgewinn beitragen. Aufgabe der Erwachsenen ist, das Kind anzuregen, seine Kräfte zur Entfaltung zu bringen. Fröbel entwickelte eine für seine Zeit überaus moderne Sicht auf das Kind und erkannte die Kindheit als einen für Bildung und Erziehung besonders bedeutenden Abschnitt im Leben: Bildung kann nicht von außen her verordnet werden. Der Bildungsprozess geschieht als Selbstbildung als ein vom Kind gesteuerter Wechselwirkungsprozess von "Inneres äußern" und "Äußeres verinnerlichen". Erziehung schafft laut Fröbel dazu geeignete Rahmenbedingungen und unterstützt den Bildungsprozess des Einzelnen in der jeweiligen Gesellschaft. Heute ist die Selbstbildung des Kindes Gegenstand erziehungswissenschaftlicher Diskussionen. Die 2002 gegründete International Froebel Society Deutschland setzt sich für die Erforschung, Vermittlung und Aktualisierung von Fröbels Werk in Theorie und Praxis ein. Aufsätze zur Fröbel-Pädagogik in: Kindergartenpädagogik, Online-Handbuch International Froebel Society Deutschland  
  siehe Offene Arbeit
Mit der Unterzeichnung der UN-Behindertenrechtskonvention hat sich Deutschland verpflichtet ein inklusives Bildungssystem umzusetzen, das alle Menschen einbezieht. Gesonderte Kitas und Schulen für Menschen mit Behinderungen und Beeinträchtigungen sollen überflüssig werden. Inklusion soll sich nicht nur auf Kinder mit Behinderungen beziehen, sondern auf alle Kinder, die durch andere Faktoren wie ihre kulturelle oder soziale Herkunft von Benachteiligungen bedroht sind. Das Konzept der Inklusion unterscheidet sich von dem häufig synonym verwendeten Begriff der Integration. Integration bedeutet, dass eine neue Gruppe von Menschen in ein bestehendes Bildungssystem hereingeholt (integriert) wird. Inklusion setzt einen Wandel der Bildungseinrichtungen voraus, so dass sie für einen vielfältigeren Personenkreis gleich gute Verwirklichungschancen bietet. Das setzt eine pädagogische Haltung voraus, die Vielfalt wertschätzt und bewusst herbeiführt. Im Kinderbildungsgesetz NRW (§ 8) ist der Anspruch auf gemeinsame Förderung aller Kinder gesetzlich verankert.   Sozialgesetzbuch (SGB) VIII, § 22a
Der Pädagoge, Genetiker und Psychologe Prof. Dr. mult. Wassilios E. Fthenakis prägte den Ansatz der Ko-Konstruktion - des Lernens durch Zusammenarbeit. Er betont damit, dass Bildung ein sozialer Prozess ist. Kinder müssen die Welt konstruieren und ihr Bedeutungen geben, um sie zu verstehen (Konstruktivismus). Das geschieht in Austausch mit anderen (Kinder untereinander oder auch mit Erwachsenen). Erwachsene fördern den Prozess, indem sie die Erforschung von Bedeutung stärker betonen als den Erwerb von Wissen. Um mit Kindern in ko-konstruktive Lernprozesse eintreten zu können, sind Erwachsene gefordert, die Ausdrucksformen der Kinder genau zu beobachten. Nur dann können sie angemessen darauf reagieren. In der deutschen Pädagogik hat sich diese Auffassung durchgesetzt. Der methodische Ansatz, mit dem das Kind seinen Bildungsprozess steuert, ist das sogenannte „Selbstbildungskonzept“: Das Kind bildet sich selbst. Dieser Ansatz ist auch in den Bildungsgrundsätzen von NRW verankert. Prof. Dr. mult. Wassilios E. Fthenakis, Bildung neu definieren und hohe Bildungsqualität von Anfang an sichern.   Das Kita-Handbuch - Drei Formen der Bildung Eine Lesefassung der Bildungsgrundsätze für NRW finden Sie auf KiTa.NRW
Begründerin der Montessori-Pädagogik ist die italienische Ärztin und Pädagogin Maria Montessori (1870-1952). 1907 gründete sie in Rom das erste Montessori-Kinderhaus. Montessori-Pädagogik wird heute in vielen Kinderhäusern und Schulen in fast allen Ländern der Erde angeboten. "Hilf mir es selbst zu tun!" - nach diesem Motto haben pädagogische Fachkräfte die Aufgabe, Kinder dabei zu unterstützen, selbst tätig zu werden. Maria Montessori ging davon aus, dass Kinder ihren "Bauplan" in sich tragen. Sie machte auf die sogenannten sensiblen Phasen aufmerksam, in denen Kinder besonders empfänglich dafür sind, bestimmte Dinge - zum Beispiel Sprache, Bewegung oder Sozialverhalten - zu lernen. Durch Begleitung und Förderung gelingt es dem Kind, die in ihm wohnenden Kräfte gut zu entfalten. Freiarbeit ist das Kernstück der Montessori-Pädagogik. Die Kinder wählen nach eigener Entscheidung, womit sie sich beschäftigen. Maria Montessori entwickelte spezielles Spiel- und Lernmaterial, welches das Kinder auf diesem Entwicklungsweg unterstützen soll. Dieses Material, die kindgerechte Darstellung der Angebote und die gute Beobachtungsgabe der pädagogischen Fachkräfte helfen dem Kind dabei, sich für ein Angebot zu entscheiden. Das Kind bestimmt den Arbeitsrhythmus und die Beschäftigungsdauer weitgehend selbst und auch, ob es allein oder mit einem Partner arbeiten, spielen oder lernen möchte. Montessori Dachverband Deutschland e.V.  
Die Idee der "offenen Arbeit" in Kindertageseinrichtungen verbreitete sich Ende der 1970er Jahre. Das Konzept löst die bekannte Stammgruppenstruktur auf. Die traditionelle Raumaufteilung in Gruppenräume mit Funktionsbereichen (Bauecke, Puppenecke etc.) weicht einem Funktionsraumkonzept. Es gibt zum Beispiel ein Atelier, ein Bauzimmer, einen Bewegungsraum und ein Rollenspielzimmer. Kinder erhalten so die Möglichkeit, sich unabhängig von einer Gruppenzugehörigkeit mit Gleichgesinnten für einen Tätigkeitbereich zu entscheiden. Das Konzept geht davon aus, dass sich Kindern in Zusammenhängen, die sie in höherem Maße selbst bestimmten können, bessere Lernvoraussetzungen bieten. Fachkräfte beobachten zum Beispiel, dass Kinder im Rahmen einer "offenen Arbeit" mit Funktionsräumen engagierter und konzentrierter spielen, weil sie weniger abgelenkt werden. Jüngere Kinder kann ein offenes Konzept, das ihnen die Sicherheit nimmt, die die Gruppenstruktur bietet, überfordern, lautet ein Kritikpunkt. Viele Einrichtungen arbeiten daher nach einem teiloffenen Konzept, das die Vorteile beider Modelle zu verbinden sucht. Andere bieten Gruppenräume für die Jüngsten sowie feste Bezugserzieherinnen bzw. -erzieher, die auch den älteren Kindern als sichere Basis dienen, von der aus sie die Möglichkeiten der Räume Schritt für Schritt erkunden können. Formen der Öffnung von Kita-Gruppen: Vor- und Nachteile
Werke, Fotos, aufgeschriebene Kinderaussagen und andere Dokumente werden zusammen in einem Ordner gesammelt und dokumentieren den individuellen Entwicklungs- und Bildungsweg des Kindes. Im Portfolio drückt sich das Kind vor allem selbst aus. Dies geschieht u.a. dadurch, dass die Fachkräfte mit dem Kind besprechen, was Eingang in das Portfolio finden soll und warum. Die Kinder können ihre Bilder und Fotos kommentieren und ihnen z.B. Bildtitel geben. Die meisten Kinder lieben es, in ihren Portfolios zu blättern und so Vergangenes wieder lebendig werden zu lassen. Portfolioarbeit ist Bildungsarbeit. In ihr setzen sich Kinder gedanklich, emotional und praktisch auseinander mit
  • ihrer eigenen Person, ihrer Unverwechselbarkeit und Identität
  • ihren Interessen
  • ihrem Können
  • dem von ihnen selber Geschaffenen
  • dem Erlebten
  • Schönem und Besonderem.
Das vom Kind präsentierte Portfolio ist eine gute Grundlage für Gespräche mit den Eltern über die Bildungs- und Entwicklungsprozesse ihres Kindes.  Britta Dehn, Das Portfolio bzw. das ICH-Buch des Kindes, eine stärkenorientierteEntwicklungsdokumentation, in: Online-Handbuch Inklusion als Menschenrecht Tassilo Knauf: Kindern im Portfolio das Wort geben
Die Reggio-Pädagogik kommt aus der norditalienischen Stadt Reggio Emilia. Als einer ihrer bedeutendsten Vertreter gilt Prof. Loris Malaguzzi (1920-1994). Die Reggio-Pädagogik lässt sich als eine Erziehungsphilosophie beschreiben, in der die Vorstellung vom Kind als ein forschendes Wesen vertreten wird, das sich in "hundert Sprachen", zum Beispiel in Worten, in Bildern oder im Spiel, auszudrücken vermag. Dabei fungiert die pädagogische Fachkraft als Entwicklungsbegleitung mit einer optimistischen und offenen Haltung. In der Reggio-Pädagogik spielen Projekte zur Gewinnung von alltagsbezogenen Fertigkeiten und vor allem von Selbst- und Weltverständnis eine besondere Rolle. Kindern stehen vor allem Materialien und Werkzeuge zur Verfügung, mit denen sie gestaltend tätig werden können. Die Kita-Räume und die dort angebotenen Materialien gelten als "dritter Erzieher". Räume sollen einen hohen "Aufforderungscharakter" besitzen und zu Aktivitäten anregen. Gleichzeitig ist es ihre Aufgabe, Rückzugsorte zu bieten. Daher sind die Räume überwiegend mit Schwerpunktfunktionen wie z.B. Kinderrestaurant, Atelier, Bauraum, Rollenspiel- oder Forscherraum gestaltet. Lingenauber, Sabine (2016): Handlexikon der Reggio-Pädagogik. Bochum: Projektverlag.   Tassilo Knauf: Reggio-Pädagogik: kind- und bildungsorientiert In Deutschland wird die Reggio-Pädagogik seit 1995 durch Dialog Reggio e.V. gefördert.
Unter Resilienz ist die menschliche Fähigkeit zu verstehen, mit belastenden Situationen gut und konstruktiv umzugehen. Viele Kinder wachsen heute unter erschwerten Bedingungen auf. Sie sind von verschiedensten Belastungen betroffen (Armut durch die Arbeitslosigkeit der Eltern, Scheidung der Eltern u.v.m). Diese Belastungen stellen ein Risiko dar und wirken sich auf die Entwicklung des Kindes aus. Einige Kinder können den Belastungen kaum standhalten, andere jedoch entwickeln sich sehr gut. Kinder, die sich trotz dieser Risikofaktoren gut entwickeln, werden als „resilient“ bezeichnet Ob Personen diese Fähigkeit besitzen hängt von unterschiedlichen Faktoren ab. Die Pädagogik in Kindertageseinrichtungen kann dazu beitragen, solche Faktoren zu stärken. Erfahren Kinder zum Beispiel, dass ihre Meinung zählt und sie ihre Stärken und Fähigkeiten entdecken und einbringen dürfen, entwickeln sie die Überzeugung, dass sie ihre Umwelt gestalten, beeinflussen und verändern können. Dieses Gefühl der "Selbstwirksamkeit" ist eine wichtige Grundlage dafür, Herausforderungen erfolgreich zu bewältigen. Weitere Resilienzfaktoren sind: eine positive Selbstwahrnehmung, die Fähigkeit, sich selbst gut zu steuern, soziale Kompetenzen, ein angemessener Umgang mit Stress sowie Problemlösekompetenzen. "Was ist Resilienz?", Informationen auf der Website zum Thema "Resilienz" des Zentrums für Kinder- und Jugendforschung an der Evangelischen Hochschule Freiburg  Rönnau-Böse, M. & Fröhlich-Gildhoff, K. (2010): Resilienzförderung im Kita-Alltag. Was Kinder stark und widerstandsfähig macht. Freiburg im Breisgau: Herder.
"Was muss ein Kind noch lernen?": Diese Frage stand bei der Beobachtung von Kindern in Bildungseinrichtungen lange im Vordergrund. Heute weicht dieser auf die Defizite ausgerichtete Ansatz zunehmend einem ressourcenorientierten, der mit der Frage "Was kann das Kind schon?" die Kompetenzen und Fähigkeiten der Kinder in den Vordergrund stellt. So rückt der Bildungsverlauf der Kinder in den Blick, die sich nicht mehr an einem idealtypischen Standard messen lassen müssen. Pädagogische Fachkräfte haben so die Möglichkeit, die Kinder von ihren Stärken und besonderen Begabungen ausgehend an Entwicklungsaufgaben heranzuführen. Steht das Kind mit seinem Können im Vordergrund, entsteht im Vergleich zur einseitigen Fokussierung der Defizite eine positive Einstellung zum Kind. Lässt die pädagogische Fach- oder Lehrkraft die Kinder erfahren, wo ihre Ressourcen liegen, erleichtert sie den Kindern in bestimmten Situationen auf ihre Ressourcen zurückzugreifen und sie für sich nutzbar zu machen. Über das stärken von Stärken und das damit einhergehende Selbstvertrauen können sich dann auch schwächer ausgebildete Fähigkeiten positiv entwickeln. Der Begriff der Ressourcenorientierung wird auch in anderen Zusammenhängen genutzt. In Kitas kann er auch bedeuten, dass die Fachkräfte die familiären bzw. sozialen Zusammenhänge der Kinder oder die Möglichkeiten, die das soziale Umfeld bietet, als Ressourcen erkennen und für die Kita-Arbeit nutzen. Carolin Kiso / Miriam Lotze / Birgit Behrensen: Ressourcenorientierung in KiTa & Grundschule. nifbe-Themenheft Nr. 24
Der in den 1970er Jahren entwickelte Situationsansatz prägt seit rund 30 Jahren das Selbstverständnis vieler Frühpädagoginnen und -pädagogen in Deutschland und bildet die Basis für viele pädagogische Konzeptionen. Er basiert auf der Vorstellung, dass alltägliche Themen als "Schlüsselsituationen" im Leben von Kindern ein besonderes Lernpotenzial bergen und in besonderer Weise auf das künftige Leben vorbereiten. Solche Themen und Situationen, die die Kinder aus ihrem Alltag mitbringen, werden in der Kindertageseinrichtung aufgegriffen und in Projekten bearbeitet. Der Situationsansatz hat das Ziel, Kinder unterschiedlicher sozialer und kultureller Herkunft und verschiedenen Lebenserfahrungen dabei zu unterstützen, ihre Lebenswelt zu verstehen und zu gestalten. Wichtige Grundsätze sind die Mitbestimmung der Kinder im pädagogischen Alltag, die Schaffung einer anregungsreichen Lernkultur und die Pflege der Beziehungen zum sozialen Umfeld. Der Ansatz ist besonders geeignet, eine inklusive Pädagogik zu gestalten, die sensibel mit Vielfalt umgeht und keinen bzw. keine ausschließt.  
Der Situationsorientierte Ansatz ähnelt dem Situationsansatz. Der Unterschied besteht darin, dass Armin Krenz, Begründer dieses Ansatzes, davon ausgeht, dass Kinder in ihrem Verhalten, ihrem Spiel und in anderen Ausdrucksformen, Erlebnisse und Ereignisse verarbeiten, die sie in der Vergangenheit erlebt haben. Indem pädagogische Fachkräfte die darin zum Ausdruck kommenden Themen aufgreifen und die Kinder sie in Projekten auf vielfältige Weise bearbeiten, verarbeiten und verstehen sie diese. Durch diese unterschiedliche Herleitung ist der Situationsorientierte Ansatz individuell ausgerichtet während der Situationsansatz ein gruppenpädagogisches Konzept ist. Bianca McGuire, Cindy Benkel und Armin Krenz: Der Situationsorientierte Ansatz  
Sprache zählt zu den wichtigsten Schlüsselkompetenzen für das lebenslange Lernen und den späteren Erfolg in Schule und Bildung. Besonders für Kinder am Anfang ihrer Sprachentwicklung und für Kinder, die mehrsprachig aufwachsen, ist die frühe Sprachbildung und Unterstützung sprachlicher Kompetenzen von ausschlaggebender Bedeutung. Die Förderung der sprachlichen Entwicklung nimmt als zentrale Bildungsaufgabe somit zu Recht einen hohen Stellenwert im Elementarbereich ein. Die in den letzten Jahren gewonnenen wissenschaftlichen Erkenntnisse und Praxiserfahrungen zeigen, dass es vor allem eine systematische alltagsintegrierte Sprachbildung ist, die die sprachliche Entwicklung der Kinder fördert. Eine sprachanregende Umgebung im pädagogischen Alltag der Kindertagesbetreuung bietet dafür viele Anlässe. Sprachliche Bildung sollte möglichst früh beginnen und alle Kinder von Beginn an erreichen. In diesem Prozess ist die Gestaltung einer gelingenden Bildungs- und Erziehungspartnerschaft von Eltern und pädagogischen Kräften von entscheidender Bedeutung. Das familiäre Umfeld ist nach wie vor der erste Ort des Spracherwerbs. Der Austausch über Vorstellungen, Kenntnisse, Erfahrungen und Ressourcen hilft, ein gemeinsames Erziehungs- und Bildungsverständnis zu entwickeln. Flyer für Eltern informiert über die „Alltagsintegrierte Sprachbildung und Beobachtung für Kinder in Kindertageseinrichtungen in NRW“ Bundesprogramm „Sprach-Kitas: Weil Sprache der Schlüssel zur Welt ist“ Informationen auf der Website der Initiative „Frühe Chancen“ Weitere Informationen unter KiTa.NRW  
Die Idee für Waldkindergärten stammt aus Dänemark, wo bereits 1954 die erste Kita dieser Art gegründet wurde. 1968 entstand der erste Waldkindergarten in Deutschland. Waldkindergärten unterscheiden sich von anderen Einrichtungen vor allem dadurch, dass die Kinder die Zeit nahezu ausschließlich und bei (fast) jedem Wetter im Wald verbringen. Vorgefertigtes Spielzeug gibt es in Waldkindergärten - bis auf wenige Werkzeuge - nicht. Die natürliche Umgebung schafft ständig Bewegungs-, Spiel- und Lernanlässe, die nicht erst künstlich geschaffen werden müssen. Sie fördert Kreativität, Fantasie, freies Spiel und das soziale Miteinander. Sogenannte Naturkindergärten nutzen neben Wäldern, Wiesen und Feldern auch andere Naturräume, wie Meer, Strand oder Dünen. Bei extremem Wetter können die Gruppen in der Regel einen Rückzugsraum (zum Beispiel eine Waldhütte oder einen Bauwagen) nutzen. Landesverband der Wald- und Naturkindergärten NRW e.V.
  Die sogenannte Waldorfpädagogik wurde von Rudolf Steiner (1861-1925) begründet und basiert auf der von ihm entwickelten Menschenkunde, der Anthroposophie. 1926 entstand der erste Waldorfkindergarten in Stuttgart. Er war der dort 1919 eröffneten Waldorfschule angeschlossen. Steiner ging davon aus, dass sich in den ersten sieben Lebensjahren vor allem der Leib des Menschen und die inneren Organe ausbilden. Kinder nähmen in dieser Lebensphase die Welt vornehmlich durch Nachahmung auf. Die Kindergartenpädagogik in Waldorfeinrichtungen zeichnet sich durch Regelmäßigkeit und Wiederholungen aus, die Kindern Sicherheit gibt. Künstlerisches und handwerkliches Tun stehen im Vordergrund. Im freien Spiel zeigen die Kinder ihre Persönlichkeit. Beziehung, Freude und Bewegung gelten als wichtige Grundlagen für das Lernen. Aufgabe der Pädagoginnen und Pädagogen ist es, dem Kind zu helfen, seine eigene Individualität zu entdecken. Vereinigung der Waldorfkindergärten Region Nordrhein-Westfalen

Aller Anfang ist leicht?

Kursprogramm KitaStart NRW bereitet Familien auf den neuen Lebensabschnitt vor

Der Einstieg in eine Kindertageseinrichtung (Kita) ist für Väter und Kinder mit Vorfreude und Aufregung verbunden. Gleichzeitig stehen aber auch viele Fragen im Raum. Wie können Sie sich als Vater frühzeitig auf die anstehenden Veränderungen vorbereiten?
Schon bevor das Kind in die Kita kommt, setzen sich Eltern und Kinder mit den vielen bevorstehenden Neuerungen auseinander: neue Umgebung, neue Bezugspersonen, neue Abläufe, neue Wege. In dieser Planungsphase sind Väter – neben den organisatorischen Aufgaben – oft mit vielen weiteren Herausforderungen konfrontiert. Durch eine verlässliche Betreuung des Kindes werden zusätzliche (berufliche) Freiräume für Väter und Mütter entstehen. Alle Familienmitglieder werden eine neue Rolle annehmen und neue Beziehungen eingehen. Das Familiensystem verändert sich. Auch die Rollenverteilung innerhalb der Paarbeziehung kann Änderungen erfahren. Machen Väter sich diese grundlegenden Neuerungen im System Familie bewusst, wird es leichter, gemeinsam die Veränderungen zu gestalten.

Kursprogramm KitaStart NRW

Wer sich aktiv auf den neuen Lebensabschnitt vorbereiten möchte, dem steht das  Kursprogramm „KitaStart NRW“ zur Verfügung. Viele Kitas bieten den Elternkurs mit Kindergruppe in Zusammenarbeit mit den Familienbildungsstätten in Nordrhein-Westfalen (NRW) an. Der Kurs ermöglicht Eltern, sich in einem geschützten Rahmen untereinander auszutauschen, über ihre Vorstellungen, Erwartungen oder Bedenken zu sprechen und alltagspraktische Fragen zu diskutieren.

Übergang als Chance

KitaStart NRW bietet die Chance, sich Zeit für den Übergang von der Familie in die Kita zu nehmen und sich bewusst zu machen, was es bedeutet, sich auf etwas Neues einzulassen. Wenn Väter auf die Veränderungen sowie auf die damit verbundenen Gefühle bei sich und ihren Kindern vorbereitet sind und mit diesen in guter Weise umgehen, dann können sie den Übergangsprozess aktiv und verantwortlich mitgestalten. So gewinnen sie selbst an Sicherheit und erleichtern dadurch auch ihrem Kind den Eintritt in die Kita.

Lernraum für Eltern und Kinder

Das Besondere am Kurs: KitaStart NRW ist Lern- und Erfahrungsraum für Eltern und Kinder gleichermaßen. Sie lernen sowohl miteinander als auch voneinander. Dazu wechseln sich bei den sechs bis neun Kurstreffen jeweils Eltern-Kind-Zeiten mit reinen Eltern- bzw. Kinder-Zeiten ab. Der Auftakttermin findet nur mit den Eltern statt. Jede Kurseinheit widmet sich einem bestimmten Thema, das so bearbeitet wird, dass Eltern ihre persönlichen Anliegen einbringen können. Dabei kommen Methoden wie Selbstreflexion und Biografie-Arbeit zum Einsatz. Leitfragen sind dabei u. a.:
  • Trennung vom Kind: Welche Trennungserfahrungen habe ich als Kind selbst gemacht? Wie habe ich die Situation als Kind erlebt?
  • Autonomie und Selbstbildung: Wie lernt mein Kind? Wie kann ich es weiter stärken?
  • Los-Lösen: Wie verselbstständigt sich mein Kind und was löst das bei mir aus? Wo bremse und wo fördere ich?
Während die Väter und Mütter ihre Themen erarbeiten, sammeln die Kinder in einer Kindergruppe wertvolle Erfahrungen im Bereich von Nähe und Distanz und schließen erste Freundschaften untereinander, lernen aber auch mit Konfliktsituationen umzugehen. Natürlich wird darauf geachtet, dass jedes Kind für die neuen Erfahrungen das eigene Tempo wählen kann.

Von der Theorie zur Praxis: Gelingende Eingewöhnung

Nach dem Kurs ist vor der Eingewöhnung:. Je jünger die Kinder sind, umso mehr Unterstützung benötigen sie dabei mit Unbekanntem umzugehen. Hier kommen die Eltern als engste Bezugspersonen ihres Kindes als „Übersetzungshilfe“ ins Spiel: Mit dem Kurswissen im Rücken, fällt es ihnen leichter, das Verhalten und die Ressourcen ihres Kindes zu erkennen und die Situation für alle Beteiligten verständlich zu machen. Das hilft dem Kind ebenso wie der Erzieherin bzw. dem Erzieher, die das Kind behutsam kennenlernen und allmählich die helfende und Trost spendende Rolle der Eltern stellvertretend übernehmen. Eltern und Kita-Personal gehen so eine gleichberechtigte Erziehungspartnerschaft ein, die umso stärker trägt, je einfühlender und offener beide Seiten für die Bedürfnisse und die Persönlichkeit des Kindes sind.  

Landtag beschließt Kitaträger-Rettungsprogramm

Der Landtag von Nordrhein-Westfalen hat heute das Gesetz zur Rettung der Trägervielfalt von Kindertageseinrichtungen in Nordrhein-Westfalen verabschiedet. Mit dem Kitaträger-Rettungsprogramm mildert das Land die Not der strukturell unterfinanzierten Kindertageseinrichtungen schnell und unbürokratisch ab. Bei vielen Einrichtungen haben sich über die vergangenen Jahre große Defizite aufgebaut, die zu Personalkürzungen und Qualitätseinbußen geführt haben.
Der Landtag von Nordrhein-Westfalen hat heute das Gesetz zur Rettung der Trägervielfalt von Kindertageseinrichtungen in Nordrhein-Westfalen verabschiedet. Mit dem Kitaträger-Rettungsprogramm mildert das Land die Not der strukturell unterfinanzierten Kindertageseinrichtungen schnell und unbürokratisch ab. Bei vielen Einrichtungen haben sich über die vergangenen Jahre große Defizite aufgebaut, die zu Personalkürzungen und Qualitätseinbußen geführt haben. „Die Unterfinanzierung der Einrichtungen hat sich in den zurückliegenden Jahren immer weiter verfestigt. Kitas ohne finanzielle Sorgen gibt es in Nordrhein-Westfalen derzeit kaum noch. Mit unserer Soforthilfe sorgen wir dafür, dass keine Kita schließen muss“, betonte Familienminister Joachim Stamp.   „Wir setzen der finanziellen Not der Einrichtungen eine wirksame Unterstützung entgegen.“ Das Land stellt allen Einrichtungen sowohl in freier wie in kommunaler Trägerschaft insgesamt Mittel in Höhe einer halben Milliarde Euro zur Verfügung. Alle Träger werden mit einem Einmalbetrag entlastet, der flexibel  und einrichtungsübergreifend eingesetzt werden kann. „Wir bringen landesweit Stabilität in das System, damit die Vielfalt in der Kindertagesbetreuung erhalten bleibt.“   Das Kitaträger-Rettungsprogramm ist die erste Maßnahme der Landesregierung, um die finanzielle Not der Träger zu beseitigen und die Unter-finanzierung der frühkindlichen Bildung in Nordrhein-Westfalen insgesamt zu beenden. In einem zweiten Schritt wird die Landesregierung für eine dauerhaft auskömmliche Finanzierung sorgen und das Kinderbildungsgesetz in enger Zusammenarbeit mit den beteiligten Akteuren im Land reformieren. In einem dritten Schritt wird die Qualität verbessert, danach werden die Öffnungszeiten flexibilisiert. Ziel der Landesregierung ist es, die frühkindliche Bildung zu stärken und weiterzuentwickeln, dazu werden die Rahmenbedingungen für die Kindertagesbetreuung und Kindertagespflege strukturell verbessert.   Quelle: Ministerium für Kinder, Familie, Flüchtlinge und Integration des Landes Nordrhein-Westfalen

Webtipp: Betreuung und Bildung im Elementarbereich

Informationen und KiTa-Finder für NRW

Wer sein Kind bestmöglich betreut weiß, kann Arbeit und Familienaufgaben leichter miteinander vereinbaren. Das Portal „KiTa.NRW“ des Ministeriums für Kinder, Familie, Flüchtlinge und Integration des Landes Nordrhein-Westfalen (MKFFI) bündelt alle wichtigen Informationen und Angebote rund um Erziehung und Bildung von Kindern im Elementarbereich. Besonders wertvoll: Der „KiTa-Finder NRW“ hilft Eltern mit wenigen Klicks bei der Suche eines passenden Betreuungsangebotes für ihr Kind.
Aus über 10.000 Kindertageseinrichtungen in Nordrhein-Westfalen ermittelt der KiTa-Finder NRW mithilfe einer Umkreissuche die nächstgelegenen Einrichtungen zum eingegebenen Standort. Ein Klick in die Ergebnisliste oder auf die zusätzlich angezeigte Karte liefert grundlegende Informationen zur ausgewählten Einrichtung. Details zum pädagogischen Konzept, zu Ansprechpersonen, Öffnungszeiten und weiterführenden Websites sowie Fotos werden von den Einrichtungen selbst fortlaufend aktualisiert und erweitert. Zur schnellen Übersicht werden Familienzentren, die neben der Kinderbetreuung auch Familienberatung und Familienbildung anbieten, in den Ergebnissen farblich hervorgehoben. Informationen über das wohnortnahe Angebot der Kindertagespflege finden Sie bei dem für Sie zuständigen Jugendamt über die Jugendamtsuche. Mit dem Online-Angebot erhalten Sie Informationen über Ihr zuständiges Jugendamt und die Anzahl der verfügbaren Kindertagespflegeplätze sowie werden fortlaufend Kontaktdaten der zuständigen Fachberatungs- und Vermittlungsstelle für Kindertagespflege eingepflegt.

Gut informiert

Begleitend erhalten Eltern im KiTa-Portal Informationen zur frühkindlichen Bildung sowie über die familienunterstützenden Leistungen der Jugendämter. Ein hoher Stellenwert wird beispielsweise dem Thema „Sprachliche Bildung“ eingeräumt, zählt Sprache doch zu den wichtigsten Schlüsselkompetenzen für das lebenslange Lernen und den späteren Erfolg in Schule und Ausbildung. Damit möglichst viele Eltern erreicht werden, werden ausgewählte Informationen wie die Elternbroschüre „Willkommen in der Kita“ oder der Flyer über die „Alltagsintegrierte Sprachbildung und Beobachtung für Kinder in Kindertageseinrichtungen“ in mehr als zehn Sprachen zum Download zur verfügung gestellt. Auch pädagogische Fachkräfte können sich informieren. Für sie steht bspw. eine Sammlung mehrsprachiger Bilderbücher, Hinweise zu Arbeitsmaterialien für die Arbeit mit Kindern mit Fluchterfahrungen bereit. Ebenso werdenthemenbezogene Projekte vorgestellt. Eine landesweite Jugendamt-Suche vermittelt die Kontaktdaten der zuständigen Stelle vor Ort und erleichtert so den Zugang zum vielfältigen Beratungsangebot rund um Erziehung und Betreuung durch die Fachkräfte in den Ämtern.

Angebote und Services für Fachstellen

Für Jugendämter und Träger stellt das KiTa.NRW-Portal aktuelle Informationen, Dokumentationen, Verfahrensunterlagen sowie rechtliche Grundlagen zur Bildungsförderung im Elementarbereich bereit. Fachkräfte und Fachberatungen finden neben allgemeinen Informationen auch aktuelle Dokumentationen und Unterlagen zur Neuausrichtung der „Alltagsintegrierten Sprachbildung und Beobachtung in Nordrhein-Westfalen“ sowie zur Qualifizierung von Fachkräften. Das Onlineportal „KiTa-Stellen NRW“ vermittelt offene Stellen für pädagogische Fachkräfte in Kindertagesstätten und Familienzentren und ist somit Anlaufstelle für Arbeitssuchende wie Arbeitgeber und Arbeitgeberinnen gleichermaßen. 

Grußwort Familienminister Stamp

Es geht wieder los! Am 1. August beginnt das neue Kita-Jahr. Familienminister Joachim Stamp wünscht allen Kindern, ihren Eltern und den Erzieherinnen und Erziehern eine schöne Zeit.