Vater ist, das was du draus machst!
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Männergesundheit

Überlastung vorbeugen – Erholung für Väter und Kinder

Themenheft „Vater-Kind-Kur“ der Stiftung Männergesundheit

Eine partnerschaftliche Aufgabenteilung von Beruf, Haushalt und Familie liegt im Trend. Jeder Vater weiß um die Herausforderung, alle Bereiche gut auszubalancieren. Doch was ist, wenn das Spannungsfeld zwischen den Bereichen zu groß wird und eine Überlastung eintritt? Immer weitermachen? Oder einfach mal die Reißleine ziehen und Hilfe in Anspruch nehmen? Eine Vater-Kind-Kur kann der richtige Schritt sein, um sich eine Auszeit zu verschaffen und belastende Verhaltensmuster und Routinen aufzubrechen.
Der Alltag zwischen Job und Familie verlangt Vätern – und in besonderem Maße alleinerziehenden Vätern – viel Organisationsgeschick und Nervenstärke ab. Doch wie die Erfahrung zeigt, gehen Männer häufig an ihre körperlichen und seelischen Grenzen – und oft sogar darüber hinaus. Halten Stressfaktoren zu lange an oder treten im Leben zusätzliche Belastungen wie die Erkrankung eines Kindes, Trauer oder größere Herausforderungen im Beruf etc. auf, kann das Gefühl entstehen, dem Alltag nicht mehr gewachsen zu sein. In einem solchen Erschöpfungszustand reagiert man häufig ungeduldig und gereizt auf die Anforderungen von Kindern und nahestehenden Personen, was zu noch mehr Stress führt. Spätestens jetzt gilt es zu handeln, um wieder fit für die Aufgaben des Alltags zu werden.

Neue Kraft finden

Eine Vater-Kind-Kur kann einen wichtigen Wendepunkt darstellen: Sie bietet Vätern und Kindern die Chance, aus der Alltagsroutine auszusteigen, sich Luft zu verschaffen, Problemlösungen zu finden und damit das Wohlbefinden der gesamten Familie zu stärken. In Kliniken, die sich auf Kurmaßnahmen für Väter spezialisiert haben, ist gewährleistet, dass es individuelle Angebote für Männer gibt. Gesundheitsthemen, Entspannung, sportliche Aktivitäten, Gesprächsrunden und vieles mehr stehen im Rahmen einer Kur auf dem Plan. Der Austausch mit anderen Vätern regt dabei oftmals zu einem Perspektivwechsel an. Besonders wertvoll ist auch die Zeit mit dem eigenen Kind bzw. den eigenen Kindern. Gemeinsames Spielen, Bewegung oder auch gezielte Ruhephasen helfen dabei, die „Familienbande“ zu stärken und die Beziehung zueinander zu vertiefen.

Der Weg zur Vater-Kind-Kur

Die Stiftung Männergesundheit verfolgt das Ziel, das Gesundheits- und Vorsorgebewusstsein von Männern zu stärken und möchte Väter deshalb auf die Chancen und Vorteile einer Vater-Kind-Kur aufmerksam machen. Das aktuelle Themenheft "Vater-Kind-Kur" der Wissensreihe „Männergesundheit“ unterstützt Väter mit vielen praktischen Hinweisen und Informationen rund um die Kurmaßnahme, zum Beispiel zur Antragstellung, zur Frage, wie sich eine Kur auch mit schulpflichtigen Kindern organisieren lässt und vieles mehr. Ihr Kurantrag wurde bewilligt? Dann freuen Sie sich, wie im Themenheft beschrieben, auf die „großen E’s“: Entspannung, Emotionen, Entschleunigung, Erlebnisse, Entdeckungen, heilsame Erkenntnisse und viel neue Energie.    

Das individuelle Fitness-Programm für den Mann

Gesundheitsvorsorge mit der GeM-App

Gesundheitliche Fitness – wie wäre es, wenn Sie sich plötzlich um Jahre jünger fühlen würden? Die GeM-App, eine wissenschaftlich fundierte Gesundheits-App speziell für Männer, kann Sie gezielt unterstützen, Ihren Lebensstil zu optimieren und so das biologische Alter zu senken.
Auf die Frage „Hallo, wie geht’s?“ antworten wir häufig routinemäßig mit „Danke, gut“. Doch eigentlich ist diese Frage gar nicht so einfach zu beantworten. Die Stiftung Männergesundheit hat auf Grundlage wissenschaftlicher Forschung mit der GeM-App ein Programm entwickelt, das Ihnen einen Teil der Antwort liefert. Der Nutzer schätzt dafür seine eigene Leistungsfähigkeit ein und macht Angaben zum persönlichen Lebensstil (Bewegung, Ernährung, Schlaf, Konsum von Alkohol und Tabak etc.). Anhand der Ergebnisse wird das biologische Alter bestimmt und ein Gesundheitsprofil erstellt. Eine Ampel-Grafik zeigt, in welchen Lebensbereichen Handlungsbedarf besteht. Ein für Sie persönlich zusammengestelltes Trainingsprogramm hilft Ihnen dann ab sofort, mit einfachen und leicht in den Tagesablauf einzubauenden Aufgaben Ihre Gesundheitsziele langfristig und mit guten Erfolgschancen umzusetzen. Die durch das Coaching erreichten Veränderungen werden in einer Tacho-Grafik dargestellt. Ihre Aktivitäten werden zusätzlich belohnt, indem Sie feststellen können, wie Ihr biologisches Alter sinkt.

Die GeM-App

Die GeM-App ist kostenpflichtig und läuft browserbasiert auf stationären und mobilen Geräten. Der persönliche Zugangscode ist im Shop der Stiftung Männergesundheit erhältlich. Die vorgestellte Basis-Version kostet einmalig ca. 30 Euro. Die Plus-Version mit zusätzlich integrierter Gesundheitsakte für den Arztbesuch kostet rund 35 Euro. Hier kann der Nutzer Fragen in Vorbereitung auf seinen Arztbesuch beantworten und den Ausdruck dem Arzt vorlegen. So bleibt mehr Zeit für das eigentliche Gespräch. Im Rahmen der betrieblichen Gesundheitsvorsorge stellt die GeM-App ein wichtiges Präventionsangebot dar. Vielleicht möchten Sie als Personalverantwortlicher Ihrer Belegschaft die Teilnahme am Programm ermöglichen. Derzeit stellt die gesetzliche Krankenkasse IKK classic ihren Mitgliedern die GeM-App kostenlos zur Verfügung.

Wissenschaftliche Studie

Die Stiftung Männergesundheit plant den Einsatz der GeM-App wissenschaftlich zu begleiten. Die Ergebnisse der Studie sollen auch dazu dienen, die Präventionsangebote der Männergesundheitszentren zu verbessern.

Datenschutz

Die Stiftung Männergesundheit legt besonderen Wert auf Datenschutz. Die Anmeldung zur GeM-App erfolgt über ein selbst gewähltes Passwort. Identitätsdaten werden zu keiner Zeit abgefragt.  

Themenschwerpunkte im Überblick

Unsere Themenschwerpunkte bündeln Wissen und vielfältige Informationen. Hier finden Sie unsere Themenschwerpunkte im Überblick.
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Der Wegbereiter

Auf sicheren Pfaden - Väter lenken ihre Kinder durch die Medienwelt. Folgende Artikel sind zu diesem Themenschwerpunkt erschienen:                © Pixabay.com/de

Der Fitness-Checker

Gesundheit, Balance, Fitness - ein guter Lebensstil nutzt Ihnen und Ihrer Familie. Folgende Artikel sind zu diesem Themenschwerpunkt erschienen:     © Pixabay.com/de

Die Kita-Spezialisten

Früh geplant ist fast gewonnen: Väter schaffen gute Voraussetzungen, damit der Kita-Start gelingt. Folgende Artikel sind zu diesem Themenschwerpunkt erschienen:   © Karl-Heinz Laube/pixelio.de

Die Vereinbarkeits-Optimierer

Was mit dem Wunsch nach guten Vereinbarkeitslösungen begann, ist heute in unterschiedlichsten Unternehmen gelebte Alltagspraxis für Väter. Lassen Sie sich anregen! Folgende Artikel sind zu diesem Themenschwerpunkt erschienen:

Bewegter Alltag

Väter in Bestform

Seit Sie Vater sind fehlt Ihnen die Zeit für sportliche Aktivitäten? Macht nichts! Vaeter.nrw stellt vor, wie Sie Ihre alltäglichen Abläufe ganz einfach zu einem wirkungsvollen Trainings- und Entspannungsprogramm ausbauen können und mit wenig Aufwand einen kräftigen Energieschub erhalten.
Wie wichtig Bewegung, Sport und Erholung für Körper, Geist und Seele sind, ist bekannt – die Macht möglicher Hürden wie Aufwand, Zeitmangel oder Antriebsschwäche auf dem Weg zu einem gesünderen Lebensstil allerdings ebenso. Dabei bedarf es in einem ersten Schritt oft nur kleiner Veränderungen in der Tagesroutine, um in Sachen Fitness und Gesundheit richtig in die Gänge zu kommen. Nutzen Sie den Schwung aus Ihrem bewegten Vater-Alltag für ein spürbares Plus an Lebenskraft und -qualität!

Fitness für schlaue Füchse!

Wie die Gesundheitsforschung zeigt: weniger und dafür häufiger ist mehr. Stellen Sie es schlau an und nutzen Sie selbst kleine Bewegungseinheiten bei der Arbeit oder im Haushalt konsequent für Ihre Gesundheit aus, indem Sie sie mit etwas mehr Kraft oder etwas schneller als gewohnt ausführen. In der Summe führt dies bereits zu einem erhöhten Energieumsatz, der gesundheitsrelevant sein kann. Als Faustregel gilt: Etwas Anstrengung gern, außer Atem geraten muss nicht sein. Vielmehr sollten Väter darauf achten, regelmäßig aktiv zu werden.   Vaeter.nrw schärft Ihren Blick für Alltagssituationen, die sich im Handumdrehen in ein Vater-Fitness-Programm verwandeln lassen. Mit folgenden Kniffen und „Bewegungshäppchen“ halten Sie sich fast beiläufig fit. Starten Sie durch!Am Morgen
  • Nach dem Weckerklingeln mit einem kurzen Bett-Workout in den Tag starten: Übung „Rückenschaukel“: Die Knie an die Brust ziehen, die Beine umarmen und in dieser Position von der rechten auf die linke Körperseite schaukeln, anschließend vor und zurück, beliebig lange. Übung „Hüftdehnung“: Auf dem Rücken liegend das rechte Knie zum Brustkorb ziehen, mit den Händen umfassen und es an den Körper drücken. Das linke Bein währenddessen lang ausstrecken. Position etwa 30 Sekunden halten, dann mit linkem Bein wiederholen.
  • Zähneputzen im wechselnden Ein-Fuß-Stand trainiert das Gleichgewicht und die Beinmuskulatur.
  • Bei der Rasur Oberschenkel und Po mehrmals hintereinander anspannen und wieder locker lassen – kräftigt und strafft. Diese Übung kann auch im Sitzen durchgeführt werden. 
Auf dem Weg zu Kita, Schule oder Arbeit
  • In Bus und Bahn: Stehen statt sitzen! Die Fahrtbewegungen über gespannte Muskulatur aktiv ausgleichen.
  • Eine Station früher aussteigen oder das Auto bewusst mindestens 1 km entfernt parken und den restlichen Weg zügig zu Fuß gehen. Der zusätzliche Sauerstoff macht wach und weckt gute Laune.
  • Fahrkarte oder Auto gegen Fahrrad tauschen trainiert die Ausdauer.
Am Arbeitsplatz
  • Anstatt den Kollegen oder die Kollegin anzurufen, einfach aufstehen und persönlich vorbei schauen. Aktiviert das Herz-Kreislauf-System, lockert die Muskulatur und stärkt das soziale Miteinander (ebenfalls ein wichtiger Gesundheits-Faktor!)
  • Telefonate und Post gern auch mal im Stehen erledigen.
  • Treppen steigen statt Fahrstuhl nehmen.
  • In den Pausen eine flotte Runde ums Büro drehen macht Platz für frische Gedanken. Kurze Variante: ans offene Fenster stellen, zehn tiefe Atemzüge nehmen.
  • Jede Stunde ein Glas Wasser holen zahlt doppelt ein – auf das Bewegungs- und Flüssigkeitskonto.
Zuhause und in der Freizeit
  • Mit dem Kind toben, tollen, um die Wette laufen, Fangen-Spielen, Armdrücken, Seil springen, Inline-Skates fahren, Hüpfekästchen spielen, kicken und, und, und. Gefragt ist, was allen Spaß macht! Denn: Lachen hält gesund. Ausdauer, Motorik, Balance und Zufriedenheit profitieren ebenfalls.
  • Gartenarbeit: Heckenschnitt, Rasenmähen, Laub harken, Balkon bepflanzen – Arbeit an der frischen Luft ist eine Wohltat für Körper und Geist: Die Düfte und Farben der Pflanzen regen die Sinne an, bei Sonnenschein werden durch die UV-Strahlung zusätzlich Glückshormone ausgeschüttet. Gartenarbeit stärkt außerdem die Muskulatur sowie das Herz-Kreislauf-System und beugt Osteoporose vor.
  • Hausarbeit: Staubwischen mit Stretching, Wäsche aufhängen und Fensterputz mit Kniebeugen, Einkaufstour mit Fahrrad oder zu Fuß statt Online-Shopping – Arbeiten rund um den Haushalt aktivieren das Herz-Kreislauf-System sowie den Stoffwechsel. Tipp: Weitere gute Ideen stellt das Programm „Putz dich fit in 5 Schritten“ vor.
  • Web-Workout: Computer, Handy oder Tablet als Ersatz fürs Fitnessstudio nutzen und zwischendurch mit Sportvideos aktiv werden. Von Krafttraining über Motorikübungen bis Yoga-Flow findet jeder etwas Passendes.
  • Geschicklichkeit bringt auf Zack: Spielen Sie mit einer Konsole, die durch den Körper bedient wird und verbrennen Sie reichlich Kalorien z. B. beim Bowlen oder Tischtennismatch.
Erfolgs-Tipps fürs bessere „Durchhalten“
  • Nicht zu viel auf einmal verändern: Mit zwei bis drei Ideen starten, gut einüben und zur Routine machen. Dann erst Woche für Woche ein bis zwei weitere Kniffe ergänzen.
  • Persönliche Motto-Woche ausloben: Widmen Sie einem bestimmten Thema eine Woche lang besonders viel Aufmerksamkeit und fokussieren Sie sich so auf einen Bereich, der Ihnen besonders wichtig ist oder schwerer umsetzbar erscheint.
  • Umfeld aktivieren: Binden Sie Kinder, Familie, den Kollegenkreis in Ihr Bewegungsprogramm mit ein und erzählen Sie möglichst vielen anderen davon. Das bringt mehr Spaß, erhöht den „Außendruck“ und sorgt für viele Erinnerungsmomente.
  • Alarm stellen: Handy, Uhr oder PC schicken Ihnen ein Signal bzw. melden per Termin-Erinnerung, wann eine Übung ansteht.
  • Klebepost: An beliebten Trainings-Orten wie im Bad oder am Fernseher Aufkleber oder kleine Zettel mit Motivationsbotschaften zur Erinnerung anbringen.
  • Gönnerzeit: Für Etappenziele darf es eine Belohnung geben, z. B. nach vier Motto-Wochen oder einem besonders aktiven Tag.
Egal wie alt oder wie trainiert Sie sind, es ist nie zu spät den Alltag aktiver zu gestalten. Lassen Sie Bewegung wieder Teil Ihrer Routine werden und erleben Sie, wie gut sie Ihnen tut. Haben Sie diesen Schritt geschafft, fällt es leichter, sich auch weiteren gesundheitsfördernden Themen zuzuwenden. Vielleicht nehmen Sie als nächstes Ihre Ernährung, den Umgang mit Stress oder Ihr ärztliches Vorsorgeprogramm in den Blick? Unser Themenschwerpunkt unterstützt Sie dabei, am Ball zu bleiben.

Fit in den Frühling

Themenhefte zur Männergesundheit

Sie wollen mehr für sich tun und das Thema „Gesundheit“ neu für sich entdecken? Eine Wissensreihe der Stiftung „Männergesundheit“ unterstützt Sie dabei mit informativen Ratgeberheften zu Themen wie zum Beispiel Ernährung, Schlaf oder Gesundheitsvorsorge.
Wenn die Frühjahrsonne neue Energien freisetzt, ist das ein guter Zeitpunkt, um die eigene Fitness und Balance einmal kritisch unter die Lupe zu nehmen: Welche Rolle spielt Bewegung in meinem Alltag? Was kommt täglich auf meinen Teller? Wie erholt stehe ich morgens nach dem Schlafen auf? Wie gern gehe ich zur Arbeit? Fragen, die mit Blick auf das körperliche, seelische und soziale Wohlbefinden von großer Bedeutung sind.

Wissen kompakt

Wer mehr über eine gesunde Lebensführung erfahren und einfach umsetzbare Möglichkeiten zur Vorsorge kennenlernen möchte, wird in der Ratgeberreihe „Männergesundheit“ fündig. Sie nimmt 25 verschiedene Gesundheitsthemen in den Blick und will die Leser dazu ermuntern, sich um ihre gesundheitlichen Belange zu kümmern. Die speziell auf die Bedürfnisse von Männern zugeschnittenen Hefte sind jeweils einem bestimmten Thema gewidmet: Schlaf, Ernährung oder Burnout sind genauso vertreten wie Kopfschmerzen, Rückenschmerzen oder Bluthochdruck. Auch Männererkrankungen, die oftmals mit Tabu besetzt sind, kommen zur Sprache. Verständliche Informationen helfen Interessierten dabei, sich den Themen zu nähern.

Beugen Sie vor – bleiben Sie fit

Studien zur Männergesundheit zeigen: Häufig fehlt es lediglich an passendem und einfach zugänglichem Informationsmaterial, um Männer für das Thema zu gewinnen. Ihr Bewusstsein für die eigene Gesundheit erwacht oft erst dann, wenn Beschwerden die Leistungsfähigkeit beeinträchtigen. Vor allem bei  urologischen und psychischen Erkrankungen fällt es Männern oft schwer, sich frühzeitig Rat und ärztliche Hilfe zu holen. Machen Sie es anders und setzen Sie gesundheitliche Vorsorgethemen auf Ihre Prioritätenliste. Die Ratgeberreihe „Männergesundheit“ kann hier auf einfache Weise (Wissens-)Lücken schließen.

Hintergrundinformationen zur Wissensreihe

Insgesamt wurden in der Wissensreihe „Männergesundheit“ bislang 26 Hefte zu 25 Themen von der Stiftung Männergesundheit herausgegeben, acht davon gemeinsam mit der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA). Die einzelnen Ausgaben der Ratgeberreihe werden unter der wissenschaftlichen Leitung ausgewiesener Fachexpertinnen und -experten entwickelt. Die Wissensreihe unterstützt das gemeinsame Ziel der Herausgeber, das Gesundheitsbewusstsein und Vorsorgeverhalten von Männern langfristig zu fördern. Kostenlose Bestellung bzw. Download der Hefte:

FAQ: Vater-Kind-Kur

Die wichtigsten Informationen rund um die Kur für Väter

Nicht immer ist es leicht die Balance zwischen Beruf, Familie und Haushalt aufrechtzuerhalten. Dauerbelastungen können dazu führen, dass Sie als Vater kaum noch zur Ruhe kommen und sich müde, ausgepowert und gesundheitlich angeschlagen fühlen. Eine Vater-Kind-Kurmaßnahme kann helfen, Kraft zu tanken und neue Perspektiven zu entwickeln. Immer mehr Einrichtungen haben den Bedarf erkannt und halten spezielle Kurangebote für Väter vor. Die wichtigsten Fragen rund um eine Vater-Kind-Kur beantwortet vaeter.nrw in den Frequently Asked Questions (FAQ).
Vater-Kind-Kuren sind ein Angebot für Väter, bei denen bestimmte Gesundheitsrisiken oder bereits bestehende Krankheiten vorliegen. Auch psycho-soziale Themen wie Trennung, Pflege oder der Verlust von Angehörigen können dazu führen, dass der Alltag als starke Belastung empfunden wird. Während einer Kur soll sich der Vater erholen und bei Bedarf in entspannter Atmosphäre die Beziehung zu seinem Kind bzw. seinen Kindern stärken. Ein Therapieplan sichert die individuelle medizinische und psychologische Betreuung. Als stationäre Kur findet sie in einer zugelassenen Kurklinik statt und dient der Vorsorge oder Rehabilitation. Eine Kurmaßnahme dauert in der Regel drei Wochen. Es geht allerdings nicht nur um die Gesundheit des Vaters wie bei klassischen Kuren. Das Kind bzw. die Kinder werden bei eigener Indikation ebenfalls medizinisch behandelt.  
Die gesetzlichen Grundlagen für Vater-Kind-Maßnahmen sind in § 24 und § 41 Fünftes Buch Sozialgesetz  (SGB V) verankert. Hiernach besteht ein Rechtsanspruch für gesetzlich versicherte Personen auf eine Vorsorge-Maßnahme, um
  • eine Schwächung der Gesundheit, die in absehbarer Zeit voraussichtlich zu einer Krankheit führen würde, zu beseitigen,
  • einer Gefährdung der gesundheitlichen Entwicklung des Kindes entgegenzuwirken,
  • Krankheiten zu verhüten oder deren Verschlimmerung zu vermeiden oder
  • Pflegebedürftigkeit zu vermeiden.
Medizinische Vorsorgemaßnahmen nach § 24 SGB V werden immer stationär erbracht, auch ohne dass ambulante Behandlungsmöglichkeiten ausgeschöpft worden sind (§ 24 Abs. 1 Satz 4 i.V.m. § 23  Abs. 4 Satz 1 SGB V). Ein Anspruch auf eine Rehabilitations-Maßnahme besteht, um
  • eine Krankheit zu heilen, zu bessern oder deren Verschlimmerung zu verhüten.
Privatversicherte sollten individuell klären, ob ihr Vertrag bzw. die Beihilfe eine Vater-Kind-Kurmaßnahme vorsieht.
Kinder können zur Vater-Kind-Kur mitkommen werden, wenn
  • sie höchstens 12 Jahre alt sind, für Kinder zwischen 12 und 14 Jahren muss ein gesonderter Antrag gestellt werden. Ausnahme: Für behinderte Kinder gibt es keine Altersgrenze;
  • sie ebenfalls krank oder gesundheitlich gefährdet sind;
  • ihnen eine Trennung vom Vater psychisch nicht zumutbar ist;
  • die Beziehung zwischen Vater und Kind belastet ist;
  • es keine andere Betreuungsmöglichkeit für die Kinder gibt.
Damit der Vater sich auf seine im Therapieplan vorgesehenen Anwendungen konzentrieren kann, verfügen die Kureinrichtungen über pädagogisch hochwertige Kinderbetreuungsangebote. Während einer stationären Vorsorgemaßnahme sind Kinder von der Schulpflicht befreit. Gut zu wissen: Fast alle Kureinrichtungen bieten pädagogisch geschultes Personal, das schulpflichtige Kinder während der Kur unterrichtet. Der Unterrichtsstoff wird im Allgemeinen mit der Schule der Kinder abgeklärt, sodass die Kinder fachlich nichts versäumen.  
Als ersten Schritt benötigen Sie ein Attest-Formular für Ihren Kurantrag. Dieses erhalten Sie bei Ihrer Krankenkasse oder einer Beratungsstelle, wie zum Beispiel dem Mutter-Kind-Hilfswerk e.V.  oder dem Deutschen Müttergenesungswerk. Zur Beantragung einer sogenannten Vorsorge- oder Rehabilitationsleistung ist der Besuch beim Haus-, Kinder- oder Facharzt erforderlich. Beamtinnen und Beamte suchen einen Amtsarzt bzw. Vertrauensarzt auf. Hält der Arzt die Kur für medizinisch erforderlich, bekommen Sie von ihm die entsprechenden Atteste sowie den ausgefüllten Kurantrag. Mit diesen Unterlagen beantragen Sie dann bei Ihrer Krankenkasse eine Vater-Kind-Kur. In Abstimmung mit Ihnen wird eine geeignete Klinik für Ihre Kur gesucht. Gesetzliche Krankenkassen sind verpflichtet, das Wunsch- und Wahlrecht des Versicherten zu beachten. Sobald die schriftliche Zusage der Krankenkasse vorliegt, kann in der Klinik ein Termin reserviert werden.  
Nein. Der § 10 des Bundesurlaubsgesetzes gibt vor, dass Maßnahmen der medizinischen Vorsorge und Rehabilitation nicht auf den Urlaub angerechnet werden. Das heißt: Berufstätige Väter müssen für eine ärztlich verordnete Vater-Kind-Maßnahme keinen Urlaub nehmen. Der Arbeitgeber bzw. die Arbeitgeberin ist verpflichtet, Sie für die Dauer der Kur freizustellen und währenddessen nach § 9 Entgeltfortzahlungsgesetz das entsprechende Gehalt zu bezahlen. Sie müssen lediglich die Kostenübernahmeerklärung beziehungsweise Bewilligung vorab vorlegen. Für Beamtinnen und Beamte gelten entsprechende Regelungen.  
Ja. Bei Männern äußern sich die Folgen von Dauerstress häufig mit anderen körperlichen oder psychischen Symptomen als bei Frauen. Zudem ist der Umgang mit Krankheiten oft ein anderer. Väter sollten deshalb auf die Wahl der richtigen Kureinrichtung achten. Informieren Sie sich, welche Einrichtungen spezielle Angebote für Väter vorhalten. Immer mehr Kliniken integrieren männerspezifische Behandlungsansätze in ihrem Kompetenzprofil und bieten damit ein eigens auf Väter ausgerichtetes Konzept an.  
Die gesetzlichen Krankenversicherungen übernehmen die Kosten der Kur nach Bewilligung der Maßnahme. Privat Krankenversicherte stellen den Antrag bei ihrer Versicherung. Klären Sie vorab, ob  Ihr Vertrag die Übernahme von Kurkosten einschließt. Beamtinnen und Beamte reichen den Kurantrag bei der Beihilfestelle ein. Unabhängig von der Kostenübernahme durch die Krankenversicherung steht es Interessierten jederzeit frei, eine Kur zu machen, die sie selbst bezahlen.  
Gesetzlich Versicherte, die nicht von Zuzahlungen befreit sind, müssen zusätzlich 10 Euro pro Tag an den Träger der Maßnahme zahlen. Für Kinder, die das 18. Lebensjahr noch nicht vollendet haben, sind keine Zuzahlungen erforderlich. Bei den Reisekosten übernehmen gesetzlich Versicherte einen Eigenanteil in Höhe von 10 Prozent der tatsächlichen Kosten. Pro Fahrt und Person sind das mindestens 5 Euro und höchstens 10 Euro. Alleinerziehende Väter, denen das Geld für den gesetzlichen Eigenanteil fehlt, können durch Spendenmittel des Deutschen Müttergenesungswerks unterstützt werden. Privat Versicherte klären die Zuzahlungsbeträge mit ihrer Versicherung bzw. zuständigen Beihilfestelle ab.  
Eine Vater-Kind-Kur kann grundsätzlich alle vier Jahre durchgeführt werden.  
Sollte die Krankenversicherung ihren Kur-Antrag ablehnen, können Väter innerhalb von vier Wochen Widerspruch bei ihrer Krankenkasse einlegen. Das machen Väter am besten gemeinsam mit ihrem Arzt, ihrer Ärztin, bzw. einer Beratungsstelle. Eine festgelegte Form für das Widerspruchsschreiben gibt es nicht.  

Männergesundheitsportal

Web-Tipp

Was können Väter für sich tun, damit sie den Anforderungen in Familie und Beruf gewachsen sind? Gesund leben – aber wie geht das? Wer Antworten auf diese und ähnliche Fragen sucht, findet Hinweise und Informationen auf dem Männergesundheitsportal der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA).
„Viele Männer interessieren sich für Gesundheitsthemen, sei es, weil sie sich gesundhalten oder über Maßnahmen bei bestehenden gesundheitlichen Problemen informieren wollen“, sagt Dr. Monika Köster, die bei der BZgA für die Inhalte des Portals www.maennergesundheitsportal.de zuständig ist. „Die Internetseite zur Männergesundheit liefert ihnen von Expertinnen und Experten geprüfte neutrale Informationen.“ Das Portal informiert unter anderem über die Themenbereiche „Ernährung“, „Fitness & Sport“, „Früherkennung“, „Psychische Erkrankungen“, „Psychische Gesundheit“ sowie „Sucht“. Innerhalb der Rubriken finden sich jeweils Grundsatzbeiträge sowie aktuelle Meldungen. Unter „Fitness & Sport“ gibt es zum Beispiel den Ratgeber „Männer in Bewegung!“ des Bundesministeriums für Gesundheit zum Download. Gerade für Väter, die sich durch die berufliche und familiäre Doppelbelastung gestresst und überfordert fühlen, gibt es dort Tipps, wie sie mit mehr Bewegung dem Alltag gelassener begegnen können. Hinweise, wie sich Bewegung in den Alltag integrieren lässt, halten Website und Broschüre ebenfalls bereit.

Weiterentwickeln, wo Bedarf ist

„Ein weiterer Ausbau der Inhalte ist geplant“, berichtet Monika Köster. „Wir erhalten sehr viel positives Feedback von Nutzern sowie Hinweise, welche Inhalte sie sich noch wünschen. Dieser Austausch trägt dazu bei, dass wir die Seite für unsere Zielgruppe passend weiterentwickeln können.“ Wer auf dem Laufenden bleiben will, kann den Newsletter oder Aktuelle Meldungen bzw. Terminhinweise als RSS-Feeds abonnieren. Text aktualisiert am 12. April 2018