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Medien

Lesen, leihen, lernen

Bibliotheken in NRW: der Weg in die digitale Zukunft

Ein kleiner Junge mit Bilderbuch sitzt versunken in der Leseecke. Kinder mit Kopfhörern tippen konzentriert auf einem Tablet und komponieren eigene Musikstücke. Jugendliche erobern in der Gaming Area neue Spielwelten. Väter mit klobigen Brillen entdecken mittels „Virtual Reality“ Museen auf der ganzen Welt – willkommen in der Bibliothek von heute!

Bücher, Zeitschriften und Zeitungen sind Schnee von gestern? Nein. Die klassischen Medien in Druckform bestimmen auch heute das Bild der Bibliotheken in Nordrhein-Westfalen (NRW) und versorgen große und kleine „Bücherwürmer“ zuverlässig mit Lesefutter. CDs und DVDs für Musik- und Filmbegeisterte ergänzen das Angebot. Neu ist: Zunehmend hält digitale Technik Einzug in die Büchereien. Kostenlose WLAN-Nutzung, Rechercheplätze mit Internetanschluss oder digitale Geräte wie E-Book-Reader und Lerncomputer sind bereits vielerorts verfügbar. Kurse rund um neue Technologien und innovative Medienformen laden Neugierige alle Altersstufen zum gemeinsamen Lernen und Ausprobieren ein. Das besondere Plus: Fast alle Angebote sind kostenlos.

Sie möchten die vielfältigen Möglichkeiten mit Ihrem Sohn oder Ihrer Tochter ausprobieren? vaeter.nrw stellt einige Medienerlebnisse der Bibliotheken in NRW für Väter und Kinder vor.

Schnuppern erwünscht: Die Kölner Stadtbibliotheken führen im Rahmen der "Digitalen Werkstatt" Neugierige in Themen wie Social Media, Fotobearbeitung oder Online-Recherche ein. Wer Lust hat, Neuland zu betreten, kann Musik am Tablet programmieren, 3D-Druck ausprobieren oder sich im Blog-Schreiben versuchen.

In der Bibliothek Witten kommen alle auf ihre Kosten: Mädchen und Jungen bis zwölf Jahre können die Kinderbibliothek vom Bilderbuch über Erstlesebücher, Comics und Hörstation bis hin zu elektronischen Lesestiften Schritt für Schritt erobern. Veranstaltungen wie das Bilderbuchkino, der „Club der Lesezwerge“ und „Lauschen mit allen Sinnen“ nimmt die Jüngeren mit auf Leseabenteuer aller Art. Während sich die Kinder ihren Medienabenteuern widmen, haben Väter die Möglichkeit, in Ratgebern rund um Erziehungsfragen zu stöbern. Ab 13 Jahren wird die Jugendbibliothek zum Treffpunkt rund um Jugendbücher, Filme und Konsolenspiele. Wer seine Medienkenntnisse vertiefen möchte, kann an den regelmäßig stattfindenden Workshops teilnehmen. Themen sind unter anderem die visuelle Programmiersprache und -umgebung „Scratch“, On- und Offline-Spiele oder ein Science Slam (wissenschaftliches Kurzvortragsturnier), bei dem Schülerinnen und Schülern ihre Facharbeiten aus verschiedenen MINT-Fächern (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik) vorstellen.

Multimedia in der Stadtbücherei Münster: Während Papa die Möglichkeit hat, sich in die Urlaubsplanung mittels Reise-App einzuarbeiten, die E-Learning-Plattform für Fremdsprachen kennenzulernen oder die Gaming-Sprechstunde besucht, können sich die Kinder bei digital-analogen (Lern-)Spielen mit dem Tablet vergnügen, Stop-Motion-Trickfilme drehen oder spannenden Geschichten in der Erzählstunde lauschen.

Die Stadtbibliothek Paderborn verknüpft mit ihren vielfältigen Angeboten die analoge Bücherwelt mit dem digitalen Datenkosmos. Väter und ältere Kinder können hier verschiedenste digitale Geräte ausprobieren: Luftaufnahmen mit der Drohne, Musikerlebnisse mit dem Digitalpiano oder 360-Grad-Fotos mit der Panono-Kamera – Langeweile ausgeschlossen! Für weitere Spannung sorgt auch das abwechslungsreiche Veranstaltungsprogramm: Kinder und Jugendliche können sich z. B. in den Leseclubs treffen, erproben in Kreativworkshops die Kniffe der Buchfaltkunst „Bookogami“ oder stellen sich im gemeinsamen Rollenspiel einer „Escape Game“-Herausforderung – wer löst das Rätsel, sodass sich die Tür des Raums öffnet?

300 Orte für Medienbegeisterte

Haben Sie Lust bekommen, selbst in die verschiedensten Medienwelten einzutauchen? Gehen Sie auf Entdeckertour und lernen Sie Ihre Bibliothek vor Ort neu kennen. Die vorgestellten Angebote sind nur ein kleiner Ausschnitt dessen, was die über 300 Bibliotheken und Büchereien in NRW zu bieten haben. Dank der langfristigen Förderung durch die Landesregierung schreitet die Digitalisierung im öffentlichen Raum voran. Profitieren Sie vom Wandel vieler Bibliotheken, die sich immer häufiger von der „Ausleihhalle“ zu offenen Treffpunkten für Medienbegeisterte, Wissbegierige und Unterhaltungssuchende entwickeln.
 

„Papa, ich will ein Handy!“

Kinder und Mobiltelefone

Klein, handlich, überall dabei – die Rede ist vom Mobiltelefon. Als Multifunktionswerkzeug erleichtert es das Elternleben auf vielfältige Weise und ist in fast allen Familien mittlerweile fester Bestandteil des Alltags. Keine Überraschung also, dass Kinder sich immer früher ein eigenes Mobiltelefon wünschen. Väter stehen vor der Frage: Wann ist der richtige Zeitpunkt dafür?

Kinder wachsen heute ganz selbstverständlich mit Mobiltelefonen, also Handys und Smartphones, auf. Das herkömmliche Handy mit seinen beschränkten Nutzungsmöglichkeiten spielt dabei kaum noch eine Rolle – Smartphones haben sich durchgesetzt und sind auch bereits für kleinere Kinder faszinierende „Wunderkästchen“. Gemeinsam Familienfotos anschauen, Tierpuzzles zusammensetzen, Videotelefonie mit den Großeltern oder die Lieblingssendung gucken – wann hat Ihr Kind zum ersten Mal Ihr Gerät in der Hand gehabt? Es ist meist nur eine Frage der Zeit, bis der Nachwuchs ein eigenes Mobiltelefon haben möchte. Aber vielleicht haben Sie als Vater auch den Wunsch, Ihr Kind unterwegs erreichen zu können und möchten selbst, dass es ein Mobiltelefon besitzt.

Papa weiß Bescheid

Nutzen Sie das Praxiswissen, das Ihnen als Vater innerhalb der Familie laut FIM-Studie 2016 (Familie, Interaktion, Medien) des Medienpädagogischen Forschungsverbunds Südwest (mpfs) zugeschrieben wird: Nach Selbsteinschätzung der Eltern in Deutschland sind gerade Väter Experten im Umgang mit Handys und Smartphones. Dementsprechend sind Sie ein wichtiger Ansprechpartner, wenn es darum geht, das erste eigene Gerät für Ihr Kind auszuwählen. Gut vorbereitet können Sie der Diskussion mit Ihrem Kind zum Thema „Mein erstes eigenes Mobiltelefon“ gelassen entgegenblicken.

Handy oder Smartphone: Auf die Bedarfe kommt es an

Entscheiden Sie gemeinsam, wofür das Gerät tatsächlich genutzt werden soll. Laut JIM-Studie 2017 nutzen Kinder bis zwölf Jahren ihr Mobiltelefon vor allem zum Schreiben von Nachrichten und zum Telefonieren mit den Eltern. Für Jugendliche spielt neben Kommunikationsdiensten die Unterhaltung eine besonders wichtige Rolle. Musik hören, Videos anschauen, Online-Spiele, im Internet surfen sowie Fotos und Videos selbst erstellen steht bei den Teenagern hoch im Kurs – und setzt aus technischer Sicht ein Smartphone voraus.

Empfehlungen von Fachleuten

Bei der Altersfrage zur Anschaffung eines Smartphones sind die Fachleute unterschiedlicher Meinung. Gregory Grund, Medienpädagoge im Rahmen des bundesweiten Mentorenprogramms „Digitale Helden“ nimmt weniger das tatsächliche Alter des Kindes in den Blick, sondern legt den Schwerpunkt auf die Bereitschaft der Eltern, die Medienerlebnisse ihres Kindes eng zu begleiten und sich bei Bedarf auch die Zeit zu nehmen, darüber zu sprechen.

Generell gilt: Je jünger das Kind, desto einfacher sollte die Handhabung sein. Für Kinder im Grundschulalter reicht oft ein Handy ohne Internetzugang allein für Telefonate und SMS-Versand. Die Geräte sind im Vergleich zu Smartphones außerdem recht robust und günstiger in der Anschaffung, sodass ein möglicher Schaden oder Verlust besser zu verkraften ist. Damit wiegt die Verantwortungslast für das Mobiltelefon auch nicht ganz so schwer auf den Schultern des Kindes.

Weitere Fragen klären

Neben dem Alter spielen auch weitere Themen wie Kosten, Tarifwahl, Datenschutz oder Sicherheitseinstellungen eine wichtige Rolle. Die Webseiten klicksafe und SCHAU HIN! Was Dein Kind mit Medien macht haben jeweils einen umfangreichen Frage-Antwort-Katalog zusammengestellt, der interessierten Vätern bei der Entscheidung als Leitlinie dienen kann. Wenn alle Fragen gemeinsam geklärt sind und Sie feststellen, dass Ihr Kind mit den Möglichkeiten des Mobiltelefons gut umgehen kann, dann kann Ihr Kind fit für das erste eigene Gerät sein.  

Nutzung regeln

Besprechen Sie mit Ihrem Kind auch, wann, in welchem Umfang und wofür es das Mobiltelefon nutzen darf. Sie können z. B. vereinbaren, dass das Gerät in bestimmten Situationen wie beim Essen, bei den Hausaufgaben oder vor dem Schlafengehen Sendepause hat und an einen festen Platz gelegt oder bei den Eltern abgegeben wird. Seien Sie sich dabei Ihrer Vorbildfunktion bewusst und zeigen Sie Ihrem Kind, dass es eine spannende Welt auch jenseits der digitalen Medien gibt.

Eine praktische Hilfe, um sich in der Familie auf verbindlich geltende Regeln zur Nutzung zu einigen, ist der Mediennutzungsvertrag. Eltern und Kind setzen gemeinsam aus einzelnen Bausteinen einen altersgerechten „Vertrag“ auf, der Verpflichtungen für beide Seiten enthält und klare Regeln festhält. Der Vertrag verschafft allen einen sicheren Rahmen, stärkt das Verantwortungsbewusstsein und kann im Streitfall zur Klärung herangezogen werden.

Hintergrundwissen

Im Alter von sechs bis 13 Jahren nennt laut KIM-Studie 2016 (Kindheit, Internet, Medien; mpfs) bereits jedes zweite Kind ein Handy oder Smartphone sein Eigen (51 Prozent), die Älteren bis 19 Jahre verfügen nahezu alle über ein eigenes Smartphone (97 Prozent), zeigt die JIM-Studie 2017 (Jugend, Interaktion, (Multi-)Media; mpfs). Die Erhebung „Familie im Digitalzeitalter“ (2017) im Auftrag des Ministeriums für Kinder, Familie, Flüchtlinge und Integration des Landes Nordrhein-Westfalen (MKFFI NRW) macht deutlich, dass der Besitz eines Smartphones bereits ab dem Wechsel in eine weiterführende Schule die Regel ist: 73 Prozent der Kinder zwischen zehn und zwölf Jahren sind mit einem eigenen Gerät ausgestattet, in der Altersgruppe der 13- bis 17-Jährigen sind es 94 Prozent.
 
 

Bunte Apps für graue Regentage

Kreativ mit Smartphone und Tablet

Wenn das Wetter wirklich mal zu nass und zu kalt zum Rausgehen sein sollte, sorgen kreative Apps auf Smartphone und Tablet für gemeinsamen Spaß.

Sich zwischendurch auch einmal zu langweilen ist für Kinder zwar wichtig. Aber bevor bei tagelangem Dauerregen allen das Dach auf den Kopf fällt, sorgen Smartphone und Co. für neue kreative Energie. Neben unendlich vielen „Daddel“-Spielen gibt es mittlerweile auch zahlreiche kreative Apps, mit denen Kinder und Väter ihre Talente zum Beispiel rund um Kunst, Geschichtenerzählen und Technik auf die Probe stellen können. Los geht’s!

Geschichten erfinden

Mit der kostenlosen App „Knietzsches Geschichtenwerkstatt“ können Kinder ab 6 Jahren online ihr eigenes Buch gestaltet. Die App bietet den Nachwuchsschriftstellern eine große Anzahl an Hintergrundbildern, Figuren und Objekten, zu denen sich Geschichten ausgedacht werden können. Kleine Kinder arbeiten dabei ausschließlich mit Bildern. Größere Kinder können auch Texte dazu erstellen und einfügen. Die App ist für iPhone, iPad und iPod sowie als Android-Version erhältlich.

Technik erkunden

Ein Solarladegerät für das Handy bauen, einen Ventilator oder gar eine Windkraftanlage reparieren? Serena Supergreen zeigt in der gleichnamigen kostenlosen App, wie das funktioniert. Dieses sogenannte „Serious Game“ vermittelt Kindern und Jugendlichen ab 9 Jahren quasi nebenher jede Menge Wissenswertes rund um Themen wie E-Mobilität, erneuerbare Energien oder Umwelt. Zugleich weckt das Abenteuerspiel die Lust, sich mit technischen Berufen auseinanderzusetzen. Die App ist für iPhone, iPad und iPod sowie als Android-Version verfügbar.

Online zeichnen und malen

Auf Kritzel Klub können sich Kinder mit digitalen Werkzeugen und Spielen künstlerisch verwirklichen. Zusätzlich bietet die Web-App Zeichenspiele und Video-Tutorials. Alle Werke lassen sich speichern, drucken und in einer Galerie veröffentlichen. Die App richtet sich an Kinder zwischen 6 und 12 Jahren.
 

 

Minister Pinkwart eröffnet den gamescom congress in Köln

Pinkwart: Gamesbranche ist wichtiger Motor der Digitalisierung

Wirtschafts- und Digitalminister Prof. Dr. Andreas Pinkwart hat für die Landesregierung den gamescom congress 2017 eröffnet. Beim bundesweit größten Kongress für digitale Spiele diskutieren mehr als 70 Vertreter aus Wirtschaft, Wissenschaft, Gesellschaft, Politik, Kultur und der Gamesbranche.

Das Ministerium für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie teilt mit:

Wirtschafts- und Digitalminister Prof. Dr. Andreas Pinkwart hat für die Landesregierung den gamescom congress 2017 eröffnet. Beim bundesweit größten Kongress für digitale Spiele diskutieren mehr als 70 Vertreter aus Wirtschaft, Wissenschaft, Gesellschaft, Politik, Kultur und der Gamesbranche. In verschiedenen Panels werden unter anderem das Potenzial von eSports am Breitensport, die Anforderungen an einen neuen Rundfunkstaatsvertrag oder der Einfluss von Games in der Journalistenausbildung thematisiert.
 
Minister Pinkwart sagte: „NRW ist international hervorragend vernetzt und hat die Digitalisierung fest im Blick. Sie verändert unser Leben, krempelt bestehende Geschäftsmodelle um und schafft neue. Dabei spielt die wachsende Start-up-Szene in der Gamesbranche eine große Rolle. Der gamescom congress bietet die beste Gelegenheit, darüber zu diskutieren und sich mit vielen Akteuren auszutauschen.“
 
Der gamescom congress 2017 findet unter dem Motto „Mehr als Spiele“ im Rahmen der europäischen Leitmesse für digitale Spielkultur gamescom in der Koelnmesse statt. Computer- und Videospiele tragen wesentlich zur Medienvielfalt in Nordrhein-Westfalen bei. Große internationale Publisher, eine starke Entwicklerszene und ein vielfältiges Ausbildungsangebot bilden einen stabilen Grundstein für nachhaltiges Wachstum.
 
Minister Pinkwart: „Die Computer- und Videospielbranche hat ihren festen Platz am Medienstandort Nordrhein-Westfalen und im Alltag der Menschen: Ob in der Schule, im Supermarkt, auf dem Smartphone oder Smart TV.“
 
Der Kongress wird von der Koelnmesse GmbH und dem Bundesverband Interaktive Unterhaltungssoftware e. V. veranstaltet und vom Minister für Bundes- und Europaangelegenheiten, Internationales und Medien und der Stadt Köln gefördert. Weitere Informationen zu Programm und Rednern auf www.gamescom-congress.de.
 

Minister Stamp eröffnet Jugendforum NRW im Rahmen der gamescom: Basisarbeit für die Demokratie

Jugendminister Joachim Stamp hat das 12. Jugendforum NRW im Rahmen der Spielemesse gamescom eröffnet. Im Mittelpunkt stehen in diesem Jahr die inszenierte Realität und der damit verbundene kritische Umgang mit Informationen.

22.08.2017
Das Ministerium für Kinder, Familie, Flüchtlinge und Integration teilt mit:

Jugendminister Joachim Stamp hat das 12. Jugendforum NRW im Rahmen der Spielemesse gamescom eröffnet. Im Mittelpunkt stehen in diesem Jahr die inszenierte Realität und der damit verbundene kritische Umgang mit Informationen. Das Jugendforum bietet hierzu vielfältige Mitmachangebote für jugendliche Gamerinnen und Gamer. Daneben können sich Kinder, Jugendliche sowie Eltern und pädagogische Fachkräfte über aktuelle Trends der Jugendmedienkultur austauschen.
 
„Mit dem Jugendforum NRW besteht seit vielen Jahren ein großartiges Angebot im Rahmen der gamescom, das den Spaß am Spielen mit An-geboten der Jugendmedienarbeit verbindet. Es ist gut, dass in diesem Jahr das Thema ‚Inszenierte Realität‘ im Mittelpunkt steht. Mit Virtual Reality, Fake News oder digitalen Filterblasen ist unsere reale Welt mit der digitalen Welt sehr verbunden. Die Angebote der außerschulischen Medienbildung tragen dazu bei, dass Jugendliche lernen, neue Medientechniken und Medieninhalte reflektiert zu nutzen und zu beurteilen. Die Medienpädagogik leistet dabei eine unverzichtbare Basisarbeit für eine gut funktionierende, starke Demokratie“, erklärte Minister Stamp, der gleichzeitig Schirmherr des Jugendforums NRW ist.
 
An mehr als zehn Ständen stellen medienpädagogische Institutionen aus Nordrhein-Westfalen ihre Arbeit vor und bieten Gelegenheit, Fragen rund um das Thema digitale Spiele und Medienerziehung zu stellen. Zum Schwerpunkt „Inszenierte Realität“ gibt es unter anderem eine Anleitung für einen Online-Faktencheck und eine spielerische Auseinandersetzung mit den Tricks der Bildbearbeitung. Einzelne Stände werden durch ein Escape Game verbunden.
 
Medial begleitet wird das Jugendforum NRW von einer Jugendredaktion, die aus rund 30 jungen Journalistinnen und Journalisten zwischen 14 und 20 Jahren besteht. Sie können in dem Medienprojekt, das vom Land Nordrhein-Westfalen gefördert wird, professionelle Kommunikations- und Öffentlichkeitsarbeit in der Praxis erleben und ausprobieren.
 
Bis zum Ende der gamescom am 26. August 2017 kann das Jugendforum NRW in Halle 10.2 der Kölnmesse besucht werden. Es wird vom Amt für Kinder, Jugend und Familie der Stadt Köln organisiert und durch Mittel des Kinder- und Jugendförderplans des Landes Nordrhein-Westfalen und durch die Stadt Köln finanziert.
 
Die gamescom ist mit knapp 350.000 Besucherinnen und Besuchern die weltweit größte Messe für interaktive Unterhaltungselektronik, vor allem im Computer- und Videospielbereich.
 

Weitere Informationen: www.mkffi.nrw, www.jugendforum-nrw.de

Quelle: Ministerium für Kinder, Familie, Flüchtlinge und Integration

Ministerin Löhrmann: DigitalPakt ist guter Baustein für moderne Schulen im digitalen Wandel

NRW erhält rund eine Milliarde Euro aus dem DigitalPakt von Bund und Ländern

DigitalPakt Schule: Darin haben sich Bund und Länder gemeinsam auf den Aufbau moderner Schulen im digitalen Wandel verständigt. Nordrhein-Westfalen hat federführend an der Entwicklung der Eckpunkte mitgearbeitet. Das Land erhält demnach über einen Zeitraum von fünf Jahren rund eine Milliarde Euro vom Bund.

Schulministerin Sylvia Löhrmann begrüßt die heute im Rahmen der Kultusministerkonferenz (KMK) in Stuttgart vorgestellten Eckpunkte zum DigitalPakt Schule von Bund und Ländern. Darin haben sich Bund und Länder gemeinsam auf den Aufbau moderner Schulen im digitalen Wandel verständigt. Nordrhein-Westfalen hat federführend an der Entwicklung der Eckpunkte mitgearbeitet. Das Land erhält demnach über einen Zeitraum von fünf Jahren rund eine Milliarde Euro vom Bund. Schulministerin Sylvia Löhrmann erklärte: „Der Pakt ist ein guter Baustein für unsere Schulen und ergänzt das Programm ‚Gute Schule 2020‘.“

Im Rahmen des Paktes fließen von 2018 bis 2022 bundesweit insgesamt fünf Milliarden Euro über Anträge der Schulträger in den Ausbau digitaler Ausstattung an allgemeinbildenden und beruflichen Schulen sowie sonderpädagogischen Bildungseinrichtungen in öffentlicher und freier Trägerschaft. Die Länder wiederum verpflichten sich, in eigener Verantwortung pädagogische Konzepte für die Unterstützung von Lernprozessen durch digitale Medien zu erarbeiten, die Lehreraus- und
-fortbildung mit Blick auf digitale Kompetenzen weiter zu entwickeln sowie Schulen und Schulträger bei der Entwicklung einer digitalen Strategie zu unterstützen. Ministerin Löhrmann: „In all diesen Fragen ist unser Bundesland bereits gut aufgestellt.“

Ziel ist es, dass alle Schülerinnen und Schüler bis zum Ende ihrer Schulzeit digitale Kompetenzen erwerben können, die Bildungs- und Lehrpläne entsprechend der digitalen Kompetenzen angepasst werden, die Lehrerbildung überarbeitet bzw. ergänzt wird, das vorhandene Lehrpersonal qualifiziert und eine angemessene IT-Infrastruktur aufgebaut und unterhalten wird.

Ministerin Löhrmann: „Nordrhein-Westfalen hat bereits grundlegende Vorarbeiten für die Umsetzung der heute beschlossenen Eckpunkte geleistet. Nordrhein-Westfalen gilt bundesweit als Vorreiter mit der Finanzierung des Programms ‚Gute Schule 2020‘, dem Medienpass NRW, der Digitalisierung der Lehrerausbildung und dem Ausbau der Lehrerfortbildung. Wegweisend ist auch die zum Sommer allen Schulen zur Verfügung stehende Lern- und Arbeitsplattform ‚Logineo NRW‘.“ Zur Umsetzung des Programms „Gute Schule 2020“ haben die Landesregierung und die Kommunalen Spitzenverbände am 20. Dezember 2016 eine gemeinsame Erklärung unterzeichnet.

Die Digitalisierung der Bildung ist kein Selbstzweck, sondern folgt grundsätzlich dem Primat der Pädagogik. Deshalb hat Nordrhein-Westfalen auf Landesebene ein Leitbild „Lernen im digitalen Wandel“ erarbeitet. Aufgrund dieser Vorarbeit konnte sich Nordrhein-Westfalen prägend in den Prozess zur Entwicklung der KMK-Strategie zur ‚Bildung im digitalen Wandel‘ einbringen. „Wir sind gut vorbereitet für die Umsetzung des Digitalpaktes von Bund und Ländern“, betonte Löhrmann. Der Pakt mache auch noch einmal deutlich, dass zentrale Fragen der Bildung gemeinsam von Bund und Ländern angegangen werden müssen. Der Digitalpakt ist eine Vereinbarung gemäß Artikel 91 c des Grundgesetzes („Bund und Länder können bei der Planung, der Errichtung und dem Betrieb der für ihre Aufgabenerfüllung benötigten informationstechnischen Systeme zusammenwirken.“). Er sei ein klarer Beleg dafür, dass das Kooperationsverbot im Grundgesetz abgeschafft gehöre, so Ministerin Löhrmann.

 
Weitergehende Informationen:

 

Kindgerecht durchs Internet | Teil 2

Gastbeitrag

Viele Väter sorgen sich, wenn sie ihre Kinder unbeaufsichtigt an Tablets und Smartphones lassen. Ob sie zu lange daran spielen, auf unsicheren Seiten im Internet surfen oder in Spielen Geld ausgeben. Aber es gibt Möglichkeiten, das Tablet für Kinder und Jugendliche sicherer zu machen – nicht 100-prozentig aber ergänzend zur elterlichen Begleitung. – Ein Gastbeitrag von Torben Kohring, Leiter der Fachstelle für Jugendmedienkultur NRW

Mit dem KinderServer bietet das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Familie ein kostenloses Programm für iOS und Android, in dem Kinder in einem sicheren Raum surfen können. Mit einer Whitelist aus Ergebnissen der Kindersuchmaschine fragFINN.de und den URLs der Website BlindeKuh sowie allen Websites des Seitenstark Verbundes entsteht so ein geschlossenes Internet, das kindgerecht gefiltert wird. Geeignet ist diese Lösung für Kinder bis maximal 12 Jahren.

Für iOS Systeme gibt es zusätzlich noch den Surfgarten, der ebenfalls kostenlos ist. Hier kann man verschiedene Alterseinstufungen wählen. So haben die jüngeren Kinder bis 12 nur Zugriff auf Seiten, die in der fragFINN Positivliste zu finden sind. Ab 12 Jahren werden vor allem Werbeangebote ausgeblendet. Zusätzlich benutzt Surfgarten noch das BPJM-Modul der Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien, das indizierte Websites herausfiltert. Auch können Papas und Mamas hier selber Positiv- oder Negativlisten erstellen und Zeitgrenzen für das Surfen festlegen.

Einstellungen am Tablet

Aber auch mit diversen Einstellungen am Tablet selbst lassen sich diese für Kinder und Jugendliche sicherer machen. Zum einen kann man unter Android ein elterliches Hauptkonto erstellen und sich die Adminrechte geben. Über ein Zweitkonto für die Kinder können diese dann nur mit angepassten und eingeschränkten Rechten das mobile Device benutzen. Sprich: Nichts kann heruntergeladen oder gekauft werden ohne das entsprechende Passwort.

Bei Android Tablets kann man zunächst mit einer normalen Passwort-Sicherung dafür sorgen, dass die Kleinen nicht ungefragt das Tablet nutzen. Aber unter dem Punkt Nutzer kann auch man ein eingeschränktes Profil erstellen. Hierüber lässt sich der Zugriff nur zu bestimmten Apps und Anwendungen freigeben. Ebenfalls kann das System darüber den Bildschirm fixieren. So ist dafür gesorgt, dass nur das abgesprochene Spiel genutzt wird und keine anderen Apps gestartet werden. Sinnvoll ist es zudem, den Zugang zum Playstore mit einem Passwort zu versehen und dieses nicht auf dem Gerät zu speichern. Bei Samsung Smartphones der letzten Generation kann man zusätzlich nach dem Start den Kids Mode aktivieren. Dieser erlaubt genaue Zeitfenster, in denen das Smartphone genutzt werden darf und schafft durch App–Beschränkungen einen Bereich, den die Kinder nicht verlassen können.

Für iOS kann man in den Einstellungen eine Passwortabfrage für Einkäufe aktivieren. Das bedeutet, dass bevor das Kind eine App herunterladen oder innerhalb eines Spieles etwas kaufen kann, ein Passwort eingegeben werden muss. Auch lässt sich in den Einstellungen unter Einschränkungen genau festlegen, welche Apps überhaupt geöffnet und genutzt werden dürfen. Für alle anderen Apps gilt: erst ein Passwort eingegeben, um sie zu starten. Der „geführte Zugriff“ ist für Eltern eine interessante Möglichkeit, den Bildschirm zu fixieren und die Nutzungsdauer einzuschränken. Dieser Modus wird unter den Bedienungshilfen aktiviert.

Auch das Heimnetz sichern

An aktuellen Routern können bereits viele Sicherungen vorgenommen werden. Es lassen sich Blacklists einpflegen und für einzelne Geräte maximale Nutzungszeiten oder auch Zeiträume, in denen die Nutzung möglich ist, festlegen. Aufgrund der Vielzahl an Modellen, lohnt sich ein Blick auf die Homepage des Herstellers oder Providers um festzustellen, welche Einstellungen der heimische Router bietet.

Tipps für Väter

  • Nutzen Sie sichere Passwörter, die von den Kindern nicht einfach zu erraten sind
  • Kleine Kinder sind mit dem Internet noch überfordert, deaktivieren Sie deshalb den Zugang
  • Schaffen Sie für Surfanfänger einen sicheren Surfraum durch spezielle Kinderapps
  • Nutzen Sie die speziellen Einstellungsmöglichkeiten der Geräte. iOS bietet hier im Moment mehr Möglichkeiten als Android.
  • Suchen Sie Inhalte gemeinsam mit den Kindern aus
  • Verhindern Sie bei jüngeren Kindern den Zugriff auf den App-Store
  • Achten Sie bei Apps und Websites auf Alterskennzeichen
  • Vereinbaren Sie klare Regeln mit den Kindern und sorgen Sie dafür, dass sie eingehalten werden 

Besonders bei kleinen Nutzern ersetzen technische Möglichkeiten nicht Ihre Begleitung beim Spielen und Surfen. Verbringen Sie gerade zu Beginn die Zeit möglichst gemeinsam mit den Kindern am Tablet oder Smartphone.
 

Torben Kohring hat Pädagogik, Soziologie und Germanistik studiert. Als Leiter der Fachstelle für Jugendmedienkultur NRW ist er verantwortlich für Organisation, Schulungen und Projektentwicklung.

 

Sicher Surfen im Web-Dschungel

Kinder und Onlinewerbung

Sie ist bunt, blinkt und oft kaum vom eigentlichen Inhalt der Seite zu unterscheiden: Onlinewerbung. Die Hälfte der 100 Lieblingswebseiten von Kindern ist mit Bannern, Gewinnspielen oder Werbeclips gespickt. Doch nur jedes fünfte Kind ist in der Lage, Werbung als solche zu erkennen. Das hat die Studie „Kinder und Onlinewerbung“ ergeben.

„Das Wichtigste ist, dass Eltern ihre Kinder in der virtuellen Welt nicht allein lassen“, erklärt Dr. Jürgen Brautmeier, Direktor der Landesanstalt für Medien NRW (LfM). „Dort ist ja nicht alles negativ für die Kinder, aber vieles ist sehr überfordernd. Daher ist es Aufgabe der Eltern, ihre Kinder bei den ersten Schritten in die Online-Welt zu begleiten. Ab einem gewissen Alter – spätestens in der weiterführenden Schule – machen die Kinder ihre Zimmertür zu. Bis dahin sollten sie gelernt haben, sich im Internet zurechtzufinden und Inhalte zu beurteilen.“

Dr. Jürgen Brautmeier rät Vätern deshalb: „Lassen Sie Ihre Kinder zunächst nur in 'Schutzräumen' surfen, auf ausgesuchten Seiten, mit Kindersuchmaschinen. Dabei können Sie gemeinsam ausprobieren, was passiert, wenn ich auf ein Werbebanner drücke, und Ihrem Kind erklären, was eine Anzeige ist – denn der Begriff hat für viele Jungen und Mädchen zunächst etwas mit der Polizei zu tun.“

Medienkompetenz schulen

Eigentlich sollte Werbung so gestaltet sein, dass Kinder lernen können, die nötige Distanz zu Werbebotschaften aufzubauen und deren Intention zu verstehen. Das Gegenteil ist häufig der Fall. Werbebanner gleichen dem darunterliegenden Spiel oder locken mit einem aufreizenden „Hier geht’s weiter“. Was wie die nächste Spielebene aussieht, ist in Wahrheit der Link zu einem Bezahlangebot. Väter, die ihre Kinder vor Irrwegen bewahren wollen, sollten daher ihre Wahrnehmung schulen. Wie erkenne ich Werbung? Was will sie? Wie klicke ich sie weg? Gemeinsam lassen sich die unterschiedlichen Erscheinungsformen von Werbung im Internet ersurfen. So lässt sich beobachten, wie das Kind mit den Angeboten umgeht, was es als Werbung erkennt und wo es Schwierigkeiten gibt. Im Gespräch über die entdeckten Werbeinhalte und ihre Absichten können Väter ihren Kindern dann auch Beurteilungskriterien vermitteln. So werden Kinder zu aufgeklärten Konsumenten, die in der Lage sind, Werbung zu erkennen, zu durchschauen und zu bewerten.
Aber eines sollte auch klar sein: Wo sich Werbebanner dreist über die Navigation legen oder Links zu sozialen Communities für Erwachsene führen, haben Kinder nichts zu suchen. Blockieren Sie diese Seiten durch entsprechende Programme oder Filter, die auch in vielen Virenscannern enthalten sind. Es gibt auch werbefreie Kinderseiten.

Persönliche Daten schützen

Genauso wichtig wie das Erkennen von Werbung ist auch der richtige Umgang mit ihr. Schon Kinder müssen lernen, sorgsam mit ihren Daten umzugehen. Sind sie erst einmal ins Netz eingespeist, können sie nicht mehr zurückgeholt werden. Erklären Sie Ihrem Kind, wie kostbar die persönlichen Daten sind. Dabei sollten Sie selbst Vorbild sein: Wer bei jedem Gewinnspiel oder Kreuzworträtsel mitmacht, kann seinem Kind schlechter erklären, warum es Namen und Adresse im Internet für sich behalten und z. B. nicht auf Rückantworten reagieren soll. Hier stehen Sie als Vater in der Verantwortung, durch positive Umsetzungsbeispiele Ihren Kindern einen kompetenten Umgang mit Daten zu vermitteln. Eine Investition, die sich langfristig sehr lohnen wird, wenn Ihr Kind eigenständig in sozialen Netzwerken mit seinen Daten und Bildern unterwegs ist.

Und noch etwas ist Dr. Jürgen Brautmeier durch diese Studie klar geworden: „Auch Eltern wissen in der Regel viel zu wenig über die Spuren, die wir alle im Netz hinterlassen und welche Profildaten die Industrie beim Tracking sammelt und dann für ihre Zwecke nutzt.“ Bei altersgerechten Angeboten werden zwar keine Daten getrackt (also so genannte Metadaten erfasst, um Profile potentieller Kunden zu erstellen, die dann zielgenau beworben werden), aber Webseiten, die auch Erwachsene nutzen, können nicht feststellen, ob der Nutzer minderjährig ist oder nicht.

Auch so genannte Cookies sieht Brautmeier als Problem: Sie werden unbemerkt auf dem Rechner gespeichert, verfolgen die Nutzer von Webseite zu Webseite und erstellen dabei Nutzungsprofile. Der Direktor der Landesanstalt für Medien NRW rät Vätern deshalb, regelmäßig Browser und Cookies zu löschen. „Und das Allerwichtigste ist“, sagt Dr. Jürgen Brautmeier, „den Eintritt der Kinder in die Onlinewelt so lange wie möglich hinauszuschieben!“

Die Studie

Für die Studie „Kinder und Onlinewerbung“ hat das Hans Bredow-Institut (Hamburg) 633 Kinder repräsentativ befragt sowie qualitative Interviews mit 100 Kindern zwischen sieben und elf Jahren durchgeführt. Außerdem haben die Wissenschaftler die derzeitige Werbepraxis auf 100 Webseiten unter die Lupe genommen, die Kinder als ihre Lieblingsangebote genannt hatten, und das Werbeverständnis von Kindern analysiert. Zudem gibt die Untersuchung einen Überblick über den werberechtlichen Ordnungsrahmen und nennt Handlungsempfehlungen für verschiedene Akteure wie zum Beispiel die Medienaufsicht, die Medienpolitik, die Werbeselbstkontrolle, die werbetreibende Industrie und den Verbraucherschutz.
 

Text aktualisiert am 29.05.2016