Vater ist, das was du draus machst!
vaeter.nrw

Medienkompetenz

Gespräch mit Medienexperte Thomas Feibel

Ratgeber und Online-Broschüren für Väter

„Jetzt pack‘ doch mal das Handy weg“ – der Titel von Thomas Feibels aktuellem Buch spricht vermutlich vielen Vätern mit Blick auf ihren eigenen technik-verliebten Nachwuchs aus der Seele. Warum der Satz andersherum, also von Kind zu Vater, aber genauso große Gültigkeit haben sollte, unterstreicht der Journalist und Vater im Gespräch mit vaeter.nrw. Sein Buch sowie zahlreiche kostenlose Broschüren unterstützen Väter dabei, ihr Medienwissen in unterschiedlichen Themenbereichen gezielt zu vertiefen.
vaeter.nrw: Welche Fähigkeiten brauchen Väter, um ihre Kinder medienkompetent zu begleiten?Thomas Feibel: Auch wenn bei Vätern bekanntlich die Technikbegeisterung oft groß ist, so kann es doch nicht schaden, sie etwas herunterzuschrauben. Denn Väter sind ihren Kindern gegenüber in erster Linie Vorbilder. Wenn wir aber etwa beim Essen oder beim Autofahren ans Handy gehen, dann sind wir nun mal keine guten Vorbilder. Und wenn das gemeinsame Spiel oder andere Beschäftigungen ständig vom Smartphone unterbrochen werden, dann signalisieren wir damit unseren Kindern, dass der andere Mensch am Telefon wichtiger ist als die gemeinsame Zeit.  Ausnahmen sind zwar immer möglich, aber Kinder brauchen ungeteilte Aufmerksamkeit.vaeter.nrw: „Jetzt pack doch mal das Handy weg!“ lautet der Titel Ihres aktuellen Buchs. Was genau reizt Kinder bzw. Väter an Smartphone, TV, Internet und Games? Reale Welt ade?Thomas Feibel: Pardon, aber Smartphone, TV, Internet und Games sind Teil der realen Welt und keine Gegensätze. Die Faszination ist schnell erklärt: Das Smartphone ist ein ungeheuer praktisches Gerät, das unfassbar viele nützliche Funktionen in sich bündelt. Kinder und Jugendliche nutzen das zum Spielen, Kommunizieren und zur Selbstdarstellung. Gerade in der Pubertät sind die letzten beiden Punkte enorm wichtig, weil dann das Smartphone zum nützlichen Werkzeug für ihre Ich-Findung wird. Und bei Erwachsenen? Väter können – genau wie Mütter auch – von überall und zu jeder Zeit beruflich erreichbar und handlungsfähig sein. Das ist ein totaler Gewinn. Leider verschiebt sich dadurch oft der Feierabend und wir haben alle die Balance im Umgang damit noch nicht gefunden. All diese Dinge sind ungeheure Zeitfresser, aber keine Realitätsflucht. Eher kann dies zu einer Flucht vor sich selbst ausarten, denn sich selbst auszuhalten ist keine einfache Sache. Das ergeht Erwachsenen so, aber auch Kindern.vaeter.nrw: Was ist die Kernaussage Ihres Buches?Thomas Feibel: Zum ersten Mal in der Geschichte der Medien verlangen Erwachsene etwas von ihren Kindern, was sie selbst nicht können: widerstehen. Es ist wichtig, immer wieder unsere Vorbildrolle zu hinterfragen, die eigene Haltung zu überprüfen, etwa ob wir unseren Kindern aus Langweile ein Tablet im Restaurant in die Hand drücken. Wichtig ist es auch, dass Kinder die Selbstregulation lernen. Das geht, indem sie vom reinen Konsumieren wie bei Spotify, Netflix oder YouTube zum Gestalten kommen. Das Buch zeigt dazu gute Apps und erklärt informativ und unterhaltsam, wie eine entspannte Erziehung gelingen kann. Es informiert, gibt Ratschläge und entlastet.vaeter.nrw: Wenn Sie heute Väter im Umgang mit der sich rasant entwickelnden digitalen Welt coachen, was ist Ihr Hauptanliegen?Thomas Feibel: Mehr Familienzeit und Quality Time. Der Flugmodus des Smartphones funktioniert nicht nur im Flugzeug. Und wenn wir tatsächlich durch Handys mehr Zeit sparen, wo ist denn dann diese Zeit? Ich denke, je digitaler diese Welt wird, desto wichtiger wird wieder das Analoge. Entsprechend sollte die Freizeitgestaltung mit Kindern aussehen. Einmal gemeinsam zelten bringt mehr, als zehn Mal zusammen Pokémon Go zu spielen.vaeter.nrw: Wie können Kinder, Väter, Familien die Neuen Medien zum Vorteil aller nutzen?Thomas Feibel: Vor allem mit Regeln. Für Kinder und Erwachsene. Am besten ist es, zusammen mit Kindern über Regeln zu sprechen und sie gemeinsam zu vereinbaren. Die Aufgabe der Väter ist es nicht nur Regeln aufzustellen, sondern sich auch um ihre Einhaltung zu kümmern. Das ist oft heikel und macht keinen Spaß. Aber ohne Kontrolle sind alle Regeln sinnlos. Natürlich werden Kinder immer wieder die Grenzen überschreiten und etwa kein Ende bei Spielen finden. Aber das machen sie nicht aus Provokation, sondern aus einem ganz einfachen Grund: weil sie Kinder sind.vaeter.nrw: Herr Feibel, herzlichen Dank für das Gespräch.

Sie möchten Ihr Medienwissen vertiefen?

Wer zu den angesprochenen Themen oder weiteren Fragen sein Wissen rund um Medien erweitern möchte, findet im Web ein umfassendes und teilweise mehrsprachiges Broschüren-Angebot: Die Landesanstalt für Medien Nordrhein-Westfalen (LfM NRW) stellt Vätern eine breit gefächerte Auswahl an Materialien zur Verfügung. Sortiert nach Themenfeldern, Medium oder Zielgruppe lassen sich die Veröffentlichungen gezielt durchsuchen. Etliche Broschüren sind neben der deutschen Fassung auch in arabischer, russischer oder türkischer Sprache erhältlich. Das Medienkompetenzportal NRW bietet eine thematisch sortierte Linksammlung zum kompetenten Umgang mit Medien an. Vorgestellt werden Internetseiten aus Bereichen wie Internet, Handy & Mobile Medien oder Spiele. Das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) stellt umfangreiche Informationsmaterialien in Sachen Medien für Väter (Eltern),  Kinder und Jugendliche bereit. Eine Themenauswahl: Empfehlungen und Einschätzungen zur Vielfalt von Computer- und Konsolenspielen, der einfache Einstieg in die Medienerziehung, Geflimmer im (Kinder-)Zimmer, Verherrlichung von Essstörungen im Internet etc. Einen übergreifenden Ansatz verfolgt die Clearingstelle Medienkompetenz der Deutschen Bischofskonferenz. Sie versammelt aktuell über 470 Besprechungen von frei verfügbaren Materialien zur Vermittlung von Medienkompetenz. Per Freitext-Suche, Schlagwort-Wolke oder über die Verweisliste finden Väter Broschüren, Vorträge, Lehrmaterialien und vieles mehr zu Grundlagen sowie aktuellen Themen in der Medienerziehung.   Thomas Feibel leitet das Büro für Kindermedien in Berlin und ist einer der führenden Journalisten zum Thema Kinder und Neue Medien. Für seine Arbeit zur Leseförderung und Vermittlung elektronischer Medien für Kinder und Jugendliche wurde er von Bibliothek & Information Deutschland (BID) mit der Karl-Preusker-Medaille ausgezeichnet. Zuletzt veröffentlichte er das Buch „Jetzt pack doch mal das Handy weg“.    

Cyber-Mobbing

Wie Väter ihrem betroffenen Kind helfen können

Wenn ein Kind online gemobbt wird oder es selbst zur Täterin bzw. zum Täter wird, braucht es meist die Hilfe von Erwachsenen, um sich aus der Situation befreien zu können. Erkennen Sie Anzeichen für Cyber-Mobbing bei Ihrem Kind und finden Sie einen umsichtigen Umgang damit.
Zu groß, zu klein, falsche Turnschuhmarke oder anders klingender Name – der Anlass für Mobbing unter Kindern und Jugendlichen ist meist nichtig. Beleidigungen auf dem Schulweg oder Rempeleien auf dem Pausenhof haben viele Kinder und Jugendliche schon miterlebt. Entsprechend ihrer heutigen Lebenswelten bahnt sich das Mobbing seinen Weg immer häufiger aus der „realen“ in die „virtuelle“ Welt: Von den Zwölf- bis 19-Jährigen geben laut der aktuellen JIM-Studie (Jugend, Information, (Multi-)Media) des Medienpädagogischen Forschungsverbunds Südwest (mpfs) 40 Prozent an, dass im eigenen Bekanntenkreis schon einmal jemand im Internet oder per Handy systematisch angegriffen wurde.

Was ist (Cyber-)Mobbing?

(Cyber-)Mobbing oder Bullying beschreibt das vorsätzliche, wiederholte Bedrohen, Beleidigen, Bloßstellen oder Belästigen anderer per Handy oder im Internet über einen längeren Zeitraum hinweg. Dies kann beispielsweise durch Drohanrufe, übergriffige Nachrichten in Chats oder durch die Verbreitung von (gefälschten) beschämenden Fotos oder Filmen in sozialen Netzwerken geschehen. Der Täter oder die Täterin (auch: „Bully“) sucht sich ein Opfer, das sich nicht oder nur schlecht gegen die Angriffe wehren kann. Dieses Machtungleichgewicht nutzt der Bully aus, um das Opfer einzuschüchtern und auszugrenzen. Die Attacken im digitalen Raum geschehen zwar oft anonym, gehen jedoch häufig mit Mobbing im „realen“ Leben einher, sodass das Opfer sehr häufig einen konkreten Verdacht hat, wer hinter den Übergriffen stehen könnte. Gerade bei Mobbing unter Kindern und Jugendlichen stammt der Bully meist aus dem näheren persönlichen Umfeld des Opfers, also z. B. der Schule, dem Sportverein oder der Nachbarschaft.

„Ist mein Kind betroffen?“ Anzeichen für (Cyber-)Mobbing

Wie Kinder im Einzelnen mit Problemen umgehen, unterscheidet sich oftmals stark voneinander. Mobbing kann deshalb viele verschiedene Reaktionen hervorrufen. Hellhörig sollten Sie beispielsweise werden, wenn Ihr Kind scheinbar grundlos sein Verhalten ändert: keine Lust auf Schule oder Hobby, auffälliger Leistungsabfall, starker Wunsch nach Rückzug und Allein-Sein. Auch körperliche Symptome wie anhaltende Müdigkeit, Schlaflosigkeit oder plötzlich auftretende Bauch- und Kopfschmerzen könnten ein Hinweis darauf sein, dass Ihr Kind gemobbt wird. Nutzt es außerdem seltener den Computer oder das Smartphone, schaltet es die Geräte aus, sobald Sie in die Nähe kommen oder ist es traurig, wütend und nachdenklich, nachdem es online war? Cyber-Mobbing ist unter anderem deshalb so tückisch, weil es sich – anders als Mobbing auf dem Schulweg oder Pausenhof – nicht räumlich oder zeitlich begrenzen lässt. Es verfolgt das Opfer bis in die eigenen vier Wände und das rund um die Uhr. Einen sicheren Rückzugsraum gibt es nicht mehr. 

Erste Hilfe: Konkrete Schritte gegen Cyber-Mobbing

Wenn sich bestätigt, dass Ihr Kind online gemobbt wird, sollten Sie schnell und mit Bedacht reagieren. Jeder Schritt sollte immer zuerst mit dem Kind abgesprochen werden und nur mit seiner Zustimmung erfolgen. Geben Sie Ihrem Kind das Gefühl, dass es mitbestimmen kann. Das erhöht seine Bereitschaft, sich mit dem Problem auseinanderzusetzen, sodass Mobbing in Zukunft keine Chance mehr hat.
  • Ruhig bleiben: Antworten Sie dem Täter oder der Täterin nicht mit ähnlichen Inhalten – Sie würden somit selbst zum Mobber werden und den Angreifenden in die Hände spielen.
  • Dokumentieren: Sammeln Sie alle Beweise zu Mobbing-Vorgängen gegen Ihr Kind. Das können Bilder, Nachrichten, Audio-Dateien und sonstige Inhalte sein. Denken Sie ggf. auch daran, Screenshots von Netzwerk-Postings oder Foreneinträgen zu machen und Chatverläufe zu speichern.
  • Blockieren, melden, löschen: Unterbinden Sie alle digitalen Kontaktmöglichkeiten durch die Mobbenden zu Ihrem Kind. Dies bedeutet, entsprechende Kontakte in sozialen Netzwerken, auf Online-Plattformen usw. zu blockieren. Schlimme Angriffe sollten den Website-Betreibern gemeldet werden, verbunden mit der Bitte um Löschung der entsprechenden Inhalte und Sperrung des mobbenden Mitglieds. Anleitungen zum Vorgehen für einige bekannte Dienste finden Sie bei der Initiative "Klicksafe".

Wie Väter ihr Kind unterstützen können

Ob Ihr Kind gemobbt wird oder andere mobbt – stehen Sie ihm bei und bieten Sie sich in jedem Fall als verständnisvoller Gesprächspartner an. Zeigen Sie Ihre Sorge und vermitteln Sie Ihrem Kind, dass Sie für es da sind, unabhängig davon, was passiert sein mag. Je jünger Ihr Kind ist, desto dringender benötigt es die Hilfe eines Erwachsenen, um sich dem Problem zu stellen und einen Ausweg aus der Situation zu finden. Als Gesprächseinstieg können eventuell eigene Erfahrungen mit Beleidigungen oder Ablehnung dienen. Sprechen Sie mit Ihrem Kind darüber, was die Gemeinheiten bei ihm selbst bzw. dem gemobbten Kind auslösen und bieten Sie ihm eine veränderte Sicht auf das Thema an. Häufig fehlt es betroffenen Kindern an Selbstbewusstsein und Konfliktfähigkeit. Vielleicht finden Sie gemeinsam mit Ihrem Kind eine verantwortungsvolle Aufgabe, die ihm Freude, Stolz und Selbstvertrauen schenkt. Für ein gemobbtes Kind ist es besonders wichtig, dass Sie ihm helfen, sich frei von eventuellen Schuldgefühlen zu machen. Es trägt keine Verantwortung dafür, dass sich ein anderes Kind auf seine Kosten falsch verhalten hat.

Ergänzende Hilfen für Väter und Kinder

Die Auslöser von Cyber-Mobbing-Attacken liegen fast immer in der „realen“ Welt – und lassen sich auch nur dort lösen. Deshalb ist es wichtig, gemeinsam mit dem Kind nach den zugrunde liegenden Konflikten zu suchen. Dabei kann es sinnvoll sein, weitere Ansprechpartner aus dem entsprechenden Lebensumfeld ins Vertrauen zu ziehen, also beispielsweise Beschäftigte der Schule, des Fußballverein oder der Nachbarschaft. Gerade Lehrkräfte sind heutzutage oft umfassend geschult im Umgang mit Mobbing, finden die meisten Vorfälle doch nach wie vor unter Schülerinnen und Schülern statt. Bei besonders schwerwiegenden Fällen oder strafrechtlich relevanten Verstößen kann auch in Erwägung gezogen werden, die Polizei einzuschalten. (Hinweise zu Straftatbeständen auf dem Portal "Polizei für dich".) Weitere Anlaufstellen und Tipps:

Medienkompetenz – Was steckt dahinter?

Ihre Fähigkeiten als Vater sind gefragt

Die Neuen Medien fordern uns regelmäßig heraus, immer wieder Neuland zu betreten und weiter zu lernen. Kindern fällt es meist überraschend leicht, technische Geräte intuitiv zu bedienen; sie finden oftmals auch einen schnelleren Zugang zu neuen Spielen, Diensten oder Programmen. Sind sie also „bessere“ Mediennutzer als ihre Väter? Medienkompetenz umfasst jedoch viel mehr als technische Fertigkeiten. Welche Rolle spielen Sie als Vater in der Vermittlung dieser Kompetenzen und wo können Sie sich informieren?
Die Medienlandschaft entwickelt sich ständig weiter, Trends, Technologien oder Geräte kommen und gehen. Väter suchen oftmals nach Lösungen, wie sie ihre Kinder sicher durch das tägliche Abenteuer „Medien“ begleiten können.  Wie lässt sich Kindern ein langfristig guter, sinnvoller und  verantwortungsbewusster Umgang mit Medien vermitteln? Der Schlüssel, um dieses Ziel zu erreichen, ist Medienkompetenz. Das heißt:  Medien zu kennen, kritisch zu hinterfragen, sie bewusst einzusetzen, technisch bedienen und inhaltlich erfassen zu können sowie eigene Ideen kreativ umzusetzen. Im Zuge der Digitalisierung unserer Gesellschaft wird diese Fähigkeit für Kinder, Heranwachsende genauso wie für ihre Eltern immer wichtiger.

Von und mit Medien lernen

Spricht man von Medien, so sind sowohl Zeitschriften, Bücher, Hörfunk, Film und Fernsehen wie auch die Neuen Medien, die einen Zugang zum Internet bereitstellen und Interaktivität ermöglichen, gemeint. Vom ersten Bilderbuch bis hin zu Tablet, Computer oder Smartphone lernen Kinder und Erwachsene mit und von Medien. Das Berufs- und Sozialleben ist durch ihre technischen, wirtschaftlichen und kommunikativen Möglichkeiten geprägt. Medien durchdringen inzwischen alle Lebensbereiche, auch die von Kindern und Jugendlichen und sind damit wichtige Kanäle für Bildung und Meinungsbildung. Doch stellt sich allein durch die Nutzung von Medien auch automatisch ein kompetenter Umgang ein?

Was ist Medienkompetenz?

Der Begriff Medienkompetenz wurde durch den Erziehungswissenschaftler und Medienpädagogen Professor Dr. Dieter Baacke (1934 – 1999) geprägt. Er unterteilte das Thema in vier Dimensionen: Medienkritik, Medienkunde, Mediennutzung und Mediengestaltung. Diese Teilkompetenzen sind auch in der heutigen medienpädagogischen Debatte von zentraler Bedeutung. Baacke ging es weniger darum, was die Medien mit den Menschen machen, sondern vielmehr, wie sie die Medien kompetent nutzen können.
  • Medienkritik ist laut Baacke nicht das „Meckern über Medien“, sondern die Fähigkeit zu entscheiden und zu unterscheiden, für welchen konkreten Zweck welches Medium bzw. welche Quelle jeweils am besten geeignet ist.
  • Medienkunde umfasst das Wissen über heutige Medien und Mediensysteme, etwa über journalistische Arbeitsweisen oder Soziale Netzwerke, sowie die Kenntnis von Fachbegriffen wie Pay TV oder Emojis. Auch praktische Fähigkeiten, die beispielsweise notwendig sind, um neue Geräte zu bedienen, werden hierzu gezählt.
  • Mediennutzung beschreibt zum einen die Fähigkeit zum aktiven Medienkonsum, also z. B. Fernsehen schauen oder ein Buch lesen, sowie zum anderen zu interaktiven Handlungsmöglichkeiten, etwa die eigene Video- oder Podcast-Produktion zu erstellen.
  • Mediengestaltung bedeutet, innovative Veränderungen und Entwicklungen der Medienlandschaft voranzutreiben und sich mit neuen Ideen gestaltend einzubringen.

Medienkompetenz als Bildungsaufgabe

Auch die Politik hat erkannt: Die Förderung von Medienkompetenz, die sowohl traditionelle als auch digitale Medien umfasst, ist eine der wichtigsten Bildungsaufgaben unserer Zeit. Die Initiative „Medienpass NRW“ unterstützt Erziehende und Lehrkräfte dabei, Kindern und Jugendlichen einen sicheren, kreativen und verantwortungsvollen Umgang mit Medien zu vermitteln. Wesentliche Bestandteile des Konzepts sind der aktuelle Medienkompetenzrahmen 2017 für digitale Medien, der zwischen sechs Kompetenzbereichen mit 24 Teilbereichen differenziert, ein Lehrplankompass sowie ein Medienpass für Schülerinnen und Schüler. Der Medienkompetenzrahmen NRW bildet den verbindlichen Orientierungsrahmen für die Weiterentwicklung des schulischen Medienkonzepts, das alle Schulen in NRW bis spätestens 2021 erstellen sollen. Der Landschaftsverband Rheinland,  Zentrum für Medien und Bildung, setzt mit diesem Angebot die bundesweiten Bildungsstandards in Nordrhein-Westfalen (NRW) um. Das Projekt wird von der Landesregierung NRW, der Landesanstalt für Medien NRW und der Medienberatung NRW unterstützt.

Väter als Kompetenzvermittler

Väter (Eltern) sind wichtige Vorbilder, wenn es um den Umgang mit Medien geht. Von Anfang an gut begleitet, entwickeln Kinder langfristig ein sicheres Gespür und kritisches Verständnis für vertrauenswürdige Informationen, altersentsprechende Inhalte und gute Umgangsformen in der digitalen Kommunikation. Gut genutzt bieten Medien die Chance, eigenständig zu lernen und kreativ zu gestalten. Übernehmen Sie eine aktive Rolle und überstützen Sie Ihr Kind um Umgang mit Medien. In welchen Themen sind Sie fit? In welchen Bereichen lohnt es sich zusätzliches Wissen aufzubauen,  um es altersgerecht an Ihr Kind weitergeben zu können? Viele Fachleute haben sich mit dem Thema Medienkompetenz befasst. Profitieren Sie von dem umfangreichen Wissensschatz:

Internetguide für Eltern

Die Expertinnen und Experten des Portals Elternguide.online haben ein spannendes Angebot geschaffen, um Eltern bei der Medienerziehung ihrer Kinder unterstützend und beratend zur Seite zu stehen. Mit Hilfe einer Guided Tour lassen sich Themen nach Alter, Lebensphase, Medienwelten und Medien in der Familie zusammenstellen. Schnell und zielgerichtet ist alles Wissenswerte, was zu Ihnen und ihrer Familiensituation passt, zu finden. Der Elternguide.online bietet Informationen über die sichere Mediennutzung, empfohlene Angebote und Möglichkeiten für den Jugendschutz. Eltern erfahren, welche Rolle sie bei der Medienerziehung ihrer Kinder spielen und welchen Einfluss Medien auf die Entwicklung von Kindern und Jugendlichen haben. Das Angebot ist ein Kooperationsprojekt von: Unterstützt wird das Angebot von Facebook. Die einzelnen Projektbeiteiligten stellen auf ihren Webseiten weitere Informationen zum Thema Medienkompetenz zur Verfügung.

Das Internet-ABC für Eltern

Aktuelle Informationen, Spieletipps, Lernsoftware, einen Mediennutzungsvertrag und vieles mehr finden interessierte Väter auf dem Portal Internet-ABC. Im Bereich "Familie & Medien" bietet das Portal hilfreiches Basiswissen, um sich im Internet gut zurechtzufinden und um Kindern zeigen zu können, wie's geht. Von A – Z: Ein Lexikon hält die wichtigsten Begriffe, die man rund um das Internet braucht und kennen sollte, bereit. Das mehrfach ausgezeichnete Portal ist ein Angebot des Internet-ABC e.V., der Landesanstalt für Medien NRW.

Intitiative Eltern+Medien

Gemeinsam mit Schule, Kita oder Elternvereinen können Eltern wichtige Impulse bei der Vermittlung von Medienwissen setzen und somit verlässliche und kompetente Ansprechpartner für Kinder und Jugendliche sein. Die Initiative Eltern+Medien unterstützt Institutionen, Elternvereine und andere Initiativen in Nordrhein-Westfalen bei der Planung und Organisation von Informationsveranstaltungen zu Fragen der Mediennutzung und stellt kostenlos Referenten bzw. Referentinnen zur Verfügung. Mit der Durchführung der Initiative Eltern+Medien wurde das Grimme-Institut beauftragt.

Das Medienkompetenzportal NRW

Mit dem Medienkompetenzportal NRW leistet die Landesanstalt für Medien NRW einen Beitrag dazu, bestehende Angebote zu vernetzen und auffindbar zu machen. Dadurch soll die Förderung von Medienkompetenz auf breiter Ebene angestoßen bzw. ausgebaut werden. Interessierte finden zahlreiche Angebote, Projekte und Initiativen in NRW zur Förderung von Medienkompetenz im "Medienpädagogischen Atlas NRW". Grundlagen- und Praxiswissen sowie Dossiers zu Themen wie Informationskompetenz, Medien und Sprachbildung, TV-Formate etc. runden das Angebot ab.

Medienkompetenz-Datenbank der Bundeszentrale für politische Bildung

Die Medienkompetenz-Datenbank bietet einen Überblick über die Vielfalt an länderübergreifenden, überregionalen und regionalen Angeboten zur Förderung der Medienkompetenz für Kinder, Jugendliche und Erwachsene. Es ist eine systematische Sammlung von nachhaltigen institutionalisierten nicht kommerziellen Medienangeboten, deren erklärtes Ziel es ist, Medienkompetenz als Kernkompetenz zu fördern. vaeter.nrw wünscht Vätern und Kindern viel Freude, Kreativität und tolle Lernerlebnisse beim kompetenten Umgang mit Medien!  

Quizzen und Wissen

Internetwissen für Groß und Klein

Kann man mich über das Smartphone orten? Was ist die GEMA? Welchen Internetseiten kann ich trauen? Stimmt es, dass ich über die Computerkamera heimlich beobachtet werden kann? Im Quiz können Väter und Kinder gemeinsam ihr Wissen rund ums Internet testen.
Nutzen Sie einen spielerischen Ansatz, um mit Ihrem Kind über Medienthemen ins Gespräch zu kommen: Der Surfschein des Internet-ABC macht Kinder im Grundschulalter fit fürs Internet. Die Entdeckerfreude wird bei diesem Quiz genauso angeregt, wie der Ehrgeiz, die Führerscheinprüfung für das Web zu bestehen und die Surfschein-Urkunde zu erwerben. Besonders viel Spaß macht es, das Quiz gemeinsam zu lösen. Beantworten Sie knifflige Fragen aus den vier Themenbereichen „Surfen und Internet“, „Achtung, Gefahren“, „Lesen, Hören, Sehen“ und „Mitreden und Mitmachen“ und erklären Sie sich gegenseitig, warum Sie sich für die jeweilige Antwortmöglichkeit entschieden haben. Wahrscheinlich werden Sie einiges voneinander lernen. Nach dem erfolgreich absolvierten Quiz haben Sie ein gemeinsames Hintergrundwissen zu Begriffen wie „Upload“, „Browser“, „Server“, „Link“„ etc. Super! Sie und Ihr Kind haben jetzt eine gemeinsame Grundlage für weitere Gespräche und Diskussionen über Medienthemen geschaffen. Wenn Sie und Ihr Kind zu manchen Fragen noch mehr wissen möchten oder den Surfschein im ersten Anlauf nicht bestanden haben, besuchen Sie auf der Website die passenden Lernmodule zu den vier verschiedenen Themenbereichen und surfen Sie sich schlau.

Mit Dennis durch die digitale Datenwelt (ab Mittelstufe)

Auch „Dennis Digital“ stellt in seinem Quiz einige spannende Fragen, die sich an Schülerinnen und Schüler der Mittelstufe richten. Könnten Sie beispielsweise Ihrem Kind erklären, was Cookies sind oder der Zwischenspeicher im Internet? Welche Interessen verfolgen verschiedene Internetanbieter? Machen Sie gemeinsam den Test und finden Sie heraus, bei welchen Fragen vielleicht noch Nachholbedarf besteht. Wenn Sie mit Ihrem Sohn oder Ihrer Tochter weiteren Geheimnissen der Datenwelt auf die Schliche kommen möchten, klicken Sie einfach weiter: Dennis Horn, Journalist für Hörfunk und Fernsehen, klärt über Risiken und Gefahren im Umgang mit Digitalen Medien auf. In der WDR-Sendereihe "Dennis Digital" geht der Multimedia-Experte den Fragen von Jugendlichen rund ums Internet auf den Grund, wie zum Beispiel: Wieso kann Facebook Freundschaften vorhersagen? Wie schütze ich mich vor Passwortklau? Und was ist Personalisierung? Im Gespräch mit Informatikern und Medienfachleuten findet der Reporter Dinge heraus, die Väter und ihre Kinder bislang vielleicht noch nicht wussten. Durch anschauliche Beispiele und Selbstversuche werden komplizierte Zusammenhänge einfach erklärt.  

Lesen, leihen, lernen

Bibliotheken in NRW: der Weg in die digitale Zukunft

Ein kleiner Junge mit Bilderbuch sitzt versunken in der Leseecke. Kinder mit Kopfhörern tippen konzentriert auf einem Tablet und komponieren eigene Musikstücke. Jugendliche erobern in der Gaming Area neue Spielwelten. Väter mit klobigen Brillen entdecken mittels „Virtual Reality“ Museen auf der ganzen Welt – willkommen in der Bibliothek von heute!
Bücher, Zeitschriften und Zeitungen sind Schnee von gestern? Nein. Die klassischen Medien in Druckform bestimmen auch heute das Bild der Bibliotheken in Nordrhein-Westfalen (NRW) und versorgen große und kleine „Bücherwürmer“ zuverlässig mit Lesefutter. CDs und DVDs für Musik- und Filmbegeisterte ergänzen das Angebot. Neu ist: Zunehmend hält digitale Technik Einzug in die Büchereien. Kostenlose WLAN-Nutzung, Rechercheplätze mit Internetanschluss oder digitale Geräte wie E-Book-Reader und Lerncomputer sind bereits vielerorts verfügbar. Kurse rund um neue Technologien und innovative Medienformen laden Neugierige alle Altersstufen zum gemeinsamen Lernen und Ausprobieren ein. Das besondere Plus: Fast alle Angebote sind kostenlos. Sie möchten die vielfältigen Möglichkeiten mit Ihrem Sohn oder Ihrer Tochter ausprobieren? vaeter.nrw stellt einige Medienerlebnisse der Bibliotheken in NRW für Väter und Kinder vor. Schnuppern erwünscht: Die Kölner Stadtbibliotheken führen im Rahmen der "Digitalen Werkstatt" Neugierige in Themen wie Social Media, Fotobearbeitung oder Online-Recherche ein. Wer Lust hat, Neuland zu betreten, kann Musik am Tablet programmieren, 3D-Druck ausprobieren oder sich im Blog-Schreiben versuchen. In der Bibliothek Witten kommen alle auf ihre Kosten: Mädchen und Jungen bis zwölf Jahre können die Kinderbibliothek vom Bilderbuch über Erstlesebücher, Comics und Hörstation bis hin zu elektronischen Lesestiften Schritt für Schritt erobern. Veranstaltungen wie das Bilderbuchkino, der „Club der Lesezwerge“ und „Lauschen mit allen Sinnen“ nimmt die Jüngeren mit auf Leseabenteuer aller Art. Während sich die Kinder ihren Medienabenteuern widmen, haben Väter die Möglichkeit, in Ratgebern rund um Erziehungsfragen zu stöbern. Ab 13 Jahren wird die Jugendbibliothek zum Treffpunkt rund um Jugendbücher, Filme und Konsolenspiele. Wer seine Medienkenntnisse vertiefen möchte, kann an den regelmäßig stattfindenden Workshops teilnehmen. Themen sind unter anderem die visuelle Programmiersprache und -umgebung „Scratch“, On- und Offline-Spiele oder ein Science Slam (wissenschaftliches Kurzvortragsturnier), bei dem Schülerinnen und Schülern ihre Facharbeiten aus verschiedenen MINT-Fächern (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik) vorstellen. Multimedia in der Stadtbücherei Münster: Während Papa die Möglichkeit hat, sich in die Urlaubsplanung mittels Reise-App einzuarbeiten, die E-Learning-Plattform für Fremdsprachen kennenzulernen oder die Gaming-Sprechstunde besucht, können sich die Kinder bei digital-analogen (Lern-)Spielen mit dem Tablet vergnügen, Stop-Motion-Trickfilme drehen oder spannenden Geschichten in der Erzählstunde lauschen. Die Stadtbibliothek Paderborn verknüpft mit ihren vielfältigen Angeboten die analoge Bücherwelt mit dem digitalen Datenkosmos. Väter und ältere Kinder können hier verschiedenste digitale Geräte ausprobieren: Luftaufnahmen mit der Drohne, Musikerlebnisse mit dem Digitalpiano oder 360-Grad-Fotos mit der Panono-Kamera – Langeweile ausgeschlossen! Für weitere Spannung sorgt auch das abwechslungsreiche Veranstaltungsprogramm: Kinder und Jugendliche können sich z. B. in den Leseclubs treffen, erproben in Kreativworkshops die Kniffe der Buchfaltkunst „Bookogami“ oder stellen sich im gemeinsamen Rollenspiel einer „Escape Game“-Herausforderung – wer löst das Rätsel, sodass sich die Tür des Raums öffnet?

300 Orte für Medienbegeisterte

Haben Sie Lust bekommen, selbst in die verschiedensten Medienwelten einzutauchen? Gehen Sie auf Entdeckertour und lernen Sie Ihre Bibliothek vor Ort neu kennen. Die vorgestellten Angebote sind nur ein kleiner Ausschnitt dessen, was die über 300 Bibliotheken und Büchereien in NRW zu bieten haben. Dank der langfristigen Förderung durch die Landesregierung schreitet die Digitalisierung im öffentlichen Raum voran. Profitieren Sie vom Wandel vieler Bibliotheken, die sich immer häufiger von der „Ausleihhalle“ zu offenen Treffpunkten für Medienbegeisterte, Wissbegierige und Unterhaltungssuchende entwickeln.  

„Papa, ich will ein Handy!“

Kinder und Mobiltelefone

Klein, handlich, überall dabei – die Rede ist vom Mobiltelefon. Als Multifunktionswerkzeug erleichtert es das Elternleben auf vielfältige Weise und ist in fast allen Familien mittlerweile fester Bestandteil des Alltags. Keine Überraschung also, dass Kinder sich immer früher ein eigenes Mobiltelefon wünschen. Väter stehen vor der Frage: Wann ist der richtige Zeitpunkt dafür?
Kinder wachsen heute ganz selbstverständlich mit Mobiltelefonen, also Handys und Smartphones, auf. Das herkömmliche Handy mit seinen beschränkten Nutzungsmöglichkeiten spielt dabei kaum noch eine Rolle – Smartphones haben sich durchgesetzt und sind auch bereits für kleinere Kinder faszinierende „Wunderkästchen“. Gemeinsam Familienfotos anschauen, Tierpuzzles zusammensetzen, Videotelefonie mit den Großeltern oder die Lieblingssendung gucken – wann hat Ihr Kind zum ersten Mal Ihr Gerät in der Hand gehabt? Es ist meist nur eine Frage der Zeit, bis der Nachwuchs ein eigenes Mobiltelefon haben möchte. Aber vielleicht haben Sie als Vater auch den Wunsch, Ihr Kind unterwegs erreichen zu können und möchten selbst, dass es ein Mobiltelefon besitzt.

Papa weiß Bescheid

Nutzen Sie das Praxiswissen, das Ihnen als Vater innerhalb der Familie laut FIM-Studie 2016 (Familie, Interaktion, Medien) des Medienpädagogischen Forschungsverbunds Südwest (mpfs) zugeschrieben wird: Nach Selbsteinschätzung der Eltern in Deutschland sind gerade Väter Experten im Umgang mit Handys und Smartphones. Dementsprechend sind Sie ein wichtiger Ansprechpartner, wenn es darum geht, das erste eigene Gerät für Ihr Kind auszuwählen. Gut vorbereitet können Sie der Diskussion mit Ihrem Kind zum Thema „Mein erstes eigenes Mobiltelefon“ gelassen entgegenblicken.

Handy oder Smartphone: Auf die Bedarfe kommt es an

Entscheiden Sie gemeinsam, wofür das Gerät tatsächlich genutzt werden soll. Laut JIM-Studie 2017 nutzen Kinder bis zwölf Jahren ihr Mobiltelefon vor allem zum Schreiben von Nachrichten und zum Telefonieren mit den Eltern. Für Jugendliche spielt neben Kommunikationsdiensten die Unterhaltung eine besonders wichtige Rolle. Musik hören, Videos anschauen, Online-Spiele, im Internet surfen sowie Fotos und Videos selbst erstellen steht bei den Teenagern hoch im Kurs – und setzt aus technischer Sicht ein Smartphone voraus.

Empfehlungen von Fachleuten

Bei der Altersfrage zur Anschaffung eines Smartphones sind die Fachleute unterschiedlicher Meinung. Gregory Grund, Medienpädagoge im Rahmen des bundesweiten Mentorenprogramms „Digitale Helden“ nimmt weniger das tatsächliche Alter des Kindes in den Blick, sondern legt den Schwerpunkt auf die Bereitschaft der Eltern, die Medienerlebnisse ihres Kindes eng zu begleiten und sich bei Bedarf auch die Zeit zu nehmen, darüber zu sprechen. Generell gilt: Je jünger das Kind, desto einfacher sollte die Handhabung sein. Für Kinder im Grundschulalter reicht oft ein Handy ohne Internetzugang allein für Telefonate und SMS-Versand. Die Geräte sind im Vergleich zu Smartphones außerdem recht robust und günstiger in der Anschaffung, sodass ein möglicher Schaden oder Verlust besser zu verkraften ist. Damit wiegt die Verantwortungslast für das Mobiltelefon auch nicht ganz so schwer auf den Schultern des Kindes.

Weitere Fragen klären

Neben dem Alter spielen auch weitere Themen wie Kosten, Tarifwahl, Datenschutz oder Sicherheitseinstellungen eine wichtige Rolle. Die Webseiten klicksafe und SCHAU HIN! Was Dein Kind mit Medien macht haben jeweils einen umfangreichen Frage-Antwort-Katalog zusammengestellt, der interessierten Vätern bei der Entscheidung als Leitlinie dienen kann. Wenn alle Fragen gemeinsam geklärt sind und Sie feststellen, dass Ihr Kind mit den Möglichkeiten des Mobiltelefons gut umgehen kann, dann kann Ihr Kind fit für das erste eigene Gerät sein.  

Nutzung regeln

Besprechen Sie mit Ihrem Kind auch, wann, in welchem Umfang und wofür es das Mobiltelefon nutzen darf. Sie können z. B. vereinbaren, dass das Gerät in bestimmten Situationen wie beim Essen, bei den Hausaufgaben oder vor dem Schlafengehen Sendepause hat und an einen festen Platz gelegt oder bei den Eltern abgegeben wird. Seien Sie sich dabei Ihrer Vorbildfunktion bewusst und zeigen Sie Ihrem Kind, dass es eine spannende Welt auch jenseits der digitalen Medien gibt. Eine praktische Hilfe, um sich in der Familie auf verbindlich geltende Regeln zur Nutzung zu einigen, ist der Mediennutzungsvertrag. Eltern und Kind setzen gemeinsam aus einzelnen Bausteinen einen altersgerechten „Vertrag“ auf, der Verpflichtungen für beide Seiten enthält und klare Regeln festhält. Der Vertrag verschafft allen einen sicheren Rahmen, stärkt das Verantwortungsbewusstsein und kann im Streitfall zur Klärung herangezogen werden.

Hintergrundwissen

Im Alter von sechs bis 13 Jahren nennt laut KIM-Studie 2016 (Kindheit, Internet, Medien; mpfs) bereits jedes zweite Kind ein Handy oder Smartphone sein Eigen (51 Prozent), die Älteren bis 19 Jahre verfügen nahezu alle über ein eigenes Smartphone (97 Prozent), zeigt die JIM-Studie 2017 (Jugend, Interaktion, (Multi-)Media; mpfs). Die Erhebung „Familie im Digitalzeitalter“ (2017) im Auftrag des Ministeriums für Kinder, Familie, Flüchtlinge und Integration des Landes Nordrhein-Westfalen (MKFFI NRW) macht deutlich, dass der Besitz eines Smartphones bereits ab dem Wechsel in eine weiterführende Schule die Regel ist: 73 Prozent der Kinder zwischen zehn und zwölf Jahren sind mit einem eigenen Gerät ausgestattet, in der Altersgruppe der 13- bis 17-Jährigen sind es 94 Prozent.    

Denkanstöße zur Digitalisierung

Broschüre „leben – lieben – liken“ beleuchtet die Folgen des digitalen Wandels für Familien

„Ich glaube an das Pferd. Das Automobil ist nur eine vorübergehende Erscheinung“, sprach der letzte deutsche Kaiser Wilhelm II. aus voller Überzeugung – und lag damit genauso falsch wie manche Fachleute, die einst empfahlen, das Internet einfach zu ignorieren. Längst ist die Digitalisierung in unserem Alltag angekommen und verändert die Gesellschaft. Welche neuen Herausforderungen sich speziell Familien dadurch stellen und wie diese gemeistert werden können, erörtert die Broschüre „leben – lieben – liken“ der Evangelischen Arbeitsgemeinschaft Familie Nordrhein-Westfalen (eaf-nrw).
„Nicht mitmachen ist auch keine Lösung“, stellt Autor Remi Stork, Mitglied der Geschäftsführung der eaf-nrw, einleitend fest und plädiert für eine sorgfältige Auseinandersetzung mit den Chancen und Risiken von Digitalisierung in den persönlich relevanten Lebensbereichen. Er ermuntert Eltern und pädagogische Fachkräfte dazu, den neu gewonnenen Möglichkeiten – zum Beispiel für Kommunikation und Bildung – gegenüber aufgeschlossen zu sein und die Begeisterung der Kinder und Jugendlichen positiv zu nutzen. Es sei „erfolgversprechender […], mit diesen Kräften zu segeln“ anstatt sie kontrollieren zu wollen.

Digitalisierung wirft Fragen auf

Familien können täglich erleben, wie der Einzug von digitaler Technik in nahezu alle Lebensbereiche ihren Alltag verändert. Dadurch entstehen viele Fragen: Wollen oder müssen Eltern über mobile Nachrichtendienste ständig und überall für ihre Kinder erreichbar sein, um deren Bedürfnisse und Erwartungen umgehend erfüllen zu können? Wie gestaltet sich im „Homeoffice“ die Abgrenzung zwischen Arbeits- und Familienzeit? Dürfen Eltern Fotos ihrer Kinder einfach online stellen? Medienkompetenz wird in Anbetracht der Vielzahl von neuen technischen Geräten, Programmen oder Plattformen zur gemeinsamen Herausforderung für Eltern und Kinder: Wer lernt was von wem?

Anregungen aufgreifen und Vorbild werden

Erfahrene Fachleute greifen in der Broschüre diese und viele weitere Fragen auf und beleuchten Themen wie Kommunikation, Identität, Konfliktbearbeitung, Vereinbarkeit von Familie und Beruf, Bildung, Inklusion oder Datenschutz. Ein wichtiger übergreifender Aspekt dabei: Kinder und Jugendliche haben auch im digitalen Raum das Anrecht auf selbstbestimmtes Handeln und Privatsphäre, benötigen jedoch eine altersangemessene Begleitung. Erwachsene können mit einer klaren Haltung zu Umfang und Grenzen der Nutzung von digitalen Angeboten gute Vorbilder sein. Dafür ist es empfehlenswert, sich bewusst mit den vielfältigen Auswirkungen von Digitalisierung auseinanderzusetzen. Als Sammlung wertvoller Denkanstöße zum Thema kann „leben – lieben – liken“ eine hilfreiche Ausgangsbasis sein. Die Evangelische Arbeitsgemeinschaft Familie Nordrhein-Westfalen (eaf-nrw) ist der familienpolitische Landesverband der Evangelischen Kirchen im Rheinland, in Westfalen und in Lippe für NRW. Die eaf-nrw versteht sich als fachkompetentes, interdisziplinäres Netzwerk in familienrelevanten Fragen und setzt sich im gesellschaftspolitischen und kirchlichen Raum für die Anliegen und Bedürfnisse von Familien ein.

Minister Pinkwart eröffnet den gamescom congress in Köln

Pinkwart: Gamesbranche ist wichtiger Motor der Digitalisierung

Wirtschafts- und Digitalminister Prof. Dr. Andreas Pinkwart hat für die Landesregierung den gamescom congress 2017 eröffnet. Beim bundesweit größten Kongress für digitale Spiele diskutieren mehr als 70 Vertreter aus Wirtschaft, Wissenschaft, Gesellschaft, Politik, Kultur und der Gamesbranche.
Das Ministerium für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie teilt mit: Wirtschafts- und Digitalminister Prof. Dr. Andreas Pinkwart hat für die Landesregierung den gamescom congress 2017 eröffnet. Beim bundesweit größten Kongress für digitale Spiele diskutieren mehr als 70 Vertreter aus Wirtschaft, Wissenschaft, Gesellschaft, Politik, Kultur und der Gamesbranche. In verschiedenen Panels werden unter anderem das Potenzial von eSports am Breitensport, die Anforderungen an einen neuen Rundfunkstaatsvertrag oder der Einfluss von Games in der Journalistenausbildung thematisiert.   Minister Pinkwart sagte: „NRW ist international hervorragend vernetzt und hat die Digitalisierung fest im Blick. Sie verändert unser Leben, krempelt bestehende Geschäftsmodelle um und schafft neue. Dabei spielt die wachsende Start-up-Szene in der Gamesbranche eine große Rolle. Der gamescom congress bietet die beste Gelegenheit, darüber zu diskutieren und sich mit vielen Akteuren auszutauschen.“   Der gamescom congress 2017 findet unter dem Motto „Mehr als Spiele“ im Rahmen der europäischen Leitmesse für digitale Spielkultur gamescom in der Koelnmesse statt. Computer- und Videospiele tragen wesentlich zur Medienvielfalt in Nordrhein-Westfalen bei. Große internationale Publisher, eine starke Entwicklerszene und ein vielfältiges Ausbildungsangebot bilden einen stabilen Grundstein für nachhaltiges Wachstum.   Minister Pinkwart: „Die Computer- und Videospielbranche hat ihren festen Platz am Medienstandort Nordrhein-Westfalen und im Alltag der Menschen: Ob in der Schule, im Supermarkt, auf dem Smartphone oder Smart TV.“   Der Kongress wird von der Koelnmesse GmbH und dem Bundesverband Interaktive Unterhaltungssoftware e. V. veranstaltet und vom Minister für Bundes- und Europaangelegenheiten, Internationales und Medien und der Stadt Köln gefördert. Weitere Informationen zu Programm und Rednern auf www.gamescom-congress.de.   Quelle: Ministerium für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen

Minister Stamp eröffnet Jugendforum NRW im Rahmen der gamescom: Basisarbeit für die Demokratie

Jugendminister Joachim Stamp hat das 12. Jugendforum NRW im Rahmen der Spielemesse gamescom eröffnet. Im Mittelpunkt stehen in diesem Jahr die inszenierte Realität und der damit verbundene kritische Umgang mit Informationen.
22.08.2017
Das Ministerium für Kinder, Familie, Flüchtlinge und Integration teilt mit: Jugendminister Joachim Stamp hat das 12. Jugendforum NRW im Rahmen der Spielemesse gamescom eröffnet. Im Mittelpunkt stehen in diesem Jahr die inszenierte Realität und der damit verbundene kritische Umgang mit Informationen. Das Jugendforum bietet hierzu vielfältige Mitmachangebote für jugendliche Gamerinnen und Gamer. Daneben können sich Kinder, Jugendliche sowie Eltern und pädagogische Fachkräfte über aktuelle Trends der Jugendmedienkultur austauschen.   „Mit dem Jugendforum NRW besteht seit vielen Jahren ein großartiges Angebot im Rahmen der gamescom, das den Spaß am Spielen mit An-geboten der Jugendmedienarbeit verbindet. Es ist gut, dass in diesem Jahr das Thema ‚Inszenierte Realität‘ im Mittelpunkt steht. Mit Virtual Reality, Fake News oder digitalen Filterblasen ist unsere reale Welt mit der digitalen Welt sehr verbunden. Die Angebote der außerschulischen Medienbildung tragen dazu bei, dass Jugendliche lernen, neue Medientechniken und Medieninhalte reflektiert zu nutzen und zu beurteilen. Die Medienpädagogik leistet dabei eine unverzichtbare Basisarbeit für eine gut funktionierende, starke Demokratie“, erklärte Minister Stamp, der gleichzeitig Schirmherr des Jugendforums NRW ist.   An mehr als zehn Ständen stellen medienpädagogische Institutionen aus Nordrhein-Westfalen ihre Arbeit vor und bieten Gelegenheit, Fragen rund um das Thema digitale Spiele und Medienerziehung zu stellen. Zum Schwerpunkt „Inszenierte Realität“ gibt es unter anderem eine Anleitung für einen Online-Faktencheck und eine spielerische Auseinandersetzung mit den Tricks der Bildbearbeitung. Einzelne Stände werden durch ein Escape Game verbunden.   Medial begleitet wird das Jugendforum NRW von einer Jugendredaktion, die aus rund 30 jungen Journalistinnen und Journalisten zwischen 14 und 20 Jahren besteht. Sie können in dem Medienprojekt, das vom Land Nordrhein-Westfalen gefördert wird, professionelle Kommunikations- und Öffentlichkeitsarbeit in der Praxis erleben und ausprobieren.   Bis zum Ende der gamescom am 26. August 2017 kann das Jugendforum NRW in Halle 10.2 der Kölnmesse besucht werden. Es wird vom Amt für Kinder, Jugend und Familie der Stadt Köln organisiert und durch Mittel des Kinder- und Jugendförderplans des Landes Nordrhein-Westfalen und durch die Stadt Köln finanziert.   Die gamescom ist mit knapp 350.000 Besucherinnen und Besuchern die weltweit größte Messe für interaktive Unterhaltungselektronik, vor allem im Computer- und Videospielbereich.   Weitere Informationen: www.mkffi.nrw, www.jugendforum-nrw.de Quelle: Ministerium für Kinder, Familie, Flüchtlinge und Integration

Ministerin Löhrmann: DigitalPakt ist guter Baustein für moderne Schulen im digitalen Wandel

NRW erhält rund eine Milliarde Euro aus dem DigitalPakt von Bund und Ländern

DigitalPakt Schule: Darin haben sich Bund und Länder gemeinsam auf den Aufbau moderner Schulen im digitalen Wandel verständigt. Nordrhein-Westfalen hat federführend an der Entwicklung der Eckpunkte mitgearbeitet. Das Land erhält demnach über einen Zeitraum von fünf Jahren rund eine Milliarde Euro vom Bund.
Schulministerin Sylvia Löhrmann begrüßt die heute im Rahmen der Kultusministerkonferenz (KMK) in Stuttgart vorgestellten Eckpunkte zum DigitalPakt Schule von Bund und Ländern. Darin haben sich Bund und Länder gemeinsam auf den Aufbau moderner Schulen im digitalen Wandel verständigt. Nordrhein-Westfalen hat federführend an der Entwicklung der Eckpunkte mitgearbeitet. Das Land erhält demnach über einen Zeitraum von fünf Jahren rund eine Milliarde Euro vom Bund. Schulministerin Sylvia Löhrmann erklärte: „Der Pakt ist ein guter Baustein für unsere Schulen und ergänzt das Programm ‚Gute Schule 2020‘.“ Im Rahmen des Paktes fließen von 2018 bis 2022 bundesweit insgesamt fünf Milliarden Euro über Anträge der Schulträger in den Ausbau digitaler Ausstattung an allgemeinbildenden und beruflichen Schulen sowie sonderpädagogischen Bildungseinrichtungen in öffentlicher und freier Trägerschaft. Die Länder wiederum verpflichten sich, in eigener Verantwortung pädagogische Konzepte für die Unterstützung von Lernprozessen durch digitale Medien zu erarbeiten, die Lehreraus- und -fortbildung mit Blick auf digitale Kompetenzen weiter zu entwickeln sowie Schulen und Schulträger bei der Entwicklung einer digitalen Strategie zu unterstützen. Ministerin Löhrmann: „In all diesen Fragen ist unser Bundesland bereits gut aufgestellt.“ Ziel ist es, dass alle Schülerinnen und Schüler bis zum Ende ihrer Schulzeit digitale Kompetenzen erwerben können, die Bildungs- und Lehrpläne entsprechend der digitalen Kompetenzen angepasst werden, die Lehrerbildung überarbeitet bzw. ergänzt wird, das vorhandene Lehrpersonal qualifiziert und eine angemessene IT-Infrastruktur aufgebaut und unterhalten wird. Ministerin Löhrmann: „Nordrhein-Westfalen hat bereits grundlegende Vorarbeiten für die Umsetzung der heute beschlossenen Eckpunkte geleistet. Nordrhein-Westfalen gilt bundesweit als Vorreiter mit der Finanzierung des Programms ‚Gute Schule 2020‘, dem Medienpass NRW, der Digitalisierung der Lehrerausbildung und dem Ausbau der Lehrerfortbildung. Wegweisend ist auch die zum Sommer allen Schulen zur Verfügung stehende Lern- und Arbeitsplattform ‚Logineo NRW‘.“ Zur Umsetzung des Programms „Gute Schule 2020“ haben die Landesregierung und die Kommunalen Spitzenverbände am 20. Dezember 2016 eine gemeinsame Erklärung unterzeichnet. Die Digitalisierung der Bildung ist kein Selbstzweck, sondern folgt grundsätzlich dem Primat der Pädagogik. Deshalb hat Nordrhein-Westfalen auf Landesebene ein Leitbild „Lernen im digitalen Wandel“ erarbeitet. Aufgrund dieser Vorarbeit konnte sich Nordrhein-Westfalen prägend in den Prozess zur Entwicklung der KMK-Strategie zur ‚Bildung im digitalen Wandel‘ einbringen. „Wir sind gut vorbereitet für die Umsetzung des Digitalpaktes von Bund und Ländern“, betonte Löhrmann. Der Pakt mache auch noch einmal deutlich, dass zentrale Fragen der Bildung gemeinsam von Bund und Ländern angegangen werden müssen. Der Digitalpakt ist eine Vereinbarung gemäß Artikel 91 c des Grundgesetzes („Bund und Länder können bei der Planung, der Errichtung und dem Betrieb der für ihre Aufgabenerfüllung benötigten informationstechnischen Systeme zusammenwirken.“). Er sei ein klarer Beleg dafür, dass das Kooperationsverbot im Grundgesetz abgeschafft gehöre, so Ministerin Löhrmann.   Weitergehende Informationen:   Quelle: Ministerium für Schule und Weiterbildung Nordrhein-Westfalen