Erfahrene Väter wissen es längst: Schlechter Laune, Trotz oder Gemeinheiten im Alltag begegnet man am effektvollsten mit Freundlichkeit. Im Internet kann sich eine Freundlichkeits-Offensive ebenfalls lohnen. Vor allem in den sozialen Netzwerken geht es oft alles andere als sozial zu. WhatsApp und Co. machen es einfach, absichtliche oder auch unabsichtliche Gemeinheiten mit einem Klick in einer großen Gruppe zu teilen oder andere gezielt „fertig zu machen“. Gerade Kinder und Jugendliche geraten dadurch immer wieder in schwierige Situationen. Doch das fiese Klima im Netz muss nicht sein. Väter können Ihre Kinder anregen, mit ganz einfachen Mitteln selbst für eine gute Atmosphäre im Netz zu sorgen.
Nett sein ist ansteckend: Mit kleinen Schritten zur großen Welle
Eine Veränderung zum Guten hin beginnt oft mit kleinen Schritten – diese Erfahrung steckt hinter der Idee, welche die Expertinnen und Experten von
www.handysektor.de für ein besseres Online-Klima haben: „Schreibt’s in die Kommentare – und zwar was Nettes!“ fordert die Plattform Jugendliche auf. Junge Nutzer und Nutzerinnen sollen nicht nur passiv durch Instagram-Accounts scrollen oder YouTube-Videos konsumieren, sondern ganz bewusst nette Kommentare hinterlassen.
„Traust du dich, jemandem etwas Nettes zu schreiben, traut sich der Empfänger auch eher, einen lieben Kommentar zu verfassen. So kann ein richtiger Lovestorm entstehen“, sind die Initiatoren von handysektor überzeugt. Die Webseite versteht sich als unabhängige Anlaufstelle für den digitalen Alltag und ist ein gemeinschaftliches Projekt der Landesanstalt für Medien NRW und des Medienpädagogischen Forschungsverbundes Südwest (mpfs).
werteleben.online: Scouts für mehr Toleranz und Respekt
Die Macherinnen und Macher der Webseite
werteleben.online setzen ebenfalls darauf, dass kleine Handlungen im Online-Alltag auf Dauer viel bewirken, um für mehr Respekt, Toleranz und Mitgefühl im Netz zu sorgen. Das bundesweite Online-Modellprojekt von Juuuport e. V. wird im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie leben!“ vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend gefördert.
Die besondere Idee bei werteleben.online: Jugendliche vermitteln ihre Werte selber an andere Jugendliche weiter. Dafür bildet die Initiative in Workshops zusammen mit Fachleuten sogenannte Scouts aus: Die
Juuuport-Scouts sind zwischen 15 und 21 Jahre alt, kommen aus ganz Deutschland und sind in allen sozialen Netzwerken aktiv, um ein Zeichen gegen Hass und für mehr Respekt zu setzen. Außerdem planen sie eigene kreative Aktionen im Netz, veranstalten für Schulklassen Webinare etwa zum Thema Cybermobbing und tauschen sich bei regelmäßigen Arbeitstreffen aus. Jeder Scout übernimmt dabei die Aufgabe, die ihm am meisten Spaß macht. Wer Interesse hat, sich ehrenamtlich zu engagieren: Neue Scouts sind jederzeit willkommen – Bewerbungen sind ganz einfach über die Webseite möglich.
Wie können sich Väter einbringen?
Auch Väter können mit kleinen Schritten zur großen Welle beitragen. Ob Familie, Freizeit oder Beruf – ein freundlicher und respektvoller Umgangston ist überall angebracht. Kraftausdrücke, Vorwürfe und Gemeinheiten kann man vermeiden. Vielleicht lässt sich auch in der Familie und in der Schule eine Nett-sein-Offensive starten – was sich im Alltag bewährt, setzt sich bestenfalls im Internet fort. Die Verantwortlichen der vorgestellten Initiativen freuen sich sicher, wenn Väter sich auch im Freundeskreis oder auf dem Elternabend über das Thema austauschen und die Angebote vorstellen. Bringen Sie den Stein ins Rollen und unterstützen Sie Ihr Kind, wenn es sich zum Thema engagieren möchte, beispielsweise als Juuuport-Scout.
Wussten Sie übrigens, dass der 24. Januar der „Tag der Komplimente“ ist? Nur eine von vielen Gelegenheiten,
einem Menschen etwas Nettes zu sagen.
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