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Sohn

Wie der Vater, so der Sohn?

Neue Studie zur „Intergenerationalen Einkommensmobilität“ in Deutschland

Den Kindern soll es einmal besser gehen, vor allem finanziell: Dieses Ziel haben viele Eltern für ihren Nachwuchs. Die in 2017 veröffentlichte Studie des Instituts der Deutschen Wirtschaft (IW) in Köln belegt, dass dieses Ziel von Vätern und ihren Söhnen häufig erreicht wird.
„Soziale Ungleichheiten sind komplex und vielschichtig. Was ein gutes Leben ausmacht und was gerecht ist, wird sehr unterschiedlich beurteilt. Ähnliches gilt für die soziale Mobilität, die in der Ökonomie zumeist den Zusammenhang zwischen den Einkommen von Eltern und ihren Kindern meint. Einkommen stehen im Mittelpunkt der Betrachtung, da sie die Entwicklungs- und Teilhabemöglichkeiten von Menschen in unserer Gesellschaft maßgeblich beeinflussen“, so Maximilian Stockhausen, Autor der Studie.   63 Prozent der zwischen 1955 und 1975 geborenen Söhne bekommen ein höheres Gehalt als ihre zwischen 1928 und 1954 geborenen Väter. Zusätzlich ist bei 57 Prozent der Söhne das sogenannte Familieneinkommen höher, ergab die Untersuchung zur Einkommensentwicklung zwischen den Generationen. Während die Väter ein durchschnittliches permanentes preisbereinigtes Bruttoarbeitseinkommen in Höhe von 41.113 Euro pro Jahr bekommen, sind es bei den Söhnen 44.976 Euro pro Jahr. Ein ähnliches Bild ergibt sich bei der Betrachtung der Familien­einkommen – also dem jährlichen Nettoeinkommen aller Haushaltsmitglieder inklusive Kapitalerträgen und Sozialleistungen: Dieses ist preisbereinigt bei den Vätern mit 24.415 Euro um rund 10 Prozent geringer als bei den Söhnen mit durchschnittlich 27.168 Euro.   Laut der Studie gelang den Söhnen mit Vätern aus dem untersten Einkommensbereich besonders häufig der soziale Aufstieg. In diesem Bereich erzielten rund 90 Prozent der Söhne ein höheres Einkommen als ihre Väter. Ein Vergleich der generationsspezifischen Einkommensverteilungen zeigt aber auch, dass die Arbeitseinkommen in der Generation der Söhne ungleicher verteilt sind als bei den Vätern.

Einkommensmobilität: International im Mittelfeld

Im internationalen Vergleich nimmt Deutschland bei der sogenannten Einkommensmobilität einen mittleren Platz ein. Nach Angaben der Wirtschaftsforscher ist sie niedriger als in Dänemark, Norwegen oder Schweden, aber höher als in Großbritannien oder in den USA.

Studien-Basis: Westdeutsche Vater-Sohn-Paare im Vergleich

Die Studie basiert auf Befragungsdaten des Sozio-oekonomischen Panels (SOEP), das seit 1984 jährlich im Auftrag des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung Berlin (DIW) erhoben wird. Alle Einkommensgrößen wurden zum Basisjahr 2010 deflationiert, so dass reale Größen zwischen Vätern und Söhnen verglichen werden können. Untersucht wurden insgesamt 309 westdeutsche Vater-Sohn-Paare. Dieser Fokus ergibt sich laut dem IW aus methodischen Gründen: Die Analyse konzentriert sich auf Väter und ihre Söhne, da die Erwerbsbiografien von Müttern und Töchtern noch immer unsteter sind und so einen Vergleich deutlich erschweren. Ostdeutschland wurde wegen des Strukturumbruchs nach der Wende und dem zu kurzen Beobachtungszeitraum in der Untersuchung nicht berücksichtigt.