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Sprachentwicklung

Die Papa-Liste 2023 ist da

Buchempfehlungen

Christian Meyn-Schwarze hat seine Papa-Liste aktualisiert und stellt darin wieder neuen Lesestoff für Papas, Opas und alle anderen vor.

Die Auswahl auf dem deutschen Buchmarkt ist gewaltig: Jahr für Jahr werden rund 9.000 Kinder- und Jugendbücher neu herausgebracht. Wie findet man in dieser Menge das passende Buch für kleine oder große Kinder? Klar, bei Klassikern lohnt sich immer ein Blick auf die Helden der eigenen Kindheit. Mit der kleinen Raupe Nimmersatt, Pippi Langstrumpf, Jim Knopf oder dem Dschungelbuch haben Kinder unzählige glückliche Stunden verbracht. Bei neueren Büchern hilft der Gang zum gut sortierten Buchhandel. Die Profis vor Ort können mit einer kurzen Beschreibung des Kindes und seiner Vorlieben schon viel anfangen und haben häufig Volltreffer zur Hand.

Leseschätze für alle

Gerade Bücher, die vielleicht nur für einen kurzen Altersabschnitt interessant sind, müssen aber nicht unbedingt gekauft werden. In Stadtbibliotheken gibt es oft eine enorme Auswahl an Leihbüchern. Nur ist dort die Beratung etwas sparsamer. Für Väter, Opas, Onkels  – und natürlich alle anderen Lesewilligen, die gerne schon zu Hause das Angebot durchforsten möchten, gibt es eine jährlich anwachsende Liste mit Tipps und Empfehlungen: Die „Papa-Liste“ von Christian Meyn-Schwarze versammelt über 300 aktualisierte Rezensionen zu Bilderbüchern, Romanen, Comics, Ratgebern, Hörbüchern, DVDs und Zeitschriften. Zur besseren Orientierung ist die Liste in Rubriken wie dem Kindesalter eingeteilt. Beginnend mit Büchern für werdende Väter über Exemplare für Zweijährige und Kindergartenkinder. Es folgen empfehlenswerte Vorlese- und Erstlesebücher für Schulkinder und schließlich erste Romane für Jugendliche, in denen häufig ein Vater eine zentrale Rolle spielt. Auch eine thematische Einordnung findet sich in der Liste: So gibt es Bücher, die sich mit schwierigen Situationen in Trennungsfamilien beschäftigen oder Bücher über Kinder mit alleinerziehenden Vätern. Und selbst für die Zielgruppe der leselustigen Großväter gibt es eine eigene Rubrik.   Aktualisiert am 16.01.2023

Kakao, Sofa, Decke, Buch: Lesestunde!

Vorlesestudie 2016

Wenn der Herbst kommt und es draußen ungemütlich wird, kann man sich über das regnerische und kalte Wetter ärgern. Man kann aus der Not aber auch eine Tugend machen und es sich drinnen mit der ganzen Familie gemütlich machen. Einfachste Variante: auf das Sofa kuscheln und ein Buch vorlesen. Mit der Frage, was sich eigentlich die Kinder dabei wünschen, hat sich die Vorlesestudie 2016 beschäftigt.
Gemeinsames Lesen ist für alle ein großer Spaß: Papa probiert neue Grimassen und seltsame Stimmen, die Kinder bekommen große Augen, stellen Fragen oder hören ganz versunken zu. Soweit die Theorie. Aber wie häufig kommt es tatsächlich dazu? Wenn man die Kinder fragt, erleben sie solche Momente viel zu selten. Klar, wenn man die Kinder fragt, bekommen sie auch zu selten Schokolade oder Weihnachtsgeschenke. Aber die Vorlesestudie 2016 der Stiftung Lesen, der Wochenzeitung Die Zeit und der Deutsche Bahn Stiftung stellte bei vielen Kindern einen tatsächlichen Mangel fest. Blickwinkel und Fokus wechseln in der jährlichen Studie immer ein wenig. Mal geht es um die gesellschaftlichen Auswirkungen des Vorlesens, mal um die familiäre Bindung oder um digitale Angebote und Apps. Dieses Jahr wurden 5- bis 10-jährige Kinder selbst befragt: Was bedeutet ihnen das Vorlesen? Was wünschen sie sich?

Lust auf mehr

Eine überwältigende Mehrheit der Kinder (91 Prozent) hat fast immer Freude am Vorlesen. Dabei spielt es keine Rolle, ob in der Familie Deutsch gesprochen und gelesen wird oder in einer anderen Sprache. Auch der Bildungsgrad der Eltern hat auf das Ergebnis kaum einen Einfluss. Und je regelmäßiger das Vorlesen stattfindet, desto höher ist der Anteil der begeisterten Kinder. Entsprechend wünscht sich jedes dritte dieser Kinder, dass ihm häufiger und/oder länger vorgelesen wird. Bei den Kindern, denen selten oder nie vorgelesen wird, steigt die Quote auf fast 50 Prozent. Und was gefällt den Kindern so gut am gemeinsamen Lesen? Hier kommen der Kakao und das Sofa wieder ins Spiel: Für 55 Prozent der Kinder ist die gemütliche Atmosphäre ein Highlight und die Nähe zu den Eltern (45 Prozent). Aber natürlich spielen auch die spannenden Geschichten eine große Rolle (46 Prozent).

Komisch oder spannend?

Gefragt, was sich die Kinder beim Vorlesen wünschen, lautet ihre häufigste Antwort: „Immer neue Geschichten.“ Hier ist also Abwechslung gewünscht. Aber während die Jüngeren besonders lustige Geschichten lieben (62 Prozent), steigt mit zunehmendem Alter die Lust auf Spannung (61 Prozent) und interessante Charaktere (55 Prozent). Vorlesewillige Eltern und Großeltern sollten bei ihren Kindern und Enkeln aber einfach auf die Reaktionen achten. Dann merkt man schon recht schnell, welche Geschichten ankommen und was nicht so gefällt. In der Studie wurden „blöde, langweilige“ Geschichten als wesentliche Spaßbremse ausgemacht (26 Prozent). – In der rechten Spalte dieser Seite haben wir ein paar Inspirationsquellen zusammengestellt. – Wenig Sorge müssen sich die Vorleser machen, dass ihr Vortrag nicht gut genug wäre: Nur 13 Prozent der befragten Kinder gaben an, dass ihnen schon mal schlechtes Vorlesen die Freude genommen hätte.

Vorlesetag – ganz offiziell

Eigentlich eignet sich jeder Tag als Vorlesetag. Aber es gibt auch einen offiziellen und bundesweiten Vorlesetag, der seit 2004 von den Herausgebern der Studie gemeinsam initiiert wird. Am dritten Freitag im November ist es soweit. Das Konzept: Jeder, der Spaß am Vorlesen hat, liest an diesem Tag anderen vor – zum Beispiel in Schulen, Kindergärten, Bibliotheken oder Buchhandlungen. Auch an ungewöhnlichen Vorleseorten finden Aktionen statt: im Riesenrad, im Flugzeug, in einem Tierpark, in Museen oder als Guerilla-Variante auf einer viel befahrenen Kreuzung – der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt. 2014 wurde die Rekord-Teilnehmerzahl aus dem Vorjahr noch einmal übertroffen: Nahezu 83.000 Vorleserinnen und Vorleser griffen zu den Büchern und steckten über 2,5 Millionen Zuhörer in ganz Deutschland mit ihrer Lesefreude an. Zusammen mit ihnen haben über 1.300 Politiker und 130 Prominente gezeigt, wie wichtig und schön Vorlesen ist.