Vater ist, das was du draus machst!
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Urlaub

Papa, wann sind wir endlich da?

Tipps für lange Autofahrten mit Kindern

Der Familienurlaub könnte die schönste Zeit im Jahr sein, wenn nur nicht die lästige An- und Abreise wäre. Knapp 17 Millionen Deutsche fahren jedes Jahr mit dem Auto in die Ferien und bewältigen dabei oftmals hunderte Kilometer bis zum Urlaubsziel und zurück. Bei Kindern verursachen lange Fahrten häufig unangenehme Begleiterscheinungen wie Quengelei, Langeweile, Bauchschmerzen oder Übelkeit. Damit es nicht so weit kommt, greift vaeter.nrw vor dem Ferienstart hilfreiche Tipps eines Facharztes und des Allgemeinen Deutschen Automobil Clubs e. V. (ADAC) für eine Autofahrt ohne Zwischenfälle auf.
Dr. Gunter Burmester, Oberarzt in der Gastroenterologie im Altonaer Kinderkrankenhaus, empfiehlt Familien vor der Abreise: „So wie es möglich ist, sollten Eltern vermeiden, mehr als 500 Kilometer an einem Tag zurückzulegen. Vor Beginn der Reise sollten alle Beteiligten eine leichte Mahlzeit zu sich nehmen, die stärkt, aber den Magen nicht zu sehr belastet. Für die Fahrt sollte entsprechende Verpflegung an Bord sein, zum Beispiel geschnittene Äpfel oder Möhren.“ Weiterhin sollten den Kindern keine kohlensäurehaltigen Getränke angeboten werden, da diese leicht auf den Magen schlagen. „Stilles Wasser, Tee und Saft sind hier die richtige Wahl“, so Burmester. Natürlich darf neben dem Proviant die richtige Unterhaltung nicht zu kurz kommen. Spiele wie Mau-Mau und Quartett eignen sich gut für lange Autofahrten, da hierfür nicht viel Ausrüstung benötigt wird. Zwischendurch sollten die kleinen Urlauberinnen und Urlauber aus dem Fenster schauen. „Geschieht dies nicht, können bei den Kindern leicht Symptome wie Übelkeit auftreten. Aus diesem Grund sollten auch keine Lese- oder Bilderbücher zum Einsatz kommen. Hörbücher oder Ratespiele, wie zum Beispiel das Erraten von Autokennzeichen oder ‚Ich sehe was, was du nicht siehst‘ eignen sich hier besser", sagt der Oberarzt und weiß dies aus eigener Erfahrung als Vater. „Wenn Sie grundsätzlich die drei Dinge – ausreichende Pausen, Unterhaltung und gesunde Snacks – beachten, kann auf der Fahrt in den Urlaub nichts schief gehen“, so Burmester. Falls es doch so weit kommen sollte und der Magen rebelliert, ist es für die Eltern ratsam, immer eine Tüte griffbereit zu haben. Für Kinder, die regelmäßig zu Reiseübelkeit mit Erbrechen neigen, stehen im Bedarfsfall medikamentöse Therapien zur Verfügung. Dies sollte rechtzeitig vor dem Urlaub mit dem Kinderarzt besprochen werden. In einem praxisnahen Video stellt der ADAC weitere Tipps für eine möglichst entspannte Autofahrt mit Kindern vor. Eine umfassende Vorbereitung inklusive Spielekoffer oder MP3-Player gegen die Langeweile bei älteren Kindern sowie einer gut gefüllten Provianttasche für den Hunger zwischendurch sind genauso Thema wie die alters- und saisongerechte Planung von Reisezeiten. Familien mit Kleinkindern passen diese am besten dem natürlichen Schlafrhythmus an und fahren außerhalb der Schulferien in den Urlaub, im Sommer empfiehlt sich ein Start in den frühen Morgenstunden, wenn die Straßen noch frei und die Temperaturen niedriger sind. Allzeit gute Fahrt wünscht vaeter.nrw!  

Big Tipi – Abenteuer im größten Indianerzelt der Welt

Kletter- und Eventzentrum im Dortmunder Fredenbaumpark lädt zur Dschungeltour

„Wir sind Abenteuer“ lautet das diesjährige Programm rund um das weltweit größte Indianerzelt „Big Tipi“ in Dortmund. Von mittwochs bis sonntags finden täglich zwischen 10 und 18 Uhr Bastel-, Koch- und Bewegungsaktionen rund um das Thema Abenteuer statt. Alle Angebote sind kostenlos.
Big Tipi ist mit fast 35 Metern Höhe, einem Durchmesser von ca. 25 Metern und einer Grundfläche von über 360 Quadratmetern überspanntem Raum eine echte Attraktion. Das Zelt bildet den Mittelpunkt der Erlebniswelt Fredenbaum, in der ein breit gefächertes Programm angeboten wird. Rundherum laden freie Wiesenflächen, ein Strandbereich mit Streetsoccer- und Beachvolleyballfeld, eine Hüttenstadt mit Feuerstelle, ein barrierefreier Spielplatz sowie ein kleiner Wald mit Seilgarten, Bodenerlebnispfad und Feuchtbiotop zum Toben und Verweilen ein. (aktualisiert am 4. Mai 2018)

Lesen und Spielen bei der „Papa-Zeit“ in sechs NRW-Bibliotheken

Christian Meyn-Schwarze gestaltet abwechslungsreiche Vorlese- und Erlebnisstunden für Kinder, Väter und Großväter

Die öffentlichen Bibliotheken in Gevelsberg, Hattingen, Hilden, Neuss, Viersen und Witten laden Kinder zwischen vier und acht Jahren gemeinsam mit ihren Vätern oder Großvätern zur „Papa-Zeit“ ein. Der Kinderbuchexperte Christian Meyn-Schwarze gestaltet dabei eine gelungene Mischung aus Vorlesen und Mitmachen.
Mit einer Vorlese-Geschichte passend zur Jahreszeit beginnt Christian Meyn-Schwarze, Pädagoge und Initiator des Angebots, die „Papa-Zeit“. Anschließend erwecken die Kinder und Erwachsenen mit kreativen Aktionen und Bewegungsspielen die gehörte Geschichte zum Leben. So wird aus der Bibliothek im Handumdrehen ein Indianerdorf, Zirkuszelt oder eine Piratenschatzinsel. Wer mitmachen möchte, meldet sich direkt bei den Bibliotheken vor Ort an:Bücherei GevelsbergStadtbibliothek HattingenStadtbücherei HildenStadtbibliothek NeussStadtbibliothek ViersenBibliothek Witten   Zahlreiche weitere Veranstaltungen und Anlaufstellen finden Sie im Kalender sowie unter „Praxis“ bei den „Angeboten für Väter“. Haben Sie bereits Erfahrungen mit Vater-Kind-Angeboten gesammelt und möchten sie mit anderen Vätern teilen? Dann freuen wir uns auf Ihren persönlichen Kommentar.

Was kannst du, was ich nicht kann?

Vätertalente im Netzwerk nutzen

Aktionen in der Gruppe machen Spaß. Etwas Neues auszuprobieren ebenfalls. Wie wäre es also, Väter im Familien- und Freundeskreis zu finden, die mit einer besonderen Fähigkeit einen spannenden Thementag für Groß und Klein gestalten?
Die Begabungen und Interessen von Vätern sind vielfältig – groß sind Neugier und der Wissensdurst von Kindern. Was sich so gut ergänzt, soll zusammen finden. Dafür lohnt es sich, in Familie, Nachbarschaft und unter Freunden einmal genauer nachzufragen: Was kannst du, was ich nicht kann?

Roboter-Spezialist trifft auf Jongleur

Die Liste an Hobbys und Fähigkeiten, die auf diese Weise entsteht, birgt vermutlich eine ungeahnte Fülle von spannenden Aktionen: Hochbeet anlegen, Roboter basteln, Hütte bauen, Geschichten schreiben, jonglieren lernen, Pizza backen am Lagerfeuer, Fahrrad reparieren, Fels erklettern, Fährten lesen, Vogelstimmen nachpfeifen, Holzfiguren schnitzen und unendlich Vieles mehr. Hat sich eine Gruppe von Neugierigen gefunden, kann es losgehen.

An alles gedacht – von der Planung zur Erinnerung

Einer macht den Anfang und gestaltet den ersten gemeinschaftlichen „Talent-Tag“ für Väter und Kinder, danach geht es reihum weiter. Für die Terminabstimmung können Online-Dienste oder Social-Media-Plattformen hilfreich sein. Je nach Unternehmung treffen sich die Väter mit ihren Kindern dann zu Hause, in der Werkstatt, auf dem Sport- oder Spielplatz oder an einem anderen geeigneten Ort. Welche Ausrüstung brauchen wir für den jeweiligen Tag? Eine rechtzeitige Absprache lässt genügend Zeit, alles vorzubereiten. Gleiches gilt auch für die Verpflegung: Vielleicht gibt es zwischendurch noch ein Picknick zur Stärkung? Es schmeckt besonders gut, wenn alle etwas dazu beisteuern. Falls sich ein Vater mit Fotografie-Talent findet, kann ein Album mit den schönsten Bildern der Thementage das nächste gemeinsame Projekt sein.  

Wenn Kinder zum ersten Mal allein verreisen

Sicher und mit gutem Gefühl ins Abenteuer „Kinderferien“

Wenn Kinder zum ersten Mal ohne Eltern verreisen, ist das für Väter und Mütter genauso aufregend wie für den Nachwuchs. Es stellen sich zahlreiche Fragen: Ist mein Kind schon alt genug dafür? Wie kann ich mein Kind gut vorbereiten? Was mache ich, wenn das Kind Heimweh bekommt? Wie kann ich sicher gehen, dass mein Kind in guten Händen ist? Und nicht zuletzt: Was erleichtert mir das Loslassen?
Der Entschluss des Kindes steht fest: „Ich will bei Oma und Opa Ferien machen, und zwar ohne euch!“ Eltern stehen diesem Wunsch beim ersten Mal meist mit gemischten Gefühlen gegenüber. Stolz auf die Selbständigkeit und den Mut des Kindes wechselt sich ab mit der Unsicherheit, ob es der Herausforderung von Ferien im Alleingang schon gewachsen ist. Möchte der Nachwuchs in ein Zeltlager oder zu Bauernhofferien aufbrechen, rückt zusätzlich die Frage nach einer vertrauenswürdigen Fremdbetreuung vor Ort in den Mittelpunkt.

Ein Meilenstein für Vater und Kind

Für Väter (und Mütter) ist der Wunsch nach Ferien ohne Eltern ein weiterer großer Meilenstein auf dem Weg zur Unabhängigkeit des Kindes. Schenken Väter ihrem Kind das Vertrauen, sich selbst auszuprobieren und einige Tage von Zuhause weg zu sein, können alle an der Erfahrung wachsen. Vertrauen ist auch die Grundlage bei der Auswahl eines Ferienangebots mit Betreuung außerhalb von Freunden oder Verwandten.

Reiseplanung

Worauf Väter bei der Planung der ersten Reise ohne Eltern achten sollten, erfahren Sie in unseren Fragen & Antworten.Wann ist mein Kind alt genug, um allein in die Ferien zu fahren? Generell gilt: Es gibt kein festes Alter dafür. Am besten ist es, wenn der Wunsch vom Kind selbst geäußert wird. Außerdem spielt es eine Rolle, wohin und mit wem es in den Urlaub fährt. Bei Verwandten und guten Freunden, die dem Kind vertraut sind, können oft schon Kindergartenkinder ihre ersten Ferien ohne Eltern verbringen.Bei betreuten Reisen mit fremden Bezugspersonen wie auf einen Reiterhof oder in ein Zeltlager lohnt der Blick auf die sozialen Fähigkeiten des Kindes. Wie findet es sich in einer neuen Gruppe zurecht? Wie geht es mit Streitigkeiten um? Kann es sich an Regeln halten? Meist sind Kinder ab einem Alter von etwa 7 bis 8 Jahren so weit, dass sich sich unter Anleitung in einer neuen Umgebung zurechtfinden können.Wie lange sollen die ersten Kinderferien sein? Versuchen Sie gemeinsam mit Ihrem Kind herauszufinden, wie lange es sich zutraut, am Ferienort zu bleiben. Dabei gilt: Übung macht den Meister. Haben Kinder schon öfter die ein oder andere Nacht bei Freunden oder Verwandten „geübt“ von Zuhause weg zu sein, tun sie sich leichter mit der ersten längeren Reise.Wie gehen wir mit dem Thema „Heimweh“ um? Manche Kinder hängen sehr an ihren Eltern und es fällt ihnen schwer, abends in einer fremden Umgebung einzuschlafen. Deshalb gehört das liebste Kuscheltier oder Schmusekissen unbedingt mit ins Gepäck. Kraft geben kann auch ein Glücksbringer von Papa oder ein Familienfoto im Koffer. Wichtig ist, schon vor der Abreise über das Thema Heimweh zu sprechen. Väter können so direkt auf mögliche Ängste des Kindes eingehen. Dem Kind kann es helfen, wenn Papa von seiner eigenen ersten Reise ohne Eltern erzählt und es erfährt, wie er die Situation gemeistert hat.Woran erkenne ich verlässliche Anbieter und vertrauenswürdiges Betreuungspersonal für Kinderreisen? Erste Orientierung bieten anerkannte Qualitätssiegel. So vergibt das BundesForum Kinder- und Jugendreisen e.V. das Qualitätsgütesiegel QMJ „Reisebegleitung Sicher Gut“ für gute Betreuungsarbeit. Die Sicherheit und Güte der Häuser wird außerdem getrennt davon überprüft. TÜV Nord Cert vergibt das Gütesiegel „OK für Kids“ an Ferienanbieter, bei denen nur pädagogisch geschultes Betreuungspersonal eingesetzt wird. Wenn Sie sich für eine Reise entschieden haben, informieren Sie sich zusätzlich beim Veranstalter, welche Betreuungspersonen die Reise begleiten und fragen Sie nach dem Betreuungsschlüssel (Anzahl der Kinder pro Bezugsperson). Aufschlussreich sind außerdem Ferienregeln oder die Hausordnung (einschließlich Nachtruhe) sowie die Frage, wie Regelverstößen gehandhabt werden. Sprechen Sie ebenfalls das Thema Heimweh an: Wie wird damit umgegangen? Gibt es Besucherregeln, sind z. B. Elternbesuche erwünscht und gestattet? Manche Veranstalter bieten zudem Schnupper-Reisen an und berechnen bei vorzeitigem Abbruch der Reise (z. B. wegen Heimweh) nur die tatsächlich vor Ort verbrachten Tage. Tauschen Sie sich auch mit anderen Eltern aus, die bereits Erfahrungen mit Kinderreisen gesammelt haben.Wo finde ich Kinderreisen für kleines Geld? Lohnenswert ist der Blick ins Programm von Sportvereinen, Wohlfahrtsverbänden oder kirchlichen Trägern, die Kinderreisen zu meist überschaubaren Preisen anbieten. Auch viele Städte und Gemeinden veranstalten während der Ferien verschiedene Freizeiten für Kinder, die auch für ein begrenztes Budget erschwinglich sind.Tipps für die erste Kinderreise:
  • Kürzere Etappen machen die erste Reise ohne Eltern eher zum Erfolgserlebnis: „Juhu, ich kann das schon!“ Das Kind gewinnt dadurch an Selbstvertrauen.
  • Ferienziel in der näheren Umgebung aussuchen: Sollte es das Kind nicht aushalten und ein Besuch oder vorzeitiges Abholen wird nötig, so ist der Weg kein Hindernis.
  • Urlaubs-Tagebuch: „Malst du mir ein Bild von deinen Abenteuern?“ Papa und Kind malen und fotografieren füreinander ihre Erlebnisse Zuhause und im Urlaub. Die Vorfreude aufs gemeinsame Anschauen bei der Rückkehr knüpft ein Band zwischen Vater und Kind und hilft in den kleinen Momenten des Vermissens: „Ich freue mich auf deine Bilder!“
Für die daheimgebliebenen Väter birgt die Zeit ohne Kind ebenfalls die Chance, etwas zu unternehmen, was schon lange auf der persönlichen Wunschliste steht. Wer sich selbst etwas Nichtalltägliches vornimmt, hat ebenfalls etwas zu erzählen, wenn das Kind zurückkommt. So wird die Wiedersehensfreude für beide noch ein Stück größer.  

Stressfrei in den Urlaub – wie geht das als Vater?

Tipps

Für Männer ist es eine riesige Chance, Vater zu sein und die Verantwortung für Kinder mitzutragen. Als Vater entdecken sie völlig andere Kompetenzen als im Job und finden zu einer neuen Lebendigkeit. Gerade im Urlaub können Väter einen guten Kontakt zu Ihrem Kind herstellen. Was ist dabei wichtig, ohne dass ich als Vater über meine Grenzen gehe?
Wolfgang Bergmann ist 51, verheiratet, Vater von 3 Jungs (20, 13 und 12) und er ist ganzheitlicher Coach und familylab-Trainer für Eltern, Erzieher und andere Fachkräfte. Seine Vorträge und Seminare sind inspiriert von den Werteansätzen und Ideen des dänischen Familientherapeuten Jesper Juul. Er leitet in Bielefeld die Coachingpraxis ‚LeichtSinn’ und stärkt Erwachsene in ihrer Beziehungskompetenz. Für vaeter.nrw hat Wolfgang Bergman eine Checkliste für den Urlaub erstellt. Hier die fünf wichtigsten Tipps für den stressfreien Urlaub:

1.         Machen Sie ihr eigenes Ding!

Ahmen Sie nicht die Mutter nach, sondern finden Sie als Vater ihre eigene Art, mit Ihrem Kind umzugehen. Holen Sie sich bestenfalls Ratschläge von Ihrer Frau. Auch wenn sie das völlig anders sieht – bleiben Sie auf Ihrer Linie, das zeigt ihrer Frau, das Sie es ernst meinen und Verantwortung für Ihr Kind übernehmen wollen.

2.         Nehmen Sie sich ein spannendes Buch für sich mit!

Es ist gut und wichtig, im Urlaub auch Zeit für sich zu haben. Sagen Sie Ihrem Kind, wenn Sie selbst eine Pause brauchen und für sich sein wollen. Das schadet dem Kind nicht! Dann haben Sie auch wieder mehr Energie für die Zeit mit den Kleinen.

3.         Das richtige Spielzeug ist wichtig!

Überlegen Sie sich vorher schon, ob Smartphone, Nintendo & Co mit in den Urlaub sollen oder nicht. Wenn sie wollen, dass sich Ihr Kind anders beschäftigt, dann denken Sie an das passende Spiel – und seien Sie Vorbild! Wenn es geht, lassen Sie Ihr Smartphone auch zu Hause.

4.         Nehmen Sie sich auch Zeit für den Partner!

Oftmals stehen die Kinder auch zu viel im Mittelpunkt. Teilen Sie Ihren Kindern mit, dass Sie auch Zeit zu zweit wünschen. Also, wenn die Kinder im Bett sind, dann die Zeit nutzen für ein Gläschen Wein mit dem Partner.

5.         Seien Sie authentisch!

Verabschieden Sie sich am besten vor dem Urlaub schon von dem Gedanken, der Unterhaltungschef für Ihre Kinder zu sein. Wenn Sie mal keine Lust haben zu spielen, dann sagen Sie das ehrlich den Kindern! Damit Sie als Vater gut durch den Urlaub kommen, ist es gut, auf seine Grenzen zu achten. Sonst wird der schönste Urlaub schnell zum Stress. © Wolfgang Bergmann          

Pro & Contra zu demokratischer Urlaubsplanung

Familienkonflikte

Berge oder Meer? Action oder Erholung? Die Frage nach dem richtigen Familienurlaub birgt Konfliktpotenzial. Um trotz unterschiedlicher Vorstellungen der Familienmitglieder zu einem Entschluss zu kommen, gibt es daher zwei grundsätzliche Wege: Demokratisches Aushandeln oder diktatorisches Bestimmen.

Demokratische Variante

Im Urlaub sind wir fast den ganzen Tag zusammen, da will ich kein Kind, dass die ganze Zeit jammert und unzufrieden ist, weil es „vieeeel liiiieber“ woanders hin fahren wollte. In unserer Familie können alle mitentscheiden, dann sind auch alle zufrieden. Und wenn das Wetter schlecht ist, sind wir alle mit „Schuld“, dass es dieses Jahr nach Dänemark ging und nicht ins sonnige Italien. Natürlich ist nicht alles machbar bzw. finanzierbar, was meine Söhne und meine Tochter vorschlagen. Dann setzen wir uns zusammen, meine Frau und ich erklären, was geht und was nicht und dann entscheiden wir gemeinsam, ob wir an einem Ort alle Interessen unterbringen können. Dabei lernen meine Kinder nebenbei, ihre Interessen zu formulieren, dafür einzutreten und Kompromisse zu machen – sehr nützliche Fertigkeiten, auch abseits der Urlaubsplanung. Ich erlebe diese Einigungsprozesse natürlich dann und wann als anstrengend, aber dafür merke ich, wie der gemeinsame Entscheidungsprozess die Vorfreude bei den Kindern erhöht. Und: die Konflikte räumen wir vorher aus dem Weg, sodass wir tatsächlich entspannt in den Urlaub starten können!

Diktatorische Variante

Der Vater, der Tyrann – das kann man so sehen, wenn man möchte. Aber meine Partnerin und ich arbeiten hart, kümmern uns in jeder freien Minute um die Kinder und den Haushalt, stecken im Alltag viel zurück. Deshalb finde ich es völlig legitim, dass wir vor allem überlegen, was WIR im Urlaub brauchen, um unsere Akkus aufzuladen. Deshalb suchen wir die Urlaubsziele aus und überlegen, ob uns mehr nach Aktivurlaub, Faulenzen oder Kulturprogramm zumute ist. Denn wir als Eltern möchten mal was anderes sehen, auch wenn die Kinder immer wieder in den gleichen Urlaubsort wollen, weil es ihnen dort so gut gefällt. Natürlich sind wir nicht so unfair und entscheiden uns für eine Reiseart, ein Reiseziel, von dem wir wissen, dass es ihnen gar nicht gefallen wird. Da würden wir uns ja auch selber „ins eigene Fleisch schneiden“, denn wenn Sohn und Tochter nur meckern, ist unsere Entspannung ebenfalls verdorben. Bis jetzt haben sie sich aber noch immer auf die von uns geplanten Urlaube gefreut und die gemeinsame Zeit mit uns genossen – egal wohin wir gefahren sind!

Die Erholungsfalle

Familienkonflikte

Endlich Ferien – die Beine hochlegen, den Stress auf der Arbeit vergessen und entspannen. Obwohl dies eigentlich die schönste Zeit im Jahr sein könnte, sieht die Realität oft anders aus. Gerade im Urlaub wird besonders viel gestritten, denn Eltern und Kinder sind längst nicht immer einer Meinung. Und schon ist sie vorbei – die langersehnte Entspannung.
Im Interview mit vaeter.nrw erklärt Diplom-Psychologe Thomas Lindner, wie man der „Erholungsfalle“ entgehen kann. Der 62-jährige ist selbst Vater eines erwachsenen Sohnes. Seit 10 Jahren leitet er die Beratungsstelle für Eltern, Jugendliche und Kinder des Caritasverbandes in Köln-Porz. Gemeinsam mit Kollegen berät er dort auch Familien und erzieherische Fachkräfte. Zu seinen Beratungsschwerpunkten gehören unter anderem Erziehungsfragen und Familienkrisen, Vereinbarkeit von Familie und Beruf.

Im Urlaub wird oft gestritten. Viele Scheidungen werden nach dem Urlaub eingereicht. Wenn die Kinder dabei sind, steigt das Konfliktpotenzial noch. Warum ist das so?

Das hat verschiedene Gründe. Erst einmal verbringt man sehr viel Zeit zusammen. Man hängt pausenlos aufeinander und hat keine Rückzugsmöglichkeiten. Da ist es ganz natürlich, dass man öfter aneinander gerät. Die sonst klassische Lebenseinteilung von Beruf und Privatleben wird aufgehoben: Der Vater, der vielleicht sonst den ganzen Tag arbeitet und die Kinder nur am Abend sieht, hat diese nun rund um die Uhr um sich. Gerade für Männer, die aus einem leistungsorientierten Job kommen, ist es gar nicht so einfach, mal eben auf Entspannung und Erholung umzustellen. Das braucht seine Zeit. Hinzu kommen ganz unterschiedliche Interessen, Vorstellungen und auch Ansprüche der einzelnen Familienmitglieder an den gemeinsamen Urlaub.

Laut Umfragen gehören besagte unterschiedliche Interessen zu den häufigsten Ursachen für Streitigkeiten im Urlaub. Wie sehen sie aus, die unterschiedlichen Ansprüche der Eltern und Kinder an den Urlaub?

Das kann man so pauschal schlecht sagen, es ist immer alters- und personenabhängig. Während Heranwachsende sich wohl auch mal für einen Museumsbesuch begeistern können, wollen jüngere Kinder eher spielen oder Sandburgen bauen. Die Erwachsenen hingegen wollen loslassen vom Alltag, in Ruhe ein Buch lesen oder einfach in der Sonne entspannen. Und eben genau diese unterschiedlichen Ansprüche gilt es dann unter einen Hut zu bringen. Dabei ist es wichtig, die eigenen Bedürfnisse zu kennen und diese auch klar und offen zu kommunizieren – das gilt für Eltern und Kinder gleichermaßen.

Wie mache ich das, ohne dass sich jemand ausgeschlossen oder vernachlässigt fühlt?

Ganz klar: ohne Kompromisse geht das nicht. Wichtig ist, sich bei der Urlaubsplanung schon darüber klar zu werden, was die einzelnen Personen machen wollen. Und dann muss man sich einfach an einen Tisch setzen und überlegen, wie man das am besten verbinden kann. Es ist auch gar nicht gut, die ganze Zeit alles zusammen machen zu wollen. Warum sich nicht einmal aufteilen? Ein Elterteil fährt mit dem Sohn Rad und der andere geht mit der Tochter zum Shoppen – oder andersherum. Wichtig ist auch, dass die Kinder Rücksicht auf ihre Eltern nehmen. Sie müssen nicht schon morgens um 7 Uhr Monopoly spielen, nur weil das Kind das fordert.

Gibt es denn ein Patentrezept – ein Urlaubsziel, einen Ausflug oder ähnliches – bei dem sich Eltern und Kinder gleichermaßen entspannen können?

Ein Patentrezept gibt es nie. Man sollte den Urlaub auch nicht mit Erwartungen überfrachten. Gerade in den Ferien sollte es keinen Leistungsdruck geben. Die Dinge können auch mal schief gehen. Wenn möglich, informieren Sie sich schon vor Urlaubsbeginn, was man am Reiseort machen kann und wählen Sie gemeinsame Aktionen aus. Je nach Interessenlage kann das eine Kanutour sein, eine Stadtbesichtigung oder ein Vergnügungspark. Seien Sie aber auch flexibel genug, um sich vor Ort an sich ändernde Bedürfnisse anzupassen. Vielleicht möchte der Teenager-Sohn lieber etwas mit Gleichaltrigen machen oder Ihr Kleinkind fühlt sich in der Gruppenbetreuung des Hotels ganz wohl. Kinder können sich auch mal alleine beschäftigen – ein Buch lesen, Spiele spielen oder Musik hören – Dinge, die Sie beim Packen nicht vergessen sollten.

Und wenn es doch mal zum Streit kommt?

Dann gilt das Gleiche wie zuhause auch: Ruhe bewahren. Offen und ehrlich sein, zuhören, den Gegenüber ernst nehmen, ebenso wie die eigenen Bedürfnisse. Versuchen Sie, die jeweils andere Partei zu verstehen und verlieren Sie nicht aus dem Blick, dass es Ihnen eigentlich um das Gleiche geht: einen schönen gemeinsamen Urlaub zu verbringen. Arbeiten Sie nicht gegeneinander und versuchen Sie Kompromisse zu finden, mit denen alle zufrieden sind. Sollte es dennoch zur Eskalation kommen, entziehen Sie sich der Situation für einen Moment: Gehen Sie eine Runde um den Block oder zählen Sie innerlich bis zehn. Wichtig ist, dass Sie selbst dafür sorgen, Ihrem Gegenüber wieder ohne Aggressionen zuhören zu können.

Spannung und Entspannung. Erholung. Spaß und Action. Ein Urlaub kann viele verschiedene Gesichter haben. Warum ist er so wichtig für das gemeinsame Familienleben?

Der Urlaub ist für Familien auch eine Zeit des Kennenlernens. Dies gilt insbesondere für Väter, die viel arbeiten oder ihr Kind nur alle zwei Wochen sehen können, weil es bei der Mutter lebt. Nutzen Sie diese Zeit der intensiven Begegnung. Suchen Sie gemeinsame Erlebnisse und genießen Sie es, aus dem Alltag auszubrechen. Und selbst wenn eine Unternehmung mal nicht so wird wie geplant, dann sehen Sie das als Chance. Auch das neu gewonnene Wissen, dass der Sohn kein so großer Segelfan ist wie der Vater und sich bei einem Ausflug auf hoher See langweilt, ist wichtig für die Vater-Kind-Beziehung. So lernt man sich gegenseitig noch besser kennen und findet vielleicht auch gleich Ideen für die kommende Urlaubsplanung.