"Ich komme aus Kurdistan, Irak, und lebe mit meiner Frau und meinen drei Kindern seit 2011 in Deutschland.
Zu unserer Tradition gehört es, dass wir uns zum Jahresende mit unseren Familien treffen und den Jahresübergang (Silvester) gemeinsam feiern. Es gibt ein spezielles Essen und viele Süßigkeiten. Traditionelle Musik und Tanz gehören zu diesem Abend dazu. Um 00.00 Uhr lassen wir – wie viele andere Leute auch – Raketen starten. Des Weiteren feiern wir zum Ende des Jahres im Dezember das „Ida Ezi“-Fest zu Ehren Gottes.
Im weiteren Jahresverlauf begehen wir im März das Fest „Newroz“ („Der neue Tag“) und im April das Frühlingsfest „Carsema Sor“ („Roter Mittwoch“, religiöses Neujahrsfest am ersten Mittwoch im April), welches gleichzeitig einer der wichtigsten und ältesten Feiertage der Eziden ist.
Schöne Bräuche in allen Kulturen
In Deutschland freuen wir uns jedes Jahr auf die schön geschmückten Häuser und die schöne Innenstadtbeleuchtung. Gemeinsam mit der Familie besuchen wir den Weihnachtsmarkt. Die Kinder fahren dort gern mit dem Karussell, meine Frau und ich trinken gern einen Glühwein. Auch die Tradition des Weihnachtsbaumes und des Adventskalenders gefallen uns sehr. Deswegen stellen wir jedes Jahr einen Weihnachtsbaum im Wohnzimmer auf. Meine Kinder bekommen einen Adventskalender mit kleinen Überraschungen. Meine Frau und meine Tochter backen in der Weihnachtszeit sehr viel. Spekulatius-Kekse und Lebkuchen schmecken uns besonders gut.
Kindern verschiedene Traditionen vermitteln
Wir möchten, dass unsere Kinder ezidische und christliche Feste ebenso wie andere Religionen kennenlernen. Das klappt am besten, indem wir uns an allen Festen und Traditionen beteiligen wie zum Beispiel im Kindergarten, in den Schulen oder in der Gemeinde. Gerade zur Weihnachtszeit gibt es viele Veranstaltungen, an denen man sich beteiligen kann. Was uns immer große Freude gemacht hat, waren die Weihnachtsabende im Kindergarten unserer Tochter. Des Weiteren reden wir zu Hause viel über die verschiedenen Religionen und welche Traditionen sie verfolgen.
Zeit mit der Familie
Jetzt in dieser Jahreszeit vermisse ich meine Eltern und Geschwister, die in Kurdistan leben, besonders. Wir telefonieren in dieser Zeit fast täglich. Zu ezidischen Festen treffen wir uns dann. An „kleinen“ Feiertagen feiern wir im engsten Familienkreis."
Foto: © JIYAN
Zur Person:
Samir Kheder Abde lebt mit seiner Frau und seinen drei Kindern in Recklinghausen. Als Lehrer für herkunftssprachlichen Unterricht für kurdische Sprache arbeitet er in Bochum und Herne.
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