Dr. Yvonne Lott, Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliches Institut (WSI) der Hans-Böckler-Stiftung hat untersucht, ob betriebliche Vereinbarkeitsmaßnahmen, wahrgenommene Fairness von Führungskräften, Formalisierung und die Qualität von Homeoffice für die Vereinbarkeitserfahrungen mit Homeoffice eine Rolle spielen.
Knapp 52 Prozent der Beschäftigten gaben an, mit Homeoffice die Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben zu verbessern.
Homeoffice kann aber auch zusätzlichen Druck erzeugen: Knapp 50 Prozent der Beschäftigten erlebten, dass die Grenze zwischen Arbeit und Freizeit verschwimmt, vor allem, wenn Heimarbeit im Unternehmen als nicht selbstverständlich gilt. Dann können sich Beschäftigte im Homeoffice verpflichtet fühlen, mehr leisten zu müssen.
Was kann der Betrieb tun?
Die Rahmenbedingungen im Betrieb sind entscheidend dafür, ob Arbeitnehmer*innen Beruf und Familie bzw. Privatleben im Homeoffice gut vereinbaren können.
Laut Lott profitieren die Beschäftigten in den Betrieben, die sich durch eine Reihe von Maßnahmen aktiv für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf einsetzen, stärker von Heimarbeit. Betriebliche Vereinbarkeitsmaßnahmen wie die Aufstiegsförderung in Teilzeit und Implementierung flexibler Arbeitszeiten als Vereinbarkeitsinstrumente in Führungspositionen wirken sich positiv auf die Vereinbarkeitserfahrungen im Homeoffice aus.
Wichtig ist zudem die Qualität von Homeoffice, also die zeitliche Lage und der Umfang: Arbeiten Beschäftigte innerhalb der vereinbarten Arbeitszeiten zu Hause, liegt die Wahrscheinlichkeit für ausschließlich positive Vereinbarkeitserfahrungen im Homeoffice deutlich höher (58 Prozent) als bei Arbeitszeiten außerhalb dieses Rahmens (21 Prozent). Auch ganze Tage zu Hause zu arbeiten, ist förderlicher als nur stundenweise Arbeit.
Ebenso hat die Fairness von Vorgesetzten Einfluss auf die Erfahrungen der Beschäftigten im Homeoffice. Um Befürchtungen bezüglich der Bewertung von Beschäftigten im Homeoffice entgegenzutreten, ist es wichtig, dass für alle Beschäftigten innerhalb eines Betriebes – egal ob vor Ort oder im Homeoffice - allgemeingültige Kriterien gelten, nach denen die Arbeit beurteilt wird.
Bedeutsam ist auch die Formalisierung von Homeoffice. Sind offizielle und verbindliche Regelungen für die Beschäftigten geschaffen, kann dies ebenfalls die Vereinbarkeitserfahrungen im Homeoffice verbessern.
Quelle: WSI Report Nr. 54, Januar 2020 „Work-Life Balance im Homeoffice: Was kann der Betrieb tun?“, Dr. Yvonne Lott
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